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II. Jahrgang, XLVII. Stück, den 18. Novemb. 1772.

I. Wissenschaften.

Fortsetzung des Auszuges Aus dem sechsten Jahrhundert, der zu Mariam nach Zell in Steyermark angefangenen Wallfahrt.

Siebente Abtheilung:

Von dem geistlichen Gnadenschatz des hiesigen Gotteshauses.

Seit: 162. fänget an das Verzeichniß der Abläse, welche diesem Gotteshause von den Päbsten, für diejenigen, die es besuchen würden, sind ertheilet worden.

Von Clemens dem XVII. ergienge im Jahre 1346. zu Avignon, in Frankreich, eine Bulle, wo ein jährlicher Ablaß von 100. Tägen, auf die vier Hauptfeste der L. Frauen, der glorreichen Himmelfahrt Christi, und die Kirchweihe ertheilet wurde.

Innocentius VI. setzte im Jahre 1357. den vorigen Ablaßtägen noch andere bey, nämlich: die gnadenreiche Geburt unsers Erlösers, die Ostern, sammt den Pfingstfeyertägen.

Vom Bonifacius dem IX. im Jahre 1396. : welcher demselben, einen vollkommenen Ablaß auf den achten Tag der Himmelfahrt Mariä, der bis auf den Tag der Enthauptung Johannis fortdauerte, für alle und jede dahin kommende Pilger, ohne Ausnahm des Geschlechts, Orts oder Alters, zugestanden hat.

Die Austheilung der Bußruthe, welche den Beichtvätern, bey dieser Gelegenheit behändiget wurde, beschreibet der Herr Verfasser, auf der 164. Seite. ,,Die sämmtlichen Geistlichen, heißt es, stellten sich mit Stolen, Chorröcken und Biretten versehen, zur ersten Vesper ein, und nachdem sie einen Kreiß um den Altar Unsrer Frauen, wo diese Feyerlichkeit meistenteils vorgienge, gemacht, empfiengen sie von dem Würdigsten aus der geist-

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lichen Versammlung erstgemeldte Bußruthen, mit den Worten: „Accipe executionem protestatis judiciariae in foro poenitentiali, juxta tenorem priviliegii hujus Ecclesiae in Cella Mariae per signum istius virgae." Sie gebrauchten sich aber derselben nicht länger, dann acht Täge, als so lange der Ablaß, und mit diesem der stärkere Zugang des Volks anhielte: zu dessen Ende kamen die Beichtväter wieder zum Frauenaltar, und gaben selbe mit gebogenen Knien, dem Vorsteher der Kirchen zurück, sagend: Soli DEO honor & gloria: dieser hingegen antwortete einem jeglichen: Amen. Worauf das Lobgesang des H. Ambrosii angestimmet, und also diese ganze Ablaßoktav feyerlich beschlossen wurde."

Auf der folgenden Seite wird die Ehrbezeigung beschrieben, womit man der päbstlichen Bull, inwelcher die seltsame Gnad des vollkommenen Ablaßes enthalten war, zu selbigen Zeiten begegnet ist.

"Es wurde nämlich ein prächtiger Umgang, den alle Priester und eine unglaubliche Menge der Fremden begleiteten, durch einen Prälaten gehalten; dieser truge zwischen zweyen Leviten den apostolischen Gnadenbrief in seinen Händen, und legte selben, nach geendigtem Umgang auf den hohen Altar in einer gewissen Anhöhe nieder: darauf wurde dem Volk, wie erheblich dieser Ablaß, und was immer dabey zu beobachten wäre, von öffentlicher Kanzel erkläret. Sobald aber in vorhabender Rede die päbstliche Bull genennet worden, stunde der mit den übrigen ohnweit des Altars in einer Reihe sitzenden Geistlichen sich gleichfalls befindende Prälat von seinem Sessel auf, nahme die Bull, und truge sie mit zweyen aus den ansehnlichem Priestern und vier Knaben, deren zwey die Fahne, zwey andere die Liechter sammt Glöcklein hatten, dem Prediger zu. Dieser nun, nachdem er es kniend übernommen, zeigte es voneinander, und aufgeschlossen der anwesenden Gemeinde, wornach sie dann wieder auf den Altar zurück getragen worden.

So wäre das geistliche Gepränge sagt der Herr Verfasser weiter, so man mit Anfang des vollkommenen Ablasses jährlich vornähme. Ob ich aber schon nicht alle Umstände davon gemeldet; so siehet man nichts desto minder aus angeführten, wie hoch die Unsrige denselben zu schätzen, und bey den Wallfahrtern geltend zu machen gewußt haben."

"Nach S. 168. wurde diese päbstliche Bulle, durch Alexius Tummar, und Johannes Landewar bestritten, beede stunden in ansehnlichen Kirchenbedienungen. Noch hat das Gotteshaus Abläße erhalten, von Nicolao V., auf Fürbitte Kaiser Friedrich III. Von Innocentio

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VIII. Paolo V. lnnocentio X., Alexandro VII. Clemente X.

Nach dem, auf der 171sten Seite, angeführten Zeugnisse, erstreckte sich um das Jahr 1718. die Zahl der Wallfahrter, welche aus den benachbarten und weit entlegenen Reichen kamen, auf hundert zwanzig tausend; woruntcr wenigstens 500. vom ersten Adel gezählet worden. Hierbey sagt dcr Herr Verfasser: "heutiges Tages ist selbe um mehr, als ein Drittel gestiegen, und wir zählen im gegenwärtigen Jahre (nämlich 1758.) wiewohl das Brachmonat nur angefangen hat, bereits bis hundert siebenzig taufend Pilger, denen allhier das allerheiligste Altarsgeheimniß mitgetheilet worden."

In diesem Jahrhundert erhielte das Gotteshaus neue Abläße, und zwar von den Päbsten: Benedicto XIII. auf Fürbitte der höchstseligen Kaiserinn Elisabetha Christina im Jahre 1724. , und von Benedicto XIV. im Jahre 1744. und 1754.

S. 184. wird Michael Clesel Bischof zu Wien, erster kaiserl. Minister und nachheriger Kardinal, als der Urheber der, aus der hiesigen Domkirche zu St. Stephan jährlich nach Zell gehenden Prozeßion, gerühmt. Im Jahre 1587. als er mit einer Menge wienerischer Weltpriester dahin kam, opferte er eine blau und weiß gefärbte sehr große seidene Fahne.

S. 189. soll nach dem Dafürhalten Sr. Eminenz des Kardinalen, Marius Albricius, der Schatz dieses Gotteshauses, der durch die dankbaren Wallfahrter, wegen der unaufhörlichen Wunder und Wohlthaten mit prächtigen Geschenken verherrlichet wurde, um das Jahr 1673. jenem des Laureanischen, wenig nachgegeben haben.

S. 191. meldet der Herr Verfasser von den Kardinälen: Emericus Cschaky, Johannes Göcs, Leopoldus und Sigismundus Kolonitsch, Joseph Dominik Lamberg, daß sie den beträchtlichen Schatz dieses Gnadenorts fast eben so oft vermehret, als sie dasselbe zu besuchen, ihre zu Mariam tragende Liebesneigung angetrieben hat. „Der Erstere legte sich selbsten, und seine ganze Erzdiöces von Kolotscha der wunderthätigen Schutzfrau, mit Darreichung eines silbernen und goldenen Herzens zweymal zu Füssen. ,,Der zweyte verehrte das Bildniß unsers Erlösers, welcher an eine krystallene Säule gebunden, das schmerzvolle Geheimnis der Geißlung in kunstreicher Anmuth vorstellet."

Sigmund Kollonitsch beschenkte die Kirche mit einem sehr künstlich gestickten Meßkleid; der Kardinal von Lamberg aber mit einem schönen Pontificalkreuze von 6. großen « Chrysoliten und 18. Diamanten, sammt einem gleich versetzten Ringe.

Der Erzählung von den Gnadenschätzen, dieses Gotteshauses füget der Herr Verfasser S. 197. bey: daß Georg Szelepcsényi, Erzbischof zu Gran,

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und Primas des Königreichs Ungarn, durch die letzte Willensmeynung, verordnet habe, seinen todten Leichnam zu Zell in jenen steinernen Sarg, den man ihm noch bey Lebenszeiten verfertigen müssen, und der heut zu Tag in der Kapelle des H. Ladislaus zu sehen ist, beyzusetzen. Er wurde den 9. März 1685. begraben; nachdem er zu Letowitz in Mähren dieses Zeitliche mit dem Ewigen in dem 92sten Jahre seines Alters verwechselt hatte.

v. R.

II. Fortsetzung des Gellertischen Urtheils über die meisten Werke itziger Zeit.

Banier, Anton: Mitglied der Akademie der schönen Wissenschaften zu Paris. Seine Mythologie ist von Schlegeln übersetzt: Die letztern Theile aber sind von Schröck geliefert worden. Die deutsche Ausgabe ist bey diesem Werke die beste.

Pluche, Jablonsky, Spanheim und Dich sind als gute Schriftsteller in den schönen Wissenschaften bekannt genug.

Spanheim: die Uebersetzung ist gut. Er starb zu Paris als preußischer Ambassadeur.

Thesaurus Morelianus: der Verfasser wollte 25000. Medaillen sammeln; starb 1700. darüber.

Bruckmanns numismatische Bibliothek: das meiste handelt vom Münzwesen, und von Handschriften: enthält verschiedenes Gute.

De la Bastie: ist kein Hauptbuch, Marmora Arondeliana von 1664. Fetten gab sie heraus. Im Jahre 1676. erschiene dieses Werk aufs neue; wie auch 1732. zum drittenmal, aber vermehret und verbessert. Die prächtigste Edition besorgte Joseph Browne: Schendler gab sie auch heraus.

Cuperi Briefe: hierinne sind einige Stücke gut.

Leuword: von 1751. les Ruines des plus beaux monumens, de la Greece. Les plus beaux de Rome antique.enthält viel Schönes und Wahres.

Muratori Werke sind als gute bekannt. Er war ein sehr gelehrter Philosoph und Geschichtschreiber.

Montfaucon: sein Auszug in einem Folioband vertrit fast die Stelle des ganzen Werks. Schatz gabe sie heraus, und der Professor Semmler in Halle machte die Vorrede dazu.

Bayle: ein Schatz voll guter und böser Gelehrsamkeit: anstößig wegen der schmutzigen und garstigen Anekdoten. Man lernet aus seinen Schriften die Sitten seines Herzens kennen. Man macht ihm gegründete Vorwürfe wegen seiner wohllüstigen Stellen: wegen der Erzählung von David: von den Manichäern: von Bileam: wegen vieler Lobsprüche über die Atheisten. Sonst ist die Schreibart zierlich, lebhaft, und regelmäßig. Jene eines Montesquieu ist ihr fast ähnlich. Er starb 1706.

v. S.

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III. Landwirthschaft.

Die Gärtnerey, und hiervon die Baumzucht, findet noch immer viele Liebhaber: weil diese sowohl der Stadt- als Landwirthschaft nutzet. Die Obstbäume vergnügen im Frühlinge das Auge mit ihrer « schönen Blüthe: und im Herbste füllen sie mit ihren Früchten die Speicher und Keller: und wenn sie Alters halber nichts mehr zu bringen vermögen, so sind sie noch als gutes Holz für Tischler, und als schlechtes in die Küche und den Ofen, zu gebrauchen.

Wir wollen den Freunden von Obstgärten hiermit eine starke Anzahl von 7 bis 8000 der besten Gattungen von jungen Obstbäumen anzeigen, die zum Verkauf angebothen werden, und die sowohl in lauter gesunden hochstämmigen, als Zwergbäumen bestehen. Diese wachsen alle aus einem guten und starkten Grunde. Man kann versichern, daß sie sämmtlich von auserlesener Art, und von allen Sorten: Aepfel- Bieren- Pfersich- Zwetschgen -Kirschenbäumen zusammen gesuchet worden, und anitzo nur deswegen um einen billigen Preis hinweggegeben werden, weil der Herr Eigenthümer Alters halber meistentheils sich zu Hause aufhält, und demnach die nöthige Oberaufsicht nicht mehr fortsetzen kann.

Die Herren Käufer belieben, wegen des Preises dieser Obstbäume, und der Gegend des Gartens, sich in der Baderischen Buchhandlung zu erkundigen.

v. W.

IV. Künstliche Handwerker.

Von der kais. königl. feinen Stahl- und Eisenfabrike zu Gräz.

Die Nachahmung, diese so große Freundinn des Fleisses ist es, welche uns Nutzen und Ehre gewähret. Wir finden dieses in allen Ständen. Durch sie werden die Künste und Wissenschaften verfeinert, vermehret, und auf den höchsten Gipfel gebracht. Durch sie entstehen noch nie gesehene Sachen; noch neue Künste, welche die Welt zum erstenmale bewundert. Durch sie wird das Reich der Gelehrsamkeit erweitert, und ganze Staaten berühmt, und größer gemacht. Nicht wenig tragen hierzu Gelehrte, Künstler, Kaufleute und Manufakturisten bey, welche doch alle die Nachahmung ausbildet. Ja diese ist es, welche bey dem ersten Zeitalter schon war, sich nachgehends jederzeit bey allen Völkern aufhielte , und vermehrt, verstärkt, bis auf unsre Zeiten noch in gleichem Werth stehet.

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Wir wollen die Macht der Nachahmung nur bey dem Manufakturwesen betrachten. Was hat Frankreich unter dem großen Colbert so berühmt, so mächtig, so reich gemacht: als die Aufrichtung so vielerley Arten von Manufakturen? Verursachte es nicht die Nachahmung, daß die Engländer so vielen von diesen, durch die Nachahmung in Frankreich, berühmt gewordenen Künstlern, und Manufakturisten mit Freuden in ihr Land winketen? Die Menge dieser geschickten Leute war so groß, daß auch noch viele davon sich in Deutschland hier und da niedersetzten: nur die östreichischen Staaten blieben davon befreyet, bis auf die Zeiten unsrer huldreichen Maria Theresia. Hier sollte die große Epoche erscheinen, in welcher Künstler und Gelehrte, Manufakturisten und Kaufleute, Landwirthschafter und fleißige Ackersleute in Menge aufstehen mußten. Die kaiserliche Gnade ziehet Fremde von allen Orten hieher. Frankreich und die Schweiz, England und Deutschland verliehren manchen aufgemunterten, geschickten und fleißigen Kopf, der sich in den k. k. Erbstaaten einfindet, und seßhaft wird. Zum Beyspiel - die Seidenband - Seidenzeug : Stoff- und goldene Bordenfabriken: die Kattun-und Barchendfabriken: die Porcelan-und Fajancefabriken: die vielerley Tuch-Strümpf, und Wollenfabriken: die Meßing- und Stahl- Eisenfabriken, u. a. m. Alle diese Fabriken sind durch Ausländer angefangen, und unter der höchstbeglückten Regierung der besten Monarchinn aufgekommen!

Wir wollen zur Abwechslung der Materien die seine Stahl - und Eisenfabrike zu Graz beschreiben, woselbst bereits solche schöne Waaren erzeugt werden, als man wirklich in England siehet. Fleiß, Schönheit, Erfindung und Dauer erhöhen ungemein den innerlichen Werth eines Dinges, und machen es bey jedem Kunstverständigen und Liebhaber wohlgearbeiteter Sachen , daher noch viel werther, als der dafür bestimmte Preiß ist.

Diese rechtnützliche Fabrike befindet sich in den Händen der k. k. Hauptgewerkschaft in Steiermark, und des Herrn von Serz aus Nürnberg. Die Besorgung dieses wichtigen Geschäfts hat der Herr Wucherer, aus Reutlingen gebürtig: ein Mann von Einsicht, Erfahrung, Fleiß und guter Aufführung, der die Faktorstelle seit einem Jahre versiehet, und stets unermüdet in seinem Amt ist. Ueber 150 Arbeiter sind hier angestellt, welche volle Arbeit haben. Ein Beweiß der Güte, der hier verfertigten Kunsterzeugnisse ist es: daß diese Waaren häufig nach Italien, Rußland, und in die Türkey verführet werden.

Die in dieser Fabrike dermalen verfertigte feine Stahl- und Eisenwaaren bestehen in folgenden, als:

Sächsische Tafelmesser, und zweyzinkigte Gabcln mit Rosenholz und silbernen Kappen.

Detto: mit schwarzem Holz und silbernen Kappen.

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Berliner Gattung mit Schlangenholz, Fadenzügen, eingefeiltem Silber: vierzinkigte Gabeln.

Detto: glatt Ebenholz mit Silber: mit Rosenholz und eingefeiltem Silber: mit Olivenholz und silbernen Stiefeln: mit Fernambuck, achteckigt, mit Silber, runde Hefte mit Silber. Schwarzgebeitzt Holz, mit Silber. Eingefeilt Silber. Sandelholz achteckigt mit Silber. Kokusholz mit silbernen Reifeln. Fernambuck mit silbernen Reifeln. Sandelholz und Tomback. Hornfadenzüge, und eingefeiltes Silber. Weißbein mit tombackenen Reifeln. Horn mit Silber. Horn mit silbernen Reifeln. Flachangelt mit silbernen Rosen. Flachangelt, mit gewunden Horn und eingefeiltem Silber. Ebenholz achteckigt mit Tomback. Mahogone und Silber. Citronenholz mit silbernen Reifeln. Elfenbein , mit Fadenzügen und eingefeiltem Silber. Rosenholz mit Silber. Rosenholz und glatt Silber.

Diese, und noch mehrere Gattungen sind mit vier- drey und zweyzinkigten Gabeln vorhanden.

Konfettmesser mit Gabeln, gewunden, eingefeilt Silber. Ebenholz, eingefeilt Silber; Schlangenholz mit Fadenzügen und eingefeiltem Silber. Rosenholz, eingefeiltes Silber. Fernambuck mit silbernen Reifeln. Fernambuck mit Tomback. Gewunden mit Elfenbein, eingefeilt und mit Silber. Elfenbein mit Fadenzügen. Rosenholz auf Fadenart eingefeilt, mit Silber. Horn mit Fadenzügen. Horngewunden, eingefeilt mit Silber. Sandelholz mit Tomback. Schlangenholz achteckigt mit Silber.

Taschenmesser mit verschiedenem Holze, doppelt, mit silbernen Kappen. Rosenholz, oben und unten mit silbernen Blättlein. Rosenholz, mit Platten und silbernen Rosen. Zweyerley Farbe mit hölzernen Schalen. Bajonetfason mit Fernambuck. Mahogone mit silbernen Rosen. Rosenholz mit Tomback, Lackirt mit Plattin. Veriermesser zum Schieben. Geflammt Horn mit silbernen Rosen.

Gartenmesser mit stählernen Stollen.

Detto, ohne Stollen.

Federmesser mit Plattin.

Detto, mit Spitzen: Veldiner, französische Fason mit Federn; mit Fernambuckheften.

Große Jagdmesser, Hundsfason und Silber. Kleine, mittlere detto.

Transchiermesser und Gabeln, auf Berliner Art, mit silbernen Kappen.

Detto, Hornfadenart.

Kochmesser lackirt mit silbernen Reisen.

Stahlstreicher mit Horn.

Ordinäre Kuchenmesser mit Horn.

Französische Taschenmesser mit Ebenholz, Fadenzügen, silbernen Rosen und Aufhebfedern.

Englische kleine Beeren - und Pfeifenmesser.

Tafelmessingklingen gespitzt und halbrund.

Gabelklingen mit drey Zinken.

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Englische Federmesser mit doppelten Klingen und weissem oder geflammtem, Horn. Mit einfachen Klingen. Auf Lanzetfeilfason.

Englisch Schimmelmesser.

Papierscheeren, Haarscheeren, Nagelscheeren mit Federn: kleine Scheeren, kleine Etuiescheeren, Sack- oder Tuchscheeren, Haarscheeren engliche Fason, Zusammenlegscheeren, mit Federn. Kleine englische Frauenscheeren, große Papierscheeren französische Fason, kleinere Halbscheeren, Schneiderscheeren verschiedener Größe.

Uhrketten von Stahl.

Garnitur runde durchbrochene stählerne Mannsschnallen. Viereckigte, auch dergleichen Frauenschnallen.

Meßingene Kastenbeschläge.

Stählerne Buchbindergesperr.

Nürnberger Lichtpuzen: englische Fason mit Federn, ohne Handgrif, Pistolfason.

Stählerne Biegeleisen mit eisernen Bogen, mit hölzernem Handgrif: Anspacher Fason.

Beißzangen von allerley Arten.

Nürnberger Blechscheeren und Feilkloben : französische und deutsche Fason.

Geißfüße, englische Schließe zum Zahnausbrechen, Zahnzangen, Pelikan.

Köllnische Wagbälge von 5 bis 10 Zollen.

Ordinäre Hämmer für Tischler und andere.

Stählerne Zirkel, meßingene Stückzirkel.

Degengehänge mit und ohne Karabiner.

Sägblätter, Vorhangschlösser, stählerne Sporn, englische Fason.

Steigbiegel mit Silber überlegt.

Bratenwender mit Federn.

Lackirte Koffeeschalen auf englische Fason gemahlt, Schnellwaagen, Hostieneisen, Barbiermesser, Baderinstrumente in Läder genähet, Siegelpressen, meßingene Zimmerschlösser sammt Bändern, und verschiedene eiserne auf deutsche und französische Fason. Allerley Gattungen Siegelwachs, als schwarzes, rothes, japanirt, gelb, grünes und von verschiedenem Preise.

Alle, und jede Kunsterzeugnisse hieher zu setzen, leidet der Raum unsrer Blätter nicht. Indessen ist diese Anzahl schon hinreichend genug, unsern Lesern einen Begriff von der Größe, und von dem Fortgang dieser Fabrike zu machen. So weit hat es hier die Nachahmung der englischen Stahlarbeit gebracht!

v. P.


In Wien zu haben in der Baderischen Buchhandlung neben dem Todtenkopf in der Bognergasse.
Topic revision: r4 - 05 Apr 2011, AgostonBernad
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