Erläterung: indoeuropäische Völkergruppe des Altertums, ursprünglich ein Stamm, dann Sammelname für eine Reihe verwandter Stämme, deren Gebiet von der Adria bis zur Morava und von Epirus bis zur mittleren Donau reichte. Als illyrisch galten auch einige Stämme an der Ostküste Italiens. Als erste größere illyrische Staatsbildung entstand von etwa 400 bis etwa 260 das Taulantierreich mit dem Kerngebiet im heutigen Albanien. 260/250 bildete sich das südillyrische Reich der Ardiaier heraus, das 168 v. Chr. von den Römern zerschlagen wurde. An seine Stelle trat von 158 v. Chr. bis 9 n. Chr. die Eidgenossenschaft der Dalmater. Nach den illyrischen Kriegen des Augustus und der Niederwerfung des Illyrischen Aufstandes (6–9) kamen die Illyrer unter römische Herrschaft und begann die Romanisierung. Die Illyrer genossen den Ruf, gute Krieger zu sein; seit Hadrian stellten sie v. a. die Legionen des Donauraums.