Rehdigersche Bibliothek
Erläuterung: Die Rehdigersche Bibliothek hatte seit 1589 in den Räumlichkeiten der Breslauer St.-Elisabeth-Kirche ihren Sitz und wurde deshalb, obwohl sie keine Kirchenbibliothek war, auch Bibliothek zu St. Elisabeth genannt. Ihren Grundstock bildete eine Sammlung von ca. 6000 Büchern und 300 Handschriften, die der aus einer Breslauer Patrizierfamilie stammende Humanist Thomas Rehdiger (1540-1576) seinen Brüdern unter der Prämisse hinterlassen hatte, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nachdem sie 1645 in den Besitz der Stadt übergegangen war, wurde sie 1661 eröffnet. Bis zum Ende ihrer Eigenständigkeit wurde die Rehdigersche Bibliothek durch Schenkungen erweitert. Schon gegen Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jhs waren in Breslau Stimmen laut geworden, die die Vereinigung der drei öffentlichen Bibliotheken Breslaus zu einer großen Stadtbibliothek vorschlugen. Dieser Forderung wurde in den Jahren 1860 bis 1865 Rechnung getragen. Durch einen Beschluß des Magistrats und aufgrund von Verträgen mit den betroffenen Kirchenkollegien (1861/62) wurden die Kirchenbibliotheken von St. Maria Magdalena und St. Bernhardin mit der Rehdigerschen Bibliothek vereinigt. Als 1945 in Breslau die polnische Universität begründet wurde, wurden die aus dem Krieg geretteten Restbestände der Universitätsbibliothek mit den Beständen der Breslauer Stadtbibliothek vereinigt. Diese war ihrerseits durch Vereinigung der Rehdigerschen Bibliothek mit zwei evangelischen Kirchenbibliotheken entstanden und wurde 1946 offiziell der Universität überwiesen.

Quellen: FABIAN
Topic revision: r4 - 13 Oct 2008, AgostonBernad
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