Szekleraufstand von 1562
Erläuterung: Im Dezember 1561 trat Landeskapitän
Menyhért Balassa zu den Habsburgern über. Die Verschwörer hatten auch Verbindung zu den
Szeklern aufgenommen. Die mit dem Versprechen auf Wiederherstellung ihrer „alten Freiheiten“ aufgestachelten Szeklermassen griffen im Frühjahr 1562 zu den Waffen. Die Truppen des siebenbürgischen Fürsten
Johann II. zerstreuten zuerst bei
Görgen an der Nyárád das kleinere Heer der Aufrührer, woraufhin sich sein größerer Teil bei
Abstdorf von selbst aufzulösen begann. Die Anführer der Erhebung wurden gepfählt, vielen anderen wurden Hände, Nase oder Ohren abgeschlagen. Johann II. versuchte auf dem Landtag von
Schäßburg am 20. Juni 1562 die schon offen gärende Szeklerfrage zu ordnen. Einerseits beschloß er Repressionsmaßnahmen: Er hob das gewählte Berufungsgericht in Hofmarkt auf; schloß die Fußsoldaten als Geschworene von den Stuhlgerichten aus; strich die Ämter der Kommandanten und Stuhlrichter, deren Aufgaben er dem Königsrichter übertrug; machte Salzproduktion und -verkauf zum Staatsmonopol; sanktionierte, daß der Besitz der untreu gewordenen Szekler auf den Herrscher übergehen solle und damit dem Gemeinschaftseigentum der Szekler entzogen wurde, und machte schließlich die Ernennung gemeiner Szekler zum Reiter oder Primor zum Recht des Herrschers. Mit den schwersten Folgen war jedoch die – einstweilen noch nicht als Gesetz ausgesprochene, in der Praxis aber schon verwirklichte – Maßnahme verbunden, die allgemeine Militärpflicht der Fußsoldaten aufzuheben. Denn mit dieser entfiel jede Rechtsgrundlage für die Freiheit der Szekler.
Quellen:
KGS