Urkunde König Matthias Corvinus' ausgestellt anlässlich der Verhandlung der causa Tobiasy contra Sieben Stühle (1478)
Erläuterung: UB 4282: Buda, 27. Oktober 1478: König Matthias verhandelt am 16. Oktober in Anwesenheit der Prälaten und Barone seines Reiches den Rechtsstreit der durch den Schässburger Bürgermeister Michael Literatus und den Hermannstädter Ratsherrn Benedikt Carnifex vertretenen Sieben Stühlen gegen Ladislaus und Tobias, die Söhne des verstorbenen Georg Thobiassi von Hetzeldorf, um das Königsrichteramt des Stuhles Schenk. Die Vertreter der Sieben Stühle machen geltend, dass diesen das Recht zugesprochen worden sei, nach dem Tod eines in ihrer Mitte eingesetzten Königsrichters sein Amt durch Wahl und königliche Bestätigung wiederbesetzt werde, und nicht an dessen Erben und Nachkommen übergehe was die vorgelegte Bestätigung des Andreanischen Freibriefs von 1224 durch Königin Maria und die Urkunde König Matthias' über die freie Königsrichterwahl beweise. Da die beiden Thobiassis das Königsrichteramt beanspruchen, bitten sie um Abhilfe. Ladislaus Thobiassi entgegnet hierauf auch namens seines jüngeren Bruders Tobias, dass sie das Königsrichteramt des Schenker Stuhles zurecht besitzen, weil König Matthias es seinerzeit ihrem Vater Georg und seinen Söhnen Ladislaus und Tobias verliehen und sie darin bestätigt habe. König Matthias entscheidet dahingehend, dass er seine frühere Vergabung außer Kraft setzt und den Sachsen des Schenker Stuhls das Recht zuspricht, sich einen geeigneten Königsrichter zu wählen, ausgenommen Michael Morgondai - dessen Vater mit dem Makel des Hochverrats behaftet gewesen sei -, und die Brüder Ladislaus und Tobias Thobiassi.
Die Urkunde wurde 1532 in eine Urkunde des János Szapolyai eingeschaltet.

Quellen: UB 4282
Topic revision: r5 - 29 Nov 2011, KatalinBlasko
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