Temescher Banat
Zuordnung: historische Region
Heute: in Rumänien, in Serbien und in Ungarn
Weitere Namensformen: Bánát (ung.)
Bemerkungen: Die Banschaften (ung. bánságok) im Allgemeinen sind Grenzschutzzonen in den südlichen Grenzgebieten Ungarns im 13-15. Jahrhundert, genauer südlich des Flusses Sava und der Donau. Bánát ist der aus dem mittelalterlichen lateinischen „Banatus“ stammende deutsche Bezeichnung der Temescher Banschaft. Die Temescher Banschaft (dt., ung., rum., serb. auch Banat bzw. Bánát) ist eine historische Landschaft, deren Grenzen die Mündungsgegend der Flüsse Maros und Theiß in die Donau, die Donau selbst und die Westsiebenbürgischen Gebirge darstellen. Im Mittelalter war das Banat keine selbstständige Banschaft. Zu der frühen ungarischen Bevölkerung siedelten sich ab dem 13. Jahrhundert Rumänen. Als die Türken 1552
Temesvár eroberten kam es zu einem Bevölkerungsrückgang. Als die Habsburger 1718 das Banat eroberten wurde das ganze Gebiet unter Militärverwaltung gestellt und unter dem Namen Banatus Temesvariensis, Temesvarer Provinz aus Wien regiert. Zu einer Rückgliederung an das Königreich Ungarn kam es 1778, mit Ausnahme der südlichen und östlichen Teile, wo die deutsche, bzw. die serbisch-rumänische (damals illyrisch-rumänische) Distrikt der Grenzsoldaten errichtet wurde. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts durften in den meisten Fällen nur deutsche Katholiken sich auf dem Gebiet des Temescher Banats ansiedeln, doch wuchs mit der Zeit auch die Anzahl der aus der Türkenzeit dagebliebenen rumänischen und serbischen Bevölkerung, insbesondere durch Ansiedlung, aber auch durch spontane Zuwanderung. Es wanderten aber auch katholische Bulgaren, Slowaken und Ungarn ein. So ist aus dem Temescher Banat die ethnisch heterogenste Region des historischen Ungarns geworden. Nach 1867 kam es zu einer kontinuierlichen Ansiedlung von Ungarn, die auch durch die Auflösung der Militärgrenze 1873 begünstigt wurde. Nach dem Friedensvertrag von Trianon 1920 kam der nördliche und östliche Teil des Banats an Rumänien, die westlichen und südlichen Teile an Jugoslawien, und ein kleiner Teil im Nordwesten blieb bei Ungarn.
Quellen:
MTF