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III. Jahrgang, XXVIII. Stück, den 14. Heum. 1773.

I. Allerhöchste Verordnungen.

Die Robathleistung von den Kleingestätten - oder Batzenhäuslern betreffend.

Vom 12. Junius d. J.

Unter dem 6. Junius des abgewichenen Jahres ist die ziel - und maaßgebende allerhöchste Willensmeynung, wie sowohl die, zu den Landgütern gehörige Unterthanen, in den zu leisten habenden Robathen, über die wahre Schuldigkeit, und wider Gebühr nicht gedrucket; als auch der rechtmässigen obrigkeitlichen Befugniß nicht entzogen werden mögen, durch ein Patent kund gemacht worden, (II.ter Jahrgang, XXVIII. und XXIX. Stück. S. 217. 225.

Weil aber darinne von jenen Unterthanen, die entweder ein bloßes sogenanntes Kleingestätten und Batzenhäusel, oder auch nebst diesem einen kleinen Garten, Wiesflecken, oder andere das Maaß eines Joches nicht übersteigende Grundstücke besitzen, oder, wenn sie auch etwas mehrers besitzen, gleichwohlen noch nicht, als Viertellehner betrachtet werden, keine Erwähnung geschehen: von diesen jedoch mehrere die Landesmütterliche Rücksicht verdienende Robathsbeschwerden an- und vorgebracht worden:

Als haben Ihre Kaiserl. Königl. Apostol. Majestät sich allergändiigst bewogen gefunden, derley Kleingestätten und Batzenhäusler, oder wie solche bisher immer genennet worden seyn mögen, in nachstehende zwo Klassen abzutheilen; ihre Robathschuldigkeiten, nach dieser Abtheilung zu bestimmen, und folgendermaßen festzusetzen;

1) Sollen jene, welche entweder ein bloßes Haus, oder nebst dem Hause auch einige - mehr nicht, als ein Joch betragende Grundstücke be-

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sitzen: ohne Rücksicht auf ihre Benennung, das ganze Jahr hindurch, nicht mehr, als 26 Täge robathen;

2) Jene hingegen, die zwar mehr als ein Joch besitzen, jedoch nach ihrer bisherigen alten Benennung, noch nicht als Viertellehner angesehen werden können, jährlich durch 52 Täge, das ist, in jeder Woche einen Tag, unweigerlich zu frohnen schuldig und gehalten seyn.

Diesem ist noch angefügt der ausdrückliche allergnädigste Befehl, daß es bey dem eilften § des angeführten in Robathsachen ergangenen Patents (S. II. Jahrg. S. 226.) an jenen Orten, wo vorhin eine noch mindere, als zweytägige Robath eingeführet, und gebräuchlich wäre, auch künftighin, sein unabänderliches Bewenden; und folglich auch in den Orten, wo das Robathsherkommen wirklich schon geringer wäre, als dieser Patentalnachtrag ausmißt, es noch ferner bey der hergebrachten geringen Robathsleistung zu verbleiben habe.

Die wider diese allerhöchste Verordnung freventlich handelnde Partheyen sollen nicht nur zur Ersetzung der verursachten Schäden, und anderer Kosten verurtheilet, sondern auch bewandten Umständen nach, und da allenfalls dabey eine besondere Vermessenheit oder Ungebühr unterlaufen wäre, die Grundherren mit einer empfindlichen Geldbuße; der Unterthan aber, mit einer gemessenen Leibesstrafe unnachsichtlich beleget werden.

v. P.

II. Wissenschaften.

Beschluß der im XXVI. Stücke angefangenen Recension der physicalischen Abhandlung von den Eigenschaften des Donners, vom Hrn. Paul Mako S. J.

Im 75. §. suchet der Hr. Verfasser seine bisher vorgetragene Lehre auf die Sicherheit der Menschen anzuwenden, und seinen Lesern nützlich zu machen.

Die Palläste, sagt Er, so auf einem erhabenen Orte liegen, oder über die benachbarten Häuser weit hervorsteigen, und von vielen Menschen bewohnet werden, geben, bey einfallendem Hochgewitter keine sichere Wohnung ab, besonders, wenn sie mit eisernen Geländern, Gegittern, und stark vergoldten Vasen versehen sind, und ihre Dächer mit vielen goldenen Verzeirungen prangen, dergleichen die Palläste der Großen sind, in welchen sie die Sommerluft zu genießen pflegen.

§76. Läutet man die Glocke erst, da schon das Gewitter über dem

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Scheitel schwebt, so werden die Wolken durch den Schall erschüttert, und brechen gemeiniglich in Schläge aus, die auf den Seilen der Glocken, bis unter die Glöckner hinfahren.

§ 77. Man hüte sich auf den Herden, über welche hohe Schornsteine stehen, ein Feuer anzuschüren: denn durch diese pflegen die Strahlen sehr oft einzubrechen, theils weil dieselben über das Dach herausragen, und theils weil das unten angeschürte Feuer die Luft ausdehnet, und so wohl das Feuer, als die ährenen Geschirre, die um dasselbe stehen, die elektrische Materie an sich locken.

§ 78. Wenn einmal das Gewitter schon über dem Gebäude schwebt; so ist es rathsamer ganz frey und von jeden Körpern entfernt zu stehen, als sich auf eine Wand anzulehnen.

§ 79. Ein abgesonderter Baum, der auf dem Felde steht, ist für dem Wetterstrahl kein sicherer Zufluchtsort: ein hoher und dichter Wald ist besser dazu, durch den das himmlische Feuer ohne eine gewaltsame Losprellung sich leichter verbreitet.

Bisweilen können auch die zugemachten Zimmerfenster etwas helfen, wenn nämlich der Donner, nicht gerade auf das Haus losbricht, sondern die Mauern nur von außen streifet.

Die seidenen und wollenen Kleider sind sicherer, als die leinenen: aber die goldenen und silbernen Kleiderborten, die Sackuhr und das Geld im Beutel laufen Gefahr.

§ 80. Furchtsame können in tiefen Höhlen, in welchen der äußern Luft kein freyer Zutritt ist, ihre Zuflucht suchen.

§ 81. Trachtet der Hr. Verfasser die vorgefaßten Meynungen gewisser Leute wieder die Strahlleiter aus dem Grunde zu heben.

Es giebt Leute, schreibt Er, die eben deswegen von einem Ableiter zittern, weil er den Strahl an sich ziehet. Sie würden ruhig seyn, wenn sie überdächten, daß das Wort anziehen, nichts anders sagen wolle, als daß diese Stangen, nur jenes elektrische Feuer, welches ohne dies schon im Begriffe ist, sich zu ergießen, an sich ziehen und in die Erde versenken. Die Furcht, sagt Hr. Beccaria, es möchte der vom Strahlleiter angezogene Strahl das Gebäude beschädigen, ist eben so lächerlich, als wenn jemand fürchtete, der aus der Hand geschleuderte Ball, möchte die werfende Hand selbst verletzen.

§ 83. Andere erschröcken über jener traurigen Begebenheit, bey welcher Hr. Reichmann seinen Tod gefunden; wodurch verschiedene und unter andern auch der Magistrat zu Gräz bewogen worden, die Stangen abzuschaffen. Die damaligen Stangen waren nichts, als Elektroskopien,

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und nicht nach den Lehrsätzen der Elektricität zubereitete Wetterleiter. Solche Beyspiele benehmen demnach den Wetterleitern ihren Werth nicht. Wer wird denken, sagt Hr. Reimanus, daß uns die Dächer und Röhren darum nicht vor dem Regen schützen, weil derjenige naß zu werden pfleget, der sich unter die Tropfanne stellet.

Wir übergehen die andern hier angeführten Einwendungen, und beschließen mit den eigenen Worten des Hrn. Verfassers: Dies sey für den Weisen genug; dann der Haufen wird sich schwerlich diese Wetterstangen einander lassen.

v. R.

III. Naturgeschichte.

Fortsetzung des an die Gesellschaft eingeschickten, im vorigen 27ten Stücke Seite 214. angefangenen Schreibens.

2) Kleinsteinigt, mit Sand und Erde vermischter Grund, giebt zwar einen schlechten Luftmagneten zur Fruchtbarkeit, doch hält derselbe die Erde locker, und die Steine behalten die Tages- und Sonnenwärme, länger in die Nacht; die Feuchte aber, absonderlich bey fortdauernder Dürre, länger in den Tag: ein solcher Boden ist in dem mittlern Strich von Ungarn und Siebenbürgen, von Westen gegen Osten zu finden.

3) Sandigter mit schwarzer oder rother Erde vermischter Boden: giebt einen bessern Magneten zur Fruchtbarkeit; indem der Luftgeist mit seinem Schwefel und Salz, wegen der lockeren Consistenz, tiefer eindringen kann: bey welcher Beschaffenheit die Wurzeln der Vegetabilien, auch tiefer einschlagen, folglich den Acker besser düngen, und fruchtbar machen.

4) Pur sandigter Boden, ziehet zwar, als ein alkalischer Luftmagnet, das Utile aereum an sich; aber wegen allzu großer Porosität und Mangel der Consistenz, lässer er solches auch bald, bey geringer Wärme und Hitze wieder fahren; daher er auch aus dieser Ursache, wie bekannt der allerschlechtester ist, und unter der Mitte von Ungarn, um die Donau und Theiß vorkommet.

5) Pur schwarze Erde ohne Sand; wie auch jeder sumpfigter Boden, scheinet zwar den besten Luftmagneten abzugeben; aber, wenn derselbe vorher, von genugsamer Dürre, nicht alkalisch gemacht, und von der Sonne nicht ausgebrennet wird, und allzu viele Näss hat, so wird er zu salinisch, und leget sich, wegen allzu viel bereits vorhandenen Saliters nieder, ist also die schwarze Sanderde, die beste zum Luftmagneten, derglei-

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chen um Neutra, und über der Theiß und Donau anzutreffen.

6) Roth- und gelb leimigter Boden, hat mehrentheils eine Mineram Martis bey sich, ist also zu vitriolisch und sauer; weswegen er auch, wenn er nicht vorher durch Dung und Asche alkalisch gemacht, und von der Sonne nicht genugsam ausgebrennet wird, einen gar schlechten Luftmagneten abgiebet. Eben dieses ist

7) Auch von dem pur weiß lettigten Boden zu verstehen, welcher ohne alle Fette und sulphurische Qualität, als ein purer zu Bruchsteinen geneigter und kompakter Sand, zu betrachten ist. Er nimmt weder den Regen noch Thau, noch den Luftgeist an, er erhärtet, und ist daher der allerschlechteste zum Erdmagneten.

Alle diese Erdarten geben nun, der Eigenschaft ihrer Erdmagnete gemäß, ihre verschiedene Produkte und Gewächse, welche nicht allein unter der Erde; nämlich Mineralien und Metalle, sondern auch über der Erde, als Bäume, Wälder und Vegetabilien, von der Wirkung des Agentis und Patientis entspringen. Absonderlich verdienen die, jedem Climati besondere Früchte, von unterschiedener Art, Größe, Qualität und Geschmack, eine eigene Betrachtung: und da diese Unterschiedene Länder, unter einerley Climate liegen, und doch Früchte und Säfte, von unterschiedener Art und Geschmack hervorbringen, so ist es ein augenscheinlicher Beweis, daß die Ursache davon nicht sowohl in dem Climate caelesti, als vielmehr terrestri liege.

Von dem Getraide haben fleißige Hauswirthe wahrgenommen, daß wenn ein, in einem guten Erdmagneten erzeugter guter Saame, in ein schlechteres Erdreich kommet, er sich daselbst verwandle, oder unreiner und gemischter werde, auch weniger ausgebe: und daß im Gegentheil ein schlechter, in einen bessern Acker eingesäter Saamen sich ebenfalls verbessere, wie man dieses bey Fruchtbäumen, mit den Propfreisen sehr deutlich beobachten kann.

Andere Exempel zu geschweigen, will ich Kürze halber, nur bey dem verschiedenen Weinwachse, in gleichem Climate bleiben. Wo findet man in oberwähnten, unter einerley Climate liegenden Ländern, einen so vortreflichen und dauerhaften Ausbruch, als der Tokayer, der überhaupt in und aus den um selbigen Berg umliegenden Oertern, Tarczal, Mád, Tallya, Keresztur, und den benachbarten herkommet? von welchen ich meine eigene Erfahrung anführen kann; da ich im Jahr 1724-1728 auf Akademien in Sachsen studirte, habe ich durch verschiedene, an meinem Mittagsfenster, vom 1. May bis 1. Septemb. den Sonnenstrahlen ausgesetzte Bouteillen (worinnen ich in eine, gleich damals aus Ungarn erhaltenen Tokayer vom Jahr 1727., in die andere Champagner, in

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die dritte Burgunder, und die 4. 5. und 6. Rhein-Mosler -und Frankenwein gegossen) dieses Experiment gemachet, daß erstere ohngeachtet der 5. monatlichen Sommerwitterung, allezeit seinen alkalischen Geschmack, Geruch und Farbe behielt; letztere fünfe aber, innerhalb ein, zwey Monate alsobald kahnicht, schal, schimlicht und sauer worden; auch habe ich daselbst mit gedachtem Ungarischen Ausbruch einen ganzen Krug Essig verdorben, und bewiesen, daß ein guter zur Reife gekommener Tokayer, dem Sauren entgegen sey; und also als eine Arzney, in omnibus morbis ab acido, tam sine alterandi, quam corroborandi, gar wohl gebraucher werden könne. Woher kommet aber diese besondere, in keinem Weine, von gleichem Climate wahrzunehmliche Qualität? Man kann sagen: von dem, ihm eigenen, im Tokayaer Berg vorhandenen alkalischen, und goldschwefelreichen Erdmagneten, in welchem, und dessen lockernen Poris, der sulphurisch - alkalische Luftgeist und Salz, häufig angezogen stecket, und laut vielen, seit 100. Jahren bekannten Observationen, ein embryonirtes, vegetabilisches unreifes, zuweilen auch reifes Drathgold gefunden worden zu seyn, die Erfahrung und glaubwürdige Nachrichten bekräftiget haben.

Es lieget also die mehrere oder wenigere Güte des, aus diesem Terrain, wachsenden Weines, meist an dem, ihm eigenen Erdmagneten: wie dann bekannt ist, daß in Niederungarn fast ein jeder, Weinberge habender, Comitat, feine unterschiedene, mehr- oder weniger sulphurische, alinische, tartarische, und terrestrische, kaliciformische Weine habe; welche allzeit ihrem Terrain proportioniret sind.

IV. Fabricken.

Von der Degen- und Säbelklingenfabrick zu Pottenstein.

Bereits in den älttesten Zeiten haben die Menschen unter andern nothwendigen Erfindungen diejenige Kunst hochgeschätzt, die zu ihrer Sicherheit: zu ihrer Vertheidigung dienen konnte. Die Aufsuchung des Eisens: die Bearbeitung, die Härtung, und endlich der daraus entstandene Stahl muß ihnen Gelegenheit zur Erfindung aller solcher Instrumenten geben, die zu ihrer Gegenwehr hinlänglich seyn konnten. Jemehr in Land sich kultivirt, deso stärker wird auch auf die Verbesserung und häufigere Verfertigung dieser Kunstprodukten gesehen.

In unsern Zeiten ist kein Staat, in welchem nicht ein großer Theil des benöthigten Gewehrs verfertiget wird. Und da besonders die von der Natur reichlich gesegnete k. k. Erbstaaten auch

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an alle Arten von Erzen und Mineralien einen großen Ueberfluß haben: so kann man leicht glauben, daß bey so vielen Bemühungen, allerhand Fabricken hier und dann anzulegen, diejenige, welche vornämlich zum Wehrstande dienet, nicht sey vergessen worden.

Wir zählen hieher, die in unsrer Nachbarschaft zu Pottenstein liegende Degenklingen - und Säbelfabricke. Diese ist hart an einem großen Wald, in einer angenehmen Gegend, angeleget, und hat auch das zum Schleifen benöthigte Wasser. Der Herr von Steiner ein gebohrner Schweizer hat sie errichtet, und versiehet bisher die ganze Direktion. Da er das Werk gründlich verstehet, und die geschicktesten Meister unter ihm arbeiten lässet; so kann man sich leichtlich versichern: seine Kunstprodukten sind dauerhaft, gut, ja vortreflich. Der starke Verschleiß beweiset es. Und die ziemlich große Zahl von fleißigen Arbeitern nimmt noch täglich zu. Auf der daranstossenden Schleifmühle werden alle Klingen rein und sauber geschliffen. Ueberhaupt kann man sagen: was dergleichen Fabricken in andern Ländern vorzügliches haben, das besitzet diese in gleicher Stärke, wie dieses tägliche Proben beweisen können. Wir wünschen nur, daß alle Fabricken mit eben dem Eifer, Fleiß und der dazu erfordernden Treue und Geschicklichkeit betrieben werden mögen; so wird man gar bald sagen können: alle auswärtige Produkten sind zu entbehren, weil alle Bedürfnisse durch ländlichen Fleiß im Ueberfluße vorhanden sind.

M.

V. Vermischte Nachrichten.

Nachfolgendes von einem Landwirthe an die Gesellschaft eingeschicktes Schreiben, wollen wir unsern Lesern, die sich mit der Landwirthschaft beschäfftigen, zur Untersuchung und Beurtheilung hier mittheilen.

Meine Herren!

Ich nehme mir abermal die Freyheit, an sie zu schreiben. Die jetzige unangenehme und schädliche Witterung veranlasset mich hiezu. Denken Sie doch, welchen Schaden für die Erndte, für die nöthige Frucht, kann dieses Regenwetter, wenn es noch einige Zeit anhalten sollte, verursachen! Ich, der ich auf dem Lande wohne, und selbst den Feldbau zu einer meiner vornehmsten Beschäfftigungen mache, denke an dieses Verderben, so oft ich den trüben Himmel des Morgens früh erblicke. Ich sinne auf Mittel meinen Verlust abzuwenden, wenn das feuchte Wetter, nicht bald aufhören, und ich gezwungen seyn sollte, die Früchte naß ein-

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führen zu lassen. Vor einigen Tägen fiel mir bey, irgendwo gehört, oder gelesen zu haben, daß in Spanien gar oft um die Erndtezeit ein starker Thau fiele; und daß um seiner schädlichen Wirkung vorzukommen, sich daselbst die Bauern alsbald mit Abschneidung der Aehren beschäfftigen; mit diesen sie Säcke fülleten, und solche nach Haus trügen, wo diese Aehren an ein trockenes Ort oder auf dem Boden geschüttet und ausgebreitet, und daselbst so lange liegen gelassen, bis man sie trocken genug zum Ausklopfen findet. Das Stroh würde nachgehends bey guter und trockener Witterung auf dem Acker abgemähet, und nach Hause gebracht.

Wirklich will ich mich dieser spanischen Methode bedienen, die schon abgemähten Früchte nach Haus bringen, und die Aehren in der Scheuer durch meine Leute abschneiden lassen. Platz finde ich genug, sie austrocknen zu können. Es kömmt nur darauf an, daß ich sie etliche Täge recht fleißig umwenden lasse, besonders da ich sie etwas hoch über einander zu schütten gezwungen bin.

Diese Methode ist sehr simpel, und kann fast jedem Nachdenkenden in solchen Fällen einfallen: allein, weil nicht jedermann ans Nachdenken, besonders in Wirthschaftssachen gewohnet ist, und dennoch ein solches Mittel zum allgemeinen Besten, durch seine Bekanntmachung, etwas beytragen könnte; so habe ich keinen Anstand nehmen wollen, Ihnen meine Herren solches zuzuschicken. Finden sie es für gut, ihm einen Platz unter ihren nützlichen Nachrichten anzuweisen, so soll es mich freuen.

Ich verbleibe ec.

v. M.


In Wien zu haben in der Baderischen Buchhandlung neben dem Todtenkopf in der Bognergasse.
Topic revision: r5 - 22 Apr 2011, AgostonBernad
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