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II. Jahrgang, LIII. Stück, den 30. Decemb. 1772.

I. Allerhöchste Verordnungen.

Die Verrufung der Holländer Dukaten vom 12ten Dec. betreffend.

Durch eigene Kundmachung der Generalstaaten der vereinigten Niederlande, wurde es bekannt, daß nach dem holländischen und Utrechter Münzschlag vom Jahre 1766. und den folgenden, auf eine sehr künstliche Weise Dukaten nachgemacht; und solche im Schrot und Korn den ächten dieser Art ganz unterschieden befunden worden wären: worauf Ihre kaiserl. königl. apost. Majestät für der Annahme solcher nachgemachten ringhältigen Holländer Dukaten, mit Bemerkung der von erwähnten Generalstaaten selbst kundgemachten dießfälligen Unterscheidungszeichen, das Publikum in gesammten Erbkönigreichen und Ländern, durch die betreffende Länderstellen, allergnädigst warnen lassen.

Da aber seit deme, in den, mit den k. k. Staaten benachbarten Reichs- und andern Ländern, derley ringhältige Holländer Dukaten in ziemlicher Menge zum Vorschein gekommen : solche auch bey der in den k. k. Münzämtern damit vorgenommenen Valvation, wirklich über 6. per Centum, gegen den ächten Goldmünzen dieser Art, schlechter, und dagegen in der äußerlichen Gestalt und Gepräge also befunden worden, daß sie der bekanntgemachten Unterscheidungszeichen ungeachtet, gleichwohl, nur bey einer sehr genauen Untersuchung der Stücke erkannt, daher in Schuß- und Postzahlungen eben so wenig wahrgenommen, als von dem gemeinen Manne gar nicht unterschieden werden können.

Als haben Allerhöchstgedachte kaiserl. königl. Majest. um dem bey so bewandten Umständen entstehen mögenden fast unvermeidlichen Schaden für die getreuen Unterthanen, in Zeiten wirksam vorzukommen, allergnädigst befohlen.

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Daß in so lange, als die vorige Sicherheit der Holländer Dukaten nicht wiederum hergestellt seyn wird, die sämmtliche Holländer Dukaten ohne Unterschied in allen kais. königl. Erbkönigreichen und Ländern von dem 1sten März des instehenden 1773. Jahres an, außer Cours gesetzt, somit von diesem Tage, weder bey Kassen- und Privatzahlungen, unter Konfiskationsstrafe, zur Einnahm oder Ausgabe gebrauchet, noch auch, unter nämlicher Strafe, in die Erbländer eingeführet werden sollen.

Um jene Kassen oder Privatpersonen, welche derley außer Cours gesetzte Dukaten noch in Händen behalten sollten, eines empfindlichen Schadens zu entledigen; wird es allergnädigst gestattet, solche unter der gewöhnlichen Obsignation außer Landes zu schicken, oder den Münzämtern und Landprobierern, gegen zu erhalten habender Vergütung des innerlichen Werthes, und zwar in dem höchsten Goldzahlungspreise, die feine Mark zu 346 Flor, ohne mindesten anderweitigen Abzug, oder Gebührsentrichtung, eingeliefert werden können.

Nach erloschenem diesem Termin, und zwar namentlich von dem 1sten März des nächstkünftigen 1773sten Jahres anfangend, sollen die in den kais. königl. Erbkönigreichen und Ländern, in Cours noch betrettende Holländer Dukaten unnachsichtlich konfisciret werden.

Indessen wird eben diesen Holländer Dukaten der fernere freye Transito, durch die kais. königl. Erbkönigreiche und Länder, gegen deme jedoch allergnädigst gestattet, daß solche bey der Einbruchsmauth, oder Dreyßigsamtsstation gehörig angesagt , so fort obsignirt, mit einer ordentlichen Transitopaßirpolleten versehen, und unter dieser Vorsicht sicher wiederum außer Landes geführt werden sollen.

v. P.

II. Wissenschaften.

Die Philosophie der Religion, ist von einem der würdigen Gottesgelehrten unserer Stadt verfasset worden: Sie kam mit Erlaubniß der Obern, in diesem Jahre in Augsburg zum Vorschein, und ist in klein Oktav 372. Seiten stark. Wir glauben dem Herrn Verfasser, für das seinen Mitbürgern gemachte Geschenk den Dank schuldig zu seyn, daß wir seine Bemühungen durch unsere Blätter bekannter machen, und seine löbliche Absichten für die Religion unsern Lesern anpreisen.

In der Vorrede sagt der Herr, Verfasser: Schon lange ist es, daß man der Philosophie den Umsturz

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der Religion aufbürdet. Der Vorwurf ist ungegründet. Denn Leute, die auf die Denkungskraft stolz thun, schmieden sich nach eigenem Geschmake eine Philosophie, und leiten daraus ihre Religion. — — Die ächte Philosophie, wohl angewendet, ist eine der mächtigsten Beschützerinnen der Religion. Dieß unwidersprechlich darzuthun ist die Absicht dieser Blätter.

Der Herr Verfasser hat sich Mühe gegeben, sie auf eine besondere Art zu erreichen; indem er die abstrakten Wahrheiten, so weit es die Würde und Ernsthaftigkeit des Stoffes gestattete, in sinnliche Bilder einzukleiden getrachtet: in der Hoffnung, daß sie dadurch gewissen Klassen der Leser verständlicher, angenehmer, und auf das Herz wirksamer werden würden: und diese Hofnung scheinet uns gegründet gewesen zu seyn.

Wir wollen unsere Leser in den Stand setzen, davon selbst zu urtheilen: S. 1. handelt er I. von dem Daseyn Gottes. Hier erzählet er anfänglich die Gedanken und Gespräche der Chinäser, welche sie bey dem Anschauen einer, dahin durch einen holländischen Kaufmann zuerst gebrachten künstlich ausgearbeiteten Uhr geäußert und gehalten haben mögen. Einer unter ihnen behauptete: sie wäre ohne Meistershand, aus bloßem Ohngefähr entstanden. Dieses gilbt den Anlaß von dem Eingange zu dem Gegenstande selbst zu führen; der Herr Verfasser sagt: in der That, an dem Daseyn Gottes zweifeln, und im Ernste dafür halten, daß eine Uhr von ohngefähr, ohne Zuthun eines Künstlers entstehen könne, ist gleichermaßen widersinnig. Nun lenket er die Aufmerksamkeit auf den Bau des menschlichen Körpers, auf den Wachsthum der Bäume, ic. ic. auf das Weltgebäude, und sagt mit Wieland:

Ja ein Gott bewegt die Wunderuhr
Der Welt, die Er erfand; beseelet die Natur:
-- -- -- --
Sie ist zu schlecht in sich, die Wirklichkeit zu finden:
Zu schön von ohngefähr sich aus dem Nichts zu winden.

S. 17. Untersucht der Herr Verfasser die Gegenmeinung mit philosophischer Schärfe; auch hier, wie in dem ganzen Werke, führet er, zur Aufmunterung der Leser, ausgezeichnete Stellen, aus den beliebtesten deutschen Dichtern an.

Wir waren bey dieser Abhandlung weitläufiger, um bey den übrigen desto kürzer seyn zu dörfen.

S. 28. betrachtet Er: II. die Replik der Atheisten. Der Herr Verfasser laßt seinen Philaleth sagen: Meinem Begriffe nach, ist ein Atheist ein Mann, der das Daseyn Gottes, die allgemeine und besondere Vorsehung; die im künftigen Le-

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S. 107. wird gehandelt IV. von den ächten Begriffen Gottes. Was ist Gott? Eine Frage, sagt der Hr. Verf. die leichter aufzugeben, als aufzulösen ist. ---- ----- Eine Klippe, an der die Alten haufenweise scheiterten, wenn es auf die Bestimmung des Begriffes von Gott ankam. Diese wichtige Abhandlung ist in ein Gespräch, das Hermes und Philint, gehalten, und in ein Schreiben, welches Hermes verfasset, und das S. 124. anfängt, eingekleidet.

S. 137. V. St.: Von der Einheit Gottes. Nachdeme die Beweise für die Einheit Gottes bündig vorgetragen worden: so sagt der Herr Verfasser von der Vielgötterei: Hat man sich viel zu verwundern, daß sinnliche, und nur sinnliche Gegenstände zu betrachten verwöhnte Menschen, auch den Gegenstand ihrer Anbethung sinnlich und sichtbar haben wollen. — — Daß eine so dumme Denkungsart endlich dahin führe, daß man die Götter mit menschlichen Leibern bekleide; dann S. 147. : hat man sich alles dessen viel zu verwundern , wenn noch über das, der Irrthum von außenher unterstützet: oder wohl auch sogar von denjenigen, deren Pflicht es wäre, ihn auszureuten, durch verborgene Ränke, befördert wird.

S. 157. VI. St.: Von der Güte Gottes. S. 177. Vll. St.: von der Güte Gottes in Zulassung des physischen Uebels. Die hier angeführten Beyspiele sind der Absicht des Herrn Verfassers vollkommen angemessen. Er beschliesset diese Abhandlung mit den Worten des Hrn. von Hallers.

Gott sah dies alles wohl, und doch schuf er die Welt,
Kann etwas besser seyn, als das, was Gott gefällt.

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S. 208.VIII. St.: Von der Güte Gottes in Zulassung des moralischen Uebels. S. 234. IX. St.: von der Güte Gottes in der Bestimmung der ewigen Strafen. S. 267. X. St. : Von der Gerechtigkeit Gottes. S. 327. XI. Von der Vorsehung Gottes. S. 343. Xll. Fortsetzung, welche mit den Worten des Königes Alphonsus von Kastilien anfänget: Hätte ich den göttlichen Rathschlüssen beygewohnet; fürwahr der Weltbau würde besser ausgefallen seyn.

Das Werk ist hier zu haben in der Baderischen Buchhandlung, und verdienet von Freunden der christlichen Religion gelesen zu werden.

v. V.

III. Naturgeschichte.

§. 19. Von dem Thierreich des karpathischen Gebürges.

Was das Thierreich des karpathischen Gebürges betrift, so sind unsere Schneeberge, gleich andern hohen Gebürgen der Welt, ein Aufenthalt unzähliger Thiere von verschiedenen Arten und Gattungen. Jedes derselben findet hier, einen sichern Aufenthalt für sich; jedes wird mit dem, was ihm nöthig ist, hinlänglich versorget. Haben diese Thiere gleich ihren Auftnthalt, zwischen rauhen und ungeheuren Felsen, in unbewohnten Wüsteneyen; leben sie gleich ohne Stall, ohne Hirten, ohne alle menschliche Beyhülfe, so werden sie doch ernähret, und vermehren sich von Zeit zu Zeit häufig und zahlreich. Großer Beweis der allerhöchsten Macht und Weisheit des Schöpfers.

Wir finden auf dem karpathischen Gebürge eine Menge vierfüßiger Thiere; wir finden verschiedene Arten von Vögeln. Von jeden wollen wir etwas sagen.

Die vierfüßigen Thiere, denen die karpathische Berge Wohnung und Unterhalt geben, sind Bären von ungeheurer Größe, Wölfe, Füchse, Hasen, Murmelthiere, und besonders ganze Heerden von Steinböcken und Gemsen. Das Murmelthier und den Steinbock wollen wir ihrer Seltenheit, und ihrer ganz besondern Eigenschaften wegen, etwas umständlicher beschreiben.

Der karpathische Steinbock (Capricornus) hat theils mit einer Ziege, theils mit einem Hirschen viel ähnliches, er ist aber um vieles größer, als eine Ziege. Seine Hörner sind schneckenweise gewunden, und gegen den Rücken mit den äußersten Spitzen zugekehret; so daß es ihm sehr

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leicht ist, sich damit an die vorragenden Felsenstücke der höchsten Bergspitzen zu fassen, wenn er von Jägern verfolget wird: dann schwebet er in freyer Luft; und findet sich gemeiniglich außer Gefahr, weil man ihn, aus den tiefen Thälern mit keinem Schuß erreichen kann. Er ist sehr wild und flüchtig, hat rauhe Schenkel, einen kleinen Kopf, wie der Hirsch; eine Augen sind schön und helle, und das Gehörne knorricht. Es ist kein Thier auf dem Erdboden, daß ihm im Springen gleichkommen möchte, weil er sehr scharf gespaltene Klauen hat. Wenn er diese nur ansetzen kann, so ist keine Bergspitze so hoch, und kein Felß so steil, darauf er sich nicht wagte. Er springt von einem Felsen zu dem andern, in die tiefesten Thäler herunter, wohin ihm kein Jäger, ohne der offenbaresten Lebensgefahr, nachkommen kann; ja er lauft eine hohe Mauer hinauf, wenn sie nur rauh ist. Wollen ihn daher die Jäger schiessen, so muß einer derselben, wie wir es aus ihren Erzählungen haben, an dem Orte vorsitzen, wo er seinen ordentlichen Gang hat, die andern aber ihm nachgeben, und auf eine gute Art zutreiben. Sein gewöhnlicher Aufenthalt ist auf den allerhöchsten Bergspitzen. Er muß, wie die Naturforscher anmerken, kalt haben, sonst wird er blind.

Die Gemse (riupicapra) ist eine Art wilder Ziegen. Sie haben schwarze, obenher gekrümmte kleine Hörner, rötlichte Haare, ein überaus schmackhaftes Fleisch, und sind im übrigen eben so gestaltet, wie eine gemeine Ziege. Das Fell, wenn es ausgearbeitet wird, giebt ein vortrefliches Leder, welches, wenn es gleich naß geworden, dennoch nie hart wird. Es ist was Seltenes, sagen unsere karpathische Jäger, eine Gemse ganz alleine im Gebürge anzutreffen. Gemeiniglich halten sie sich auf der Weide beysammen, und weiden nie eine allein, sondern immer gemeinschaftlich 8 bis 10, auch mehrere an einem Orte. Sie brauchen dabey, sagt man ferner, die Vorsicht, und stellen aus ihrer Mitte einen Wächter auf, der nicht weiden darf, sondern auf alles, was in der Gegend etwa vorfallen könnte, aufmerksam seyn muß. Ist der Wächter stille, so weiden die übrigen ruhig fort; Entdecket aber der Wächter eine Gefahr, so giebt er durch ein überlautes Bläcken ein Zeichen; da denn alle auf einmal davon springen, und sich in die steilsten Thä-ler zerstreuen, wo sie kein Jäger und kein Hund verfolgen kann und mag. Im Winter kommen sie in das Krummholz, und nähren sich von demselben sowohl, als auch von Tannenreisern. Die Gemsenjagd ist sehr gefährlich und mühsam, Der Jäger muß die steilen Bergspitzen mit vieler Gefahr besteigen, und vielmal Springe wagen, die ihm zuweilen das Leben kosten. Die Gemsen haben über dieses einen sehr scharfen Geruch: der Jäger muß daher wohl Achtung

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geben, woher der Wind wehet, damit nicht der Wind, den Geruch des Jägers, oder des Pulvers gegen die Gemsen trage; denn sobald sie das geringste davon spühren, so verliehren sich alle, wenn sie noch so zahlreich beysammen geweidet haben, Rupicaprarum ingens intra Carpathi rupes multitudo, sed ad venandum difficilis, sagt Belius, Not. Hung. novae To. II. p. 538.

Das karpathische Murmelhier (mus montanus) ist eine Dachsart, so groß als eine wilde Katze, und in Ungarn, sonsten nirgend, als auf dem karpatischen Gebürge anzutreffen. Es hat dieses Thier, spitzige Klauen, einen langen Schwanz, kleine Ohren, vorne zween spitzige Zähne, oben und unten wie ein Haß, mit denen es alles durchgraben kann. Die Haare sind steif, an den jungen Murmelthieren graulicht, an den alten aber dunkelroth; das Leder stark und dauerhaft; und hat dabey diese besondere Eigenschaft, daß es kein Ungeziefer leidet. Die dortigen Einwohner pflegen daher das Fell zum Futter ihrer Reisekleider zu nehmen, um sich dadurch gegen alles Ungeziefer zu verwahren. Pellium, heißt es bey dem Belio, ea est indoles, ut insectorum penitus sint impatientes: certe pediculi, pulices, culicesve, qui forte irrepserint, opinione celerius exanimantur; ea proprer vestibus itinerariis subdi a nostris consueverunt loc. cit. pag. 538. Das karpathische Murmelthier, hält sich Sommer und Winter auf, in den Löchern der höchsten Bergspitzen, nähret sich von Wurzeln und Kräutern, und hat ein fettes schmackhaftes Fleisch. Zuweilen hat eines 5 Pfund, auch mehr Fetten, welches die Einwohner bey Verrenkungen und Brüchen, als was sehr heilsames, aus vielfältigen Erfahrungen, rühmen. In den Löchern werden diese Thiere, durch die Jagdhunde aufgesucht, herausgetrieben, und sodann geschossen. Sonsten wo sie niemanden merken, laufen sie auf den hohen karpathischen Felsen, wie die Katzen, und pfeiffen zuweilen so laut, daß man sie sehr weit höret. Gegen den Winter füllen sie ihre Wohnlöcher mit Graß, Wurzeln und Kräutern an; verwahren den Eingang des Lochs, mit allerley Reisern, sehr mühsam, und mit besonderm Fleiß, damit sie für der stürmischen Luft sowohl , als auch für anderen wilden Thieren gesichert seyn mögen; endlich schlafen sie ein, und liegen den ganzen Winter, wie tod. Mit Anfang des Frühlings, sobald die Wärme in ihre Löcher kommt, wachen sie auf, und wenn noch kein Graß gewachsen ist, so verzehren sie die Wurzeln und Kräuter, die sie im vorigen Jahre eingesammelt haben.

Vor einigen Jahren, sahen wir ein Murmelthier bey einem Georgenberger Einwohner, der das karpathische Gebürge, weil er lebte, fleißig besuchte. Er brachte es ganz junng von dem Gebürge mit sich her-

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ab, und zog es zu Hause auf. Es wurde nach und nach so zahm, daß es den Hausleuten, wie ein Hündchen nachlief, und aus ihren Händen Brod nahm, und aß. Sobald aber ein Fremder gegen dasselbe gieng, oder es anrührete, wie es uns selbsten begegnet ist, so fieng es an laut zu pfeiffen. Um Martini herum wickelte es sich in eine Kugel, und schlief ein: Man konnte es hin und her wenden, und, was man nur immer wollte, mit ihm vornehmen, es gab kein Zeichen des Lebens von sich. Der Besitzer legte es hernach in eine Kammer, da blieb es bis zum Frühling gleichsam ohne Leben und Bewegung liegen. Endlich um Josephi erwachte es, und kam von selbsten wieder hervor.

Die Murmelthiere sind im übrigen in einem Zimmer, wo allerhand Geräthe ist, sehr gefährlich zu halten. Sie zernagen mit ihren scharfen Zähnen, alles, was ihnen unterkommt; ja selbst durch die Wände machen sie, wenn man es nicht bemerket und hindert, augenblicklich Löcher.

Außer den itzt benannten, und zum Theil beschriebenen vierfüßigen Thieren, giebt es auf dem karpathischen Gebürge eine unzählige Menge von Vögeln; sowohl eßbare Vögel; nämlich Auerhane, Berghane, Rebhüner, Haselhüner, Schnäpfen, und dergleichen; als auch verschiedene, Raubvögel: Adler von der größten Art, Steinadler, Geyer, Habichte, Eulen, und andere mehr. Die letztern, wir meinen die Raubvögel, haben ihre Nester, auf den allerhöchsten Steinfelsen, wohin kein Mensch, ja keine Gemse kommen kann. Unter allen Raubvögeln, sind der Adler und der Geyer, den jungen Gemsen, Murmelthieren, Hasen, Ziegen und Schaafen sehr gefährlich. Sie überfallen diese Thiere, auf ihrer Weide plötzlich, tragen sie im Flug, in ihre Nester, zerreissen dieselben mit ihren entsetzlichen Klauen, und fressen sie auf. Matth. Belius in Prodromo pag. 75. §. 8. 9. Notitia Hungariae novae To II. p. 538.

A. J. Cz.


In Wien zu haben in der Baderischen Buchhandlung neben dem Todtenkopf in der Bognergasse.
Topic revision: r5 - 26 Jun 2012, KatalinBlasko
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