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IV. Jahrgang, XLII. Stück, den 19. October 1774.

I. Geschichte.

Ein Liebhaber der Ungarischen Geschichte hat uns folgenden Aufsatz eingeschickt, für den wir ihm vielen Dank wissen: da er uns Gelegenheit giebt, die Besitzer solcher besondern und wichtigen Nachrichten zu ersuchen, uns mit ihren Beyträgen, zur Aufklärung und Erweiterung der erbländischen Geschichte an die Hand zu gehen. Der Aufsatz handelt:

Von dem betrübten Ende Ludwig des II. Königes in Ungarn.

Der Böhmische Geschichtschreiber Martin Borär, erzählet diesen Vorgang folgendermassen: Der König habe in der Schlacht bey Mohatsch ein schweres Pferd geritten, und einen schweren Küras angehabt: da sein Heer gewichen, und er sich auf die Flucht begeben, wäre der einzige v. Czettricz, ein gebohrner Schlesier, Ihme gefolget. Beede hätten über ein kleines Wasser zu setzen gehabt: Czettritz, welcher ohne Rüstung und leicht gewesen, wäre schnell hindurch gekommen: der König hingegen, hätte eine von den Flüchtigen seines Heeres durchwühlte Furt angetroffen, auf welcher er nicht fortkommen konnte: sein schweres Perd blieb darinnen stecken, und da er es angespornt und angestrengt; so erreichte es mit den vordern Schenkeln zwar das Ufer, es konnte aber mit den hintern Beinen nicht folgen, dergestalten, daß es sich überschlug ruckwärts auf den König fiel, ihn unter sich drückte: wo er in dem seuchten Wasser, das kaum 6 Zwerchhände tief gewesen, ertrinken mußte.

Sein treuer Diener, der v. Czettritz, so wird es in dieser Geschichte

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erzählet, habe sich alle Mühe gegeben, den König zu retten, aber vergebens: doch brachte er ihn aus dem Schlamme; indessen als er ihm den Helm aufgemacht, wäre er eben verschieden, v. Czettritz konnte hierbey nichts mehr thun; weil die Türken nahe waren, als daß er den Ort, wo er den König hingebracht, wohl merkte, und für sich in der fortgesetzten Flucht Sicherheit suchte. Nach seinem Berichte aber, hätte man hernach den todten König gefunden.

Wie dieses geschehen, und ob diese Erzählung, allen Umständen nach, gegründet sey, ist aus eienem, an den berühmten damaligen Canzler und Bischof zu Waitzen, Brodericum erlassenen Schreiben zu ersehen, wovon wir hier eine Uebersetzung liefern wollen.

Hochwürdiger und gnädiger Herr!

Es hat dieser Tagen die durchlauchtigste Königinn, den Ulrich Czettritz, mit etlich andern getreuen Dienern, an mich geschickt, und mir schriftlich befohlen, daß ich den Czettritz, welcher diese Reise thäte, um den königlichen Leichnam, meines allergnädigsten seeligen Herrn wieder zu finden, zwölf meiner Reiter geben, und mit ihm an den Ort senden sollte. Dieser wichtige Handel gienge zwar die Herren des Reichs Ungarn an: nichts desto weniger habe ich meiner Treue gemäß, nicht allein durch meine Vertraute und Diener, sondern in eigener Person, Ihrer Majestät zu Diensten stehen, und den von Czettritz bis an Ort und Stelle selbst begleiten wollen. Ewr. Hochwürden: mache ich zu wissen, daß sich alle Umstände so befunden, wie sie der von Czettritz angezeiget hatte: denn als wir uns dem Orte näherten, und doch noch ein wenig davon entfernet waren, zeigte mir ihn Herr von Czettritz mit dem Finger. Wir eilten und kamen schnell dahin, und fanden ein todtes Roß im Schlamme liegen. Czettritz, in der Meynung, daß der königliche Leichnam daselbst seyn sollte, scheute die Pfütze und ihre Tiefe nicht; er wadete darein, und suchte allda neben den andern Gefährten den königlichen Leichnam; fand ihn aber nicht, doch fand er die Rüstung des Königes.

Als wir von dannen weiter giengen, fanden wir einen todten Leichnam, und wir erkannten daß er die Leiche des Trepas wäre, welcher königlicher Marschall gewesen: Es waren in dieser Gegend noch mehr todter Leichen, nachdeme man sie aber untersucht, fand man die Leiche des Königes doch nicht.

Nicht weit aber von der Furth wurden wir eines neuen Grabes gewahr: indem ein einfältiger Hirte, so des Viehes allda gehütet, ihn in einen frischen Sand verscharret hatte, weil er aus dem glänzenden Golde

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und Küraß gemerket, daß es der Leichnam eines vornehmen Herrn seyn müsse. Und als uns dieses Gott eingegeben, erkannten wir, daß Sr. Königl. Majestät Leichnam daselbst begraben wäre. Wir eilten alle hinzu, und zuforderst vor andern fieng der von Czettritz an, mit den Fingern in die Erde zu graben, wie wir auch dergleichen thaten ; und da anfänglich bey den Füssen das Grab eröfnet wurde, ergrif der von Czettritz des Begrabenen rechten Schenkel, wusch ihn mit dem Wasser, das in zwey Hüthen herbeygebracht wurde, fleißig ab; er erblickte das Maal, das Se. Königl. Majestät am rechten Fuße hatte, und schrie überlaut: das ist ganz gewiß der Leichnam Sr. Königl. Majestät, meines allezeit allergnädigsten Herrens; er fiel hieraf auf die Knie, und küsste ihn mit Thränen.

Da wir nun solches sahen, gruben wir den Leichnam aus; wuschen erstlich das Haupt und das Gesicht sauber ab, und durch die Merkmale, die der König an den Zehen hatte, fand sich die Hoffnung bestättiget.

Wir hatten eine Madratze mit uns geführt, die wir ausbreiteten, um den königlichen Leichnam darauf zu legen, wo wir ihn alsdenn mit Wasser schön abgewaschen haben.

Es sey ohne Heucheley gesagt, daß ich niemals einen todten Leichnam, so unverwesen, so wenig grauslich und unabscheulich gesehen, als diesen: denn kein Theil dieses Leichnams war versehrt, er hat auch nirgends eine einige Wunde gehabt, etwa so groß, als eine Nadelspitze, als eine kleine Verletzung an der Lippe.

Nachdem dieses alles mit großer Reverenz verrichtet worden, haben wir die königliche Leiche, in eine reine Leinwand eingewickelt, welche ich deswegen von Raab mitgebracht hatte; so wie den Sarg, in den er geleget wurde. Durch Gottes Hilfe, sind wir allenthalben mit großem Lobe, und gewünschten Frieden fortgekommen, bis wir Stuhlweißenburg erreichet: wo Czettritz voran eilte, und solches dem Stadrichter, und allen andern ankündigte. Welche, wie sich geziemet, mit der ganzen Geistlichkeit, Schulen und allem Volke aus der Stadt der königlichen Leiche entgegen gekommen sind.

Zulezt haben wir sie in die Stadt geführet, und in der Wohnung des Probstes in ein Gewölbe mit großer Ehrerbietung gesezt, den Sarg eröffnet, den königlichen Körper dem Stadtrichter gezeiget, der dann auch seinen Herrn erkennet; hierauf wurde der Sarg bald wieder zugemacht, und dem Martin Horwath zur Verwahrung überlassen.

Von diesem allen wird der Ueberbringer dieses Schreibens, der Czet-

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tritz selber, Ew. Hochwürden weitläufiger berichten. Ich hätte wünschen mögen, Ihrer königl. Majestät, meiner gnädigen Frauen in glückseligen Sachen zu dienen: aber weil mir solches nicht wiederfahren können, so bin ich auch bey traurigen Ihrer Majestät zu dienen bereitwillig ec. Aus dem Schloß Raab den 24. Octob. 1527.

v. R.

II. Ungarische Familiengeschichte.

Fortsetzung des II. Nachtrags, zu den Nachrichten vom Gräflich Thökölischen Hause. [XLI. St. Seite 322.]

Doch blieben sie alle, dem äußerlichen öffentlichen Bekänntniße nach, der lutherischen Religion treu; und ist ein ungegründetes Vorgeben, wenn Herr Michael Ambrosowsky, in seinem, im Jahre 1759. in 8vo zu Erlau, unter dem Titel IMago orbIs, ab orbc ConDIto, per saeCVLa repartIta, herausgegebenen lateinischen historischen Werkchen P. II. p. 128. von dem Emeric Thököli behaupten will; daß er noch in Ungarn, zur katholischen Religion übergetreten sey: da das Gegentheil durch unwiderlegliche historische Beweise kann dargethan werden. Denn aus dem Diarium und Tagebuch, welches sein gewesener Secretäre Johann Komaromi, über seinen ganzen Aufenthalt in der Türkey, und die dasigen Eräugnisse zusammengetragen hatt, welches Herr H. von Sz. im Original besessen, und nun nebst verschiedenen andern raren Schriften und Büchern, einem vornehmen und gelehrten siebenbürgischen Grafen überlassen hat, erhellet es; daß er auch daselbst, mit denen, die ihm dahin gefolget, und eben dieser Confession zugethan waren, seinen Gottesdienst, nach der Weise dieser Kirche fortgesetzet, und in dieser von ihm bekannten Religion auch wirklich gestorben ist*). Er wünschte auch in seinem Testamente, als ein der augsburgischen Confession zugethaner, wo möglich, auf irgend einen, am nächsten gelegenen Siebenbürgischen Dorfe unter seinen Glaubensgenossen in der Stille begraben zu werden; welches Wunsches er aber ohnstretig aus einem gerechten Verhängniß Gottes, nicht ist gewähret worden; so daß er also seine Gebeine mit den Gebeinen der Muselmänner, mit de-

*) Dieser Johann Komaromi, kam nach dem Tode des Emeric Thököli, zurück nach Ungarn, wo ihn dann Franz Rakoczy der IIte der damals in dieser Gegend den Meister spielte, mit dem in diesem Scharoscher Comitat gelegenen Landgutt Csekfalva, beschenkte, auf welchem er im Jahre 1710. an der Pest gestorben. Er turg beständig, bis zu seinem Tode die türkische Kleidung.

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nen er zum großen Ruin seines Vaterlandes, und unbeschreiblichen Nachtheil und Schaden, seiner größtentheils unschuldig gewesenen Glaubensverwandten, bis in seinen Todt, in so genauer unchristlicher Vereinigung gestanden, vermengen; und sein Grab unter diesen geschworenen Feinden des christlichen Namens hat finden müssen. Auf diese Weise haben treugesinnte Patrioten, von beyden Seiten zwar, derer in dem lieben Vaterlande lebenden Protestanten, jederzeit von den Landesverderblichen verwegenen Thökölischen Auftritten geurtheilet, wovon wir selbst aus den Zeiten, da Emeric Thököli noch am glücklichsten den Meister spielte, merkwürdige Zeugnisse anführen könnten. Wenn der alte ehrwürdige Georg Buchholz, der zulezt als Pfarrer zu groß Lomnitz gestanden, und der lezte Senior der XXIV. Regal. Past. gewesen, der als ein Greis von beynahe 90. Jahren, alle diese unglückliche Auftritte unter dem Emeric Thököli, und dessen Stiefsohn Franz Rakoczi den II. überlebet, und die damit verbunden gewesenen unbeschreiblichen Drangsaale mitempfunden hat, in seinem Diarium, oder dem Chroniko sui temporis, dessen wir in diesen Blättern schon gedacht, und daraus verschiedenes mitgetheilet haben, auf den völligen Schluß, seiner darinn gegebenen merkwürdigen Nachrichten, von diesen Zeiten und Unruhen, komm: so drücket er sich im Jahre 1710. unter andern also darüber aus: "Und dieses waren demnach die übeln Früchte, des Thökölischen und Rakoczischen Krieges, in welchem unter dem Schein der Beschützung der Nations- und Religionsfreyheit, nichts als Ungerechtigkeit, Raub- und Unterdrückung sind ausgeübet worden." u. s. w.

Die Religion, wie es sonst immer in ähnlichne Auftritten geschehen, war bey einem und dem andern dieser verwegenen Häupter der damaligen ungarischen Malcontenten, bey dem Thököli so wohl, der sich zur Protestantischen, als auch bey dem Rakotzi, der sich wie bewust mit vorzüglichem Eyfer zur katholischen Religion bekannte, und dabey die Nebenreligionen des Landes, mit einem Schein der Gerechtigkeit begünstigen zu wollen, vorgab, die bloße Maske, und der Deckmantel ihrer ausschweifenden herrschsüchtigen und rachgierigen Absichten; wovon besonders, die auf den Franz Rakoczi, bey dem ersten glücklichen Fortgang seiner kühnen Unternehmungen, in der Größe eines harten Thalers herausgekommene, sehr schön und sauber gearbeitete, Medaille und Schaumünze, von welcher wir einen accuraten Abgus besitzen, zeuget. Auf dem Avers erblicket man, das sehr nett und erhaben angebrachte Portrait und Brustbild des Rakoczi, im so genandten Visir und mit völligem Gesichte, etwas seitwärts sehend, mit seinem eigenen fliegenden Haaren, und einem recht Ungrischen Lippenbart, geharnischt und gepanzert, völlig so, wie er in

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dem fein gearbeiteten Kupferstich, seiner bekannten Memoires vorgesetzet ist, und mit seinem von dem berühmten Manjoki, nach dem Leben gemahlten Portrait, welches wir an einem gewissen Ort gesehen, genau überein kommt, mit einem über dem Harnisch hangenden Fürstenmantel, mit beygesetzter Umschrift: FRANCISCUS II. D. G. TRANSYL. uaniae PRIN ceps RAKOCZI. DUX. CONFOE de atorum R. egni H.ungariae STAT. uum. Auf dem Revers befindet sich ein Altar, auf welchem ein Feuer brennet, und der Rauch gegen alle Seiten in die Höhe steigt, das Bild der Andacht; zu welchem drey Frauenspersonen, wie Priesterinnen in langer Talarkleidung, mit Kränzen um die Häupter, die drey Religionen des Landes vorstellend, zu Unterhaltung des Feuers Holz zutragen, und auf den Altar, mit devoter Mine hinlegen, mit beygesezter Legende: CONCVRRVNT VT ALANT. Unten stehen die Worte: CONCORDIA RELIGIONUM, ANIMATA LIBERTATE. A. M. D. CC. V. Eine Vorstellung, welche, ohne einer Erläuterung nöthig zu haben, die bösen Absichten dieses Kühnen zur Genüge entdecket.

Daß auch Emeric Thököli, aller seiner bereits erfahrnen Göttlichen Demüthigung ohnerchtat, bey seinem Exilium und traurigen Aufenthalt zu Nicomedia in der Türkey, bey den lezten Auftritten dieses seines Stiefsohnes, die Hand in allem mit im Spiele gahabt, in alles sehr stark mit eingeflossen, und dem zu folge über seine Unthaten bis zu seinem Tode, wenig aufrichtige, ja wohl gar keine Reue, bezeuget hat; das haben wir, mit einem besondern Abscheu, nur vor einer kurzen Zeit aus einem Originalprotokol, seiner in der Türkey fortgeführten Art von Canzley ersehen, welches uns ein sehr schätzbarer Freund und Gönner, und glücklicher Sammler solcher Dinge, so wie manches andere, gütigst mitgetheilet hat. Es hat den vorgesezten Ungarischen Titel: Parias - Könyv und bezeichnet ein Buch, in welches die so genandten Paria oder Copeyen von Schriften, Ausätzen, und Urkunden eingetragen und gesammelt werden; wie denn darinn lauter sehr merkwürdige Aufsätze des Emeric Thököli, von Briefen und Instructionen an seine Freunde und Anhänger, besonders an den Franz Rakoczi, wie auch an die Gesandten der Europäischen Höfe, an die Fürsten der Moldau und Walachey, und an seine Plenipotenziarien, besonders an den Herrn von Baji enthalten sind, aus welchen sich ungemein viel, von den großen und sehr schlimmen Desseins desselben ersehen lässet. Um davon nur eine einzige Probe zu geben, so wollen wir unten, den bloßen Anfang und Beschluß nebst der Addresse und Aufschrift eines besonders sehr weitläuftigen in Ungrischer Sprache abgefaßten Briefes hinsetzen, woraus man den völligen verwegenen Inhalt desselben

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leichtlich wird errathen und abnehemen können*). Das traurige Ende beyder, und der unglückliche Ausgang aller ihrer kühnen Unternehmungen, dienet inzwischen zum überzeugendsten Beweise, wie feind der Herr im Himmel solcher Kühnheit sey, und wie augenscheinlich und sichtbar er, besonders den schändlichen und , verwegenen Mißbrauch der allerheiligsten Religion, zur Bemäntelung und Beförderung solcher böser und stolzer Absichten, schon hier vor der Welt ahnden und bestrafen wolle; wie solches Rakoczi an einem uns wohl erinnerlichen Orte seiner Memoires, selbst mit vieler Reue erkannt und bekennet hat.

Bleibet es also gleich, nach diesem allen dabey, daß, wie das ganze Thökölische Haus von Sebastian an gerechnet, bis zum lezten Manne in demselben, nämlich den Emeric Thököli, also auch dieser besonders, wie wir gezeiget haben, der protestantischen und zwar eigentlich lutherischen Religion, ohne alle Aenderung und bis in den Tod zugethan geblieben; so ist es doch auch, nach eben dieser gemachten Vorstellung, nicht weniger gewiß, daß er nach dem eigenen Geständniß seiner, nach der Wahrheit urtheilenden Glaubensverwandten, seiner Religion wenig Ehre gemacht, und anstatt ihr einigen wahren Vortheil im Vaterlande verschaft zu haben, vielmehr die Hauptursache, so vieler, über seine, größten theils unschuldige Glaubensgenossen, erfolgten Uebel gewesen ist.

Von seiner berühmten Gemahlin der Helena Zrini, welche, wie wir gezeiget haben, der katholischen Religion, der sie zugethan gewesen, auch bis zum Tode treu geblieben;

*) Dieser Brief fängt also an: Celsiss. Princeps, Dominc fili, singularissimo affectu. Dilecte nec non Excellentiss. Illustriss. Reuerendiss. Admodum Rndi. Spectab. Magnif. Generosi, Egregii, Nobiles ac strenui Domini Fratres, amici, et beneuoli, colendissimi, observandissimi. Hierauf folgt: Epistola ipsa Ungarisch abgefaßt; und am Ende dieser Schluß: In reliquo Celsitudinem Vestram, nee non Excellentiss. &c. Dominationes Vestras, diu ad vota feliciter redire desiderans, maneo.

Celsitudinis Vestrae, Excellentiss. &c Dominationum Vestrarum.

Pater, Frater, Amicus, Benevolus et Scruitor paratissimus.

Inscriptio Epistolae haec fuit.

Celsissimo Domino Principi FRANCISCO RAKOCZY, nec non Excellentiss.Illustriss. Reuerendiss. Adm. Reuerendis, Spectabilibus. Magnificis, Generosis, Egregiis, Nobilibus ac strenuis D.D. Generalibus, Comitibus, Praelatis, Baronibus, Comitatuum Officialibus, item, Capitaneis, Ductoribus, Toti denique vniuersorum Dominorum Magnatum et Nobilium Militiaeque Equestris ac pedestris Ordinis, Inclyti Regni Hungariae in Campo RAKOS in armis existent. et Comitia celebrant. &c., &c. Dominis Filio singulariter Dilecto, Fratribus, Amicis, et Beneuois colendissmis, obseruandissimis.

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haben zwar einige, und besonders der Verfasser der Lebensbeschreibung des Grafen Emeric Thököli, die im Jahre 1683. in IVto an das Licht getreten, p. 5. und 6. und nach demselben, auch Herr Andreas Schmal, in seiner Hist. Eccles. Evang. Lnther. in Hung. MS. Sect. IV. §. 6. das Gegentheil behaupten, und annehmen wollen*), daß dieselbe, bald nach ihrer zweyten Vermählung mit dem Thököli. Denn ihr erster Gemahl war Franz Rakoczi I., der, zur protestantisch- Lutherischen Kirche übergegangen sey. Allein, die Beweise und Zeugnisse, die wir in der Geschichte dieses Hauses, und zwar in dem leztern Abschnitte derselben angeführet haben, lassen diesem Vorgehen keinen Grund, und widerlegen dasselbe vollkommen. Dem Emeric Thököli war es bey seiner Heyrath,mit dieser Ungarischen Heldinn, gewiß nicht so wohl darum zu thun, siener Kirche durch eine solche Eroberung eine angesehene Proselitinn: als vielmehr sich selbst, durch ihre reiche Erbschaft und große Konnexion, zu seinen weit aussehenden Zwecken, mehr Ansehen und Kräfte zu verschaffen.

(Die Fortsetzung folgt.)

*) Andreas Schmal war ein gebohrner Thuroczer, und stund nachdem er von Universitäten zurück gekommen war, an verschiedenen Orten, zulezt zu Ratkov, als lutherischer Prediger, im Amte, und war zugleich des dasigen Contubernii Gömöriensis-Senior; er starb im Jahre 1766. Er war sehr arbeitsam, und ein großer Freund der vaterländischen Litteratur. So wie er der lateinischen Sprache vollkommen mächtig war, so hat er auch in derselben, ein dreyfaches, mit vieler Belesenheit und Modestie geschriebenes historisches Werk, das wir in dreyen accuraten Abschriften besitzen, in seinem eigenen schönen Mspt. hinterlassen, nämlich: 1) Vita superintendentum Evangelico - Lutheranorum in Hungaria; 2) Lineamenta Histor Eccles. Luther. in Hung. 3.) Centurium Littcratorum Thurocziensium. Alle drey Werkchen, die ziemlich weitläuftig sind, enthalten sehr vieles, wodurch die Arbeit eines Czwittingers, und P. Horanj viele ansehnliche Recessionen erhalten kann. Außer deme sind zwo lateinische gedruckte Reden von ihm vorhanden, davon er die erste bey der Inauguration des Supertintendent Ambrosius, a. 1741. zu Topschau; die andere aber bey gleicher Gelegenheit des Superintend. Elias Fischer, zu Käßmarkt im Jahre 1747. den 25. Januarii gehalten.


In Wien zu haben in der Baderischen Buchhandlung neben dem Todtenkopf in der Bognergasse.
Topic revision: r6 - 04 Oct 2011, AgostonBernad
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