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IV. Jahrgang, XXXVI. Stück, den 7. September 1774.
I. Wissenschaften
Litteratur.
Fortsetzung des Versuchs einer Geschichte der Buchdruckerey in Ungarn.
Daß die Erfindung der über alles edlen und vortreflichen Buchdruckerkunst, nicht über das Jahr 1450. hinausgesetzet werden könne; dieses setzen die besten und gründlichsten hieher gehörigen historischen Nachrichten, außer allen Zweifel. Man darf nur die von uns angeführte schöne Schrift des Paulus Paters, und dabey, wo möglich, die hierinn noch mehr bedeutende neuere, und in dieser Sache alles übertreffende Schriften, nämlich die Vindicias Typograchicas des berühmten Herrn Rath Schöpflins zu Straßburg, und die Origines Typographicas des Gerard Meermann, so im Jahre 1765. im Haag bey van Daalen herausgekommen, lesen, um hierinn zu einer, völligen Gewißheit zu gelangen. Dreyßig, bis vierzig und mehr Jahre vergiengen darauf, bis diese Kunst zu ihrer ersten Vollkommenheit gelanget ist, und dieses so glücklich zu Welt gebrachte Kind, gleichsam aus seiner Wiege herausgenommen, und dem Publikum in einer ansehnlichern Gestalt, und vollkommenern Ausbildung und Schönheit, gezeiget werden konnte. Die mit einiger Vollkommenheit zuerst gedruckten Bücher, die in der Geschichte dieser Kunst angeführet, und in die Jahre 1460 und folgende hineingesetzet werden, dienen hierinn zum Beweise. Der berühmte und gelehrte Typograph Sixtus Argentinensis brachte diese Kunst um das Jahr 1471 zuerst nach Neapel; und der durch diese Kunst, so, wie durch seine Gelehrsamkeit noch berühmtere Venetianer Aldus Pius Manutius oder Manuccius, der dieselbe um das Jahr 1500. zuerst mit dem Griechischen und hebräischen Typus berei-
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cherte war gleichsam der erste, der sie mit dem gleich berühmten Stephanen zu Paris, und den Frobenen zu Basel, nebst andern um diese Zeit lebenben, und in dieser Kunst berühmten Männern, in ihrer rechten Reife und Vollkommenheit darstellte.
Wir haben dieses nicht unberührt lassen können, um daraus begreiflich zu machen, daß man sich gar nicht zu wundern hätte, wenn es mit dieser vortreflichen Kunst, in dem Königreiche Ungarn, nach ihrer ersten Erfindung, in Ansehung ihrer Aufnahme und gelehrten Gebrauchs, nicht eben so schnell, und noch weit langsamer, als doch wirklich geschehen, zugegangen wäre; da dieselbe, wie wir gezeiget haben, so gar in denjenigen Ländern, in welchen dieselbe zuerst zum Vorschein gekommen, und unter den günstigsten Umständen, sogleich ihren glücklichsten Fortgang haben konnte, nicht anders, als nur nach und nach, und mit einiger Langsamkeit, wie es denn bey einer so außerordentlichen Erfindung auch nicht anders seyn können, ihre rechte Ausbreitung und Vollkommenheit erreicht hat. Es ist auch hierinn Ehre genug für Ungarn, daß es bey allen, durch die steten Kriege verursachten großen Hindernissen, eines der ersten Königreiche gewesen, welches diese edle Kunst, so gleich binnen seiner Gränzen, und so, wie sie es verdiente, selbst in seine damals besonders sehr berühmte Haupt- und königlichen Residenzstadt Ofen, unter der glorreichsten Regierung eines großen Matthias Corvins, dieses Helden - und Musenfreundes vom ersten Range, aufgenommen. Niemanden, der mit der Geschichte der Litteratur damaliger Zeiten, und zugleich mit der Geschichte dieses großen Königes bekannt ist, können dessen außerordentlich große Verdienste um die Künste und Wissenschaften unbekannt seyn. Alle ältere und neuere gelehrte Nachrichten, von der so sehr berühmten Corvinischen Bibliothek, führen den Beweis davon. Und man kann daraus den sichern Schluß machen, daß dieser wahrhaftige Ungarische Philadelph, der, wie jener, ehedem in seiner königlichen Stadt Alexandrien, eben also in seiner nicht weniger berühmten königlichen Residenzstadt Ofen, die gelehrten Schätze der ganzen Welt, mit möglichster Sorgfalt, und einem königlichen Aufwand zusammenzubringen bemühet gewesen, in Absicht auf eine so wünschenswerth gewesene Kunst und Erfindung, die sogleich, als das bequemeste Hülfsmittel zur leichtesten Vermehrung seiner gelehrten Schätze angesehen werden muste, lange gleichgültig hätte seyn können*).
*) Wir empfehlen hiervon zum Nachlesen, außer der schon in diesen Blättern angepriesenen neuesten Schrift, von der Corvinischen Bibliothek, die schöne Commentation des Herrn Pauli Fabri Neosol. Hung. de Augusta Budensi Bibliotheca, so im Jahre 1756. zu Leipzig herausgekommen,
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Um die Zeit, da, wie wir oben bemerkete Sixtus Arbentiensis, diese Kunst nach Neapel brachte, und Deutschland und Italien damit erst recht zu Stande kam, nämlich, um das Jahr 1470. hatte die königlich ungarische Residenzstadt Ofen, der damaligen sehr kriegerischen Zeitläufte ohngeachtet, ihre eigene wohl eingerichtetet schöne Buchdruckerey, unter der Aufsicht und Direktion, oder auch vielleicht in eigenem Besitz, und eigener freyer Disposition, eine Gelehrten, in Deutschland und Italien gebildeten Typographs, mit Namen Andreas Heß, wie solches, aus der von ihm im Jahre 1473. daselbst herausgegebenen lateinischen Chronik des Königreichs Ungarn, wovon wir
*) und in welcher alle hieher gehörige Schriften angeführet werden. Wie aus der Beschreibung des Nicol. Olahus, als eines Auenzeugen von dieser Bibliothek erhellet, die in dem Adparat. Beliano p. 9. zu lesen, so hat dieselbe fast durchgehends aus Mspt. und dem kleinten Theil noch, aus gedruckten Büchern bestanden, wie es denn auch nicht anderes seyn können: und ist es, wie Herr Paul Fabri l. c. wohl angemerket, ganz offenbar übertrieben, wenn sowohl, der sonst sehr vortrefliche Fabricius in seinem Abriß einer allgemeinen Historie der Gelehrsamkeit T. II. p. 887. als auch Lomeierus in seinem Tract. Biblioth. c. IX. behaupten wollen, daß in der, freylich sehr herrlichen Corvinischen Bibliothek, bis funfzig tausend gedruckte Bücher, außer der ungeheuren Menge von Mspt. befindlich gewesen. Denn woe hätte um diese Zeit eine so unglaublich große Zahl von gedruckten Büchern herkommen sollen, da die noch nicht so lange erfundene Buchdruckerkunst, wie wir gesehen, damals gleichsam nur noch in der Wiege gelegen.
ein Exemplar, eben vor uns haben, und aus seinen eigenen in der Vorrede oder Dedication von sich, und dieser seiner Arbeit gegebenen Nachrichten, zu ersehen ist. Das Buch ist in so genanntem Folio Format, der Typus, nach der neuern vollkommern Art, rund und schön, dem vortreflichen Stephanischen und Frobenianischen Schriften, inder Form und Größe, der von diesen Kunstverständigen so genannten tertia Longobardica, oder nova tertia antiqua völlig gleich, ohne allen so genannten Mönchscharakteren; die Anfangsbuchstaben vor jedem Haupttheil der Chronik, sind nach damaliger Gewohnheit, in großer Uncialform dazu geschrieben, und mit verschiedenen Farben ausgemacht; Die Anfangsbuchstaben eines jeden Capitels und Abschnittes etwas kleiner und roth;die Anfangsbuchstabe neines jeden Perioden, ordentlich abgedruckte kleinere Romanbuchstaben gelb gefärbt; vor einer jeden im Text, ohne besondern Absatz, vorkommenden neuen historischen Nachricht, stehet ein besonderes Anzeigungszeichen, wie ein verlängertes c. mit rother Tinte*).
*) Das Titelblatt des Buches fehlt. Die Vorrede oder Dedication auf dem andern Blatt (man findet aber im Buche selbst weder die Seiten noch die Blätter mit Zahlen bezeichnet) fängt also an: „Ad venerandum Dominum Ladislaum prepositum ecclesie Bundenn: protho - notarium Apostolicum: nec non vicecancellarium Serenissimi regis Mathie in cronica Hungarorum Andree prefatio.
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An eben dieses Volumen, welches die Chronik des Andreas Heß in sich enthält, ist ein anderes Volumen angebunden, ohne Titelblatt, und ohne irgend eine ausdrückliche Meldung des Druckortes, bloß mit der am Ende vorkommenden Anzeige des Jahres mit den deutschen Buchstaben: Lxxjjj; womit das 1473ste Jahr offenbar angezeiget wird, welches die Commentarios Julii Caesaris de bello Gallico in sich enthält, und mit einem etwas kleinern, mehr in die Mönchsschrift und den deutschen Charakter fallenden Typus abgedruckt, und nach aller Wahrscheinlichkeit, auch zu Ofen herausgekommen ist; denn auf den Rändern desselben, die sehr breit sind; so wie das Papier in beyden sehr vortreflich ist; zeigen sich geschriebene Anmerkungen einer Hand, die so alt, als das Buch selbst seyn muß, und muthmaßlich die Hand des ersten Besitzers dieser beyden Bücher ist, der, wie er sie in einem Jahre und zu einer Zeit aus der Presse erhalten, auch sogleich zu seinem Gebrauch zusammen heften und binden lassen. Der Band hat gewiß alle Merkmale, des Alterthums der Bücher an sich. Daß es bey diesen wenigen Versuchen und Abdrücken nicht werde geblieben seyn, lässet sich leicht schließen; ob wir gleich bey aller Bemühung, etwas mehr von solchen Ungarischen Druckalterthümern zu erforschen, oder gar zu Gesichte zubekommen, bisher nicht glücklich gewesen sind. Vielleicht finden sich andre gelehrte Freunde geneigt, diesen geringen Versuch, durch ihre gütige Beyträge zu vermehren: uns mag es vor izt genug seyn, mit dem, was wir sicher haben anführen können, die frühzeitige Aufnahme, und baldigen zweckmäßigen Gebrauch dieser vortreflichen Kunst und Erfindung in unserm lieben Vaterlande vollkommen erwiesen zu haben; welches uns auch ein um so größeres Vergnügen verursachet, da selbst, ein, auf alle nur zu entdeckende Vorzüge seines Vaterlandes eyfrigst aufmerksamer Bel bey der ausführlichsten und genauesten Beschreibung der Ungarischen Hauptstadt 0fen, die im III. Tom seines großes Werkes vorkommt, aus Mangel sicherer Nachrichten, hievon gar nichts erwähnet hat: ob er gleich sonst, von den großen Verdiensten des Königes Matthias Corvinus um die Littera-
Cum superiori tempore venerande Domine in latio versarer &c.
Auf der letzten Seite, nach dem völligen Ende des Werks, stehen diese Worte: "Finita Bude Anno dni M. CCCC. LXXXIII, in vigilia penthecostes - per Andrea Hess." Der Herr P. Kaprinay hat dieses rare Exemplar mit aller Genauigkeit abschreiben lassen, ohnstreitig in der Absicht, dasselbe in irgend einer Collection, oder auch sonst auf eine ihm beliebige Art dem Publikum mitzutheilen, und dabey das nöthige in Ansehung des Verfassers, und übrigen Umstände mit mehrerm bekannt zu machen. Wir lassen es also bey dem, was wir davon gesaget, bewenden, wenn wir nur noch so viel hinzugesetzet, daß dieses Alterthum, dem ohnlängst in dieser Gegend verstorbenen Herrn Thomas Deschefi von Eschernek zum eigentlichen Besitzer gehabt habe.
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tur, und von allen hieher gehörigen Vörzügen und Merkwürdigkeiten dieser berühmten Stadt, alles mögliche, mit der weitläuftigsten Belesenheit, angeführet hat.
Ob außer der Stadt Ofen, sonst in dem Königreiche in den damaligen Zeiten, einige Spuren der Buchdruckerey zu entdecken sind, laßen wir, da wir nichts gewisses davon sagen können, dahin gestellet seyn.
(Die Fortsetzung folgt.)
II. Ungarische Geschichte.
Beschluß des Versuchs einer Familiengeschichte des Gräflich Thursonischen Hauses.
Im Jahre 1585. vermählte er sich mit Sophia Forgatsch, deren Vater das Kommando, in den jenseits der Donau gelegenen Kreißen geführet, und im Königreich Oberster Mundschenk, auch kaiserl. königl. Rath gewesen ist*). Mit dieser erhielte er einen Sohn Franciscum, und zwo Töchter Susannam, und Juditham**).
Im Jahre 1590. den 27. November starb diese Sophia, und im Jahre 1592. den 2. February, verehelichte er sich zum zweytenmale mit Elisabeth Czobor*), und zeigte mit ihr
*) S. 20. Quare annorum octodecim adolescens Anno 1585. circa Martinalia adscivit sibi vitae sociam pervetusto illustrique genere Virginem Magnificam Sophiam bellicosi illius, & proprii sanguinis pro Patria prodigi herois Simeonis Forgachii de Gyemes, generalis condam Regni Hungariae partium eis Danubianarum j Capitanei laudatissimi, Pincernarum Regalium Magistri, Caes. Regiaeque Majestatis Consiliarii &c. filiam. Zavodszky in Diario S. 373.
**) Franciscus lebte nur etliche Tage. Susanna vermählte sich erstlich mit Stephan Periny, Obergespann, der Gespannschaft Abaujwar, nach seinem Tode aber mit Michael Czobor de Czobor Szentmihaly. Juditha wurde an Andreas Jakusith de Orbova verheyrathet. S. 21.
*) Ubi tamen Sophia haec, veluti generosa quaedam vitis Horens in lateribus Domus Domini sui, quarto uterum gereret, militiaque parturientium superata occubuisset, dedit occasionem Illustris. Comiti p. m. cogitandi de matrimonio secundo, ut biennio post vitae sociam duceret, Generosam, & Magnificam Virginem Elisabetham Czobor, Spectabilis, ac Magnifici Domini Emcrici Czobor, de Czobor Szentmihaly, Officii Palatinalis Vicem gerentis, & Cubiculariorum Regalium per Hung. Magistri &c. filiam. Zavodszky in Diario S. 373.
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zween Söhne**) und sieben Töchter***).
Im IV. Theil seiner Rede erzählet er die fürnehmsten Thaten, unseres Grafens, und Palatinus.
Er bahnte sich nämlich durch seine Kriegsdienste den Weg zu höhern Ehrenstellen im Lande, und wurde schon im Jahre 1592. obrister Truches im Königreich*). Im Jahre 1602. den 12. September bekam er das Kommando, jenseits der Donau, und die Kommendantenstelle im Neuhäßler Gebiethe**)
In der durch Stephan Botschkay in Ungarn im Jahre 1604. erregten innerlichen Unruhe hielte es unser Graf mit Kaiser Rudolph dem Könige von Ungarn, und ließ sich weder durch die, ihm angebothenen nahmhaften Vortheile nach durch Drohungen, noch durch Verheerung seiner Güter, zum Abfall von ihme verleiten. Rudolph belohnte, nach der, dem Allerdurchlauchtigsten Hause ganz eigenem Huld und Milde, diese seine Treue; indeme er ihm die Herrschaft Orava, welche er bis dahin nur Pfandweise besessen, für seine männliche und weibliche Erben geschenket, und ihn zugleich zum Erbobergespann von der Gespannschaft dieses Namens gemacht hat.*).
**) Joannes war der erste, welcher aber in der Wiege noch gestorben, und der andere Emericus Thurso, welcher auf der berühmten Universität zu Wittenberg, die höheren Wissenschaften erlernet, und zugleich einen Rectorem Magnificum auf dieser Universität, mit Genehmhaltung, des Churfürsten von Sachsen abgegeben hat. S. 21. 22.
***) Diese heißen Barbara, welche Graf Christoph Erdödi von Monjorokörek zur Gemahlinn bekommen hat; Helena des Grafen Kaspar Illieschhasi Gemahlinn, Maria Anna, Catharina, Anna, Elisabetha, und Sophia. Davon S. 21. 22. und 23. zu lesen.
*) Res gestas Illustris Domini Comitis p.m. pandent, & explicabunt nobis, ipsi gradus honorum, & dignitatum, qui viventem, & execperunt, & exercuerunt. Postquam enim annis bene multis, sub Francisco Dobo de Ruszka, & Nicolao Palffy de Erdöd, Ducibus fortissimis, & generalibus partium Regni Cis-Danubianarum Capitaneis, stipendia meruisset, tandem ob egregie, strenueque navatam in militaribus cxercitiis operam Divi Imp. Rudolphi II. Clementi Decreto in Generalibus Regni Comitiis, primo Regii Consiliarii mox Baronatus, Pincernatum Dapiserorumque Regalium Magistr. digni ates in hoc Regno aflecutus est. Kaiserlich - königlicher Rath wurde er im Jahre 1598. Zavodszkey S. 373. Consiliarius Rudolphi II. Imp. creatus 1598. in Martio. Im Jahre 1599 bekame er die die Würde des königlich Ungarischen obristen Mundschenkens. Zavodszky S. 273. Pincernarum regalium per Hung. Magister & Baro A. 1599.
**) S. 24. S. 24. Inde factum, ut juveni viro summo Caes. Regiaeque Majestatis, & Senatus Regii Consensu conferretur, sublimis illa quidem, sed, & laboriosa, non tantum, Generalis partium Cis - Danubianarum sed & supremi praesidii Ujvarien. Capitaneus provincia Zavodszky S. 273.
*) Quid Herois hujus, in administrando tanto munere fides, & singularis soler-
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In dem darauf folgenden Jahre bekam er außer einigen Vorzügen, wodurch sein Wappen gezieret worden, auch die schöne Herrschsaft Tokay*).
Im Jahre 1608 wurde unter seiner Aufsicht, und Anführung, die Ungarische Krone von Prag nach Preßburg zurück gebracht**).
tia toto triennio praestiterit, merueritque luculentissimo testimonio esse potest, haud vulgare illud virtutis praemium, quod Anno 1606. postquam aestus illi insurrectionis Hungariae deferbuissent, a Caesarea Majestate Rudolpho II. accepit honorarium, nimirum vocabulum, & titulum Liberi perpetuique Comitis de Arva, sicuti etiam ipsa bona castri Arva, & quidem perenneli jure, pro se, & posteritatibus suis universis. Im Jahre 1595. den 24. August, wurde diese Herrschaft ihme, Georg Thurso seinem ältesten Sohne, wenn aber kein Sohn vorhanden seyn würde, seiner ältesten Tochter für 25216. Ungarische Gulden, und 25 Dena versetzet. Im Jahre 1606. den 7. Martii wurde sie ihme, und seinen männ- und weiblichen Erben geschenket. In der Schenkungsurkunde werden seine Verdienste -folgendermaßen ausgedruckt, ad praeclaram fidem, & fidelitatis integritatem, fideliumque & constatium servitiorum, gratissima, & cumulata merita, fidelis nostri Magnifici Georgii Thurzo de Betlehemfalva Comitatus Arvensis Comitis Dapiferorum nostrorum Regalium in Ungaria Magistri, & Consiliarii nostri, quae ipse, Sacrae primum Regni nostri Coronae Hung. & deinde Majestati nostrae ab ineunte aetate sua, gravioribus negotiis suis, & servitiis, idonea, atque ab initio statim felicis nostri Regiminis, ad praesens usque in diversis arduis rebus, & negotiis fidei suae concreditis, officiisque & functionibus, tum militaribus, tum dicti Regni nostri publicis, pacis, & belli tempore, tum contra infensissimos nominis Christiani hostes Turcas, quam vero in proximis hisce perniciosis tumulibus (nämlich Botskajianis) & nocivis motibus, qui dictum regnum nostrum Hungariae, cum memorabili dura clade aliquamdiu peruagati sunt, cum bonorum suorum jactura. cum vitae etiam periculo conjuncta, neque ullis impensis, aut gravibus, sumptibus curatis, sed in fideli nostro obsequio constantissime perseverando &c. Daß aber nicht nur ihme, und seinen männlichen, sondern auch weiblichen Erben diese Herrschaft geschenket worden sey, erhellet aus nachfolgendem, in der nämlichen Schenkungsurkunde anzutreffenden Worten, — praenominato Georgio Thurzo, haeredibusque & Posteritatibus ejusdem utriusque sexus, univcrsis dedimus, & donavimus, & contulimus, tali cxpressa cum Conditione, ut videlicct idem Castrum Arva, cum suis pertinentiis, sexum masculinum & Liberos ejus exstante, illum solum, deficiente vero etiam femineum concernat &c.
*) In der Lob- und Leichenrede S. 25. quibus adde insignium armorumque gentilitiorum ampliationem, cum Tokajensium bonorum justo juris Titulo accessione.
**) Tacco memorabilem optimi istius Gubernatoris fidcm erga patriam, quam penes Majestatem Caesaream adhibuit in illa mirabili coronae regni, in patriae sinum, & gremium restitutione. Testes estis vos ipsi cives amplissimi, testis patria, testis sua Caes. Majestas, testes erunt ipsi annales & historia temporis nuncia. Illustrissimum Comitem p.m. in illa memorabili plane expeditionc, non gregarium aliquem Tribunum; sei Generalem & Suprcnum Campestris Equitatus, & Peditatus Ungarici Imperatorem, suaeque Majestatis nomine incruenti Martis Sapientissimum moderatorem extitisse.
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Das Jahr 1609. brachte ihme die höchste Würde im Königreiche indeme er, an des verstorbenen Grafens Stephan Illieschhasy Stelle, zum Palatinus des Königreichs Ungarn einhellig und einstimmig erwählet, und vom Könige Matthias dem II. bestätiget worden*).
Hierauf erzählet der Verfasser S. 26 — 34. seine vorzügliche Tugenden, und Verdienste, welche ihn unsterblich gemacht haben. S. 34 — 38. zeiget er, wie er sich in seinen Krankheiten zum Tode. zubereitet, und hernach mit größter Gelassenheit, und Sanftmuth seinen Geist aufgeben hat.**). Weder den Tag noch
*) Ne ergo virtus beniignissima hujus altrix, clientem suum deferuisse unquam videretur, anno mox sequente 1609. post tot & tanta in rempublicam, suam Majestatem, inque Augustissimam Domum Austriacam merita, novis ipsum subselliis evexit, & auxit, per clementissimam suae Majestatis Regiae annuentiam, procerumqae Regni suffragia legitima. Factum est istud Posonii in generalibus Regni Comitiis, cum post Regiam Dignitatum apex Palatinus. Illustriss. Domino conferretur, & demandaretur.
**) Sein weitläuftiges Testament darinn in Ansehung seiner großen Güther eine Verordnung gemacht wird, hat der Kaiser und König Mathias in der königlichen freyen Stadt Preßburg im Jahre Christi 1615. den 19. Januari bekräftiget und bestättiget.
das Jahr seines Todes hat Abrahamides berührt. Doch diesen Mangel kann man sehr leicht aus des Georgii Zawodsky Diario rerum Hung. morabil. S. 375. ersetzen. Er ist nämlich im Jahre 1616. den 24. Christmonats im 49. Jahres seines Alters im achten aber seiner Palatinuswürde verschieden*), und im Jahre 1617. den 19. Hornung, zu Bitsche in der Trenschiner Gespannschaft standesmäßig begraben worden**).
J. B. in K.
*) Zavodszky S. 373. Tandem Domino DEO sic moderante, ultimam vitae suae periodum pie admodum, placideque clausit in arce sua Bicsensi die 24. Decembris circa horam noctis nonam anno Domini 1616. aetatis suae 49. cui ego non vane sic parentavi:
Solstitium brumale fuit, cum Pannoniae sol
Thurzo Palatinus Patriae Pater occidit Eheu!
Instat naufragium, serva nos Chrifte Redemtor!
**) Zavodszky S. 374. Anno Domini 1617. die 19. Febr. Exsequiae Domini Comitis Palatini, in Ecclesia Bicsensi honorifice admodum, liberaliter, & ornatissime peractae.
In Wien zu haben in der Baderischen Buchhandlung neben dem Todtenkopf in der Bognergasse.