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IV. Jahrgang, XXXVI. Stück >
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IV. Jahrgang, XXXV. Stück, den 31. August 1774.
Ungarische Alterthümer.
Von der Feuerprobe in Ungarn.
Die Feuerprobe ist eines von denjenigen aberglaubischen Mitteln, durch die man vor Alters streitige, und zweifelhafte Fälle zu entscheiden, und die Wahrheit zu entdecken, gewohnt war. Außer dieser, bediente man sich auch noch der Zweykämpfe, der Wasserprobe, der Kreuzgerichte; des Baarrechtes, und des Gerichts des h. Abendmahls, und gab ihnen den allgemeinen Namen der Ordalien, von deren Ursprung, man nichts mit Gewißheit sagen kann. Die alten Deutschen hießen sie Gottesurtheile, und im Lateinischen werden sie Judica Dei, Judicia S. Spiritus, Judicia Probabilia genennet. — Ihr Ursprung ist sehr alt, und gehört, außer Zweifel, in die Zeiten des Heidenthums. Man behielt sie aber auch bey, nachdem man die christliche Religion schon lang vorher angenommen hatte, ja, es scheinet, daß bey Fortpflanzung des Christenthums sogar ihr Gebrauch ist befördert worden, indem man findet, daß der Exorcismus damit verbunden gewesen*), wodurch der gemeine Mann in seinem Bahne bestättiget, und der hergebrachte Aberglaube gleichsam gerechtfertiget wurde.
Da ich izt einzig und allein, von der Feuerprobe in Ungarn, eine kurze Nachricht zu geben gesonnen bin, so werde ich mich in keine kritische Untersuchung einlassen; sondern nur bey der historischen Beschreibung derselben stehen bleiben. Und, da diese aberglaubische Gewohnheit unfehlbar aus Deutschland nach Ungarn gekommen, als woselbst man schon lange vorher, ehe sich davon einige Spu-
*) Man sehe hievon Lindenbrogium in formulis sollenib; und Balluzim nach.
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Spuren in unserm Vaterlande zeigen, ihren Gebrauch aufgezeichnet findet; so will ich hier nur aus so vielen, die uns die Geschichte aufbehalten hat, ein Paar sehr merkwürdige Beyspiele anführen. Als Kaiser Karl der dritte seine Gemahlinn Richardis wegen einer Untreue im Verdacht hatte, und sie deswegen verstieß: so erboth sich dieselbe, sich durch das Gericht Gottes zu rechtfertigen, und ein glühendes Eisen anzufassen*). Und Kunigunda, Heinrichs des II. Gemahlinn, gieng über zwölf glüende Pflugschaaren, und hatte weil ihr dieselben keinen Schaden zugefüget, dadurch den Verdacht ihrer Keuschheit von sich abgelehnet**).
Wie alt der Gebrauch der Feuerprobe in Ungarn sey, läßt sich nicht bestimmen. Wenigstens finden sich vor dem Jahre 969. und nach 1309. keine Spuren davon. In dieser Zeit aber, hat man häufige Beyspiele dieser Handlung, wovon uns einige, in einem Traktätchen, welches in der Sakristey der Domkirche zu Großwardein gefunden worden***), beschrieben werden. Es sind ihrer bey vierhundert, und begreifen doch nur eine Zeit von ein und zwanzig Jahren****). Es ist daher glaublich, daß wann das Großwardeiner Domkapitel nicht das einige in Ungarn gewesen, wo man diese Proben vornahm, es doch gewiß der Hauptort dieser Handlung war. Es ist auch weder meinen Absichten gemäß, noch der Mühe werth, einen Auszug dieses Werkchens zu liefern; indem es lauter scythische Namen enthält, die izt niemand mehr bekannt sind. Ich will also, nur die Handlung selbst und die dabey gebrauchten Cerimonien beschreiben. — Wenn die Klage ordentlich geschehen, und der Beklagte erschienen war, um sich durchj die Feuerprobe zu rechtfertigen, so war ihm dazu ein Tag bestimmet: zuvörderst aber mußte er sich durch ein ununterbrochenes dreytägiges Gebeth und Fasten, dazu vorbereiten.
Erschien nun der Tag selbst, an welchem die Probe vorgenommen werden sollte; so fieng man die ganze Handlung, die allemal in der Kirche geschah, mit Lesung der heiligen Messe an, welche der Bischof, oder ein an-
*) Regino Libr. II. Chron. ad annum 887. beym Pistor T. I. script. rer. germ.
**) Pistorius loco citato.
***) Es führet den Titel: Ritus explorandae veritatis in dirimendis controversiis und ist zuerst im Jahre 1550. in Klausenburg gedruckt, hernach aber auch dem Belischen Adparatus ad historiam Hungariae einverleibt worden.
****) Nämlich, von 1214. bis 1235. Aus der Menge dieser Proben, von so verschiedener Art, kann man auch leicht vermuthen, daß die weltlichen Richter, um diese Zeit, wenig müßen zu thun gehabt haben. Denn, in gedachtem Tracktätchen kommen fast alle Arten von Rechtshändeln vor, die durch die Feuerprobe entschieden worden.
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derer Priester, der dessen Stelle vertreten mußte, im bischöflichen Ornate, verrichtete. Nach Endigung derselben ergriff er das vor das Altar gebrachte Eisen, mit einer Zange, und stimmte den Lobgesang der drey Knaben im feurigen Ofen an*). Er trug es sodann in das Feuer, nachdem er vorher sowohl über dasselbe, als über das Eisen einen Segen gesprochen hatte**). Wann nun das Eisen durchaus glüte, so mußte der Beschuldigte durch einen Eid versichern, daß er in Ansehung der wider ihn gemachten Beschuldigungen völlig rein sey***); und hierauf bestättigte er die Wahrheit dieser eidlichen Aussage, durch den Genuß des heiligen Abendmahls****). Hierauf wurde das Eisen, nicht nur mit Weywasser besprenget, sondern, überdieß auch noch, vermittelst des Exorcismus beschworen; und wann dieß alles vorbey war, so mußte der Beschuldigte nunmehr die von ihm verlangte Probe machen: dabey er die Worte sagte: Per illud corpus Domini, quod hodie sumsi, non confidens in ullum maleficium, nec in virtutibus herbarum, accipio hoc ferrum*). Es wurde aber dieselbe nicht auf einerley Art verrichtet; indem der Beklagte, bald ein glüendes Eisen, in die Hand nehmen, und einige Zeit tragen; bald aber über einige glüend gemachte Pflugschaaren gehen mußte. Kaum hatte er dieses verrichtet; so wurden sogleich die Hände oder Füße in ein Tuch gewickelt, versiegelt, und erst nach dreyen Tägen, in Gegenwart des Klägers, und einer Menge Volks aufgemacht, und entblößet. War nun der Angeklagte unverlezt, so wurde er öffentlich für unschuldig erkläret, und losgesprochen. Im Gegentheile aber
*) Benedicite omnia opera, &c.
**) Die Formel war diese. Benedic Domine Pater omnipotens, aeterne Deus! per invocationem Sanctissimi Nominis TUI, & per adventum unigeniti filii TUI, Domini nostri Jesu Christi, atque per dominum Spiritus Sancti, ad manifestandum verum judicium tuum, hov genus metalli, ut sit Sanctificatum & Consecratum, ut omni daemonum falsificare procul remote, fidelibus TUIS, veritas veri judicii TUI, manifesta fiat, per Dominum nostrum Jesum Christum. rc.
***) Der Priester fragte ihn: Frater, es justus ab hoc crimini de quo accusaris? Px. Justus sum. Und abermal: Mundus? Px. Mundus sum.
****) Bey der Kommunion sagte der Priester; Interdico tibi, o homo! coram omnibus adstantibus, per Patr. & Fil. & Sp. S. & per tremendum diem judicii, per mysterium baptismas, per venerationem omnium sanctorum, ut fi de hac re culpabilis es, aut fecisti aut scivisti aut bajulalti, aut concessisti, aut propter actam culpam denomniatam, sciens factoribus juvisti, ut ecclesiam non introe, Chrstianae societati non miscearis, si reatum nolueris confiteri admissum, antequam judicio examineris publico.
*) Vielleicht war auch während dieser Zeit mancher Betrug gespielet, und der zugefügte Schaden, durch schleunige Hilfsmittel geheilet. Denn, es kamen sehr viele unbeschädigt davon.
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II. Ungarische Geschichte.
Fortsetzung des Versuchs einer Familiengeschichte des Gräflich Thursonischen Hauses.
Diesem sey es nun, wie ihm wolle; so ist doch so viel gewiß, daß sich das Freyherrliche- und Gräflich Thursonische Haus, im XVI. und XVII. Jahrhunderte, in zwo Linien im Ungarn getheilet habe, nämlich in die ältere, oder Zipser- und in die jüngere, oder Trentschiner Linie. Jene hatte zum Stifter entweder Georg den II. oder noch sein Vater, Johann, welcher über das ganze Bergwesen im Königreich Ungarn gesetzet war. Diese aber seinen Bruder Johann den IV. Claudium genannt, oder seinen Vater Theophilus. Thurnschwamb drucket dieses gleich im Anfang seiner Beschreibung mit folgenden Worten aus: Herr Georg nämlich der II. Thurso der jetzigen Thurso in Zips, Voinitz, Boinitz, Großvater welcher von Kupferhandel nach seinem Vater Hans Thurso in Neusohl eingerichtet, und ist nur eine Wildnuß noch gewest, bis auf meine Zeit, als ich von Ofen zum Herrn Georgen Thurso bin kommen, in Neusohl, hat eine Fuggerin gehabt; darum er sich aus Ungarn; gegen Augsburg ziehen müssen, ungefehr im 1513. Jahre, allda gewohnt, und ein Haus gebauet. Nach ihm ist Alexi Thurso, ein Stiefbruder, Obrister worden; des Schinta, Freystadt, Boinitz, Themetven, Trentschin, in Versatzung, und Zipserhaus, sammt denselben Bergwerken erblich gewesen, und anders mehr, welcher keinen Sohn verlassen. — Der Franz Thurso, so die Orava und Leitava hat, ist der andern Thurso, Vetter von dem Theophilo Thurso Großvater herkommend.
Jener Linie gehörte die Würde eines Gespanns in Zipß erblich zu; dieser hat das nämliche Vorrecht, in der Gespannschaft Orava, erst Graf Georg, Palatinus des Königreiches verschaffet, und auf seinen Sohn fortgepflanzet.
Die Freyherren und Grafen Thurso hatten auch sehr viele, und reiche Herrschaften in Ungarn als Semte, Galgocz, (Freystädtl) Temetven, Trentschin, Bajmocz, Szepesch (Zipserhaus) Rychno, Osora, Lietava, Biersche, Orava, die Anwarthschaft auf Tokay, und andere mehr. Wir erwarten davon mit großen Verlangen eine vollständige Nachricht, aus dem mit vielem Fleiß verfertigten,
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und zum Druck beförderten Werke des P. Karl Wagner, darinn alles merkwürdige vom Zipserland umständlich beschrieben und abgehandelt wird.
So viel vom Thursonischen Geschlechte überhaupt. Nunmehro will ich einen kurzen Auszug der merkwürdigsten Umstände, aus der Lob- und Leichenrede, des Grafen, und Palatinus, des Königreichs Ungarn, Georg Thurso, welche Isaac Abrahamides, gehalten, anführen.
Ehe der Verfasser von seinen Vorfahren einige Nachricht ertheiliet; so beschweret er sich S. 14. darüber, daß unsere Geschichtschreiber, von diesem berühmten Geschlechte, und von den Vorfahren des Graf Georg Thurso in ihren Geschichten sehr wenig berühret haben*). Hierauf beziehet er sich auf die Geschlechtstafel, der Freyherrn, und Grafen Thurso, welche damals vorhanden war, und woraus erhellet, daß dieses Geschlecht schon über 300 Jahre berühmt gewesen**). Um aber seinen Satz zu beweisen, beruft er sich auf Ottonen Thurso, welcher vor 300 Jahren hier zu Wien, bey den P. P. Minoriten, begraben worden ist***).
Nach diesem führet er Georg I. Thuso an, von welchem alle Freyherrn, und Grafen Thurso, die in Ungarn gewohnet haben, abstammen*). Er nennet einige derselben, und
*) Nos Hungari admiramur, nec immerito, exoticarum Nationum accuratam illam, & exquisitam solertiam in texcanda, posteritatique consecranda suorum temporum historia. Ipsi interim parum sumus diligentes, ut sciant successores quid nobiscum fiat; ut longe plura, & meliora exteri homines de rebus bene gestis majorum nostrorum memoriae tradiderint, quam populares nostri, neque dubium est, hanc subelle causam, cur aliquot praecipui nominis familiarum lampas, obscurius lumen ad nos spargat.
**) Conditor Historiae Hungaricae, unus & alter probavit quidem hac in parte fiidfem aliquam posteritati. Praetcr tamen Historicos annales, est prae manibus domui isti Thurzonianae incredibili latitudine deducens ramos, & brachia Arbor, argumentum scilicet infallibile stirpis vetustissimae , utpote, quae antc trecentos, eoque amplius annos, antiqitatis laude fuerit venerabilis. Es wäre zu wünschen gewesen, daß der gelehrte Georg Zavodssky, welcher als Secretair bey Georg Thurzo Palatino gestanden, und das Diarium rerum per Hungariam ab Anno 1586. usque ad" annum 1624. geschrieben hat. diese Geschlechtstafel zum Druck befördert, und mit gelehrten Anmerkungen erläutert hätte.
***) Hujus rei ....... hodieque extat Viennae Austriae in Basilica Minoritarum, Marmor, seu Monumentum ante annos trecentos positum cum tali incriptione: Otho Thurzo hic jacet sepultus.
*) S. 14. 15. Post Othonem istum arboris Thurzonicae ramos latius patentes diduxit Georgius Thurzo de Bethlehenfalva, ejas nominis primus, Capnt, & Princeps samentis, qui velut nova quaedam fementis extitit ab Othone illo descendens, ubi nequaquam videntur silentio involvenda, serie concune sibi succendentes stirpis vetustae propagines ali-
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machet den Anfang von denjenigen, welche in den geistlichen Stand getreten, und berühmte Bischöfe worden sind. Der erste ist Sigismund Thurso, welcher erstlich Bischof von Siebenbürgen, wie man oben gezeiget, hernach von Neutra, auf die lezt aber von Großwardein geworden ist**).
Auf diesen folget Johann Thurso, welcher Bischof von Breßlau gesesen, und die Gelehrsamkeit sehr beförderte***) Der Dritte war Stanislaus Thurso Bischof von Olmütz****), von diesem hätte er anführen können, daß er bey den Königen
quot & lumina, ordine in utroque, tam Ecclesiastico quam politico.
**) inter Ecclesiasticos primus occurrit Sigismundus Thurzo de Bethlehemfalva, primo Nitrensium, tandem Varadiensium Ecclesiarum Praesul & Antistes. Es wird dem Verfasser unbekannt gewesen seyn, daß er im Jahre 1505. Bischof von Siebenbürgen gewesen.
***) Secundus Johannes Thurzo de Bcthlehemfalva Praesul & Antistes Vratislaviensis. Luthero, Melanchtoni, & Erasmo orus, ut hodie Epistolae publice - stantur; er wollte zu Breßlau eine Universität anlegen, welches aber die Pohlen, um die Krakaur Universität im Ruf zu erhalten, verhindert haben, Balbin. epit. rer. Boh. l. V. c. XI. S. 572.
****) Tertius princeps Stanislaus Thurzo de Bethlehemfalva hujus nommis primus Episcopus Olmucensis. Sein Lob ist bey Joh. Dubraw Hist. Boh. Libr. XXXII. anzutreffen.
Uladislaus II. und Ludovicus II. im größten Ansehen gestanden ist.
Nach den geistlichen, führet er zween weltliche an, die viele, und hohe Würden, und Ehrenämter in dem Königreiche Ungarn verwaltet haben: der erste war Alexius Thurso, von der Zipser Linie, welche unter Ferdinand dem I. Oberster Landrichter und Statthalter in Ungarn geworden ist*). Der andre war Franz Thurso, welcher unter Maximilian dem IIten und Rudolph dem II. ungarischer Kammerpräsident, und Obersthofmeister gewesen**).
Hierauf berührt er die Freyherrn Thurso, von der Zipser Linie, welche vor unserm Palatinus gestorben,
*) In republica inter alios Thurzones fioruit Alexius Thurzo de Bethlehemfalva, hujus ominis primus Judex Curiae amplissimus, & Divi Imperatoris ac Regis Hung. Ferd. I. piae memoriae per Hung. Locumtenens.
**) Hinc praeter alios sequitar demum Franciscus Thurzo, Baro nobilissimus, cujus virtus meruit, ut duobus Augustissimis Imperatoribus, divo Maximiliano, atque Rudolpho, vere secundis, imperii, hujusque regni habenas laudatissime gubernantibus daret, & Camerae Posoniensis praefectum, & suarum Majestatum Curiae Magistrum. Er hat in Italien die höhern Wissenschaften gelernet. Thurnschwamb zeiget solches mit folgenden worten an. Welchen Franz Thurso der Bischof von Olmütz, und Herr Alex. Thurso in Italien studiren haben lassen, dass er das Bisthum Neutra übernommen ec.
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und noch am Leben gewesen sind***). Er zeuget hernach auch die Quellen, aus welchen er diese Nachrichten geschöpfet, und aus welchen die Geschichte der Thursonischen Geschlechtes hergeleitet und verfertiget werden kann****).
Franz Thurso hatte zwo Gemahlinnen gehabt, die erstere war Barbara von Koßka, welche keine Kinder hinterließe*). Die leztere aber Catharina Sriny, eine Tochter des unsterblichen Nicolaus Sriny, welcher sein Leben bey Vertheidigung des Schlosses Sigeth im Jahre 1566. so heldenmüthig aufgeopfert hat**).
Diese war die Mutter unseres Grafen, und Palatinus Georg Thurso, welcher das Zeitliche im Jahre 1567. erblickte***).
Seine Erziehung besorgte nach dem frühzeitigen Tode seines Vaters, sein Stiefvater Emericus Forgatsch, einer der berühmtesten, und gelehrte-
***) S. 16. Stanislaum Thurzonem, hujus nominis secundum, Bernhardum, Alexium , hujus nominis secundum & Johannem Equitem auratum Thurzones, perpetuos terrae scepusienis Comites volens praeterea, cum nonen & sanguis illustrissimo Barone, Domino Stanislao Thursone de Bcthlehemfalva, Alexii secundi filio, perpetuo Comitc tcrrae scepusiensis, Schintavia, Arcis Galgoczy, Temethveny, Bajmóczy, Arcis Gepidarum (Scepusiensis) Richnaviaeque Domino, stirpis nominis amplissimarumque, fortunarum , felici, cum tribus per DEI gratiam filiis, Stanislao , Adamo, & Michaele haerede &c.
****) Qui plenam praterea Historiam, de Thurzonum heroicis in rempublicam meritis, cognoscere cupit, consulere potest, inter alios, ingeniosissimos illos Poetas, & Historicos elapsi Annorum Centenarii, Joanncm Dubravium, Ursinum Velium, Joachimum Vadianum, Udalricum Huttenum, equitem Germanum, sicut & Caesareum Historicum Joannem Sumbucum in appendice Bonfinii,-beat Rhenani praefationem in Tertullianum.
*) S. 17. Franciscus porro ille Thurzo, ducta prima vitae focia, generos, & magnifica virgine Barbara Spectab. ac Magnifici Domini Nicolai Kostka optimatis condam Hungariae clarissima filia eademque immatura morte, rebus exemta mansit........
**) Quae orbitas exstitit, quaedam occasio, quaerendi, & ineundi matrimonii secundi. Recte autem judicabat Baro nobilissimus clarissimae Domus Thurzonicae lampadem latius corruscaturam, radiosque sparturam, si medio Sancti matrimonii, lumini Thurzonico conjugaret illustre lumen inclitae Domus Comitum Zerinyio. Laudatissimi igitur, & fortissimi illius Comitis Nicolai Zeriny , illustrissimam filiam Comitissam Catharinam, lectissimam adolesccntulam duxit in uxorem.
***) Atque hoc demum est illud illustre par Conjugum, quo de vitalem Spiritum, & Sanguinem hausit proles haec magnifica Illustr. Dominus Comcs p.m. in arte Letawa, anno salutis humanae MDLXVII. quarto nonas Septcmbris. Zawodszky behauptet bey Matth. Bel, in apparatu, ad Histor. Hungariae in Dec. I. Monumen. VII. daß er den 2ten September dieses Zeitliche erblicket. S. 372. natus est Georgius Thurzo, in arca Lcthava, Francisco Thurzo, & Catharina Comitissa a Zrinio Parentibus Anno Christi 1567. die 2. Septembris
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sten Magnaten von Ungarn*). Seine Lehrer waren: Basilius Gerstmann, Nicodemus Sartorius. M. Erhardus, und auf die lezt Johannes Pruno**).
Im 17ten Jahre seines Alters, nachdem er in dem ihme nöthigen Wissenschaften einen guten Grund geleget hatte, begab er sich an den Hof des Erzherzogs Ernestus, um als Edelknab, die bereits erlangten
*) His talibus, tantisquc ortus parentibus noster p. m. illustris Dominus Comes, qualcm tandem nactus est educationem? Sane omnimodo idoneam, & laudabilem: ductu quippe, & solertia materna, Illustrissimae comititiae, genitricis charissimae, sicut etiam spectabilis ac Magnif. Domini. p. m. Emerici Forgach de Gymes, equitis aurati, vitrici; Magnatis ea aetate in Hungaria doctissimi & literatissimo, pueritiae, adolescentiaeqe annos totos, omnium virtutum Reginae: pietati; Bonestis litteris, artibus liberalibus, morumque amoenissimorum culturae domi, iui, forisque consecravit.
**) S. 19. Feliciori illo Saeculo, generosae huic indoli, aeminiculo fuere boni Praeceptores, indoneique Magistri, Batilius Gersimannus, silesius vir nobilis. Deinde clarissimus ille Nicodemus Sartorius Neos…entis, postea Ecclesiae, Venerosolii, patriae meae charissimae Pastor. Vir Apostolicus. Post hunc M. Erhardus Schemnicziensis. Ultimus omnium joh. Pruno Galgoczens, vir praetor aetatem, ingenio cultissimo, eruditione varia, & inter pares fere incomparabili.
Einsichten, durch den Umgang, mit hohen Standespersonen, und die hieraus folgende Erfahrung, erweitern, und sich in den Staatssachen üben zu können. Er genoß aber kaum ein Jahr dieses hohe Glück Der unvermuthete Todesfall seiner Mutter versezte ihn, in die Nothwendigkeit, den erzherzoglichen Hof zu verlassen, und sich auf seine Güther, und Herrschaften zu verfügen.*)
(Die Fortsetzung folgt.)
*) Quia autem illustri loco natis adolescentibus valde honorificum, & ucile est, versari in aulis, seu Monarcharum, seu aliorum magnorum Ducum, & Principum Comitau; annum aetatis ingressus decimum septimum elegantique in re litteraria facto profectu, superiorum voluntate, a mansuetioribus musarum studiis, sic postulante etiam conditione stemmatis, transiit in Archiducalem aulam Serenissimi Principis, & Archiducis Austriae Ernesti p.m. Sed praeter spem, & expectationem accidit, ut aulicum hoc elegantiorum morum, heroicarumque exercitationum emporium suae Cclsitudini diuturnum esse non potuerit, istam occasionem quodam modo intercipiente, & interpellante luctuoso obitu Illustrissimae Comitissae, & Dominae Genitricis desideratissimae, ut ab hoc unico post DEUM Materni solatii praesidio, & curateia depulsus. invitus tandem cogeretur Archiducalis Aulae Studiis, ac Officiis valedicere, ditionum suarum unicus haeres administrationem suscipcere &c.
In Wien zu haben in der Baderischen Buchhandlung neben dem Todtenkopf in der Bognergasse.