Originalmanuskript der Bonfinischen Geschichte in der königlichen Bibliothek zu Ofen
Erläuterung: Zur Genese des Pergamenexemplars: es gibt in der Forschung mehrere Annahmen, die jedoch von einander nicht wesentlich abweichen. Eine genaue Datierung ist infolge der unzureichenden Informationen nicht möglich. Terminus post quem: 1495/1496 - dies ist die letzte noch behandelte Periode im Werk des Bonfin. Terminus ante quem: 1503 - das (vermutete) Sterbejahr Bonfinis. Innerhalb dieses Intervalls gibt es das Jahr 1499, in dem das Werk aus der Ofener Bibliothek ausgeliehen wurde. Andere Daten: 1492 (Adelstitel für Bonfini); um diese Zeit, jedoch unbekannt: Adelstitel für den unbekannten Skriptor des Pergamenexemplars; 1495/1496: Berichte über die Arbeit Bonfins an dem Werk bzw. über die Tätigkeit des Skriptors. Fülep Katalin hat nachgewisen, dass es wegen den enormen Kosten nur ein einziges Exemplar auf Pergamen gegeben hat, und zwar jenes der königl. Bibl. in Ofen, dessen Fragmente später aufgetaucht sind (s. weiter unten). Dieses Pergamenkodex ging im Laufe der Jahrhunderte verloren, wann genau ist unbekannt, man weiß lediglich, dass zwei Bände, welche den I. und IV. decas beinhaltet haben 1674 in Gran waren. Aus diesen Bänden stammen auch die aufgetauchten Blätter des Pergamenkodex (s. weiter unten). Die Publikation des Bonfinischen Werkes setzte zu einem Zeitpunkt ein, als der Autor das Werk noch gar nicht vollendet hatte. Vladislav II. (II. Ulászló) hat keine Kosten gescheut, deshalb wurde das Werk auf Pergament kopiert. Es herrschte ein enormes Interesse, laut Kulcsár durfte es ca. 8-10 zeitgenössische Kopien gegeben haben. Von diesen wurden weitere angefertigt, sodass es bald über 20 Abschriften gegeben haben durfte. Zwei Blätter des Pergamenkodex der königl. Bibl. in Ofen sind 1872 in Nürnberg aufgetaucht, zwei weitere 1923 in Szeged. 1975 sind schliesslich in Budapest in einem Deckblatt mit Prov. Großwardein zwei weitere Blätter gefunden worden.
Ausgaben des 16. und 17. Jahrhunderts:
Brenner, Basel 1543
Heltai, Klausenburg 1565
Sambucus, Basel 1568
Sambucus/Wechel, Frankfurt/M. 1581
Sambucus/Wechel/Marne, Hanau 1606
Quellen:
FÜLEP 1984; KULCSÁR 1995; KULCSÁR 2003