Imre Nagy
Zum Leben von Nagy (1896- 1958)
Er war ein ungarischer Politiker und Agrarökonom. Nagy wurde in einer Bauerfamilie geboren. Er wurde zum Maschinenschlosser ausgebildet. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges ist er in die österreichisch-ungarische Armee eingezogen, später gerät in russische Kriegsgefangenschaft und wird dort erstmal mit bolschewistischen Gedankengut vertraut. Nach der Oktoberrevolution kämpfte er als sowjetistischer Bürger für die Rote Armee. Er kehrte nach Ungarn zurück und war in 1919 für kurze Zeit Mitglied der kommunistischen Regierung der Ungarischen Sowjetrepublik. Unter der Horthy-Regierung emigrierte er 1929 in die Sowjetunion, wo er sich mit landwirtschaftlicher Forschung befasste. Während des II. Weltkrieges arbeitet er in Moskau . 1944-45 kehrte er nach Ungarn zurück wo er zum Landwirtschaftsminister ernannt wurde. Nagy löste am 13. Juni 1953 im Rahmen der Entstalinisierung
Mátyás Rákosi als Ministerpräsident ab, der jedoch KP-Parteichef blieb. Nagy setzte eine durchgreifende Reformpolitik in Gang und wurde für viele Ungarn zum Hoffnungsträger einer besseren Zukunft. Imre Nagy wurde am 14. April 1955 von der Parteiführung der MDP seiner Ämter enthoben, vier Tage später vom Parlament als Ministerpräsident abgesetzt und einige Monate später aus der Partei ausgeschlossen. Im Oktober 1956 Nagy politisch rehabilitiert wurde.
Beginn der revolutionären Ereignisse in Ungarn in deren Folge Nagy erneut zum Ministerpräsidenten berufen wurde und an die Spitze des Aufstands tritt. Nagys Programm, das reformsozialistische Ungarn nach dem Abzug der Sowjetarmee in eine parlamentarische Demokratie und in die Neutralität zu führen, versetzt die Kremlführung in Alarmbereitschaft. Vergeblich ruft er die UNO um Hilfe an. Am 2. November 1956 Nagy kündigt die Mitgliedschaft Ungarns im Warschauer Pakt auf und proklamiert die Neutralität Ungarns. Am 10./11. November 1956: Das von Aufständischen und Teilen der Armee verteidigte Budapest fällt nach blutigen Straßenkämpfen. Der Aufstand in Ungarn bricht zusammen, entgegen vorheriger Zusagen wurde Nagy, der in der jugoslawischen Botschaft Asyl gesucht hat, nach Verlassen der Botschaft verhaftet und in Rumänien inhaftiert. 1958: Verfahren gegen Nagy wegen "konterrevolutionärem Verhalten" und Verurteilung zum Tode. Am 16. Juni, Imre Nagy wurde im Hof des Zentralgefängnisses von Budapest erhängt