Eroberung von Wien (1485)
Erläuterung: Zwischen 1482 und 1485 eroberten die Heere des Matthias Corvinus die niederösterreichischen Burgen und Städte, darunter auch Wien. Dabei spielten sowohl sowohl politische, militärische und wirtschaftliche, als auch persönliche Motive des Königs eine wichtige Rolle. In erster Linie ging es um die Zunahme des politischen Einflusses von Matthias Corvinus. Eine wichtige Rolle in diesem Krieg spielten aber auch militärische und wirtschaftliche Überlegungen. Durch die Besatzung und Eroberung der reichen Provinzen und Städte erhoffte sich der König mehr Einnahmen, mit der sowohl die königliche Schatzkammer, als auch die Armee finanziert werden sollten. Diese Überlegungen liefen letzten Endes darauf hinaus, dass Matthias Corvinus römisch-deutscher Kaiser werden wollte: zum Teil aus persönlichem Ehrgeiz, zum Teil um mit vereinten Kräften die Osmanen aus Europa verdrängen zu können. Der König verfügte zwar über die erforderliche Kurfürstenwürde, doch akzeptierten ihn die anderen Kurfürsten nicht, so wäre er ohne die Eroberung Wiens ein Herrscher der zwar in europäischen Maßstäben denkt, doch nur über mitteleuropäische Möglichkeiten verfügt. Zu den wichtigen persönlichen Motiven gehört sein Vorhaben, auf diese Weise die Thronfolge seines unehelichen Sohnes,
Korvin János, zu sichern. Die Belagerung Wiens dauerte mehrere Monate und nach der Eroberung der Stadt residierte Matthias Corvinus oft in der Stadt, wo er 1490 ohne seine Vorhaben verwirklicht zu haben starb.
Quellen:
GU