Geten
Erläuterung: griechisch Getai, lateinisch Getae, nordthrakischer Stammesverband, siedelte zwischen Balkangebirge und Karpaten an beiden Seiten der unteren Donau, bes. auf dem südlichen Ufer in der heutigen Dobrudscha und in der Nachbarschaft der Griechenkolonien am Schwarzen Meer. Im 5. Jahrhundert v. Chr. von Herodot erstmals erwähnt – in seiner Beschreibung des Skythenzuges der Perser unter Dareios I. 513/512 –, waren die Geten in der Folgezeit dem Druck der Daker (Siebenbürgen), der Skythen (Südrussland), der Makedonen (unter Alexander dem Großen und dessen Nachfolger Lysimachos) und der Kelten (Galatereinfall) ausgesetzt und teilweise von ihnen abhängig; im 1. Jahrhundert v. Chr. gehörten sie zum Reich des Dakerkönigs Burebista (Dakien), 45/46 n. Chr. wurden sie in die neu gebildete römische Provinz Moesia einbezogen (Mösien).
Die Sprache der Geten gehört innerhalb der indogermanischen Sprachen zur thrakischen Sprachgruppe. Ovid erlernte das Getische in seinem Verbannungsort Tomi (in der Nähe des heutigen Constanța am Schwarzen Meer) und verfasste in dieser Sprache einen Lobgesang auf Kaiser Augustus und seine Familie.
Quellen:
BROCKHAUS