Der Anspruch Ludwig I. (Anjou) auf Sizilien
Erläuterung:
König Ludwig I. war der Sohn des Königs von Neapel-Sizilien,
Karl I. Robert von Anjou.
1343 Tod neapolitanischen Königs
Robert von Anjou, der testamentarisch seine Enkelin,
Johanna als Erbin bestimmte. Johanna war mit Prinz
Andreas von Ungarn, dem Sohn von Karl I. Robert von Anjou vermählt. Als der
Papst der Krönung Andreas' zum König von Sizilien einwilligte (eig. nur Titularkönig ohne tatsächliche Berechtigung zur Ausübung der Herrschaft), wurde dieser von den Anhängern Johannas ermordet. Die Mörder wurden bestraft, Johanna blieb aber mit Zustimmung des Papstes weiterhin Königin, was die Vereinigung der ungarischen und neapolitanischen Anjou-Linie verhinderte. Infolge erhob, indem er sich auf den väterlichen Anspruch berief, Ludwig I. Anspruch auf den Thron des Königreiches Neapel-Sizilien, doch infolge der geänderten Erbschaftsrechtes hätte im Falle der Absetzung Johannas nicht Ludwig, sondern
Karl von Durazzo (ebenfalls aus dem Haus der Anjou) Anspruch auf den Thron. Deshalb zog Ludwig 1347 nach Neapel, Johanna flüchtete nach Frankreich. Die Anjou-Prinzen ließ Ludwig I. hinrichten, zog 1348 in Neapel ein und nahm den Titel König von Sizilien und Jerusalem auf. Die Hinrichtungen führten zur großen inneren Unzufriedenheit, die Pest brach aus, sodass Ludwig nach Ungarn zurückkehren musste. Seine Truppen konnten Neapel nicht halten, die in Frankreich rekrutierten Truppen von Johanna eroberten beinahe das ganze Königreich zurück. 1350 kam es zum zweiten Feldzug Ludwigs nach Neapel. Der Feldzug war zwar erfolgreich, doch konnte der König seine Macht nicht sichern, sodass er den Titel König von Neapel und Sizilien ablegen und 1352 mit Johanna Frieden schließen musste.
Quellen:
GU, MÉL