Sarmaten
Erläuterung: Gr. Sarmatai, lat. Sarmatae, waren im Altertum ein iranisches Nomadenvolk v. a. im südrussischen Raum; nahe verwandt mit den Skythen, diesen in Lebensweise, Kleidung und Bewaffnung ähnlich. Bis zum Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. waren die Vorfahren der Sarmaten ausschließlich östlich von Wolga und Don ansässig. Im Verlauf des 3. Jahrhunderts v. Chr. stießen Teile nach Westen vor und bedrohten die griechischen Kolonien an der Nordküste des Schwarzen Meeres. Durch die Berührung mit den Griechen kamen die in zahlreiche Stämme gegliederten Sarmaten mit der hellenistischen Welt in Kontakt; allgemein bekannt wurden sie als Reiter und Bogenschützen. Im 1. Jahrhundert v. Chr. gelangten Sarmaten bis an die Donaumündung. Später siedelte hier einer ihrer Hauptstämme (
Roxolanen); andere Stämme waren die
Alanen, von denen Teile an der Seite der
Wandalen bis nach Afrika gelangten, und die
Jazygen. Im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. kam es im Bereich des heutigen Ungarn und Rumänien zu häufigen Zusammenstößen mit den Römern. Die im südrussischen Raum verbliebenen Sarmaten gerieten im 3. Jahrhundert unter die Herrschaft der
Goten und wurden im 4. Jahrhundert von den
Hunnen überrannt.
Quellen:
BROCKHAUS