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Der Freund der Tugend

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Erzählungen

2. Der Held.

Vom Blute satt, müd von den Kriegen,
Velorbert von so vielen Siegen,
Kommt Bav in seine Vaterstadt,
Die er schon fast seit zwanzig Jahren
Mit keinem Aug gesehen hat. —
Ihr Bürger auf, kommt her mit Schaaren!
Bewundert euren Helden doch!
Er hat zum Zeugniß seiner Thaten
Die abgehaune Hand, des tollen Feindes noch. —
O! seht, wie glücklich ihm der starke Hieb gerahten! —

Der Leute liefen viel herbey,
Und drungen sich den großen Held zu sehen,
Der keinen ohne Pralerey
Betäubet ließ nach Hause gehen. —

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Ein Kritikus kam auch herbey. —
Ach, daß der Henker ihn doch hieher führen mußte! —
Es war ein Mann, der, vieles wußte,
Der sagt: daß es mehr Ehre sey,
Wenn man dem Feind den' Kopf abhiebe: —
Sein Deiner sprach: Er hatte diese Triebe;
Doch, jener arme Tropf,
Dem er den Arm abhieb.
Der hatte keinen Kopf!
Topic revision: r1 - 12 May 2010, KatalinBlasko
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