Georg Martinuzzi
Weitere Namensformen: György Utje¨enović, Frater György, Bruder Georg
Geburtsdaten: 1482
Sterbedaten: 16. Dezember 1551
Konfession: katholisch
Studium:
Beruf / Lebensstellung: Kleriker, Staatsmann; 1535 - 1551 Bischof von Großwardein, 1551 Erzbischof von Esztergom, 1551 Kardinal von Siebenbürgen
Bemerkungen: Martinuzzi war der Berater des ungarischen Königs Johann Zápolya und übernahm nach dessen Tod, 1540, die Regentschaft für den Säugling Johann Sigismund Zápolya. Um seine Stellung gegen die Ansprüche des Erzherzogs und späteren Kaisers Ferdinand I. von Habsburg zu stärken, akzeptierte Martinuzzi die Oberhoheit der Osmanen, und es gelang ihm, Siebenbürgen praktisch unabhängig zu erhalten. Er änderte schließlich seine Politik und versuchte 1545, mit Ferdinand eine gemeinsame Front gegen die Türken zu errichten. Der Vertrag wurde auf dem Landtag von Klausenburg 1551 bestätigt und legte die Wiedervereinigung Ungarns unter den Habsburgern fest. Da er aber mit den Türken nicht brach, wurde er als Verräter denunziert und ermordet.
Quellen:
Béla Köpeczi (Hrsg.): Kurze Geschichte Siebenbürgens („Erdély rövid története“), Akademie-Verlag, Budapest 1990