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-- AndreaSeidler - 18 Sep 2007

König Heinrich IV.

Heinrich IV., König (seit 1056), Kaiser (seit 1084), geboren 1050, verstorben 1106. Für ihn regierte nach dem Tod des Vaters, Heinrich III. (1056) zunächst seine Mutter Agnes von Poitou. Sie gab die Herzogtümer Schwaben an Rudolf von Rheinfelden, Kärnten an Berthold II. von Zähringen, Bayern an Otto von Northeim, die bald die gefährlichsten Gegner des Königtums wurden. 1062 erzwang Erzbischof Anno II. von Köln mit der Entführung des Königs einen Regentenwechsel. Die Fürsten regierten das Reich, neben Anno v. a. Erzbischof Adalbert von Hamburg-Bremen (1066 gestürzt). Beim Versuch zur Wiederherstellung der Königsmacht in Sachsen erlitt Heinrich Rückschläge. Er musste 1073 aus der Harzburg fliehen und im Vertrag von Gerstungen 1074 der Zerstörung der Harzburgen durch die aufständischen Sachsen zustimmen. Mithilfe der süddeutschen Fürsten warf er in der Schlacht bei Homburg an der Unstrut (13. 6. 1075) dann aber die Sachsen nieder. In Italien hatte das Reformpapsttum durch die verfallene Reichsautorität an Einfluss gewonnen. Über die Besetzung des Mailänder Erzbistums geriet Heinrich 1073 mit Papst Alexander II. in Konflikt. Nach kurzzeitiger Annäherung Heinrichs an Alexanders Nachfolger Gregor VII. geriet das Verhältnis von Königtum und Papsttum wegen des Streits um Mailand und der Politik Gregors gegenüber den deutschen Reichsbischöfen in eine offene Krise. Gregor drohte Heinrich mit Absetzung, Heinrich seinerseits ließ Gregor durch eine Synode (Worms, 24. 1. 1076) absetzen. Darauf bannte Gregor den König und löste Heinrichs Untertanen vom Treueid (15. 2.; erste Absetzung eines römischen Königs durch den Papst). Fürsten und Bischöfe verließen im Investiturstreit den König und beschlossen in Trebur (Oktober 1076) seine Absetzung, wenn er sich nicht mit der Kirche aussöhnte. Um die Verbindung zwischen Fürsten und Papst zu verhindern, ging Heinrich nach Italien und erzwang in Canossa die Lösung vom Bann (27. 1. 1077). Er konnte zwar die Wahl des schwäbischen Herzogs Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig nicht verhindern (15. 3. 1077 in Forchheim), vermochte sich jedoch gegen ihn und dessen Nachfolger Hermann von Salm (gewählt 1081) zu behaupten. Gregor bannte Heinrich im März 1080 erneut, worauf Heinrich den Papst absetzen und Erzbischof Wibert von Ravenna als Klemens III. wählen ließ (Juni 1080). Heinrich zog 1081 nach Italien, besetzte Rom 1084 und ließ sich Ostern 1084 zum Kaiser krönen, musste aber alsbald vor den Normannen weichen.

Seit 1090 war Heinrich erneut in Italien. Deutsche und italienische Gegner stellten ihm seinen Sohn Konrad als Gegenkönig entgegen und versperrten 1093–97 den Rückweg nach Deutschland. Nach seiner Rückkehr ließ er 1098 Konrad ächten und seinen zweiten Sohn (Heinrich V.) zum König wählen. Die Aussöhnung mit der Kirche blieb unerreichbar, weil Heinrich an der Verfügung über die Reichsbistümer festhielt. 1104 erhob sich auch Heinrich (V.) gegen ihn, nahm ihn gefangen und erzwang im Dezember 1105 die Abdankung. Im Februar 1106 entkam der Kaiser, starb aber, im Begriff, den Kampf gegen den Sohn aufzunehmen. Erst nach der Lösung vom Bann wurde er 1111 im Dom zu Speyer bestattet.

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Quelle: BROCKHAUS
Topic revision: r2 - 18 Apr 2008, WolframSeidler
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