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-- KatalinBlasko - 08 Oct 2007

-- STATUS: ROH

Leo(n) I.
oström. Kaiser (457-474 n.Chr.), geb. um 400 im illyr. Dakien, aus dem thrak. Stamm der Bessi, verheiratet mit Verina (Βηρίνη), gest. am 18.1.474. Als Offizier niederen Ranges im Dienst des magister militum und Anführers der ostgotischen Föderaten Aspar (Ardabur [2]) wurde L. auf dessen Betreiben am 7.2.457 zum Kaiser erhoben. Aspar, der als Arianer (Arianismus) selbst den Kaiserthron nicht erlangen konnte, hoffte, sich durch Förderung L.', eines Anhängers der “orthodoxen” Lehre von Chalkedon, auf Dauer polit. Einfluß zu sichern. Die Kaiserkrönung vollzog erstmals ein Patriarch von Konstantinopel, Anatolios.

L. versuchte jedoch bald, sich aus der Bevormundung durch Aspar zu befreien. 459 schränkte er die Besoldung der von diesem angeführten ostgot. Föderaten ein, forderte aber dadurch ihren kriegerischen Widerstand heraus und mußte schließlich ihre Soldforderung erfüllen. Auch in der Folgezeit gingen von dieser mächtigen Truppe Unruhen aus. Unter der Protektion Aspars gewannen auch die monophysit. Kreise (Monophysitismus) in Äg. und Syrien erheblich an Einfluß. Doch schließlich gelang es L., mit Hilfe der Isaurier und ihres Anführers Zenon Tarasikodissa, Aspars Macht zu brechen. Ca. 467 gab L. Zenon seine Tochter Ariadne, bis dahin verheiratet mit Aspars Sohn Patricius, zur Frau und erhob den Isaurier 469 zum consul und magister militum. 471 ließ er Aspar und seinen Sohn Ardaburius ermorden, was ihm den Beinamen Makéllēs (“Metzger”) eintrug.

Bereits zu Anf. seiner Regierung versuchte L., seine Macht auch auf den durch innere Unruhen geschwächten westl. Teil des röm. Reiches auszudehnen. Er ernannte den dort einflußreichen magister militum Ricimer zum patricius und setzte im Einverständnis mit ihm im April 457 die Erhebung des Maiorianus und 467 die des Anthemius [2] zu Kaisern durch.

Außenpolit. verzeichnete L. einige Erfolge. Die Hunnen, welche wiederholt in die Diözese Thrakien einfielen, wurden 468 geschlagen. Die innere Schwäche des Sasanidenreiches nutzte der Kaiser, um die zuletzt 442 vereinbarten alljährl. Zahlungen an die Perser einzustellen, aber auch, um mit Arabern im Grenzgebiet ein foedus abzuschließen: Er ernannte Amrulkaïs, einen arabischen Fürsten auf der Insel Jotabe im Roten Meer, zum Phylarchen (Herrscher über mehrere Araberstämme), die er damit dem pers. Einflußbereich entzog. Ein großes Seeunternehmen 468 gegen den Vandalenkönig Geisericus, dessen Leitung er Basiliskos, einem Bruder seiner Gattin Verina, anvertraute, scheiterte jedoch völlig. Vergebens bemühte sich L., die Staatsfinanzen, die v.a. durch die hohen Kosten des Seekrieges zerrüttet waren, zu sanieren, insbes. durch Anhebung der Steuern, aber auch durch Gesetze gegen Steuerflucht unter dem Schutz sog. Patronate (Cod. Iust. 11,54,1 und 11,56).
Quelle: Pauly
Topic revision: r8 - 29 Nov 2011, KatalinBlasko
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