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III. Jahrgang, V. Stück, den 3. Hornung 1773.

I. Wissenschaften.

Erbländische Geschichte.

Von den Mariazeller Denkwürdigkeiten ist noch Verschiedenes überig, welches wir unsern Lesern mitzutheilen schuldig sind.

Wir fangen mit der, gegen dieses Gnadenort, bezeigten Andacht des glorwürdigsten Kaisers Leopold des I. an.

Nach S. 301 nahm dieser große Monarch An. 1659, ein Jahr nach angetretener kaiserlichen Regierung die Wallfahrt nach Zelle vor, mit Ueberreichung einer sehr großen silbernen feinen Statue.

Im Jahre 1665 befand sich der berühmte Lambecius in dem kaiserlichen zahlreichen Gefolge, und gab das Jahr darauf sein Diarium sacri itineris Zellensis heraus.

Das Dankopfer, welches von dem Kaiser, wegen des bey St. Gotthard, im Jahre 1664 erfochtenen Sieges, überbracht wurde, bestunde in einer Mostranz, zweyen mit Schmelzwerk, und Edelgesteinen besetzten Leuchtern, und einem Kinde aus purem Golde.

S. 304. Bey der Wallfahrt 1670 wurde der Schatz bereichert, mit einer Monstranz, mit einem Kelch, einem silbernen vergoldeten Kreuz, und einer großen Tafel: die Kaiserinn Margaretha Theresia, eine Infantinn Philippi des IV., schenkte zum Denkmal ihr Brautkleid.

S. 305. Bey der vierten Wallfahrt An. 1673 empfieng das Stift ein goldenes Kleinod, das allenthalben von Diamanten, Rubinen, Schmaragden, und Ametisen glänzet, und wegen der darinn enthaltenen Reliquien, gemeiniglich zum Kuß dargereichet wird, wenn die etwa, hier gegenwärtige höchste Herrschaften, einem feyerlichen Gottesdienst beywohnen.

S. 309. Die Kaiserinn Claudia Filicitas, die zweyte Gemahlinn

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Kaiser Leopolds opfert zu dem Kirchenschatze ihre kostbare Halszierde Es war diese in ein goldenes Herz verschlossen, und hatte an beyden Seiten, von dem Kaiser selbst, / verfertigte Jahrschriften.

Wir wollen hier nur jene anführen, welche sich auf der andern Seite befinden

VotVM CLaVDIae aVgVstae
***
LeopoLDVs MoestVs eXsoLVIt.

Bey der 5ten und 6ten Wallfahrt, verehrte der glorwürdige Kaiser, „ein silbernes Crucifix, zwey krystallene Leuchter, und eine Lampe, welche die fünf weise und fünf torrechte Jungfrauen in künstlich getriebener Arbeit vorstellte, und übrigens solche hoch geschätzet wurde.“

S. 311 wird von der siebenden Bethreise des Kaisers 1679 angemerket, daß kurz vorher, das silberne Altargitter aufgesetzet, und von der kaiserl. dritten Gemahlinn Eleonora Magdalena, eine große Monstranz, ein Ciborium, Kelch und dazu gehöriges Becken, sammt dem Kännlein verehret worden.

„Bey dieser Gelegenheit sendete die durchlauchtigste Erzherzoginn Maria Antonia, mit Maximiliano Emanuel, vermählte Churfürsten in Baiern, ihre in einem tausend Dukaten schweren Stück Gold entworfene Bildniß.“

S. 312. Die achte Reise im Jahre 1688 ist durch das kaiserliche Geschenk zweyer silbernen Leuchter, die drey und einen halben Werkschuh hoch, und mit mannigfaltigen Steinen versetzt sind, sammt einem gleich ausgearbeiteten, aber noch höhern Crucifix; und eines reich ausgeschmückten Kelchs, bezeichnet.

S. 315. Neunte Reise, im Jahre 1693 in Begleitung des damaligen römischen Königes Joseph I. und der Kaiserinn Eleonora. Die Geschenke waren: 4 große silberne Leuchter, jenen von 1688 in alen gleich; ein Meßkleid, zwo silberne Tafeln, auf deren einer die belagerte Stadt Ofen zu sehen war: dann zum Andenken der römischen Königskrönung eine goldene mit Diamanten, Rubin, Saphyr und Perlen besetzte Krone.

S. 316. meldet der Herr Verfasser: „Ich finde nicht, daß der römische König und nachherige Kaiser Josephus seine Reiß nach Zell wiederholet: man mag auch die abgekürzte Lebensfrist, und dabey vorgefallene Kriegssorgen, als eine unüberwindlich Hinderniß ansehen.“

v. R.

II. Gellertisches Urtheil über die Werke

Von der Dichtkunst.

Die schönen Werke, sagt unser Gellert, sind ehe, als alle

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Kritik gewesen. Homer wurde selbst von dem Vergilius ausgeschrieben. Kritische Bücher sind nicht zu empfehlen.

Breitingers Abhandlung gehöret für Poeten.

Popens Versuch ist etlichemale deutsch übersetzt worden: einige Stücke davon trift man auch in Drollingers Gedichten an.

Rapin ist nicht nöthig zu lesen.

Marmontels Dichtkunst: ein Auszug davon findet sich im 9ten Bande der Bibliothek der schönen Wissenschaften: sie ist nützlich zu lesen.

Titon kam in Folio mit Supplementen bis 1757 heraus: enthält viel schönes.

Mainhards vortrefliche Abhandlung über die beßten italienischen Dichter gefällt.

Fonteuelle : de l'Art poetiqne, ist ein bekanntes gutes Buch: an seinen übrigen Schriften ist Verschiedenes auszusetzen.

Fabricius: Rektor der Fürstenschule zu Meisen hat einen Traktat, de re poetica geschrieben:

Spectacle des beaux arts enthält viel Schönes und Brauchbares.

Von den ältern Dichtern.

Von Opiz bis Güntern: Si non omnes in totum; tamen in partes laudari debent. Der beßte Periodus fängt von Hallers Zeiten an.

Opizen (Martin) ist die Nachkommenschaft mehr, als man denket, schuldig. Er war geboren zu Bunzlau 1579. Unter dem dreyßigjährigen Kriege, da er lebte, und seine Werke schrieb, war für die Poeten, in Ansehung der Litteratur, der verachteste, dunkelste und gefährlichste Zeitlauf: Opiz war der erste, der es wagte, die bamalige Litteratur der Deutschen in eine schöne Ordnung und in ein Ansehen zu bringen. Er brachte, mit gründlicher Gelehrsamkeit und einem großen Genie das Silbenmaß auf. Er gab der Poesie, Feuer, Cäsur, Abschnitte, männliche Stärke: der Sprach selbst aber Reichtum. Er heißt dahero der Vater der deutschen Poeten: und verdienet diesen Namen mit dem größten Rechte. In den Lehrgedichten ist er noch itzo der größte. In Paris war Hugo Grotius sein beßter Freund: dessen Tochter zu gefallen, übersetzte er die bekannte Abhandlung des Vaters von der Vortreflichkeit der christlichen Religion, in Verse. Von Kaiser Ferdinand II. erhielt er 1624 den Dichterkranz, und wurde mit dem Prädikat, Herrn von Boderfeld in den Adelstand erhoben. Der Trost in der Widerwärtigkeit ist sein bestes Stück. Zu seiner Zeit hatten die Franzosen noch gar keinen guten Dichter. Die beßte Ausgabe seiner Werke hat Herr Triller zu Frankfurt am Mayn ans Licht gestellt, in 2 Bänden in groß Oktav.

Flemming (Paul): Klein, glücklich, doch ein besserer Nachamer unsers großen Opizen als die folgende. Stellenweise ist er vortreflich: im Ganzen aber nicht. Er hatte zu

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wenig Gelehrsamkeit und Feuer: schrieb sich zuweilen selbst aus. Hätte er nichts als das Lied: in allen meinen Thaten, hinterlassen; so würde ihn dieses schon berühmt gemacht haben.

Dach: wegen seiner geistlichen Gesänge verdienet er alle Achtung. Er starb 1659 als Professor zu Königsberg. Der damalige Churfürst schenkte ihm das Gut Buckheim.

Gryphius: (Andreas) Einzelne seiner Lieder verdienen Beyfall. Er starb 1664.

Gerhardt (Paul) gebohren 1607 starb 1676: sehr gut im vorigen Jahrhundert. Auch ins Künfige geben seine Lieder den Verzagten einen Muth. Er war Archidiakonus zu Berlin: Sein Name sey andächtigen Schriften verehrungswerth, und Schriftstellern und Poeten nachahmunsgswürdig.

Rachel: ein Satyrikus, starb 1699: seine Gedichte sind stückweiß gut. Sehr oft ist er schmutzig, plump, und garstig.

v. M.

III. Landwirthschaft.

Viehzucht.

Einem hohen Gönner zu gefallen, sind in die letzten Blätter des vorigen Jahrganges einige Stücke eingedrucket worden. Dieses ist die eigentliche Ursache, warum wir, weder die Abschnitte von den verschiedenen Arten des subtilen Giftes, im thierischen Körper, im LI. Stücke S. 401; das einen Theil der S. 388 angefangenen und S. 393 fortgesetzten Abhandlung von der Viehseuche ausmacht; noch auch die Beschreibung vom karpathischen Gebürge mit dem Schlusse desselben ganz liefern können. Nun wollen wir beydes in diesem Stücke nachtragen.

4.) Die Ausdünstung ist ein subtiles durchdringendes Gift, das, wie die Wassertropfen an Kleidern: ja sogar gat a1s ein subtiler Nebel in der Luft schwebend fortblebet: wenn nicht durch einen übermäßig dicken Rauch, diese wässerichte Ausdünstung, vermittelst der durchziehenden Luft zugleich aus dem Stalle getrieben wird. Diese Ausdünstung kann, wie bereits gesagt worden, sich sowohl in der Luft, als an den Wänden, Fenstern und in Kleidern aufhalten. Da nun der thierische Körper diese Ausdünstungen mit der Luft wieder an sich ziehet; so ist es ganz natürlich, daß je subtiler diese giftige Ausdünstung ist, desto ehender wird solche von andern thierischen Körpern, als ihres gleichen angezogen und verschlucket. Besonders jene Thiere, welche den Geruch vor allen andern Sinnen, am allersubtilsten vom Schöpfer empfangen haben. Und wenn der Mensch den Geruch eben so so subtil als die Thiere hätte; so würde er auch von der Viehseuche angesteckt werden müssen. Allein,

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da der menschliche Bau von dem wiederkäuenden Vieh weit unterschieden ist; so kann das Gift nicht so leicht durch, und in solche Körper dringen; welches man auch bey andern Thieren wahrnimmt, die in keiner Gleichheit, in Ansehung der Struktur ihres Körpers, mit dem wiederkäuenden Vieh stehen.

5.) Die Exkrementen, besonders der Urin, haben ein subtiles balsamisches flüchtiges Salz bey sich, welches, wenn es aus einem vergifteten Körper herkommt, auch so durchdringend ist, daß durch die Aushauchung dieses subtilen Geruches, in einem Augenblicke, das Gehirn, die Glandel und Lunge, durch die Einathmung mit dem Gift durchdrungen und befallen werden: besonders wenn in dem noch gesund scheinenden Körper, ein brennender Funken eines Uebels, oder einer giftigen Materie schon vorhanden ist. Kommt dieses druchdringende Gift nochdazu, so müssen alle übrige gute, aber zu schwache Säfte, gegen diesen heftigen subtilen Gift unterliegen. Sind im Gegentheile lauter gesunde Säfte im Körper vorhanden: oder es wereden solche Vorkommungsmittel gebraucht, die diesem Gift widerstehen können; so werden diese Körper vor der Ansteckung noch erhalten,

Von dem Kennzeichen der Seuche

Wir wollen nun auch die Merkzeichen am Hornviehe, wenn es mit . der Seuche befallen wird, beschreiben. Diese Kennzeichen sind nicht in allen Ländern einerley; auch nicht in jedem Jahre, oder bey jeder Seuche gleich. Die allgemeinenn Kennzeichen sind folgende: die Haare stehen in die Höhe ; das Vieh fängt an zu zittern , und hat ein wirkliches Fieber: die Ohren und Hörner sind ganz kalt: die Augen werden roth, zuweilen auch gelb: sie triefen. Die Hize steiget durch den Jäst zu den Halsdrüsen, und entzündet den Hals mit einer brennenden Geschwulst: das Zahnfleisch schwillet auf: die Zähne werden loß: an den hintern Füssen kann das Vieh kaumdas Anrühren ertragen. Die Schmerzen stecken im Halse, an den Schläfen, auch in den Hüften: der Athem wird dem Viehe schwer. Bey diesen Kennzeichen entzünden sich die Hirnhäutchen: und wenn durchs Aderlassen und Rachenputzen nicht zeitlich geholfen wird, so ist das Thier den dritten Tag gemeiniglich tod.

Näheres Kennzeichen der Seuche.

So lange die Exkrementen noch fest sind; so lange ist auch die Gefahr des Todes noch nicht zu befürchen; wenn diese aber dünne werden, ein häufiger und stinkender Durchbruch bey dieser Seuche sich äußert: alsdenn ist selten, oder gar keine Genesung zu hoffcn; weil die Ingeweide durch die äzende Schärfe, wel-

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che die Galle im Geblüte hat, bereits angegriffen, und durch den Brand durchfressen und schap geworden sind, wodurch diese scharfe Materie durch den Mastdarmn mit einem faulen Gestank ausgetrieben wird.

Mittel darwider.

Diese Krankheit gleichet der rothen und weisen Ruhr, nachdem die Exkrementen die Farbe zeigen. Die Hauptursach ist ein Fieber. Wenn die Chinawurzel pulverisirt dem Viehe gleich aufs Aderlassen in genugsamer Dosi eingegeben wird; so ist an der Genesung gar nicht zu zweifeln, indem die Kur bloß in Abwendung des Fiebers und Stärkung der schlap gewordenen Theile bestehet. Wenn die Ursach gehoben, und der Tonus wieder hergestellet ist; so kann die Seuche nicht zum Brand, und bis zur Fäulniß kommen. Hat aber das Uebel, wie erst gesagt worden, schon überhand genommen: so ist außer dem genugsamen Blutlassen, und Einguß von Hanfmilch mit etwas Eßig vermischet, kein Hülfsmittel mehr übrig.

Was bey dem noch gesunden Vieh zu beobachten?

Das beßte bey solchen Umständen ist, dem noch gesunden Viehe genugsames Blut abzulassen; damit diese Seuche keine so starke Wirkung habe, wenn sie es befallen sollte. Das allersicherste und oft probirte Mittel, damit eine anfangende Viehseuche nicht einreissen oder weiter kommen könne, bestehet in folgendem: sobald ein oder mehrere Stücke Vieh von der Seuche befallen werden: so soll man sie, ohne Ausnahm, für den Kopf schlagen: ein starkes Holzfeuer im Hofe, auf der Strasse, oder im Garten machen, und das todgeschlagene Vieh mit Haut und Haar zu Asche brennen: diese Asche auf einen Acker oder Wiese streuen; so wird der Viehfall sogleich aufhören, und nicht weiter kommen. Dieses ist auf einem Schweizerhof als eine sichere Probe erfahren, und öfters nachgamacht worden. Damit aber das Unglück, den Eigenthümer des todtgeschagenen Viehes, nicht allein treffe: so sollte die ganze Gemeinde ihm diesen Schaden wieder erstetzen: weil doch ihr sämmtliches Vieh dadurch errettet wird.

Nun wollen wir noch ein durch viele Jahre gebrauchtes Vorkommungsmittel aller Krankheiten entdecke, auf welches man sich bey Schaafen ganz sicher zu verlassen hat. Man sammelt nachstehende Kräuter in der Blüthe, am Johannistage.

Wasser Bathengel oder Scordienkraut.

Weise Diptamwurzell.

Tormentillwurzel.

Naterwurzel.

Kalmuswurzel

Schaafgarbenkraut.

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Rautenkraut.

Salbeykraut.

Weiß Andornkraut.

Von jeder Wurzel und Kraut 4 Handvoll.

Kardobenediktenwurzel, 2 Handvoll.

Eben so viel Wachholderbeeren:

Melissenkraut, 4 Handvoll.

Ingber, Kampfer, von jedem 1 Loth.

Antimonium, roher, 6 Pfund.

Die Kräuter werden klein zerschnitten die Wurzeln ingleichem, die Wachholderbeeren zu Pulver gestossen. Wobey zu merken, daß die Kräuter und Wurzeln im Schatten getrocknet werden müssen.

Ein Schaaf überkommt von diesem Pulver in jeglicher Woche einen Eßlfel voll.

Man kann auch Schwalbenwurzel.

Liebstöckelkraut.

Wermuthknospen,

Camillen, von jedem eine Handvoll unter obiges Pulver thun. Wenn Schaafe anstößig werden, so müssen sie sogleich in einen besondern Stall gestellt werden. Sie sind leicht zu erkennen. Sie fressen kein Erlenlaub mehr, haben blasse, und nicht rothe Adern in den Augen. Unter der Rückenwolle ist die Haut beym Auheben eines solchen Schaafes schlapp. Alle Frühjahre wird den Schaafen, und Hämmeln eine Ader unterm Schweif geöffnet, welches auch im Spätjahre geschehen mag. Man lässet jedem Stück ein Halbseidel Blut ablaufen.

v. M.

IV. Naturgeschichte.

§. 20. Von den Sauerbrunnen des karpathischen Gebürges.

Die Wohltätige Natur, hat unsere Schneeberge, neben dem so vielen Sonderbaren, und Nützlichen, mit dessen Beschreibung wir bisher unsere Leser unterhalten haben, auch mit heilsamen und schmackhaften Sauerbrunnen versehen. Es sind derer zur Zeit, den hiesigen Einwohnern, nur zweene bekannt; die aber um soviel bemerkt zu werden verdienen, je heilsamer der Gebrauch dieser Brunnen, von jenen, die sich ihrer bedienet haben, ist befunden worden.

Des einen der karpathischen Sauerbrunnen gedenket Belius, Hungariae novae Tom. II. p 517. bey der Beschreibung der Liptauer karpathischen Berge. Es liegt dieser von Belio angemerkte und gerühmte Sauerbrunn am Fuß der Bergspitze Jaworowe, in eben derselben Gegend, wo eine Art von schwarzem Letten, welche Gold, Silber, und Markasit, bey sich führen soll, gefunden wird. "Eodem loco, sagt der gelehrte Belius, aqua salit subacida & quasi spiritu vitrioli diluta, cujus salubritatem mirum in modum commendant, qui experti sunt, d i. An dem nämlichen Orte (wo dieser schwarze Let-

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ten gefunden wird) entspringet aus der Erde ein Brunnen, dessen Wasser sauerlicht ist, von Geschmak beynahe so, als wenn es mit Vitriolgeist vermischt wäre; die heilsame Kraft desselben, wird von allen denen die es an sich selbst erfahren haben, nicht nur überaus gerühmt, sondern auch andern angepriesen.

Der andere Sauerbrunn, liegt in der Grafschaft Zips, am Fuß der Schlagendorfer Bergspitze, in einer sehr anmuthigen Gegend: drey Stunden ohngefähr von der Königlichen XIII. Stadt Georgenberg. Das Wasser desselben, kommt mit starkem Sprudeln,aus der Quelle hervor, ist krystallen rein, und von lieblich säuerlichem Geschmak; dessen Lieblichkeit aber so veränderlich ist, als die Jahreszeiten und Witterungen. Denn bep heiterm und warmen Wetter, schmeckt dieses Sauerwasser viel besser, als bey nasser oder kalter Witterung; und im Winter, da ohnehinm Schneewasser dazu kommt, kann man es von anderm gemeinen Wasser, sehr wenig unterscheiden. Wenn man unser Sauerwasser, bey der Quelle selbst trinkt, wie wir eigene Erfahrungen davon haben; so steigt es, gleich dem stärkesten Weingeist, in die Nase auf. Wird es aber von der Quelle weggetragen oder verführt; so verliehrt es viel von seiner Kraft und Annehmlichkeit. Nach der Aussage unsrer Medikorum, soll dieses Wasser einen vortreflichen Eisenvitriol mit sich führen, welcher das vornehmste und stärkste Ingrediens dabey ist. Bey denen, die es ihrer Gesundheit wegen, medicinisch gebrauchen, thut es seine Wirkungen, durch den Urin und auch per Sedes. Außer dem macht es einen starken Appetit zum Essen, und stillet den Durst vortreflich.

Wir schlüssen hiemit unsern Versuch einer Beschreibung des karpathischen Gebürges und seiner vornehmsten Merkwürdigkeiten: versprechen aber zugleich unsern Lesern, von Zeit zu Zeit, immer mehr Erfahrungen, und Beobachtungen zu sammeln, um solchen Versuch durch beträchtliche Zusätze zu ergänzen, und zu erweitern.

A. J. Cz.


In Wien zu haben in der Baderischen Buchhandlung neben dem Todtenkopf in der Bognergasse.
Topic revision: r6 - 05 Apr 2011, AgostonBernad
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