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III. Jahrgang, XXX. Stück, den 28. Heum. 1773.

I. Wissenschaften.

In Hermannstadt ist zu Anfang dieses Monats zum Vorschein gekommen:

Auf die Reise Joseph des Zweyten nach Siebenbürgen

von Joh. Michael Soterius.

Der erhabene Gegenstand, die Schönheit und die bündige Kürze dieses Gedichtes, wird uns bey unsern Lesern rechtfertigen, daß wir es ihnen hier ganz mittheilen.

Schäme dich Trajan,

Daß du mit gewaffneten Würgern

In Daciens friedliches Land zogst,

Ein freygebohrnes Volk

In Fesseln der Knechtschaft zu schmieden;

Fruchtreiche Gefielde zu sängen;

Die Städte in Schutt, und Fluren in Wüsten zu wandeln.

Nennt dich schon Roms niedriger Schmeichler

Den Dacier; richtet deine stolzvolle Säule,

Das Wunder der Nachwelt dir auf:

Sie ist nicht vom Vaterlandsgeiste

Auch nicht von dem wahren Gefühle

Für alle glückseliger Zeiten;

Nur von dem dürstenden Geitze ist sie,

Und von begierigen Raubern der fremden Schätze

Die Capathus und Sargetia deckte, erhoben.

Bildet sie nicht Schandthaten?

Hier einen Mord? dort grausam gebundene Glieder

Der unschuldig erdrückten Gefangenen?

Den Sieg über gerechte Vertheidiger

Des Königs, der Eltern und Brüder und Kinder,

Und der Gattin mit ringendem Händen?

Und verheerende Flammen?

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Aber o Muse laß ab

Die Greuel des Krieges zu singen!

Besinge gerührter das besser Loos Daciens

Und einen größern Kaiser

Der Siebenbürgen betrat.

Joseph, so sage, der Sohn Theresiens

Entriß sich den Armen der zärtlichen Mutter,

Die an Huld und Gnade nur ihn nicht,

Sonst alle Beherrscher der Erde und Welten

Weit übertrifft; und die Sorgen

Des Thrones mit ihm theilt.

Er kam gleich einem Gott, der zu liebvoll

Für die Menschen den Himmel verläßt,

Sich zum Staube erniedrigt,

Und sie nur zu beglücken,

Gefahren, Beschwerden und Mühe nicht achtet.

Siehe! jetzt besteiget er Felsen;

Jetzt betritt er die niedrigen Hütten des Elends,

Forschet jetzt. und prüfet alles gegenwärtig,

Den Pflanzer und Künstler zu nähren,

Und ihre Wohnung zu schützen.

Spricht nun mit göttlicher Stimme,

Voll Liebe, Weisheit und Recht, Den Armen Trost, und Redlichen ein Lob,

Verdeckt die Majestät, die nur heller hervorbircht.

Dann stralet Sein huldreiches Antzlitz

Himmelsfreuden um sich herum,

Greise, Alte, Jünglinge und Kinder

Fallen entzückt hin aufs Knie, und verehren

Den Gottesgesalbten mit Thränen der Wollust.

Und von Seligkeit überströmeten Seelen.

Aber auch diese Verehrung

Lenket Er ab, und betet nur Gott an:

Denn die Erfüllung seines königlichen Looses

Und Gottes begnadigender Beyfall

Die sind Ihm die allertheuerste Ehre.

Doch soll sie nie in uns verlöschen,

Auch nicht in den Herzen der späteren Enkel

Und noch nach dem Weltgericht dauern,

Unzerstörbarer as Marmor.

Herr Johann Michael Soterius ist Gubernialkoncipist und Kommerzienkommisssionsaktuarius zu Hermannstadt.

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In dem vorigen Stücke haben wir versprochen, aus der mit grossem Beyfall von dem Publikum aufgenommenen Anleitung zur Bergbaukunst, selbst, einen kurzen Auszug zu liefern, Wir wollen unserm Versprechen nachkommen.

Der Herr Hofkommißionsraht theilet das Werk in IV. Abschnitte; und handelt in dem 1ten von der unterirdischen Berggeographie, Diese begreift überhaupt die Kenntiß der innwendingen Beschaffenheit unserer Erdkugel in sich. Hierbey wird angemerket: daß, da diese innere Beschaffenheit noch nicht sonderlich bekannt ist; massen der Bergbau nur

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die Erhöhungen der Erdkugel zum Gegenstande hat, und in seiner größten Tiefe noch nicht einmal den Horizont der Oberfläche des Meeres erreichet: es leicht zu begreifen wäre, daß es um die unterirdische Geographie unserer Erdkugel noch sehr dunkel aussehen müsse; und daß das meiste, was bisher davon gesagt worden, sich auf Muthmassungen, und nicht selten auf abentheuerliche Meynungen gründe.

Dieser Abschnitt hat zwey Kapitel: in dem ersten wird der theoretische Theil der unterirdischen Berggeographie vorgetragen, und vom 2. §. an, bis zum 12. von den verschiedenen Gattungen der Berge: ihren besonderen Bestandtheilen, und der Richtung der darinnen befindlichen Steinlagen, in der beliebten bergmännischen Sprache, die Anfänger aus diesem Werke b equem erlernen können, gehandelt. Hierauf trägt der Hr. Verfasser seine Meynung, von der Entstehung der Gebirge, vor.

Nach §. 15. "sind alle Vor - und Mittelgebirge einsmals eine weiche durch das Wasser zusammengeschwemmte Maße gewesen, die nach und nach erhärtet, und zu demjenigen festen Körper geworden ist, welchen wir Gestein nennen. Wir würden zu weitläuftig, wenn wir die angefürhten Gründe auch nur im kürzesten Auszuge hersetzen wollten." Der Herr Verfasser sagt ferner: „Die hohe, mittlere und urprüngliche Gebirgskette kann ihre Existenz nirgends anderst, als von dem Ursprunge unserer Erdkugel her haben, welches nicht allein ihre solide Beschaffenheit, die dicht und ohne Blätter ist, sondern auch ihre Figur anzeiget.—Der größte und unumstößlichste Beweis vor dieses ganze System bestehet in den verschiedenen Gesteinstrichen. Man findet Gebirge, deren eine Hälfte aus Kalksteinen, und die andere aus Hornstein, Sand oder Schiefer bestehet: andere, deren eine Hälfte Sand oder Hornstein, und die andere thonartiger Schiefer ist; folglich solche Gebirge, deren zusammengesetzte Striche von ganz entgegen gesetzten einfachen Erden bestehen, die mit einander in dieser Lage weit fortlaufen.“ Die Ganggebirge in Oberungarn, in Siebenbürgen, in dem Temeswarer Banate, der Wallachey und Servien, in Tyrol auf dem Harze, und viele andere in Deutschland haben diese Lage. Ein Theil dieses Gebirges stand entweder schon ursprünlich da, und der andere Theil wurde von einer andern Erdart daran angeschwemmet: oder ein Theil wurde von dem Wasser zu erst aufgethürmet, und erst nach einiger Zeit wurde der andere Theil wieder von einer ganz andern Erde daran angehäufet.

Die also die Hohen- und Mittelgebirge von der ursprünglichen Schöpfungen herleiten, da die Welt aus den

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einfachen Uranfängen zusammengesetzt wurde, werden mit derselben diese Beschaffenheit der Gebirgen immermehr zusammen reimen können.

§. 16. Wenn die Vor - und Mittelgebirge durch große Fluthen zusammengehäufet worden sind, so ist es wohl sicher daß hierbey eine gänzliche Zerstörung und Verwüstung der obern Rinde der Erde vorgegangen seyn müsse; wo, nicht allein alle schon existirte Gebirge, die nicht vom festen Stoffe waren, sondern auch alle Erdlagen auf den Flächen augeweicht, abgerissen und fortgeschwemmet werden mußten. Nur die grossen und festen Gebirgsketten, welche mit dem innern Kerne des Erdballs verbunden, oder vielmehr ein hervorragender Theil desselben waren, konnten dieser allgemeinen Verwüstung größtentheils wiederstehen, und von dem gänzlichen Umsturz frey bleiben, ungeachtet auch von ihnen vieles abgerissen und weggeschwemmet wurde. Ich nehme an, daß unsere ganze Erdkugel nichts anders, als ein fester Felsenklumpen ist, wovon die ursprüngliche felsichte Ketten der Gebirge hervorragende Rücken sind. Alle übrige Gebirge, so wie alle Schotter- Sand- Thon- und Erdlagen in dem ebenen Theile des Erdbodens, liegen auf diesem festen Felsenklumpen auf. Die größten Vertiefungen, welche dieser Felsenklumpen auf seiner Oberfläche hat, sind mit Wasser, nämlich mit dem großen Welt- und andern Meeren und Seen angefüllt.

Dieses ist der Begriff, den ich mir von unserm Erdkörper mache, und der gewiß weit natürlicher und wahrscheinlicher ist, als wenn man sich allerley Wunderdinge in dem Eingeweide der Erde vorstellet. Ich habe daher im ersten §. gesagt: daß man die Merkwürdigkeiten unserer Erdkugel, nur in ihrer äußersten Rinde suchen müsse. — Die alten felsichten Rücken des Erdballs dürfen eben nicht in allen Gebirgzügen sichtbar seyn: denn warend diese Rücken niedrig, so wurden die neuen Gebirge darauf geschwemmet; die Rücken wurden gänzlich damit bedeckt, und sie sind folglich heutigen Tages mehr oder weniger tief in dem innersten Kerne der Gebirge versteckt.

§.17. Sagt der Herr Verfasser von der großen Verwüstung und Zerstörung der äußern Erdrinde, die auf eine so erstaunliche und mächtige Art durch das Wasser verursachet worden: "Von den uralten Veränderungen, die unser Erdkörper erlitten hat, weiß ich so wenig was, als ein anderer; Wenn ich eine kühne Meynung wagen wollte, so könnte ich sagen: daß die Schöpfung, die Moses beschreibet, die Umformung eines vorher existirten Weltkörpers gewesen sey; daß der Schöpfer diese Umformung durch das Wasser vorgenommen haben; und daß dieses das Chaos sey, welches Moses bey der Schöpfung zum Grunde leget. Es sollte mir nicht an Gründen fehlen, — und weder Whiston noch Moro sollten so viele schein-

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bare Gründe für ihre eingebildete Systeme zu Markte getragen haben. — Ich begnüge mich zu sagen: daß die genaue Betrachtung der Erdrinde uns überzeugen muß, daß mit derselben einstmals eine große Veränderung vorgegangen seyn müsse. Daß das Instrument hierzu das Wasser gewesen sey: daß man aber unmöglich determiniren könne, worinnen diese Veränderung bestanden.

§. 18. Von Entstehung der Risse und Spaltungen in den Gebirgen: §. 19. Von ihrer Gestalt und Beschaffenheit: §. 20. Von der Entstehung der Gänge und Klüfte: die in den neuen Gebirgen zusammengehäufte verschiedene Erde enthielte den Grundstoff sämmtlicher Mineralien; und dieser machte einen Theil ihres Wesens aus: gleichwie dieser Grundstof noch heutigen Tages in unendlicher Menge in den Gebirgen lieget, mit den tauben Gebirgsteinen verbunden, und nunmehro verhärtet ist.

§. 21. Ein mit Mineralien angefüllter Riß, der sich sehr lang in dem Gebirge fortziehet, breit und tief ist, heißet in der Bergsprache ein Gang: der nicht sehr lang, und dabey schmal ist, heißet eine Kluft.

Nun folget eine genaue Erklärung der Eigenschaften, Beschaffenheit und Arten der Gänge und Klüfte bis §. 36. Vom Ausgehen oder Ausbessern des Ganges §. 37. Von des Ganges Saalband oder Besteg. §. 38. Von den in Gängen, Klüften und Stockwerken enthaltenen Metallen und Erzten, wovon die Gänge neue Benennungen erhalten. §. 44. Von den Kennzeichen eines nahen Erztanbruchs in tauben Mitteln. §. 45 Von zusammenscharrenden Gängen.

II. Ungarische Geschichte.

Beschluß der im XXII. Stück S. 173. angefangenen zuverlässigen Nachrichten vom Zipserlande nach der unglücklichen Schlacht bey Mohatsch.

Während dieser gefährlichen Unruhe, welche Johann von Zapolya, indeme er nach der Ungarischen Krone strebte, veranlasset hat, ist die königlich freyes Stadt Kaisersmark, nebst dem in demselben befindlichen königlichen Schloße, und dazu gehörigen Gütern, in 5. Jahren von 13. verschiedenen Herren eingenommen und gedrückt worden. Noch viel mehrere Schloßhautleute aber, hat das dortige Schloß bekommen.

In der angeführten Matrikul S. 81. werden sie in folgender Ordnung erzählet:

Caseoforensium (Kesmarkiensium) Domini, quibus juraverunt: 1) Joan-

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nes Wayda. 2) Botihani. 3) Iterum Joannes Wayda. 4) Ferdinandus, nämlich) Rex Hungariae . 5 ) Pekry Laiosch (Ludovicus) 6) Ferdinandus. 7) Nicolaus Koszky. 8) Iterum Joannes Wayda, 9) Hieronymus de Laszko, 10) Mynkowitz Nicolaus, 11 ) Rex Poloniae per Schmolikowszky. 12) Mynkowitz Nicolaus. 13) Hieronymus de Laszko.

Capitanei Caseoforensium. 1. Varkotseh. 2) Bothiani proprium habuit. 3) Poturnensky. 4) Poloni. 5). Iterum Poturnensky. 6 ) Simonensky. 7) Sybridovsky. 8. Wolff Pirkhammer 9) 10) 11) Tres alii Capitanei. 12) Schmolikovsky. 13) Syberdovsky antiquus. 14) Loboczky. 15) Syberdovsky jnnior. 16) Weliboczky, & 17) Alius apud Christophorum Dreyszigerum, 18) Stanistaus Horchovszky. Hos habuerunt Dominos & Capitaneos Caseoforensis ab anno Christi 1528. usque ad ann. 1 533.

III. Naturgeschichte.

Von dem Ungarischen Luxsaphir.

Ungarn besitzt allem Ansehen nach seinen Luxsaphir ganz allein. Vielen auswärtigen Schriftstellern ist derselbe sogar auch dem Namen nach unbekannt, und die, so denselben nennen, stimmen mit uns in der Sache nicht überein. Einige pflegen den hellblauen, oder wie man ihn sonsten heißt, den weiblichen Saphir zum Unterschied von dem Männlichen; welcher letzterer in der Farbe dunkel ist, einen Luxsaphir zu nennen. Allein diese Art von Saphiren, gehöret nicht unter die Halbedelsteine, sie ist auch von unserm Luxsaphir sowohl in der Farbe, als in der Gestalt, Wachsthum und übrigen Eigenschaften genau und gar unterschieden. Was der Hr. Prof. Vogel in seinem praktischen Mineralsystem davon sagt, kann eben so wenig auf unsern Luxsaphir passen. Denn da heißt es S. 481. "In den sogenannten Luxsaphiren, welches schwarze, glaßartige Körner, wie Linsen groß sind, stecket ebenfalls Eisen, das sich durch den Magnet ausziehen läßet. Der Ungarische Luxsaphir siehet zwar schwarz aus; er zeiget sich aber nicht in bloßen Körnern, wie Linsen groß; sondern in ganzen Stücken, davon einige mehr, denn ein halbes Pfund am Gewichte haben.

Man kann dieselben füglich eintheilen, in durchsichtige und undurchsichtige. Die Durchsichtigen sehen in großen und ganzen Stücken nicht minder, als die undurchsichtigen schwarz aus; nur alsdann, wenn sie dünn gespalten oder geschliffen werden, zeigen diese die Farbe eines blauen Rauches oder eines Nebels; die undurchsichtigen hingegen behalten ihre

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schwarze Farbe beständig, sie mögen noch so dünn gespalten oder geschliffen werden. Dem allen ohngeachtet, kann man doch auch diese von einem schwarzen Jaspis, durch den Glanz, den sie von sich selbsten besitzen, sehr leicht unterscheiden. Denn der Luxsaphir hat seinen Glanz von Natur, welchen ein Jaspis erst durch die Kunst und Politur erhalten muß. Jener siehet sogleich im Bruch so schön und glänzend aus, als wenn man ihn mit dem großen Fleiß poliret hätte.

In der Härte kommen die Luxsaphire einem Chalcedonier, Carniol, und Jaspis lange nicht bey. Sie sind von einer weichern Natur, geben aber dennoch am Stahl geschlagen, einige Feuerfunken von sich. Im Schleifen läßt sichs beobachten, daß die undurchsichtigen, um einen ziemlichen Grad, die durchsichtigen an Härte übertreffen. Hierbey aber kann auch dieses noch angemerket werden, daß die undurchsichtigen Luxsaphire bey einigen hier zu Lande, den besondern Namen Morion erhalten haben. Es würde sich aber schwer behaupten lassen, daß Plinius und Agrikola unter dem Namen Morion und Pramnion, eben diesen Stein verstanden haben sollten. Der Morion gehöret eigentlich unter die Kristallarten, und Plinius mag ebenfalls darunter nichts anders, als einen schwarzen, aber doch auch durchscheinenden Kristall verstanden haben; welches sich besser auf unsere Rauchtopase, als auf die Luxsaphire dueten ließ. Denn das Wachsthum und die Gestalt des Luxsaphirs ist nicht im geringsten kristallmässig, das ist, eckicht oder prismatisch; sondern vielmehr rund und kugelförmig, oval oder würflicht, oder sonsten von einer unförmlichen Figur; auch wohl zuweilen auf der Oberfläche runzlicht, als mit einer rauhen Haut umgeben, und kann also schon aus diesem Grunde, unter die Kristalle keineswegs gerechnet werden. Hierzu kömmt noch dieses, daß der Luxsaphir nicht einmal die Härte eines Bergkristalls besitzet, und ist im Bruch von dem Kristalle weit unterschieden. Die Kristalle sind im Bruche gemeiniglich splitricht und gezändert; der Luxsaphir hingegen bricht glatt und machet allzeit im Zerschlagen halbkuglichte, erhabene und eingedrückte Stücke. Es läßet sich dieses am besten wahrnehmen; wenn man den Stein in ein mässiges Feuer leget; sobald er recht warm wird, so zertheilet er sich von selbst nach der angezeigten Ordnung in etliche Stücke. Alsdann aber, wenn solches geschehen ist, halten die Stücke im Feuer aus, und verlieren von ihrer Farbe und Glanz nicht das mindeste. Eben darum darf man den Ungarischen Luxsaphir auch mit dem sogenannten Sagath nicht verwechseln, der im Feuer brennet, auf dem Wasser zuweilen schwimmet, und in der That nichts anders ist, als ein verhärtetes Bergpech.

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L. Turoczius beschreibet uns, sowohl die Gestalt und Beschaffenheit, als auch den Gebrauch, den Nutzen und den Erzeugungsort dieses Steines, wenn er in seinem Werke: Hungaria suis cum Regibus S. 316. sich folgendermassen erkläret: In agris Peklinensibus colligitur lapis niger Lux Saphir dictus, ex quo cum polituram elegantiorem pariatur, pyxides fiunt, fuseo colore transparentes Es sind aber diese Steine nicht auf den Pekliner Feldern einzig und allein anzutreffen; sondern man hat auch schon welche auf den Oberungarischen Weingebirgen, besonders Toltschwa, Ujhely und Tokay entdecket, allwo dieselben in großen und kleinen Stücken ausgestreuet, zwischen der Erde liegen. Die größten Stücke, so man zu sehen bekommet, sind einer Faust groß, die mittleren kleiner, und die kleinsten, wie Haselnüsse. Es lassen sich alle gut schleifen, besonders die durchsichtigen sehr geschwind und leicht; weilen sie keine sonderliche Härte haben, und durch die Politur erhalten sie wiederum ihren natürlichen Glanz und Schönheit. Wenn die durchsichtigen Luxsaphire nicht so viel schwarzes bey sich hätten, so kämen sie dem Ungarischen Bernsteine, ausgenommen der Größe sehr nahe; weil aber die grauen und schwarzen Streife darinnen sehr graulicht sind, so kann man sie, besonders wenn beyde geschliffen und poliret sind, von einander leicht unterscheiden.

Findet jemand Belieben an dieser Art Steinen, der kann die durchsichtigen, eben so gut, als Ganzedelsteine, zu Brillianten, Rauten, oder Tafelsteinen schleifen lassen; sonsten aber können daraus Siegelsteine, Knöpfe, Dosen und dergleichen Sachen mehr, verfertiget werden.

ab H.


In Wien zu haben in der Baderischen Buchhandlung neben dem Todtenkopf in der Bognergasse.
Topic revision: r5 - 26 Apr 2011, AgostonBernad
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