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I. Jahrgang, IV. Stück, den 24. Julii 1771.

I. Nachricht von Künstlern.

Wir haben unsern Lesern im 2ten Stück dieser Anzeigen einige Nachricht von der geschickten Mitgliedern der k. k. Akademie der Mahler- Bildhauer und Baukunst, und ihren Werken ertheilet. Anitzo befinden wir uns im Stande, noch mehrers von ihren Kunsterzeugnissen mit Zuverläßigkeit anzuführen. Wir hoffen, daß andere durch öffentliche Bekanntmachung aufgemuntert werden, allen Fleiß anzuwenden, der kunstbegierigen Welt auch solche Meisterstücke zu liefern, die von der Nachkommenschaft bewundert zu werden, verdienen. Herr Kaspar Sambach hat bereits 1747 das hohe Altarblatt bey den Francißcanern in Canischa verfertiget. Die Vorstellung ist: der heilige Joseph mit dem Kind Jesus und der gebenedeyten Jungfrau Maria, nebst einigen Engeln. Dieses betrachtungswürdige Stück ist auf Befehl und Kosten des seel. Herrn Grafen Bathyani gemahlt, und daselbst aufgestellt worde. Wiederum hat er zu Rudolez, ohnweit Znaim in Mähren, zwey Altarblätter verfertiget. Auf dem einen stehet der heil. Johann von Nepomuck, und verschiedene Personen, die ihn und seine Fürbitt bey Gott anflehen. Das zweyte stellet vor: wie der heil. Karolus Boromäus die Kranken währender Pestzeit speiset. Im Cartheuser Kloster Carthaus, ohnweit Brünn, befinden sich auch zwey Altarblätter von seiner Arbeit. Johann der Täufer in der Wüsten ist auf dem einen, und der Stifter des Cartheuserordens, der heil. Bruno in einer Höhle und geistlicher Betrachtung stehet auf dem andern Blatte abgebildet. Zu Seob, vier Meilen hinter Brünn hat er die neue Kirche mit Figuren in Fresco gemahlet, die der verstorbene Herr Grünner im Akkord gehabt, und wozu Herr Zagelmann die Blumen verfertiget hat. Eben daselbst sind auch vier Altar-

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blätter in Oel von seiner Kunst zu sehen. Das erste stellet die heil. Anna mit Maria und Joachim, nebst einigen Engeln vor: das zweyte zeiget abermal den heil. Karolum Boromäum, wie er den Kranken in der Pest zu essen giebt: das dritte enthält die Abbildung des sterbenden Josephs, in Beyseyn des Erlösers, der Jungfrau Maria und einiger Engeln: das vierte hat die Vorstellung des heil. Franciscus Seraphicus, wie er bey Christo am Kreuz für die Seelen im Fegfeuer bittet.

Dieser fleißige Künstler hat ferner noch solche andächtige Vorstellungen auf hohes Ersuchen verfertiget, worunter wir vornämlich zählen: die Abbildung der heil. Theresia in einer Entzückung in der Glorie der heiligen Dreyfaltigkeit und einiger heil. Engel. Dieses vortrefliche Bild stehet zu Agram in Croatien, in der dort erbauten neuen Kirche, und ist auf Befehl und Kosten Ihro Majestät der Kaiserinn apostol. Königinn verfertiget worden.

Auf der hochgräflichen Sinzenborsischen Herrschaft zu Enzersdorf im Thal treffen die Liebhaber des guten Geschmacks in einem daselbst befindlichen kleinen Saal eine von diesem Meister gemahlte Oberdecke in Fresco an. Hier erblicket man Figuren, die das Bild des durch Tugend und Tapferkeit erworbenen Adels vorstellen. Diese werden, gleich den Sternen, von der Sonne, als dem Landesfürsten umgeben, beleuchtet und belohnet: auch ihre Tugend und Tapferkeit durch die Fama ausgebreitet; ferner durch den Feldbau erhalten und unterstützet.

In der neu erbauten fürstlichen Residenz zu Steyermark ist auch ein Saal in Fresco von ihm unter dem hochseligen Grafen Athems gemahlet worde. Die Anspielung ist auf das Land und den Fürsten gemacht.

Das Innere einer Kirche in Stuhlweißenburg ist von ihm in Fresco gefertiget: ingleichen drey Altarblätter in Oel, auf welchen die heil. Schutzengel: der sterbende Jesus am Kreuz, mit Maria, Magdalena und dem heil. Johann: und der heil. Franciscus Xaverius, wie er auf einer Insel sterbend angetroffen wird.

Zwey in Oel gemahlte Stücke bey den Vätern der Gesellschaft Jesu, nämlich das hohe Altarblatt, auf welchem die Himmelfahrt der Jungfrau Maria abgebildet: und ein kleines Stück, welches den englischen Gruft vorstellet.

Auf Befehl ihrer königl. Hoheit des Herzogs Albert von Sachsen Teschen, hat er sechs Stücke in Basrelief auf Art eines weißen Marmors verfertiget, welche verschiedene Kinder vorstellen, wie sie mit einander spielen. Diese Stücke sind nach Presburg ins Kronenkabinet gestellet worden. Von dieser nämlichen Manier der Nachah-

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mung oder Abbildung der steinernen Statüen, ist auch das Aufnahmstück in die k. k. Akademie, welches dieser Künstler, als wirklicher Professor der Mahlerey, überliefert hat. Dieses Bild stellet den Wahlspruch Sr. Majestät des glorwürdigen römischen Kaisers Franz des I. höchstseligen Andenkens, und Ihro kaiserl. königl. apostol. Majestät der Kaiserinn Maria Theresia vor.

v. W.

II. Von Fabricken.

Fortsetzung der vornehmsten Erzeugniße in der k. k. Radelburger Messingfabricke, deren Anzeige in dem vorhergehenden III. Stücke, Seite 19 mit den Rubricken: Leuchter, Rauchfäßer, Lampen, Glutpfannen und Mörser angefangen worden.

Ringe.

Fl. Kr.
Fuhrmannsringe der Bund von 28 Loth Wienergewicht von 5 a 18 . . . . - 34½
Detto a 25 Loth N. 5 a 18 - 32½
Flaschenring a 28 Loth . . - 34½
Messinge gelöthe Ringe, ein hundert    
große . . . 4 24
mittlere . 3 15
kleine . . 2 45
Vorhängringe der Bund N. 4 a 12 1 6

Fl. Kr.
Schäferringe, ein hundert    
N. IV. . . - 17
V. . . - 20
VI. . . - 23
VII. . - 27
VIII. . . - 34
IX. . . - 38
XII. . - 45
XV. . 1 -

Schnallen.

Riemerschnallen in Sorten das Pfund a 28 Loth . . . - 34½
Detto Rosenschnallen a 28 L. - 36

Biegeleisen.

Ordinari Biegeleisen, das    
N. 4 a 10 . - 5
XI. - 52
XII. - 54
XIII. - 59
XIV. 1 4
XV. 1 9
XVI. 1 14
XVII. 1 18
Mittel doppelte Biegeleisen N. 4 a 17 . - 7

Messingene Laternen.

Das Stück, extra große . . - 48
große . . - 42
mittlere . - 36
kleine . . - 30

Gewichter.

Stockgewichter von ½ a 100 Pfund, das Wienerpfund unzimentirter . . . . . . - 39

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Fl. Kr.
Einsatzgewichter von ¼ Pf. das Pfund . . . . . . . 1 36
von ½ Pf. - 32
1 Pf. - 55
2 Pf. 1 53
4 Pf. 3 40
8 Pf. 7 20

Glocken und Schällen.

Rauhe Hausglocken, der Bund N. 1½ a 30 . . . 1
Polirte Hausglocken,der Bund N. 1½ a 30 . . . 1 40
Detto Altarglöckel N. 1 a 18 1
Rauhe Uhrschällen, das Wienerpfund a 32 Loth . . - 42
Polirte . . . . . . . . . . 1 -
Tafelglöckel mit Füßen, das Stück    
große . . . - 51
mittlere . - 46
kleine . . . - 34
- - ohne Füße, das Stück    
große . . . - 51
mittlere . - 93
kleine . . . - 27
Vogelschällen, der Bund N. 25 a 120 - 47
Randschällen, detto . . . - 47
Schlittenschällen gelbe und weiße, das 100 N. I. 4 15
II. . . 3 24
III. . . 2 45
IV. . 2 15

Nägel.

Sonnennägel, der Bund N. 150 a 400 1 24

Fl. Kr.
Ordinari glatte Nägel, der Bund . . . . . . . . . 1 9
Gekrauste . . . . . . . . 1 9

Drathe und Instrumentsaiten.

Kränzeldraht von Messing in Schachteln, das ord. Nürnberger Pfund . . . - 34
Perlendraht, das nämliche Gewicht . . . . . . . . - 36
Schachteln zu 5 Pf. Zitterdraht von Messing und Stahl N. ½ . . . . . . 5 -
N. ¾ . . . . . . 4 30
N. 1. . . . . . . 4 15
Doppelte messing- und stahlene Instrumentsaiten der Bund N. 7/0 a 14 . . . . - 23
Einfache detto . . . . . . - 15

Waagen.

Ordinari messingene Waagen, der Bund N. 1 a 20 1 6
Holländische Waagen, das Stück N. I. . . 1 -
II. . . 1 13
III. . . 1 31
IV. . . 1 49
V. . . 2 15
VI. . . 2 30
VII. . 2 40
VIII. . 3 32
IX. . . 4 3
X. . . 4 25
XI. . . 5 42
XII. . 6 28

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III. Von der Landwirthschaft.

Weinbau.

Eingewurzelte alte Gewohnheiten, und daraus entspringende Vorurtheile für allen neuen Unternehmungen sind gemeiniglich ein Eigenthum des Landvolkes. Dieses kann sich niemals auf andere Erfahrungen gründen, weil es nur seine eigene Unternehmungen jedes Jahr, auf die nämliche Art wieder forttreibet, wie es dessen Vorältern getrieben haben. Unter andern kann man dieses auch am Weinbau bemerken. Man denkt nicht nach, wie die Güte des Weins, durch eine andere Abwartung u. d. gl. zu verbessern, noch: wie dieses köstliche Raß zu vermehren seye. Führet der Himmel nicht währender Sommertäge eine der Trauben günstige Witterung herbey; so leidet ein großer Theil der Güte und Viele. Daher kömmts, daß der Weinbau in vielen Gegenden oft am wenigsten in der ganzen Landwirtschaft einträgt, weil allda sein Ertrag bloß von der Witterung abhängt.

Eine jede große Weingegend hat seine besondere Gebräuche, in Erziehung des Weinstocks, wie dieses von allen Weinländern in Europa bekannt ist. Sollte man nun nicht alle diese Erfahrungen zusammentragen, und daraus eine Verbesserung in einer Gegend zuwege bringen können? Wir wollen dermalen nur von demjenigen Weinbau reden, der in hiesigen Bezirken betrieben wird. Vielleicht, daß einige Erinnerungen gefallen, und durch Weingärtner ausgeübet werden. Geschieht es auch itzo nicht; so glauben wir: die Nachkommenschaft soll auch noch etwas in unsern Blättern finden, welches sie zum Unternehmen anreitzet

Die hiesige Anbauung des Weinstocks unterscheidet sich darinn von der in andern Weingegenden üblichen: daß die Weinstöcke allezeit im Spätjahre ihre Zweige bis an Boden hin verlieren müßen. Eine Gewohnheit, die zum Grunde das alte Herkommen hat. Fragt man nach der Ursache: dann folgt die Antwort: der Wein wird dadurch verbessert, weil nicht so viele Trauben erzeugt werden können. Da diese gewohnheit in andern Ländern unbekannt ist, und auch guter Wein darinne erzogen wird: im Gegentheil der österreichische Wein doch nicht unter die beste Gattung gezählet werden kann; so verdiente dieser alte Gebrauch gar wohl eine Untersuchung. Es ist bekannt, daß in Italien die Weinstöcke gar an Bäumen hinauf gezogen werden, wo ein einziger Stock 70, 80 bis 100 Trauben zuweilen bringt, und der gepreßte Wein wird ungeachtet dieser Menge dennoch gut. Wir wollen den Weinbau am Rheinstrom betrachten. Daselbst werden die allermeisten Stöcke an ganze Wände in den Weingärten hinauf gezogen, so, daß zwischen zween solche Wände

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noch Getreide, Kraut, Rüben u. b. gl. gepflanzet wird. Die auf solche Art ausgebreitete Weinstöcke tragen dadurch recht viele Trauben, und der Wein ist seiner Güte halber bekannt und berühmt genug der Boden, die Witterung und der Geschmack sind auch nicht gar zu sehr von dem hiesigen Gewächse einiger Gegenden unterschieden Der Rheinwein besitzt eine annehmliche Säure, die bey einigen österreichischen Weinen gleichfalls angetroffen wird. Sollte nun der hiesige Weinstock selbiger Art behandelt werden: so müßte der Saft sodann alljährlich in die stehen gebliebene Zweige höher hinauf steigen; und diese Art der Destillirung würde den Wein eher verbessern, als verschlimmern helfen. Die gar zu große Stärke einiger hiesiger Weine müßte durch diesen Weg abnehmen, und in eine angenehme Kraft sich verwandeln. – Man überlege! Die Natur treibt alle Jahre die Zweige heraus, damit die stärksten Aeste darunter stehen bleiben, und zum Hervorbringen der Trauben dienen sollen: die Kunst hingegen schneidet sie jedes Jahre hinweg. Auf diese Art hat die Natur alljährlich für neue Aeste und Trauben zu sorgen, wodurch der Saft vertheilet, und die innerliche Destillation verhindert wird. Daß der Wein gut werden kann, wenn er auch durch viele Trauben eines einzigen Stocks gezogen wird, haben wir worhin gesagt: über diese, wie viele große Stöcke trift man nicht in Deutschland hier und da an, die um drey Theile eines Hauses herum bis in die Höhe gezogen worden, und bis 40, 50 und mehr Jahre dauern, deren Wein dennoch gut ist. Beweise genug, daß die hiesige der Natur des Weinstocks wenig günstige Pflanzungsart nur durch die uralte Gewohnheit, und durch deren Ansehen bis anitzo unterhalten worden.

Auch die Erde kann durch Fleiß verbessert werden. Wenn nur der Weingarten gut lieget, das heist: gegen Mittag, wo die Sonne hin kann, und nicht von Bergen aufgehalten wird. Die Erde erhält die Verbesserung durch Kieß, Kalksteine, rothe und blaue Erden. Diese sind im Spät- und Frühjahre anzuführen, wo sie darauf um die Stöcke herum augebreitet werden. Wenn nun ein Weingärtner nur einen kleinen Theil alle Jahre mit solchen Erden bewärfe; so würde der Boden eines solchen Weingartens doch endlich durchaus verbessert. Alte Lumpen, Haare, Leder u. d. gl. dienen auch hierzu. Die an Bergen hingesetzte, aus schlechten Steinen gebaute Feldmauern sind gleichfalls dienlich. Zu Ende des Augusts und im Anfange des Septembers wird den Stöcken auch das gegen Mittag stehende Laub abgenommen, um dadurch den Grad der Zeitigung zu bewirken, weil die Sonnenstrahlen durch Wegräumung derselben ungehindert auf die Trauben fallen können. Dieses geschieht besonders am Rheinstrom viel fleißiger, als in andern Gegenden. Ist die Witterung gar schlecht, und man befürch-

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tet, die Trauben werden nicht zeitig; so hat man dieses durch einen Schnitt in den Stängel einer jeden Traube bewirket, wodurch freylich die Menge des Saftes vermindert, doch aber der Reßt gezeitiget wird.

Aufmerksamkeit auf die Wege der Natur und Fleiß bereiten allezeit den Weg zur Verbesserung. Der Weinbau gehöret mit unter die vornehmsten Zweige der Landwirtschaft, welche zur Bereicherung eines Landes vieles beytragen können; warum sollte er es nicht verdienen, daß man ihm mit allem Ernste nachdenke, um die Vollkommenheit und Vermehrung dieses edeln Naturprodukts auf alle mögliche Weise zu befördern.

v. C.

IV. Gemeinnützige Erfindungen.

Erfindungen, welche der haushaltung aus solchen Dingen, die bisher für unnütz gehalten, und ungebraucht weggeworfen worde; einen Zufluß verschaffen, sind aller Achtung würdig. Wenn sie hiernächst zeigen: wie durch den Gebrauch eben solcher dinge, andere, die der Gesundheit nachtheilig waren, entbehrlich seyn können, so verdienen sie allerdings, dem Publikum bekannt gemacht zu werden.

Unter diese zählen wir billig, das sogenannte neue Wienerweiß. Es wird dasselbe durch besondere, von dem Herrn Erfinder, zur billigen icherheit, geheim gehaltene Handgriffe, aus Eyerschaalen bereitet. Jedermann weiß es, daß diese bishero in allen Haushaltungen weggeworfen worde.

Mit diesem hieraus zubereiteten Wienerweiße kan man sowohl Holzgeräthschaften und Täfelwerke, als auch Mauern und Steine weißen, mithin dasselbe, folglich auch in der freyen Luft gebrauchen. Diese weiße Farbe trocknet geschwind; und da sie nicht den geringsten Geruch verursacht, noch weniger schädlich ist; so sieht ein jeder ihren Vorzug, vor dem bisher gewöhnlichen Gebrauche des Kalches, gar leicht ein, da dessen Geruch beschwerlich und schädlich ist, besonder in verschlossen Zimmern, wie es zuweilen der Witterung halber geschehen muß.

Wie vieles Lob verdient nun der Herr Erfinder, der sich bemühet hat, das bisher im Staube liegende Ungebrauchte, zum Nutzen der menschlichen Gesellschaft zu untersuchen und wirklich brauchbar zu machen? Wohldenkende Bürger werden ihme dafür allen Dank wissen, und diese Erfindung wird ihme auch bey der spätesten Nachkommenschaft zur Ehre und Ruhm gereichen. Möchten doch andere durch sein Exempel zur Nachforschung noch so vieler unbekannten Dinge aufgemuntert werden! Wie vieler Nutzen könnte daraus erfolgen? Die geringsten Sachen besitzen einen Werth, der ihnen von der Natur eingepräget ist.

Alle große und kleine Stadt- und Landwirtschaften können dieses nun-

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mehro brauchbar gemachte Materiale unter der sichern Hoffnung eines Absatzes sammeln: da die Eyerschalen sich sehr wohl aufbehalten lassen; wenn sie 24 Stunden ins Wasser geleget, darnach an der Luft getrocknet und hierauf verwahret werden.

An verschiedenen Orten, besonders aber, wegen des 10 Jahre lang erhaltenen allergnädigsten Privilegii, in dem Königreiche Ungarn und in dem Großfürstenthum Siebenbürgen, werden Magazine angeleget, und von dem hin und her vorhandenen Vorrathe der Centen zu 5 Fl. abgelöset werden.

Das schon zubereitete Wienerweiß kann man bey Herrn Johann Ignaz Babitsch, burgerl. Materialisten auf dem Kohlmarkte bey St. Michael, nächst der k. k. Burg, zu kaufen bekommen:

Die mit Leimwasser zerlassene und bis zum Ueberreiben fertige weiße Farbe kostet die Maaß 24 Kr.

Von der zum Zimmeranstreichen brauchbaren limoniengelben Farbe die Maaß 30 Kr.

Die mit blossem Wasser zerriebene weiße farbe, womit auch feuchte Mauern, item Steine und Statuen, ohne Oel, überweißet und angestrichen werden, die Maaß 20 Kr.

Die mit einem Zusatz roth gemachte Farbe, um damit Ziegel- oder Schindeldächer, ohne Oel, anzustreichen, die Maaß 22 Kr.

Zu Verküttung der Wassersteine, die Maaß 12 Kr.

Mit allen diesen Farben sind bereits wiederholte Proben angestellet worden, ehe das Publikum das geringste davon erfahren hat: und wir können dahero die Richtigkeit der Sache allen Liebhabern mit Zuverläßigkeit zusichern.

V. Dienstsuchende Personen.

Es befindet sich ein Mensch alhier, der im Stande ist, die Jugend nach den besten und leichtesten Grundsätzen in Lesen, Schreiben und Rechnen; wie auch in der lateinischen Sprache zu unterrichten. Er empfiehlet sich, wenn jemand etwas sauber und akkurat abzuschreiben hätte: imgleichen, wenn eine Uebersetzung verlangt würde. Der Herr Ausgeber dieser Blätter wird auf Verlangen seinen Namen und Wohnung anzeigen.


Wien gedruckt mit von Ghelenschen Schriften, und zu haben in der Baderischen Buchhandlung neben dem Todtenkopf in der Bognergasse.
Topic revision: r20 - 28 Aug 2012, KatalinBlasko
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