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I. Jahrgang, XXV. Stück, den 18. December 1771.

I. Wissenschaften.

In dem XVIII. Stücke unserer Blätter haben wir ein geschriebenes seltenes Buch, nämlich die, in eine, den Erbländern, eigenthümliche Sprache übersetzte heilige Bibel angezeiget: nun wollen wir unsern Lesern ein gedrucktes Werk, das wegen seiner Seltenheit nicht minder, als wegen seines Inhalts vielen schätzbar seyn kann, bekannt machen. Es führet folgenden Titel:

Die fart oder reyß über mer zu dem heiligen Grab unsers herren Jhesu cristi gen Jerusalem — Auch zu der heyligen iunckfrawen sant Katherinen Grab auf den berg Synai.

Nach der Gewohnheit damaliger Zeiten ist am Ende dieses Alterthumes zu lesen:

Dises Buch innhaltende die heiligen raisen gen jherusalem zu dem heiligen Grab und fürbaß zu der hochgelobte Junckfrawen und martrerin sant Kathrinen durch Anthonio Sorgen inn der Keyserlichen statt Augspurg gedrucket. Im iar unsers hailß. Tausend vierhundert vnd lxxxvjjj am abend Jeorii des heiligen martres endet sich bye seligklichen.

Der Verfasser, welcher im Jahre 1482 diese Reise unternommen, nennet sich in der Aufschrift zu seiner, an den damaligen Khurfürsten zu Mainz gerichteten, Zueignung:

Dem hochwirdigsten Vatter in cristo und herren Herren Bertholdo des heiligen stuls zu Menz Erczbischoff. Des römischen reichs erczkanler durch teutsche land und kurfürsten ec. meinen gnädigisten Herren. Ich Bernhard von breydenbach desselben hohen Stifts in Menz dechan und Cammerer ec. Mein schuldigen willigen dienst und undertänige gehorsame, allezeit dienstlich zuvor

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Die Bewegursache zur Verfassung und Herausgabe dieses Werkes entdecket er auf dem Blatte b. jjj.

Ich Bernhard von breydenbach - -bekenne und vergibe andern menschen ein exempel damit zu geben das nachdem ich meine jungen tag Hab vollfü et (als gewonlichen geschicht) in Torheiten ec. hab ich mich selber und meine weg bas angesehen und erkennet auch mir fürgefasset mich zu endern und zu bessern (Gott wöll das ich demselben nachkomme ) also unter andern Sachen so zu Besserung des lebens wol fürderen. ward mir allermeist ingebildet dise fart obberürt. Understeen zu follbringen bewegte darzu allein lauterlichen auß begierde meiner selen heyl zu schaffen und die Arbeit dieser schweren reyß für meine sünd zethun. vnd hab auch diselbe mit Gottes hilf --- vollenbracht des ich billich ewig lob und dank sage Got, der mich auf der fart auch dick aus grosen ängsten und nöten hat erlöset. Das aber föllich mein reyß nit allein mir, sünder auch andern menschen möcht nuz werden. und besunder der edelen oder ander gelerten und prelaten gemüt so gemeinlichen dise fart vermügen darzu geneygeter wurden, hab ich besundern fleiß angewendet auf der fart alle ding so not wären zewissen underscheydlichen zu erforschen und erfaren. auch ein guten maler zu mir genomen, der die namhafftige stett auf wasser und land abentwürffe ----- damit diß nachgende Buch föllich reys beschreibend lustlicher wirt, so es zu Vernunft durch geschrift und zu gesicht durch Figuren wirt dienen...

Wir müßen hier erinnern, daß von den vielen Bemühungen dieses Mahlers nur einige Holzschnitte in dem Buche vorkommen, welche von der Geschicklichkeit der Holz- oder Kupferstecherkunst in damaligen Zeiten zeigen können.

Wir wollen sie hier anzeigen:

Blatt e. jj. ist die Gestalt und Form des Tempels des heiligen Grabes zu Jerusalem von außen zu sehen.

Blatt n. j. stellet die Kleidung der Saracenen und ihrer Weiber vor.

Blatt p. vj. von den Juden deren auch ein gut teil zu dieser Zeit zu Jherusalem wonen.

Blatt g.j. von den Kriechen deren auch viel zu jherusalem sind, auch wie sy geen in iren klaidern.

Blatt q. jjjj. von den Surianen die sich auch cristen vermainen.

Blatt q. vjj. von den Abbasinen oder Indianern.

Blatt t. jo. am Ende des ersten Buchs allerhand afrikanische Thiere.

Blatt b. jjjj. von der statt Rodiß wie sy von den Türken ward belegert, und unterstanden zu gewinnen.

Auf die Zueignungsschrift folget 1) eine Vorrede, worinn die heilige Stadt Jerusalem und das gelobte Land: seine grose übertrefentliche würde für und

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über andre stett und Land enthalten ist.

2) Der Fürgang dieser fart gen jherusalem von statt zu statt, wo auf dem Blatte b. jjj. die Reisegefährten genennet werden, nämlich: der Wolgeborne Herr Herr Hans Graff von Solms Herr zu Münczenberg und Herr Phillips von Bicken eyn strenger Ritter, ein jeder mit samt seinem Knecht. sie sind zusammen kommen zu Oppenheim, und haben die Reise am St. Markus tage im Jahr 1483 angetreten. Blatt b. jjjj. gesellten sich zu ihnen: herr Maximinus von Rappenstein ein freyherr: herr Vernandos von Mernawe ein Freiherr, herr Caspar von Bulach ein Ritter. Item herr Jörg Marx ein Ritter: Item Herr Nicolaus Major Vnkürt.

Auf erstgedachtem Blatte fanget auch an: Das Geding und überkommen zu Venedig mit dem Patron der Galee. die Reise von Venedig bis in das gelobte Land und wieder zurück, kostete jede Person 42 Dukaten. Dagegen muste der Patron den Pilgern alle tag zweimal zu essen und zu trinken geben als erbern leuten zusteet und gebürt: auch morgens ein refection thun; und auf den Abend eyn collacion als mit malmasier und andern wie dann das gewönlich und herkommen ist.

Blatt b. vjj. Lobsame red von der werden statt und großmächtiger Herrschaft venedig.

Blatt c. jjj. Beschreibung der ersten reyß von venedig an bis gen jherusalem, wo verschiedene historische, geographische und andre Nachrichten mitgetheilet werden. Bey Ragusa mutet er an: daß die Gemein für sich selb ist, und selber Herrscher, und erkennet kein andern Herren, dann das sy dem Künig von Ungern järlich tribut oder Bett gebet, desgleichen sy thut den Türken damit sy frieden mit im habe.

Blatt d. vj. wird gemeldet, daß die Heiden einem Christen nicht erlauben zu Roß oder Esel nach Rama zu kommen, die Pilgrime hätten zu Fuß hinein gehen, und ein jeder sein dringlach auf dem Halse tragen müßen.

Blatt d. vj. fünf Artikel, welche die Pilgrime im gelobten Lande zu beobachten haben.

Blatt g jjj. fänget die Beschreibung des heil. Landes, und zwar in Ansehung der Städte und Oerter an.

Blatt h. vjj. wird bey Endor angemerket: in disem dorf wonet die Zaubrerin die dem künig saul samuelem erquiket, welicher Prophet Samuel begraben was vorhin zu Ramathaimsophim wol drey tagreyßweit von diesem dorf.

Blatt i. jjj. meldet er: von Jericho fünf meil ist das stättlein Segor unter dem berg Engaddi, zwischen wechen und todten mär ist die salzseul darein die hausfrawe loth des mans ward gewendet, und muß man grose arbeit haben die gesehen.

k. j. schreibt der Verfasser: ich hab noch nit gesehen oder gehöret eynigen man der do saget er hätte der kir-

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chen geleich gesehen, als andächtig und kostlich als die Kirch zu bethleem ist. dann gar vil und groß edel marmelsteynen seülen sind in ir nach vier ordenung gesezet ec.

Blatt k. jjjj. folget die Beschreibung der Berge, Syon, Morea, des Oelbergs, Ebron und der übrigen.

Blatt l. jj. folget das ander teyl dises ersten fürnemlichen teyls, zu schreiben von sitten gewonheyten und irtumern deren die im heyligen lande wonen. eyn kleine Vorred vahet an. Sie handelt von den allgemeinen Kirchenversamlungen.

l. jv. 1) vom Ursprung und Geburth Mahomets.

2) von dem schändlichen und sittlichen leben Mahomets.

3) von der Zeit und weise als Mahomet hat sein sect angefangen.

4) von dem elenden und unseligen tod Mahomets.

5) von den Artikeln im alkoran oder Gesacz Mahometi begriffen mit einer kurzen einrede darwider um wegen der schlechten leyen.

Von den juden p. j.

Von den Kriechen deren auch viel zu jherusalem sind q. j.

Von den Surianen die sich auch cristen vermainen. q. jjjj.

Von den Jacobiten die sich auch für cristen halten, q. jjjj. Von den Nestorianen: Von den Armenien die auch sich cristen heissen. Von den Georgianen die auch wollen cristen seyn. Von den Abasinern oder indianern die sich auch cristen gloriren. Von den Maroniten und iren widerker zu der römischen Kirchen.

Hierauf folget (r. j.) ein Ausgang oder Zusacz einer notturftigen und tapfern disputacion wider ein schwere irtumb. Von den lateinischen cristen zu jherusalem. Ein ander Klag über das ganz orient. (s. j.) Ein Klag über den ellenden statt der Kirchen in occident mit einer ernstlichen Majnung, zum ersten in einer gemeine. Darnach besunder zu den Fürsten des Reichs auf das sy, mer geflissin seyen zehilf und beschirmung der Kirchen. (s. jjj.) Den ersten Theil beschlüßet: ein greussenlich Gesicht etwan dem Reiser Karolo calvo bewisen. t. j.j.

So weit gehet der erste Theil dieser Reisebeschreibung. Die Schreibart, der Reichthum der damaligen deutschen Sprache, und die kurze aber dennoch deutliche Ausdrücke machen dieses Buch auch itzo noch angenehm. Wir denken: die Zergliederung des zweyten Theils wird unsern Lesern auch nicht mißfallen. Wie angenehm, wie nützlich, und wie gar oft nothwendig möchte die Aufsuchung alter -und seltener Manuskripten seyn! ─ Und wie gehts öfters den gedruckten seltnen Büchern, wenn sie in die Hände der Unwissenden gerathen? ─ Dieses ist nur gar zu sehr bekannt.

v. K.

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II. Stadt - und Landwirthschaft.

Von der Holzersparniß.

Meine Herren!

Sie haben in ihrem letzten Blatte einige Holzsparöfen beschrieben, und dabey von dem Gebrauche und besondern Nutzen eines jeden geredet. Ihre Anmerkungen über die Form der eisernen und erdenen Oefen zur größern Holzersparung sind naturgemäß, und durch die Erfahrung mehr, als durchs Nachsinnen bestättiget worden.

Allein sollte ihnen nicht auch eine Art des Zimmerwärmens bekannt seyn, bey welcher alle Oefen entbehrlich gemacht werden können? ohne Zweifel. Sie haben aber davon nichts erwähnet! Ich nehme mir die Freyheit, ihnen zu melden, daß ich bereits über 32 Zimmer auf diese Weise zugerichtet habe, in welchen man nach Belieben die stärkste Wärme erhalten könnte, ohne daß ein Ofen dazu gebraucht würde, und ohne daß das Auge gleich wahrnehmen möchte, woher, oder von welcher Seite die Wärme einträte.

Es ist für sich schon angenehm, wenn der Platz im Zimmer von einem im Sommer zu nichts dienenden Ofen befreyet, und man nicht gezwungen wird, die Tapeten, oder Anmahlungen der Wände, zu zertheilen. Aber dieses ist noch nichts in Vergleichung des Nutzens der Holzersparniß. Hier wird sie aufs höchste getrieben. Wenn anderst die Zimmer auch vor der eindringenden kalten Luft bestmöglichst verwahret sind, welches sie in ihrem vorletztern Blatte, obgleich als eine bekannte, doch aber nicht überall ausgeübte, Sache deutlich beschrieben haben.

Bey dieser bequemen und sehr nützlichen Erwärmungsart werde ich noch mehrere Vortheile anzeigen: von denen ich itzo nichts erwähne, weil es mich dünket, es seye allezeit besser: wenig zu versprechen, und vieles zu halten.

Möchte mir nun, und zwar erst nach der genauesten Untersuchung der Wahrheit dieser Sache, ein Prämium, als eine etwaige Belohnung für eine solche gemeinnützige Entdeckung abzureichen versichert werden: so wäre ich bereit, die Probe davon in einem beliebigen Zimmer vor jedermann abzulegen. Ich bin ec.

Die in diesem Schreiben befindlichen Ausdrücke lassen uns an der Wahrheit dieses Unterfangens um so weniger zweifeln, als es nicht schwer fället, zu einer angefangenen, oder auch bereits erfundenen Sache noch etwas hinzu zu setzen. Daß Zimmer, ohne daß Oefen darinnen stehen, warm gemacht werden können, es sey durch, unter dem Boden siehende Oefen, oder durch daselbst herumlaufende Rohren, durch welche die Hitze in die Höhe dringet; dieses ist schon bekannt: allein, sie erfordern auch viel Holz. Wenn aber die Wärme durch Kohlen erhalten werden soll, so kann sie der

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Gesundheit nachtheilig werden. Hier indessen, bey diesem Anerbieten, soll die stärkste Holzersparniß herrschen können! —

Der Angeber verspricht eine Probe vor die Augen des Publikums zu stellen, und sie durch einen jeden besichtigen und beurtheilen zulassen. Dieses heißt mit Gewißheit gesprochen. Wie aber! wo soll das Prämium herkommen? — Möchte es doch aus den Händen der Hohen, der Reichen, der Menschenfreunde und der den allgemeinen Nutzen Liebenden herfliessen. Vielleicht entdecket sich die Lieblingshandlung eines wohldenkenden Patrioten! — Wie freudig würde der Ausgeber dieser Blätter den Ueberbringern entgegen danken. — Und wie sehr möchten dadurch, auch in andern Dingen, Nachforschende aufgemuntert werden, zum Dienste des gemeinen Wesens sich zu befleißigen, alles Nutzbare aufzusuchen. —

Nun haben wir zu Erfüllung unsers, beym Anfange der Beschreibung der Holzersparniß, gethanen Versprechens, alles dazu gehörige abzuhandeln, noch die Kochmaschinen, und, das Holz zu, beschreiben.

Die erste Art von Oefen zu kochen, und braten liefert und (P.T.) Herr Philipp Hiersch erzbischöfl. wienerischer Consistorialrath, Pfarrer bey den HH. 14. Nothhelfern in der wienerischen Vorstadt Lichtenthal, wie auch der k. k. ökonomischen Gesellschaft Mitglied, in seinem Traktat: ökonomisch- praktische Grund: und Lehrsätze über die zur Vollkomnenheit gebrachte neue Windöfen zum Kochen und braten, mit Ersparung vielen Holzes. Wien gedruckt bey J. T. Edlen von Trattnern.

Die zwote Art bestehet darinnen: man läßt eine eiserne Platte giessen, in deren Mitte 4 Löcher im Quadrate nahe beysammen stehen; die entweder ganz gleich, oder von verschiedener Größe sind, doch, daß nach dieser Größe ebenso weite eiserne, oder recht starke eisenhaltig erdene Häfen darinnen gehänget werden können. Auf beyden Seiten dieser Platte muß so viel Raum übrig bleiben, daß noch zween Kachelhäfen neben einander stehen können. Und. dann wird neben einem Loch noch ein ganz kleines Luftloch angebracht. Es ist bekannt, daß die Form und Einrichtung einer eisernen Platte auf einem Brett, vorgestellet, und sodenn auf die Eisenschmelzhütte geschickt wird. Hat man sie von daher in Eisen erhalten; so wird sie auf ein nach ihrer Größe verfertigtes Gemäuer mitten auf den Herd gesetzet. Hier versteht sichs, daß das Gemäuer diejenige Höhe bekommen müsse, damit nicht allein der Hafen den Boden des Herdes nicht erreiche, sondern, daß auch das Feuer bequem unter den Hafen angemacht und erhalten werden könne, welches ein jeder Maurer leicht einzurichten weiß. In diesem dicht gemauerten Ofen, muß vorne in der Mitte ein viereckigtes Loch bereitet, und eine Thüre angebracht seyn, wodurch das Holz hinein gethan, und ange-

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feuert wird. Wenn nun dieses recht brennet, so wird die, an diesem Loche angemachte eiserne Thüre zugemacht, und die wohl passenden Häfen mit dem darinn zu kochenden Essen hinein gehänget: alsdann kann die überall verschlossene Hitze gar bald die vier Häfen zum Sieden bringen; auch die eiserne Platte selbst wird in kurzem sich solchergestalt erhitzen, daß nicht allein das nachgehends bereits gar gekochte Essen, wenn es auf die, auf beyden Seiten der Platte, leere Stellen gesetzet wird, bis zum Auftragen warm erhalten werden kann; sondern daß auch wieder zu wärmende Speisen und Ragouts darauf zugerichtet, oder aufgekocht werden können; welche da sie zugedecket, auch langsam dünsten, nicht anderst als gesund und wohlschmeckend werden müßen.

Diese Art ist sehr brauchbar und nützlich. Sie erfodert wenig Holz, und können dabey vier und mehr Gerichte ausgekocht werden. Auch kann sie auf jedem mittelmäßigem Herde aufgebauet stehen. Eine jede Haushaltung könnte nach Proportion ihrer Größe sich eine solche Platte von 3, 4, bis 6 Löchern giessen lassen. Und wenn sie kein beständiges Logis besitzet: so könnte sie bey jedesmaligem Ausziehen, sowohl diese Platte, als das übrige Zugehör wieder mit sich nehmen, und anderwärts hin versetzen lassen.

Die Ofenthüre muß aus Eisenblech verfertigt seyn, wie auch etliche starke eiserne Deckel, welche auf die Löcher gut passen. Diese werden gebraucht wenn etwa einmal nicht so viele frische Speisen, als Häfen vorhanden sind, gekocht werden sollen, damit diese Löcher doch gut zugemacht werden können. Selbst das obenauf befindliche Luftloch mag zuweilen mit einem durchlöcherten Sturzbleche zugedeckt werden. Dieses geschiehet, wenn nur noch glühende Kohlen vorhanden sind.

Auf dem Lande möchte ein solcher Ofen auch zum täglichen Brod oder zuweiligen Kuchenbacken gebraucht werden können; weil, wenn auch die Kohlen gänzlich heraus gebracht sind, die Hitze dennoch einige Zeit sowohl unten als in der Platte sich aufhält. Die Erfahrung lehret den größern Gebrauch.

Die dritte Gattung ist die geringste, und nur in kleinen und geringen Haushaltungen zu gebrauchen. Hier wird ein Kochofen von beliebiger Größe von blossen Backsteinen auf den Herd aufgesetzet, und oben etliche Löcher von der Weite eines Hafens gelassen, welche mit einem eisernen Ring umfaßt werden. In diese Löcher werden mit Drat wohl eingebundene erdene Häfen gehänget, und das Feuer wie bey den vorhergehenden durch das gewöhnliche Ofenloch, darunter angemacht: dieses muß auch mit einer Thüre wieder verschlossen werden können, wobey nur das oben stehende Luftloch aufgelassen wird. Diese aus solche Art verschlossene Hitze wird die nämliche Wirkung bringen, jedoch mit dem Unterschiede, daß sie langsamer, als bey der vorhergehenden Art sich einfinden und äußern wird.

Die ganz aus einem Stücke gebrennte Kochöfen sind auch bekannt. Ob sie

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aber die Dauer und den Nutzen haben, als diese hier beschriebene, daran ist billig zu zweifeln.

v. P.

III. Vermischte Nachrichten.

Der Gesellschaft, welche die Herausgabe dieser allergnädigst privileg. Anzeigen aus sämtlich k. k. Erbländern besorget, war es ein besonders Vergnügen, daß so viele vornehme, große, gelehrte Gönner und Freunde, diesen ihren patriotischen Versuch wohl aufgenommen, und sie mit ihrem Beyfall beehret haben. Sie wird dadurch aufgemuntert, auf der angetretenen Bahne und zwar desto zuversichtlicher fortzufahren: als sie bisher von ihren Lesern selbst Stof zu Ausarbeitungen erhalten, und sich bey der Fortsetzung, sowohl der hohen Protection als gütigen Beyhilfe zu erfreuen hat.

Wem ist es unbekannt, daß diese Art von Schriften, wobey man sich ein Gesetz gemacht hat, die lautere Wahrheit des Merkwürdigen; die aufrichtige Entdeckung des Nützlichen; die unverfälschte Begierde seinen Mitbürgern zu dienen, und endlich die reinen Absichten des eigentlichen und wahren Patrioten vorzutragen; viel mehrere Schwierigkeiten antrift; als jene, die nur das Privatinteresse, unter der Larve des gemeinnützigen Diensteifers zum Endzwecke hat.

Sie hat sich enge Schranken gesetzet, die diese Schwierigkeit noch mehr vergrößern: da sie aber zu deren Ueberwindung angefeuert und aufgemuntert, ja unterstützet wird: so können die respektive Herren Leser versichert seyn, daß die Herausgabe dieser Blätter auch fernerhin, mit eben dem untadelhaften Fleiße fortgesetzet werden solle, welcher bisher dabey die Feder geführet hat. Und da die schönsten und brauchbarsten Materien auch von der Ferne eingeschicket werden: so hoffet die Gesellschaft mit gutem Grunde, daß ihre Bemühungen so glücklich seyn werden, nicht allein den bisher erworbenen Beyfall, und die erlangte Gnade und Liebe beybehalten zu können; sondern sich auch noch mehrere Gönner, und Freunde zu erwerben.

Auch für das künftige wird die halbjährige Pränumeration für jene Liebhaber, die sich hier befinden, in der Emerik Felix Baderischen Buchhandlung, zu 3 Gulden: für auswärtige aber, in dem k. k. hiesigen Oberstpostamte, zu 4 fl. angenommen.

v. G.


Wien gedruckt mit von Ghelenschen Schriften, und zu haben in der Baderischen Buchhandlung neben dem Todtenkopf in der Bognergasse.
Topic revision: r13 - 24 Feb 2012, AgostonBernad
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