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IV. Jahrgang, VI. Stück, den 9. Horn. 1774.
I. Naturgeschichte.
Fortsetzung des Beytrags zur Beschreibung des karpatischen Gebirges.
3) Die Nachricht, die Buchholz als ein Coaevus des D. Christian. Augustin. ab Hortis, und dazu als ein Eidam seines Sohnes Renatus ab Hortis, in diesem seinem Aufsatze von der Erfindung des Balsami Carpatici ex Libano ertheilet, zeiget deutlich, daß dasjenige, was der sonst sehr akkurate Herr Verfasser der vortreflichen Beschreibung des karpatischen Gebirges, nach dem, in die Breßlauer Sammlung eingerückten Nachrichten des berühmten D. Daniel Fischer, besonders im XLVI. und L Stück des 2ten Jahrgangs der Anzeigen, hievon meldet, nicht richtig sey; weil D. Christ. Aug. ab Hortis, der wie Buchholz in dieser seiner Schrift angezeiget, schon im Jahre 1650. den 21. Aug. verstorben, im Jahre 1683, oder nach der Bestimmung Buchholzens im Jahre 1676. an der Erfindung und Einführung des Balsami Carpathiei ex Libano, seinen Theil nehmen können.*) Der gelehrte Herr Verfasser hat das Unzuverläßige hierinne selbst bemerket,
*) D. Christian August. ab Hortis war, wie Bucholz in diesem Chron. sui temporis MS. anzeiget, im Jahre 1598. den 6. December in Reuß in Schlesien gebohren; im Jahre 1620. ward er zu Basel Med. Doctor, kam nach Haus und fieng seine Praxin an; im Jahr 1622. da im sein adeliches Gut zu Schreckendorf genommen worden, wollte er auf Recommendation des Herzogs Joh. Christian zu Liegniz und Brieg nach Siebenbürgen zum Bethlen Gabor reisen, blieb aber auf der Reise zu Käßmark in Zips und erhielt das Physicat. Da ihm im Jahre 1623 seine erste Frau daselbst gestorben; heyrathete er zu Hunsdorf bey Käßmark des edlen Herrn Balthasar v. Székely Tochter Susanna und erbte mit ihr einen Theil des adelichen Gutes. Vom Kaiser Ferdinand dem III. erhielt er den ungarischen Adel, mit einer Gnadenkette, und die Würde eines Archiaters, und starb angezeigter massen, im Jahre 1650. den 21. Aug.
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und wenn es S. 364 l. c. heißet: „Beyde Gewächse, nämlich das Krumholz oder den Strauch des Limbaums und den Baum selbst hat D. Christ ab Hortis entdecket; den Strauch im Jahre 1650 (oder wie dieses S. 391. in der Note richtiger angezeiget wird, um das Jahr 1640.) und den Baum selbsten im Jahre 1683; so heißet es S. 395. schon mit einer Art des Zweifels: "Balsamus Carpaticus ex Libano, dessen Erfinder vorerwähnter D. Christ. ab Hortis seyn soll.“ Buchholz hebet demnach diese Ungewißheit völlig, und machet, daß man, wie viele andere, dem Menschen sehr nützliche und heilsame Entdeckungen, also auch besonders diese einem weisen Ohngefähr, einem Fall der Noth, und der Aufmerksamkeit und Sorgfalt eines gar nicht hochgelehrten und armen Schulmeisters zuschreiben muß. Das, was sodann als eigentlich gelehrt, wissenschaftlich und kunstmäßig dazu gekommen, mag nach den Anzeigen Buchholzens von dem, selbiger Zeit in Zipß besonderes berühmt gewesenen D. David Spillenberger, und den Bemühungen anderer vortreflichen Medicorum herrühren, bis endlich, der durch seine verschiedene gelehrte Schriften, berühmte D. Daniel Fischer Comit. Scep. & Civ. Kesm. Phys. ordin. zu der von ihm selbst, in dieser Beschreibung gemeldeten Vollkommenheit gebracht hatte. Hiernach muß auch die Behauptung des berühmten Bels in seinem Prodromo S. 78. verbessert werden, wenn er schreibt: "Ex his (scil. nucibus Libani carpaticis) sicuti ex cortice ipso, oleum primus parare coepit Christianus ab Hortis — Die Verdienste dieses D. Christ. ab Hortis bleiben demnach bey diesen Entdeckungen, blos auf den eigentlichen Balsamum Hungaricum nach dem, im XLIX Stücke des 2ten Jahrganges S. 390. n. f. davon gegebenen Nachrichten eingeschränket.
4) Das was Buchholz von dem Karpatischen Meerzeischen erzählt, ist, ob er gleich keine Beschreibung von der eigentlichen körperlichen Gestalt dieser Thiere gegeben, ohnstreitig eben das, was der gelehrte Hr. Verfasser, der vollständigern Beschreibung des karpatischen Gebirges in LIII. St. des 2ten Jahrganges von dem karpatischen Murmelthier berichtet,(Mu. montanus, seu Alpinus, Linnaei syst. Nat. Class. I. ord. 4. Gen. 21. Spec. 17. edit. Lips. Ao. 1748.) Denn obgleich der zipserische gemeine Mann, der sich um den genauen Unterschied der Gattungen der Thiere auf seinem Schneegebirge, nicht so sehr bekümmert, mit diesem Namen meistentheils eine Art Haasen, die man Haus- und Stubenhaasen nennet, und die eigentlichen Kaninchen sind, zu belegen pfleget, welche auf dem Gebirge häufig angetroffen, nicht so schwer, wie die Murmelthiere zu erhalten, und dennoch so wie dieselben ein guter Leckerbissen sind; (Lepores cauda abrupta, pupillis rubris Linn. l. c. Class. I. ord. 4. Gen. 19. Spec. 3.) und Buchholz auch nach der Sprache des gemeinen Mannes eigentlich
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davon könnte geredet haben; so glaubte ich doch, daß er in dieser Erzählung unter der Benennung der Meerzeischen, die eigentlichen Murmelthiere zum Gegenstande habe, welche, als seltnere Thiere dieses Gebirges, mehr Aufmerksamkeit verdienen, und nach der zipserischen Mundart, bey rechter Anwendung, dieser Benennung Murzerchen, und noch verdorbener Meerzchen und Meerzeischen genennet werden.
Sonst können wir noch beyfügen, daß wir eben dasjenige Individuum vom Murmelthier, welches der gelehrte Hr. Verfasser, bey einem Einwohner zu Georgenberg gesehen zu haben versichert, und nach welchem, als seinem Original, er seine so akkurate Kopie und Nachzeichnung in dieser seiner schönen Beschreibung eingerichtet, vor nicht gar langer Zeit in Eperies, wo es dessen Tochter, als eine Erbschaft hingebracht, zu sehen bekommen haben. Dasselbe aber ist, nachdem es ihr, ohne seine Schuld, und bloß durch Schuld wurnderlicher und übereilender Menschen, einen sehr verdrüßlichen Auftritt, und so gar einen Arrest verursachet, an einen Griechischen Kaufmann vor etlichen Dukaten verkaufet, und von seiner lieben karpatischen Heimat nach Griechenland, Constantinopel, und wer weiß, in welche noch viel weiter entlegene Gegnden, gleichsam zur Strafe fortgebracht worden.
K.
II.
Von ungarischen Versteinerungen.
Von versteinerten Fischen, Amphibien, Krebsen, Vögeln und fliegenden Insekten in Ungarn.
Die versteinerten ganzen Fische, wie auch von ihrem Körper abgesonderte und in Steine verwandelte Fischköpfe, nehmen unter dieser Rubrik billig den ersten Platz ein. Beyde werden in Borschoder Komitat, in der königl Herrschaft Diósgyör entweder im Sande, oder unter der Erde gefunden. Die ersteren, nämlich die ganzen Fische, sind meist von einer kleinen Gattung, und wie es der Augenschein giebet, durch einen gewaltsamen Druck, in etwas aus ihrer gehörigen Form gebracht; daher auch ihr Geschlecht und Name sich mit keiner Gewißheit bestimmen läßet; ob sie gleich sonsten die Farbe, Haupttheile und alle Kennzeichen eines Fisches, deutlich genug darstellen. Die versteinerten Fischköpfe hingegen sind von verschiedener Gestalt und Größe, und stellen in ihrer Bildung, bald einen Stör- bald einen Hechtkopf, bald den Kopf von andern dergleichen Fischen vor: An jenem Theile dieser Köpfe, wo sie von dem Körper abgesondert worden sind, siehet man die Farbe eines rohen Fischfleisches, und zwar so schön, als ob man sie mit einem Messer oder einem andern scharfen In-
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strument vorsätzlich abgehauen hätte. Viele, und beynahe die meisten, sind mitten durch die Stirne, gerade in zwey Theile gespalten, und folglich nur halbe Fischköpfe, wobey aber das schönste ist, daß man von der einen Seite, das innere Gebäude des Fischkopfes und die natürliche Farbe dieser Theile, von der andern aber die äußere Gestalt derselben, seine Haut, Schuppen, Farbe und alle Hauptzüge, eben so, wie an einem lebendigen Fische sehen kann. So giebet auch nicht wenige darunter, welche ein Aufsatz von fremden Erd- und Sandtheilen verunstaltet; weswegen sie auch ihr Urbild nicht deutlich genug vorstellen. Sonsten ist diese Versteinerung zwar hart, sie giebet aber kein Feuer von sich, wenn man damit an den Stahl schläget.
Von den versteinerten Amphibien ist der Vorrath in Ungarn sehr geringe. Außer einigen versteinerten Eidexköpfen und aus Markasit geformten Schlangen, ist sonst nichts bekannt. Von den erstern berichtet uns Herr Fridwalsky in Mineral. Transilvaniae S. 184. und sagt: daß er einen solchen versteinerten Eidexkopf (Caput stellionis) aus dem Fluß Tscherna, in der besten Gestalt und Bildung erhalten habe. von der letzteren schreibet L. Turocius S. 315. daß man dergleichen Schlangen in einem gewissen Brunn unter dem Berg Chotsch a) finde.
Ob es in Ungarn würklich versteinerte ganze Krebse oder dergleichen Theile von Krebsen gäbe, ist noch eine Frage; dennoch aber dürfen wir hier eine besondere Art Krebse, die mit einer Versteinerung etwas ähnliches hat, mit Stillschweigen nicht übergehen. Man findet sie in einem kleinen Bache, bey dem Dorf Lutschka im Liptauer Komitat, und mit denenselben hat es folgende Bewandtniß: wenn sie gefangen werden, so haben sie eine blaugraue Farbe, fast wie ein nasser Schiferstein; siedet man sie aber ab, so wird die Schale weißgrau, wie ein ordentlicher Tophstein, und man kann es ordentlich wahrnehmen, daß sich ein feiner Sand, welchen dieses Bachwasser gewöhnlich mit sich führet, fest und unauflöslich daran gesetzt habe. Nimmt man nun das Fleisch, welches von eben dem Geschmack und der Art ist, wie von andern Krebsen, aus der Schale behutsam, ohne dieselbe zu verletzen, heraus, so kann durch eine gehörige Zusammenführung der Theile, das Skelet eines Krebses verfertiget werden, welches von aussen die Gestalt eines versteinerten Krebses nicht uneben vorstellet.
Was die versteinerten Vögel betrift, so mangelt es sowohl an hinlänglichen Nachrichten, als Erfahrung davon. Außer den versteinerten Eyern von
a) Chotsch, ist eine hohe Bergspitze vom karpatischen Gebirge, im Liptauer Komitat, ohnweit Rosenberg. S. II. Jahrgang das XXVIII. Stück S. 220.
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Vögeln, welche aber ebenfalls sehr selten vorkommen, können wir von diesen Thieren nichts aufweisen. Auch diese gebet man bald für versteinerte Knopern von Eichbäumen, bald für Adlersteine aus; weil der versteinerte Eyerdotter darinnen klappert; sie stellen aber dennoch, ob sie gleich mehr kugelrund, als oval sind, das Ey eines Vogels am besten vor. Die Schale ist an diesen Eyern grau, mit einigen weißen Flecken vermischt, und wenn man diese durchschlägt, so findet man einen weißen, von der Schale ganz abgelösten und gleichsam zusammengetrockneten Eyerdotter darinnen, welcher eben das Klappern in dieser Versteinerung verursachet. In Ansehung der Größe kommen sie den Taubeneyern gleich.
Nun wollen wir noch von versteinerten fliegenden Insekten etwas melden.
Mit allem Rechte müssen wir zu dieser Klasse rechnen, alle Arten von kleinen fliegenden Insekten, welche man, wiewohl nicht allzuhäufig, in den durchsichtigen ungarischen Edelsteinen, als Topasen, Chrysolithen, und dergleichen Krystallen beobachtet. b) Denn gesetzt, diese Insekte wären auch in der That nicht in einen würklichen Stein verwandelt worden; so müssen sie dennoch, als Thiere, die in einem Steine und unter der Erde erhalten, und ihrem Körper nach, in völligem Zustande konserviret worden sind, bey den Versteinerungen angemerket werden. Aus eben dem Grunde verdienet auch hier die Beschreibung des L. Turocii, welche er uns von einer gewissen Art inkrustirter Insekten giebet, eine Stelle, da es S. 303. heißet: daß auf dem sogenannten Berg Tlsta c) in einer daselbst befindlichen Höle, namentlich Mazarna, sich zu Herbstzeiten eine gewisse Art von Sommervögeln (papilionum quoddam genus) versammle, und an die Steinwände anzusetzen pflege, welche, nach und nach, vermittelst der herabtriefenden Wassertropfen, mit einer Steinrinde überzogen werden.
Zu den Versteinerungen von fliegenden Insekten, gehören auch ihre Behältniße und Wohnungen, wenn diese ebenfalls in Stein verwandelt sind. Von dieser Art habe ich sonsten nichts, als ein einziges Wespennest in der v. Schneiderischen schönen Naturaliensammlung in Iglo angetroffen. Seit vielen Jahren befand sich diese Petrifikation unter den Naturseltenheiten, des ehemaligen Physikus der königl. freyen Stadt Leutschau D. Malleters, bis sie endlich nach seinem Tode in
b) S. im II. Jahrgang das XXXIV. Stück S. 286. und im III. Jahrg. die Beschreibung der Ungarischen Topase und Chrysolithen.
c) Der Berg Tlsta lieget im Thurozer Komitat, dem Schloß Blatnitza gegenüber. Belius giebt in seiner Notitia Hungariae novae Tom. II. sowohl von dem Berg, als auch von der Höle eine ausführliche Beschreibung S. 296.
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die vorgedachte Sammlung gekommen ist. Es fand sich kein Verzeichniß dabey, daraus man hätte abhemen können, aus welcher Gegend, und auf was Art, diese Versteinerung in die Hände ihres ehemaligen Besitzers gekommen sey: nur aus der bloßen Beschaffenheit der Steinart, als welche mit dem Liptauer und Zipser Tophstein eine vollkommene Aehnlichkeit hat, läßet sich so viel schließen, daß dieses Stück, aus eben diesen Gegenden seinen Ursprung haben müsse. Und da es ohnehin eine ausgemachte Sache ist, daß die Wespen ihre Nester zuweilen auch in einem Hügel oder erhabenen Erdreiche zu bauen pflegen, so läßet sichs hieraus sehr leicht begreifen, wie ein solches aus der Erde und dergleichen Materialien ordentlich und künstlich zusammengeküttetes Wespengebäude, in kurzer Zeit, in einen Stein verwandelt werden kann, wenn es sich an einem Orte befindet, wo versteinerende und den Tophstein erzeugende Wasser sind, als welche die Eigenschaft haben, daß sie an alle Körper, an welche sie bey ihrem Durchzug, in den unterirdischen Kanälen stossen, die versteinerende Materie, die sie mit sich führen, ansetzen. Das bemeldte Wespennest ist in allen Abtheilungen, in der Gestalt, Größe und völligen Struktur, seinem Urbilde, so vollkommen ähnlich, daß man dasselbe unmöglich, als ein bloßes Steinspiel ansehen kann.
ab. H.
III. Landwirthschaft.
Viezucht.
Des Freyherrn von Hardtmann bewährt befundenes Mittel, das Hornvieh auf eine leichte Art zu mästen.
Da nicht alle Wirthe im Stande sind, Bier zu bräuen, oder Brandwein zu brennen, und ihr Vieh mit Trebern oder Getränke, welche davon kommen, zu mästen, auch diese Art der Mastung den meisten Bauern, die Vieh halten, zu kostbar ist, so hat die churbayrische Gesellschaft vor gut befunden, nachfolgende Mittel zu empfehlen.
1) Es muß der Stall, in welchem sich das Mastvieh befindet, in einer beständig gemäßigten Wärme erhalten werden; damit die Ausdünstung keine Hinderniß finde, sondern beständig sich beynahe gleich sey, wovon das Vieh desto ehender fett wird. Das Fett davon ist auch beser; weil die Natur leichter und ungehinderter wirken, und die Verdauung geschwinder und besser befördern kann. Zu viel Wärme oder zu viel Kälter würde die Verdauung beschleunigen, oder aufhalten, und die Säfte auffangen und zerstreuen.
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2) Man muß die Ställe öfters reinigen, damit die Luft nicht mit unreinen oder faulen Dünsten angefüllet werde.
3)Man wird besonders in den Stallungen eine reine ober gesunde Luft erhalten; wenn man oben an dem Stalle eine Oeffnung läßet, durch welche die bösen Dünste sich herausziehen können: sie muß aber so beschaffen seyn, daß man sie bey großer Kälte zumachen kann, um die erforderliche gemäßigte Luft zu erhalten. Die bösen Dünste schaden dem Viehe doppelt; sie bringen in die Schweislöcher der Haut ein, welches Zufälle und Krankheiten verursachet; oder sie schaden der Lunge, welches die Auszehrung, die der Absicht ganz entgegen ist, nach sich ziehet.
4) Auch ist zur Erhaltung des Viehes nöthig, daß dasselbe öfters gereiniget und gestriegelt werde; denn der Staub vermischet sich auf der Haut mit Schweiße, und verstopfet die Schweißlöcher.
5) Das Mastvieh muß auch öfters mit warmen oder wenigstens laulichten Wasser gewaschen werden, wobey das Vieh allzeit stärker mästet, als anderes. Kaltes Wasser könnte den Schweiß zurücktreiben, und die Ausdünstung hindern, welches sehr schädlich seyn würde.
6) Man gebe ihm keine kalten Getränke; sondern sie müssen etwas weniger, als laulicht seyn, das ist, überschlagen haben. Sind sie kalt, so ziehen sich die Gefäße des Magens und die damit verwandten Theile zusammen, welches Entzündung und andere Zufälle verursachet.
7) Das Vieh muß niemals zu viel Futter auf einmal bekommen; sondern wenig und oft; damit der Magen nicht überhäuft und die Verdauung entweder ganz gehindert, oder aufgehalten werde.
8) Ein gutes und dürres Heu ist der grünen Fütterung vorzuziehen, es wird geschwinde verdauet und die Säfte davon besser ausgearbeitet; wodurch das Vieh mehr Nahrung bekommet. Kohl, Ruben und Möhren sind vortreflich zur Mastung. Man gebe dem Vieh öfters Salz zu lecken, wodurch es mehr Luft und Neigung zu fressen bekommen wird. Diejenigen, welche Bier brauen und Brandtwein brennen, werden von beyden Gebrauch machen können, und finden, daß dieses jenem weit vorzuziehen ist. Das Vieh mästet davon stärker und daß Fleisch ist
besser.
L. J. B.
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IV. Vermischte Nachrichten..
Sinngedichte.
(S. das vorige Blatt No. V. S. 40. )
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An den Wolkan. *)
Wolcan! du wiegst, auf deinem hohen Rücken,
Früh zwischen Tag und Nacht,
Die müden Helden, die, im Schlafe sich erquicken
Nur JOSEPH wacht!
ER wacht entfernt vom weichen Ruhebette ,
Nach Seinem Brauch
Ja! — — Wenn er nicht zu schreiben hätte,
So schlief er auch.
▀ ▀ ▀
Ueber des Kaisers Reise durchs Land.
Im Pomp der milden Güte
Durchzog der Erdengott
Sylvaniens Gebiethe,
Schön, wie das Morgenroth.
Wir haben Ihn gesehen,
Ihn, den Eroberer
Trajan, groß in Trophäen
Ist nicht so groß, wie Er.
* Ein Gränzgebirg an der Walleachey, wo der Kaiser zu seinen müden und schlaffenden Gefehrten soll gesagt haben: Schlaffen Sie nur, wenn ich nicht zu schreiben hätte, (denn er schrieb eben Sein Taschenbuch) so schlief ich auch.
In Wien zu haben in der Baderischen Buchhandlung neben dem Todtenkopf in der Bognergasse.