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Blättern: I. Jahrgang, I. Stück arrowbright

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Vorrede

Wir haben uns gleich Anfangs vorgenommen, jeden Jahrgang unsrer Anzeigen mit einer Vorrede zu begleiten. Nicht in der Absicht, als ob wir glaubten; ein Werk ohne Vorrede könne nicht brauchbar seyn. Die Hauptursache ist diese: wir werden beym Schluße eines jeden Jahrganges dem Publikum, welches wir geziemend verehren, und unsern geneigten Lesern, etwas, entweder zu ihrer Nachricht, oder zu unserer Rechtfertigung, zu sagen haben und wo kann die Gelegenheit hierzu besser gefunden werden, als in einem Vorberichte? —

Einsichtsvolle Kenner und aufrichtige Freunde beehren unsre Blätter mit ihrem Beyfalle. Ja, einige sagen uns gar: sie wünschten, Jahrgänge von dieser Art bereits zu besitzen; (eine schmeichelhafte Rede, die uns erst rühret, wenn unsre Arbeit einen wirklichen Nutzen gestiftet hat.) Dieses Bezeugen verbindet uns zur Dankbarkeit: es scheinet uns aber zu gleicher Zeit auch aufzulegen, offenherzig zu bekennen: daß wir den Plan, nach welchem wir arbeiten, vor neun Jahren entworfen, und ihn schon damals zu befolgen gewünschet haben. Wir sahen aber die Hindernisse! wir kannten die Schwierigkeiten, die bey dessen Bearbeitung herfürdringen würden.

Vereinigte Kräfte konnten sie wegräumen. Wir gaben uns in dieser Absicht die eifrigste Mühe, eine Gesellschaft von geschickten und willfährigen Männern in den Erbländern zusammen zu bringen. Eine Schwierigkeit! Endlich ist es uns gelungen; und itzo sind wir aufs neue überzeugt, daß ein wahrhaft-patriotisches Blut in den Adern unsrer Mitbürger ströme. Die Begierde der größten Monarchinn auch unberuffen zu dienen, hat eine ziemliche Anzahl von hie und da wohnenden Gelehrten, geschickten und erfahrnen Männern aufgemuntert, ihre Nebenstunden dieser Beschäftigung zu widmen: sich um das Beste der Mitunterthanen zu beeifern: ihre Talente und Geschicklichkeiten bekannt zu machen, und für die allgemeine Wohlfart durch Anzeigung nützlicher Erfindungen und Verbesserungen zu arbeiten. Ihre Bemühung begünstiget unsern Wunsch, und wir befinden uns nunmehr im Stande, der Liebe, der Vaterlandsliebe ein williges Opfer darzureichen.

Hier ist es! Und wenn wir in allen Stücken die Erwartung unsrer Leser nicht erfüllet haben: so ist dieses der Zeit beyzumessen, die noch zu kurz war, unsre Anzeigen zu ihrer vollkommenen Reife zu bringen.

Bey diesem ersten Jahrgange fänden wir freylich noch verschiedenes zu verschiedenes zu erinnern. Unsre Offenherzigkeit würde uns gewiß noch mehrere Freunde und Gönner verschaffen. — Allein die Erfahrung lehret, wie gefährlich es ist, seine

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Absichten auch nur im Vertrauen, in änlichen Fällen zu eröfnen. Beyspiele sind vorhanden. Wir müssen also, wie groß auch dieses Vergnügen für uns wäre, es uns dermalen noch versagen.

Die Pflichten, die man bey solchen Unternehmungen sich zuleget, sind wichtig. Nur jener, der sie nicht kennet: der das Gute und Nüzliche zu wählen unfähig ist; der bey dieser Unfähigkeit, noch in den Gedanken gesteifet wird: er könne das Publikum mit eben der Leichtigkeit, als einzelne Personen, durch schimmernde und schattenspielmäßige Vorstellungen, ja recht belachenswürdige Kleinigkeiten, überraschen, und so lang, als jene, bey dieser Vorspiegelung seiner Geschicklichkeit erhalten: der nichts von Hochachtung, die man einem erlauchten Publikum schuldig ist, weiß; und der nur seine Gewinnsucht verehret: ein solcher waget es, diese Bahn mit Frechheit und allem möglichen Leichtsinne zu betreten.

Unsre bisher gewagte Schritte waren ehrfurchtsvoll: dahero auch mit grosser Behutsamkeit verbunden. Der Wille ist da! es stehet aber nicht alles in unsern Kräften. Wir haben jede Gelegenheit mit Freuden ergriffen, unsern Mitbürgern zu dienen. Wir haben niemand durch unsre Feder beleidiget, noch die Verdienste eines andern zu verdunkeln gesucht. Vielmehr haben wir uns die Bekanntmachung wahrer Verdienste und vorzüglicher Geschicklichkeiten recht angelegen seyn lassen.

Künftig werden wir interessantere Gegenstände unsern Vorreden einverleiben, die dermalen nur zu berühren, uns, das seit einiger Zeit eingeschlichene Vorgreiffen, nicht erlaubet. Das Register, welches wir unsrem gethanen Versprechen gemäß, zu diesem Bande verfertiget haben, enthält die Namen und die brauchbarsten Materien, von welchen in diesem Jahrgänge gehandelt worden.

Denjenigen, die außer der Gesellschaft, uns mit ihrer Zuschrift beehren, danken wir hiermit öffentlich. Wie erfreulich wird es für uns seyn, wenn dieser freundschaftliche, dieser liebreiche, und für das Vaterlandswohl gutgemeinte Briefwechsel nicht allein fortgesetzt, sondern noch vergrößert wird. — Auch dieser Wunsch ist aufrichtig! wir sehen seiner Erfüllung mit dankvollem Herzen entgegen, und erwarten sie mit Begierde. —

Allen unsern respective Herren Lesern, Gönnern und Freunden empfehlen wir uns aufs Neue. Kann Dankbarkeit und Liebe die Hochachtung vermehren! — so wird sie bey uns sich täglich höher schwingen. —
Topic revision: r10 - 06 Apr 2012, ValerieSeidler
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