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ZUM GESAMTINHALT

Ungrisches Magazin, Band 4, Heft 4, Text 25 (S. 430-443)
Hrsg. von Karl Gottlieb Windisch
Preßburg, Löwe, 1788
Autor: o.N.
Zuordnung: Geographie

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25. Topographische Beschreibung der Thurotzer Gespanschaft.

Wird von dem Flusse Thurotz, der an der Gränze der Barscher Gespanschaft entspringt, und die itzt vor uns habende Provinz durchläuft, also genennet, wiewohl einige glauben, daß sie diese ihre Benennung, nach dem Beyspiele der meisten Gespanschaften, von dem Schlosse Znio, welches nach der Versicherung des Bonfins, ehedem Thurotz, und Thuruch geheißen, erhalten habe. — Zu Gränzen hat sie gegen Morgen, die Lyptauer und Zolier, gegen Mittag theils die Barscher, theils aber die Neitrer, gegen Abend die Trentschiner, und gegen Mitternacht die Arwergespanschaft, und ist etwan fünf Meilen lang, und zwey, höchstens drey Meilen breit. Sie ist ganz von Gebirgen eingeschlossen, welche mit starkem Holze bewachsen sind, und theils zur Viehweide dienen, verschiedenes Wildprät nähren, auch eine Menge Arzneykräuter hervorbringen. Auf diesen Gebirgen sind auch verschiedene Höhlen, unter welchen die so genannte Mazarna, auf dem Berge Tlsta die merkwürdigste ist. Sie hat eine sehr weite Oefnung, welche zu drey verschiedenen Kammern führet, deren Eingänge überaus eng, und beschwerlich sind. In der ersten findet man ein schwaches Tageslicht, alle zusammen aber sind mit Steinzapfen angefüllet, und ihre Wände tropfen von einem

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versteinerten milchfärbigen Wasser, welches, wenn es an die Luft gebracht wird, verhärtet, und von dem gemeinen Manne als eine Arzney, besonders für das Vieh gebraucht wird. Aus der dritten Kammer wehet der Wind so heftig, und es giebt so viele Abgründe und stehende Wäßer in derselben, daß die Neugierigen nur selten durchkommen können. — In dieser Höhle versammeln sich zur Herbstzeit eine Art Sommervögel, welche sich an die Steinwände setzen, und durch die herabfallenden Wassertropfen nach und nach mit einer Steinrinde überzogen werden.— Außer diesen giebt es noch verschiedene Höhlen, deren Merkwürdigkeiten aber nicht bekannt sind, indem sie nur selten von andern, als Bergleuten der Aerze wegen, besuchet werden. Die Gebirge sind fast durchgängig mineralisch, und können mit der Zeit zu den ergiebigsten Bergwerken werden.

Die wenigen Thäler, und das flache Land ist so schön, und so fruchtbar, daß es einem Garten ähnlich siehet. Es ist auch an verschiedenen Feldfrüchten ziemlich fruchtbar, doch geräht Gerste und Haber am beßten. Es werden auch viel Hülsen - und Gartenfrüchte gezogen, unter welchen letztern sich eine Gattung Steckrüben besonders auszeichnet, welche an Süßigkeit und gutem Geschmacke, alle bekannte dieser Art weit übertreffen. Es mangelt ihr auch nicht an Baumfrüchten die Pflaumen aber kommen unter denselben am beßten fort, welche gedörrt, oder zur Lattwerge gesotten auch in andere Gespanschaften verführet werden.

Die Flüße, welche diese Provinz bewäßern, sind die Waag, und der Thurotz, welche beyde allerhand gute Fische, besonders aber die schmackhaftesten Salme und Forellen ernähren, welche, letzteren man auch in den meisten Bächen findet.

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Die Blatnitzer und Netzpaler Bäche haben die Eigenschaft, daß sie im Sommer eiskalt, im Winter aber ganz warm sind, und nie zufrieren indem sie immer durch den Zufluß neuer Qwellen, wieder erfrischet werden.

Das so genannte Stubnerbaad entspringt in dem Hayer Gebiehte; es ist warm, und setzt sein mit sich führendes Steinpulver an alle Rinnen und Kanäle, durch welche man es abzuleiten pfleget. Dieses Pulfer heilet frische Wunden, wenn es fein zerrieben, und in dieselben gestreuet wird.

Die Einwohner der Gespanschaft sind Slawacken; einige Dörfer jedoch mit Deutschen besetzt, welche eine so abscheuliche, und unverständliche Sprache reden, daß sie auch von andern Deutschen gar nicht verstanden werden, und man glaubt, daß sie Uiberbleibsel der Gothen sind. — Der Adel ist hier sehr zahlreich, und hat seine Vorrechte größtentheils dem Könige Bela dem Vierten, zu danken, der, nachdem er von den Tatarn geschlagen worden, sich hieher flüchtete, und die Gutthaten, die er von den Einwohnern empfieng, in seinen betrübten Umständen nicht anders, als mit dem Adelstande zu belohnen im Stande war. — Der gemeine Mann treibet den Ackerbau und die Viehzucht, deren Uiberfluß er den Kremnitzern und Neusohlern zuführet. Viele derselben beschäftigen sich mit Bereitung des Krummholz- Stein- und Wachholderöls, welches sie hernach nicht nur durch das ganze Land, sondern auch nach Deutschland, Holland, und Italien, herumtragen, und verkaufen.

Das Wappen dieser Gespanschaft, welches ihr zu Anfange dieses Jahrhunderts neu verliehen, und aus den Wappen der drey berühmtesten Familien dieser Provinz, der Rewaischen nämlich, der Okolitschanischen, und Rakowskischen zusammengesetzet worden, ist ein

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gekrönter Schild, welcher senkrecht getheilet ist. Die eine Hälfte ist wieder qweer zerschnitten, und hat in dem obern rohten Felde einen geharnischten Mann, der in der rechten ein Schwerdt, in der linken Hand aber einen Palmzweig hält; in dem untern weißen aber einen Krebs von natürlicher Farbe. Der linke Theil des Schildes ist roht, in welchem auf einem dreyfachen grünen Hügel ein geharnischter Arm, mit einem auf einen Säbel gesteckten Türkenkopfe erscheinet. Der gekrönte rohte Herzschild aber stellt einen halben aufrechts stehenden Wolf vor, der mit beyden Pfoten drey Rosen hält. Die Helmdecken sind auf einer Seite gelb und blau, auf der andern aber roht und weiß. Auf dem gekrönten Helme stehet der Wolf mit den Rosen, linkerhand aber der Arm mit dem Türkenkopfe, und rechts der geharnischte Mann mit obigen Zeichen. — Die Obergespanswürde ist der Freyherrlich Rewayischen Familie erblich.

So klein auch diese Provinz ist, so ward sie doch in vier Bezirke abgetheilet, welche der Sklabiner, Blatnitzer, Moschower, und Znioer genennet worden; itzt aber ist sie in zweye zusammengezogen, und mit der Soler Gespanschaft vereiniget. — Die Anzahl der Oerter beläuft sich auf 99, darunter 6 Marktflecken, und 93 Dörfer sind, von welchen die Katholischen 12, und die Lutheraner zwey artikulirte Kirchen, nämlich: Netzpal und Iwantschina, seit der eingeführten christlichen Toleranz aber noch neun neue Pfarren besitzen.

Die Volksmenge beläuft sich nicht höher, als auf 27436, und ihre Kontribution ist 31686 Gulden, 20 Kreutzer.

I. Der Sklabiner Bezirk, Processus Sklabinensis, ist der größte, und begreift den nördlichen und westlichen Theil der Gespanschaft, wo sich der Waagfluß gegen Mittag wendet, und das Flüßchen Thurotz

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aufnimmt. Das alte, feste, nun aber ganz verfallene Schloß Sklabina befindet sich in demselben. Es liegt auf einem sehr hohen Berge, von dem man die ganze Provinz übersehen kann, und soll, wie man glaubt, von Slawischem Ursprunge seyn. In demselben haben sich die Ungarischen Könige, Ludwig der Erste, Siegmund, und Ferdinand der Erste, öfter aufgehalten, und in den Kriegen und innerlichen Unruhen, war es der Zufluchtsort der meisten Einwohner. — Unter demselben ist ein ziemlich ansehnliches Dorf gleiches Namens, durch welches das Flüßchen Hradenitza fließet. — Zur Gerichtsbarkeit dieses Schlosses gehören die Marktflecken Sz. Márton und Turán, nebst den Dörfern, Sklabinka, Priekopa, Stiawnitza, Diakowa, Klatschani, Radkowo und Sutowo.

Die Marktflecken:

1) St. Martin, Szent Márton, Martinopolis, Swaty Martin, ist der vornehmste Ort der ganzen Gespanschaft, und fast in der Mitte derselben. Er ist ziemlich weitläufig, und hat eine angenehme Lage an dem Flüßchen Thurotz. Die Pfarrkirche, welche die Katholischen besitzen, ist ziemlich schön gebauet, und prangt mit verschiedenen Denkmälern der Rewaischen Familie. Seit der Einführung der christlichen Toleranz haben auch die Augsburgischen Religionsverwandten eine Kirche in demselben. Die Einwohner, welche durchaus Slawaken sind, nähren sich größtentheils vom Akerbaue, ihre Jahrmärkte aber werden stark besucht. Hier werden auch die adelichen Zusammenkünfte und Gerichte gehalten. — In dem vierzehnten Jahrhunderte hatte dieser Ort einen Platz unter den Königlichen Freystädten, itzt aber gehört er der Rewaischen Familie.

2) Sutschán, eine Meile von dem vorigen an den Ufern des Waagflusses, in einer nicht minder an-

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genehmen Gegend. Er soll den Tempelherren zugehöret haben, itzt aber besitzt ihn die Nyárische Familie. Es befindet sich hier auch ein königliches Salzversilbereramt, verschiedene adeliche Höfe, eine katholische Pfarre, und eine Evangelischlutherische Kirche. — Zu dem Gebiehte dieses Orts gehören auch die Dörfer, Podhradja, Noltschowa, Kreplan, und Konske.

3) Turán, liegt ebenfalls an dem Waagflusse, unter einem sehr hohen und steilen Felsen, in einer reitzenden Gegend, die ihr das einseitige flache Land darbietet. Er gehört der Rewaischen Familie, und hat nebst einer Evangelischlutherischen Kirche, auch eine katholische Pfarre.

Die Dörfer:

1) Benitze, Benefalva, baut ein ziemlich fruchtbares Land, und ist der Stammort der adelichen Benitzkischen Familie.

2) Bißtritschka, hat guten Ackerbau, und Schaafzucht. Auf dem Gebirge befindet sich ein ziemlich tiefer See. Der Ort, durch den ein ziemlich schneller Bach lauft, gehört verschiedenen adelichen Familien.

3) Diakowa, Deákfalva, ein geringer Ort der Rewaischen Familie gehörig.

4) Jahodnik, an den gegenseitigen Ufern des Thurotz, unweit St. Martin, hat ein gutes Ackerfeld, brennt auch viel Kalk, und in dem Walde entspringt ein guter Säuerling. Gehöret obiger Familie.

5) Konsko, liegt zwischen dem Gebirge, und gehört der Hussarischen Familie.

6) Kletschin, Klatschani, ein Rewaisches Dorf an dem Waagflusse, Sutschán gegen über.

7) Kreplan, an den mittägigen Ufern des Waagflusses an der Liptauer Gränze.

8) Lipowecz, Lipótz, jenseits des Waagflusses, bey welchem der Salmfang ziemlich erheblich ist.

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Die starken Waldungen dienen den Einwohner, eine Menge Flöße zu machen, die sie hernach weiter verführen.

9) Nolschowa, Noltsó, auch an der Waag, ist Rewaisch.

10) St. Peter, Sz. Péter, ein katholisches Pfarrdorf an dem Flüßchen Thurotz, welches verschiedenen Edelleuten gehöret, hat nur schlechten Ackerbau, aber desto ergiebigere Waldungen.

11) Podhradja, Várallya welche Benennung andeutet, daß dabey ein Schloß gestanden habe, von dem man noch einige Trümmer siehet. Wegen der rauhen Gebirge, mit welchen dieser Ort umgeben ist, hat er nur wenig Feldbau, aber eine Menge Kalksteine, davon die Einwohner sehr viel Kalk brennen, und ihn weiter verführen. An den mittägigen Ruinen des Schlosses ist ein Sauerbrunn, der aber wegen des beschwerlichen Zugangs nicht stark gebraucht wird. Er gehört der Nyárischen Familie.

12) Priekopa, ein gutes Rewaisches Dorf an dem Thurotzflusse, in einer fruchtbaren Gegend.

13) Rátkowo, Rátko und

14) Riadek, zwey geringe Oerter.

15 -16) Rutka, Wrutky, Ober- und Unterrutka, sind zwey Dörfer, die verschiedenen Edelleuten gehören, und in deren Gebiehte gute Steinkohlen gefunden werden, die aber bey dem Uiberflusse des Holzes nicht stark gegraben werden.

17) Sutowo, ein geringer Ort.

18) Stiawnitschka, ein schönes Rewaisches Dorf, mit etlichen diesen Familien zugehörigen Häusern, in einer angenehmen, und zur Jagd sehr vortheilhaften Gegend. In dem Flüßchen, welches das Dorf bewäßert, werden sehr schöne Forellen gefangen.

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Der dabey befindliche Säuerling ist nicht sonderlich berühmt.

19) Sklabinka, ein Rewaisches Dorf, eine kleine Stunde von St. Martin, wird von dem Flüßchen Hradnitza bewäßert.

20) Tárno, Trnowo, gehöret verschiedenen adelichen Familien,

21) Tomtschán, Tomtschin, ein geringer Ort.

22) Treboßto, ein Rewaisches Dorf, wo sich auf dem höchsten Gipfel des nahen Gebirges ein Teich befindet, der durch seinen aufsteigenden Nebel den Regen andeutet.

23) Sklabinka, Szklabina, Várallya, ein ansehnliches Dorf, unterhalb dem oben beschriebenen Schlosse.

24— 25) Zaturtscha, das obere und untere, sind zwey verschiedenen Edelleuten gehörige Dörfer, in einer ziemlich fruchtbaren Gegend, in welchen die Augsburgischen Konfessionsverwandten seit der eingeführten Toleranz eine Kirche haben.

II. Der Blatnitzer Bezirk, Processus Blatnicensis, lauft an den östlichen Ufern des Flüßchen Thurotz fort, und hat seinen Namen von dem Schlosse Blatnitza, welches auf einem sehr hohen und steilen Felsen erbauet ist. Es soll dasselbe ein Sitz der Tempelherren gewesen seyn, itzt aber gehört es der Rewaischen Familie.

Das unter demselben liegende weitläufige Dorf gleiches Namens, samt dem Marktflecken Moschotz, und den Dörfern, Sebeslawce, Bella, Dianowa, Laßkar, und Mala-Wyeska gehören zu der Herrschaft desselben.

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Die Dörfer:

1) Bálintfalva, Walentowa, ein geringer Ort, der verschiedene Herren hat,

2) Bella, ist ein grosses gutes Dorf, welches ehedem ein freyes königliches Gut war. Von dem dabey gestandenen Schlosse sind noch einige Uiberbleibsel vorhanden.

3) Blatnitza, mit einer Evangelischlutherischen Kirche, und

4) Dianowa, Dianfalva, sind ansehnliche Rewaische Dörfer.

5) Dolina, gehört verschiedenen Edelleuten.

6-7) Draschkowce, Dráskotz und Jordánfölde, sind zwey benachbarte Oerter.

8) Folkusfalva, Folkussowa, und

9) Gyulafalva, Dulice, sind geringe Oerter. Die Einwohner des letztern sind berühmte Geiger, und Sackpfeifer.

10-11) Jesseno, Kis- & Nagy Jeszen, Klein und Groß Jessen, sind zwey hübsche Dörfer, in deren letztem die Evangelischlutherischen eine Kirche haben.

12) Károlyfalva, Kralowa,

13 — 14) Kelnék, Unter und Ober Kelnik, sind zwey geringe Oerter.

15) Kostolischtje,

16) Kostyan, und

17) Laskár, sind unerheblich.

18) Netzpal, ein Evangelischlutherisches Pfarrdorf, der Juschtischen Familie zugehörig.

19) Pribotz, hat einen sehr fruchtbaren Boden, und eine Kirche der Augsburgischen Konfessionsverwandten.

20-21) Rákowo, Ráko, Groß und Klein Ráko, sind zwey kleine Oerter, davon das letztere Lehotka genennet wird.

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22) Sebeßlo.

23) Goßovetz, Stranka, Szoczocz, unterhalb einem Berge gleiches Namens, auf dem eine Kirche der H. Jungfrau gewidmet, stehet, und ein berühmtes Konvent war, das von derselben den Namen führte. In demselben war ein wunderthätiges Marienbild, zu sehr häufige Wallfahrten geschahen.

24) Zabor, Zaborja, ein guter Ort, in einer lustigen Gegend.

25) Zabokreky, Sámbokret, in einer schönen, aber sandigten Gegend hat einen Postwechsel.

III. Der Moschower Bezirk, Processus Mossoviensis, hat seine Benennung von dem Marktflecken Moschotz, und begreift den östlichen Theil diesseits des Flusses.

Moschotz, Moschovia, Moschowce, ein weitläufiger Ort, der itzt nicht in den beßten Umständen ist, aber gute Jahrmärkte hat. Er hat eine katholische Pfarre, nebst einer Evangelischlutherischen Kirche, und gehöret größtentheils der Rewaischen Familie.

Die Dörfer:

1) Bodowitze, Bodfalva.

2) Bodorowa, Bodorfalva, hat fruchtbares Ackerland.

3 ) Borzowa, Borczfalva.

4) Blosowtze, Blassotz, und

5 ) Cscheptschin, sind zwey gute Dörfer, davon eines das größere, das andere aber das kleinere genennet wird.

6) Cscheremoschne.

7 ) Dubowa, hat starke Waldungen, und einen guten Säuerling.

8) Diwiaky, Divék.

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9) Dworetz.

10) Hay, gehört den Kremnitzern, und hat eine katholische Pfarre.

11) Jesenitza.

12) Iwantschina, Iwánkafalva ein Evangelischlutherisches Pfarrdorf.

13) Kewitz, Kevehásza

14 ) Mala Wißka, Kis-Falu, ein in einer schönen und fruchtbaren Gegend.

15 ) Markowitze.

16) S Mihál, Sz. Mihál, ein katholisches Pfarrdorf.

17) Nedoscher,

18 ) Paraschtina, Paraszkafalva.

19) Possehy, Posseha.

20) Rakscha, ein schönes Dorf.

21) Sklenno, Glaser-Hay, ein katholisches Pfarrdorf, wird von Deutschen bewohnt, und gehört der Stadt Kremnitz, der sie auch ganz nahe lieget.

22) Stubnya, Dolna-Stubnya, Also-Stubnya, Altstuben, ist ein volkreicher Ort, der eben nach Kremnitz gehöret.

23 ) Horna-Stubnya, Felsö-Stubnya, Neustuben, gehört eben dahin, und wird von lauter Deutschen bewohnet. — Zwischen diesem, und dem Dorfe Hay, entspringen vortreffliche warme Bäder, welche in Lähmungen, reumatischen und podagrischen, auch mancherley andern Zuständen, mit grossem Nutzen gebraucht werden. — Das Mutterbaad, aus welchem das Wasser am heißesten qwillt, vertheilet sich in verschiedene Bäder. Das eine, welches sehr heiß ist, dienet nur zum Fußewaschen der Podagristen; das andere aber, welches ein wenig leidentlicher ist, heißet das Bauernbad; und nicht weit davon noch ein anders, das Zigeunerbaad, welches nicht gedeckt ist. — Es

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entspringen aber auch noch andere Quellen, und sie heißen das Herrnbaad, die Spitalbäder.

24) Wachotfalva,

25) Zorkowtze, Zorkocz

IV. Der Znioer Bezirk, Processus Znio-Claustrensis, begreift den übrigen Theil der Gespanschaft, der über dem Flusse Thurotz, bis an die Neitraer Gespanschaft gehet; und wird also genennet von dem Schloße Znio, welches sehr alt ist, und wie wir oben gemeldet, ehedem Thurotz geheißen hat. Es liegt auf dem Gipfel eines hohen felsichten Berges, und war in den mittleren Zeiten in so grossem Ansehen, dass man es für unüberwindlich hielt. Itzt liegt es, außer einigen Werkern und Gemächern, völlig im Schutte. Es hat solches der berühmte Andreas Forgátsch erbauet. Bela der Vierte, nahm seine Zuflucht 1242 nach der unglücklichen Schlacht mit den Tatarn hieher, und bald hernach kam auch sein Schwiegervater Boleslaw, der sich aus Pohlen flüchtete, zu ihm. — Zu diesem Schlosse gehöret der Marktflecken Klaschtor, und die Dörfer Lazán, Leziachow, Waltscha, Groß Sotzotz, Moschkotz, Ondraschowa und Polereka. Unter diesem Schlosse liegt der Marktflecken Várallya, welcher wegen des darinn befindlichen Klosters von den Slawaken Klaschtor genennt wird; weil dieses das einzige Kloster in dieser ganzen Gespanschaft war. Denn obbemeldter König Bela stiftete hier 1252. eine Probstey, und besetzte sie mit Prämonstratensern; als aber solche von diesen Ordensleuten verlassen ward, gab sie Kaiser Rudolph der Zweyte, dem Jesuiterkollegio zu Tyrnau, von welchem es wieder erbauet, und bis zur Aufhebung der Gesellschaft, in ihren Hän-

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den geblieben ist. In dem Marktflecken, der ganz unerheblich ist, befindet sich eine katholische Pfarre.

Windisch Proben, Tot-Prona, Slowenske Prawno, hat verschiedene adeliche Freyhöfe, guten Ackerbau, und eine katholische Pfarre, nebst einer Evangelischlutherischen Kirche. Gegen Mitternacht stehet ein Hügel, Belehrad genannt, der eine Komenthur der Tempelherren gewesen seyn soll. Nicht weit von hier ist auch ein Säuerling, der aber ziemlich vernachläßiget wird.

Die Dörfer:

1) Abrahamowa, Abrahamfalva, an der Landstrasse, die gegen St. Martin führet.

2—3) Brießtja und Hadwig, zwischen den Gebirgen; gehören nach Windischproben.

4) Budisch, ist wegen seines vortrefflichen Säuerlings berühmt.

5) Sz. György, Swaty D'ur, ln einer schönen Gegend, hat eine katholische Pfarre.

6) Jassenowa, Käser-Hay, wird von Deutschen bewohnt, die von der Viehzucht und allerley Holzarbeit leben.

7) Kelemenowa, Kelemenfalva.

8) Láclawa, Lászlofalva, hat verschiedene adeliche Freyhöfe.

9) Lazany, nicht weit vom Znioer Kloster.

10) Leziachow, in einer schönen Ebene. Das Wasser, welches ihre Mühle treibt, ist so warm, daß es auch im härtesten Winter nicht zufriert.

11) Lieschno, gehört nach Windischproben.

12) Moschkowetz, Moskotz, an der Landstrasse, gehört zum Znioerschlosse.

13) Ondraschkowa, Andrásfalva, und

14) Polereka, gehören beyde zum Znioerschlosse.

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15) Rudno, hat eine Poststation, und gehört zur Windischprobner Herrschaft.

16) Sozowce, Nagy-Szoczocz, am Flusse Thurotz, hat gutes Ackerland.

17) Waltscha, in einer fruchtbaren, Gegend, wird meist von solchen Leuten bewohnt, die, wie wir oben gemeldet haben, allerhand Oele zubereiten, und zum Verkaufe herumtragen. Gehöret zur Znioer Herrschaft.

18) Writschko, Münichwiesen, wird von Deutschen bewohnt, die sich von der Schaafzucht und dem Hanfbaue nähren.

19) Slowány, ein ziemlich weitläufiges Dorf, das gutes Kornland hat.
Topic revision: r20 - 05 Dec 2011, KatalinBlasko
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