Der Freund der Tugend
Der Freund der Tugend, eine Wochenschrift. Karl Gottlieb Windisch. 3 Bde. Preßburg: Landerer 1767-1769. 8°
Standort: WSTB, OSZK, Budapest UB
Moralische Wochenschrift
Der "Freund der Tugend" war ein Beiblatt der
Preßburger Zeitung. Beide Periodika wurden von
Windisch herausgegeben. Der einmal wöchentlich erscheinende "Freund" enthielt vor allen Dingen literarische und moralisierende Beiträge. Die Zs.stützte sich auf Vorbilder wie "Die Welt" von Klemm, deren Mitarbeiter Windisch gewesen war und auf
Sonnenfels' "Der Mann ohne Vorurtheil". Die inhaltliche Gestaltung des Blattes war vollkommen der klassischen Form der Moralischen Wochenschriften nachempfunden: Novellen, Lehrgedichte, Gelegenheitsgedichte und Rätsel kommen darin vor. Hinter den einzelnen Stücken standen stets Moral und Tugend, - Selbstgefälligkeit, Geiz und Ehrlosigkeit wurden angeklagt. Ganz im Zeichen der Aufklärung des theresianischen Zeitalters setzte sich Windisch in einigen Artikeln bereits kritisch mit dem Aberglauben auseinander und rückte kleine populärwissenschaftliche Abhandlungen, meist historischen Inhaltes ein. So z.B. die Geschichte der Stadt Preßburg, in der sich Windisch auf Angaben
Bonfinis und
Mathias Bels stützte. Aus der Reihe der literarischen Beiträge wäre die Übersetzung eines Werkes von Metastasio zu erwähnen, die Windisch lt. Kókay selbst verfaßte.
Der "Freund" erschien bis 1769. Aufgrund der großen Nachfrage kündigte Windisch die Herausgabe einer neuen Zs. an und gab 1770 tatsächlich die Moralische Wochenschrift
Der vernünftige Zeitvertreiber heraus.
Bemerkungen: siehe dazu jüngst:
Tancer
Quelle:
SEIDLER/SEIDLER