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Zeitschrift von und für Ungern
Hrsg. von
Ludwig Schedius
Pest, Patzko, 1802
Band 1, Heft 2
I. Abhandlungen und kürzere Aufsätze
Text 1 (S. 147-183)
Autor:
Johann Christian Engel
Zuordnung: Geschichte
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1. Johann Zápolya's künstlich angelegter, aber verunglückter Plan,
sich und seinem Hause die Thronfolge in Ungern durch Pohlnischen Einfluß zu sichern und das Erzhaus Oesterreich, ungeachtet aller vorgängigen Verträge, zu verdrängen. Eine historische actenmäßige Skizze, verbunden mit Aufzählung der diplomatischen Verhandlungen zwischen Ungern und Pohlen in den Jahren 1527-1515.
Es ist für den historischen Speculations-Geist keine geringe, aber auch keine unnütze und unangenehme Uebung, bey großen und entscheidenden Begebenheiten, deren Ausschlag so oft von einem kleinen Nebenumstand oder von einer anscheinend zufälligen Lage der Dinge abgehangen hat, nachzudenken, wie leicht wohl gerade das Gegentheil hätte geschehen können? und wie es dann jetzt um uns herum
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ganz anders ausgesehen hätte? Dieses Nachdenken muß sich dann allemahl in Bewunderung des großen wohlthätigen Ganges der göttlichen Vorsorge und in ein mitleidiges Lächeln über das Dichten und Trachten leidenschaftlicher Menschen und über den Kampf des verschiedenen Interesse in der Welt auflösen: denn wie sehr auch einzelne Menschen oder ganze Verbindungen und Gesellschaften von Menschen zur Erreichung eines gewissen Ziels sich plagen und bemühen, was sie auch ausdenken und unternehmen, und wie schlau sie ihre Plane berechnen, hinter welche Marken von Moralität, Patriotismus, Religiosität sie sich stecken mögen — des Herrn Wille geschieht, und nicht der ihrige.
So wars, so gings auch mit dem sehr wichtigen Ereigniß in der Ungrischen Geschichte, mit der Erhebung des Erzhauses Oesterreich auf den Ungrischen Thron. Gottes Vaterliebe, die auch die Schicksale unsers Vaterlandes weise und gnädig lenkt, beschloß dieselbe und nun waren alle Bemühungen, alle Künste, alle heimliche Anstalten, alle öffentliche Vorkehrungen, alle sogenannte Connexionen und Heyraths-Verbündungen der Zápolyaischen Parthey vergeblich. Der eigne Schwager Johann Zápolya’s, der König von Pohlen Sigmund I. die Hauptstütze aller Hofnungen der Zápolyaisch-Gesinnten verband sich mit dem Hause Oesterreich zuerst durch Traktaten (1515) und, nach dem Tode seiner Zápolyaischen Gemahlin sogar durch Heyrath und Schwägerschaft und ward nun mit eine Stütze des Erzhauses Oesterreich: alle Hofnungen der Zápolyaischen Parthey, auf ihn und auf seine Gemahlin gebaut, gingen zn Grunde; alle heimliche Aufhetzungen Sigmunds wider das Erzhaus, alle Ueberredungen und Bestechungen seiner pohlnischen Räthe, selbst alle die Schritte, die Sigmund wirklich zu Gunsten der Zapolyaner anfangs zu thun sich bewegen ließ, blieben ohne Erfolg.
Hätte es aber wohl nicht anders kommen können? Wie wenn Pohlen nicht schon damals ein, durch die Ueber-
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macht und Frechheit der Großen, welche das königl. Ansehn zu sehr beschränkten, zerrüttetes Reich gewesen wäre? Wie wenn dasselbe, anstatt sich von dem deutschen Ordensmeister, vom Zaar in Moskau, von den tatarischen Räubern in der Krimm, von dem Hospodar der Moldau jeden Sommer hindurch fürchten zu müssen, alle diese, gegen das Pohlnische Reich genommen, unbedeutend gewesene Feinde durch schnelle und mächtige Kriegszüge einen nach dem andern gedemüthigt und ausgerottet hätte? Wie wenn Sigmund I. ohnehin einer der ausgezeichneteren Könige von Pohlen, nur noch etwas mehr Ruhmdurst, Kriegsmuth und Unternehmungsgeist gehabt hätte? Wie wenn Marximilian nicht selbst schlau genug, sein Ministerium nicht vorsichtig und sorgsam genug gewesen wäre, um den Zápolyanern in Ungern selbst das Gleichgewicht, den König Sigmund aber auf beyden Seiten, nehmlich von Moskau aus, durch eine Allianz mit dem Zaar, von Preußen aus aber durch den kaiserlichen Einfluß auf den deutschen Ordensmeister, in banger Besorgniß und Furcht zu halten?
So wollte es aber die Vorsicht nicht. Ungern sollte und mußte von Oesterreichischer Seite her gedeckt seyn, um den Türken nicht zuletzt ganz zu unterliegen. Pohlen, das sich selber nicht zu schützen vermochte, hätte auch bey einer bessern Organisation seiner inneren Kräfte dem Ungrischen Reich nie so wirksam, als der Kaiser, König v. Böhmen und Erzherzog von Oesterreich beystehen können. Der Pohlnische Einfluß auf Ungern, und selbst der Geist der Zápolyaischen Parthey, hätte in Ungern eine Regierungsform gebildet, welche, indem sie alle Fehler und alle Nachtheile der Pohlnischen Ungebundenheit nach sich gezogen hätte, das Reich ins Verderben hätte stürzen müssen.
Laßt uns also, um das Glück der Gegenwart inniger zu fühlen, einige Zeit bey der Vergangenheit, und bey einer der merkwürdigern Epochen in der Ungr. Geschichte verweilen. Meine Absicht darf nicht seyn, diese Epoche mit allen ihren Begebenheiten in dem engen Raum
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dieser Blätter darzustellen; wohl aber ist sie dahin gerichtet, dem künftigen Darsteller neue, noch ungedruckte und unbenutzte Materialien, und zwar aktenmäßige diplomatische Verhandlungen in die Hand zu reichen. Dieß zu thun, hat mich die vortreffliche Bibliothek des Herrn Grafen Mar. Joseph Oscholinski zu Wien in den Stand gesetzt. Diese besitzt unter andern Schätzen der pohlnischen Sprach- statistischen und histor. Literatur, an denen sie in einer so großen Vollständigkeit reich ist, auch Abschriften einiger merkwürdigen Aktenstücke und Urkunden des vormahligen Pohlnischen Reichs-Archivs ; Abschriften, die zum Theil unter den Augen des berühmten Geschichtforschers und Bischofs Adam Narusziewicz gemacht worden, und die zur Ergänzung und Erläuterung von Dogiel sehr dienlich sind. Dogiel hat nehmlich die Urkunden, Traktaten und Bündnisse, welche die Folge gewisser Negociationen waren, geliefert: aber jene Abschriften begreifen die Verhandlungen und Negociationen selbst, samt deren Verlauf und Beendigung. Vorzüglich sind solche Aktenstücke und archivalische Belege aus den Zeiten Sigmunds I. vorhanden. Wer in den Verzeichnißen der Zaluskischen Bibliothek bewandert ist, weiß von den 24 Tomis actionum regiarum sub Sigismundo I. welche im Reichs-Archiv, und in Abschrift auch in der Zaluskischen Bibliothek zu finden waren. Aus diesen 24 Bänden hat man auch einen, jedoch nicht ganz nach chronologischer Ordnung verfaßten, auch die Data der Urkunden (die nämlich selbst in den Tomis actionum regiarum nicht überall beygesetzt sind) nicht angebenden, Auszug, mit folgendem Titel:
Rerum gestarum prudentissimi & felicissimi Poloniae Regis Sigismundi 1-mi. Ex commentariis actionum Regiarum in Gratiam Serenissimi Domini Stephani D.G. Regis Poloniae &c. a Reverendissimo Dom. Stanislao Karkovski, Episcopo Cujaviensi collectarum compendium.
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Meine Abschrift hat folgendes noch beygeschrieben:
Ad normam Codicis Bibliothecae Stanislai Augusti Poloniae Regis transsumptum, procurante Josepho Maxim. Comite de Teczyn Ossolinsky.1781. ult. diebus Dec.
Ich werde diese Materialien auf folgende Art benutzen: mit Hilfe des Auszugs verfolge ich den Faden der Gegebenheiten und Verhandlungen, kömmt aber irgendwo eine merkwürdigere und entscheidende Negociation und ein dahin einschlagendes Aktenstück vor, so rücke ich es der Länge nach ein. Soll einmahl Ungern eine diplomatisch gründliche Geschichte besitzen, so müssen derley Vorarbeiten geschehen. Daß Hr. Pray nicht im Fall und in der Lage gewesen, diese pohlnischer Seits uns zufließenden Materialien zu kennen und zu benutzen, ist aus seiner Historia Regum Hung. Budae 1801. 8. T. II. Seite 546 folgend, ersichtlich. Ich denke also damit zu seinen sonst so guten und zahlreichen neuen diplomatischen Aufschlüssen einige hinzu zufügen.
Gleich nach dem Tode des Pohlnischen Königs Alexander (19. August. 1506.) schickte der Pohlnische Senat einen Gesandten an den Woiwoden der Moldau, um ihn zu friedlichen und dankbaren Gesinnungen gegen das Pohlnische Reich, während des Zwischenreiches in Pohlen, zu stimmen. Diese Gesandtschaft hatte aber gar keinen Erfolg, und der Senat mußte sich daher an Wladislaw König von Ungern wenden (1507), gegen welchen damals der Woiwode der Moldau einige Ergebenheit heuchelte. Damit dieser die Moldauer von Streifereyen nach Roth- Reußen abhalten sollte. Was das Pohlnische große Reich durch eigene Anstrengung und durch die Gewalt der Waffen hätte bewirken sollen, um das mußte es seiner fehlerhaftern Organisation wegen, fremde Reiche ansprechen. Durch Oswald Korlathki erklärte Wladjslaw,
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daß er seinem geliebten Bruder Sigmund, ohngeachtet seiner Erstgeburt, gern die Pohlnische Krone überlasse, und nur Oppeln und Glogau von ihm zurücknehme; Stephan Telegdi mußte sich zur Krönung, und von da zum Woiwoden der Moldau begeben. Noch vor seiner Krönung mußte Sigmund den Prekoper Tataren jährliche 15000 fl. versprechen, damit sein Reich vor ihnen Ruhe haben sollte. Im J. 1527. brach der Krieg mit Wasily Groß-Fürsten von Moskau aus, der im Jahre 1508 fortwüthete.
Gedrückt durch den Moskauer Krieg, bot König Sigmund I. seinem ältern Bruder Wladislaus eine engere Off- und Defensiv-Allianz an; welche auch dd. feria 2-da proxima post festum S. Trinitatis 1507. geschlossen wurde, und unter andern der Ungr. Krone das Recht auf die Moldau, bis zum weitern Ausgang der Sache, vorbehielt. *) Die gesammte Zápolyaische Parthey hatte diesen Traktat recht gern unterschrieben, denn sie schalteten ausdrücklich ein, daß dieses Off-und Defensivbündniß nicht nur wider die Türken und Tataren, sondern auch wider Christliche Fürsten, gelten solle. Damit sah man offenbar auf die Feindseligkeiten zurück, die 1506 mit dem Kaiser Maximilian vorgefallen waren. Ferner brachte die Zápolyaische Parthey die Erwähnung der den Ungr. Ständen zustehenden freyen Königs-Wahl hinein, gleichsam zum Trotz des Erbrechts, welches sich Maximilian noch im Friedenstraktat vom J. 1506. den 19 Jul. verwahrt hatte. Denn es hieß: „
ac utriusque nostrum haereditatibus & posteriatibus legitimis in istis Regnis per electionum unanimem & concordem regnicolarum regnantibus.“ - Aber noch andere wichtige Schritte hatte die Zápolyaische Parthey während dieser Gesandtschaft gethan, welche aus dem Johann Lubranski, Bischof von Posen, Stanislaus von Chodecz, Marschall von Pohlen, Johann von
*) S. Dogiel I. 108 seq.
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von Lasko, Propst von Posen und Kanzler des Pohln. Reichs, und Christoph von Szydlowicz, damahls noch Truchseß von Cracau, und Capitän von Siradien, bestand. Die Zápolyaner tummelten sich um diese Gesandten herum, suchten sie ganz für sich und ganz wider das Erzhaus Oesterreich einzunehmen, warfen die Idee einer Heyrath zwischen Sigmund und Barbara von Zápolya hin, und ließen vielleicht merken, daß wenn Sigmund mehrere Söhne aus dieser Ehe erhalten würde, einer davon wohl noch Thronfolger in Ungern mit Hilfe der Zápolyaischen Parthey werden könne. Besonders ward von den Zápolyanern Christoph von Szydlowicz gewonnen.
Allein der Kanzler des Königs Wladislaus, der Bischof Georg Szakmári, als Chef der Anti-Zápolyaischen Parthey, gleichsam diese Entwürfe der Zápolyaner vorausahndend, zog noch in demselben Jahre 1507 die Bande der Freundschaft zwischen Wladislaw und Maximilian dadurch näher zusammen, daß am 12 Nov. 1507 Wladislaw eine doppelte Urkunde unterzeichnete; die eine, womit eine Verschwägerung mit dem Erz-Haus Oesterreich verabredet ward; *) die zweyte, womit Wladislaus beyde seine Kinder, im Fall seines Todes dem Schutz des Kaisers Maximilian anempfohl. -- Dabey setzte sich der Bischof von Fünfkirchen Szakmári ganz über das auf dem Reichstag vom April des J. 1527 Art. 5. durch die Zápolyaner abgedrungene Gesetz hinaus, daß nur das volle Conseil des Königs die Reichs-Geschäfte verhandeln, und alles, was nicht mit Wissen und Zustimmung aller Reichsräthe beschlossen wäre, auch nicht giltig seyn sollte.
So geheim aber auch dieß alles verhandelt ward, so kam es doch den Zápolyanern zu Ohren; besonders wollte denselben die Anempfehlung der königlichen Kinder in den Schutz des Kaisers nicht behagen. Sie wollten demnach
*) Pray historia regum Hung. II. S. 549
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im J. 1508 den Prinzen Ludwig nicht anders krönen, *) als so, daß der König (dem gerade entgegen, was er erst zu Ende des vorigen Jahres mit königl. Wort und Siegel versprochen hatte) weder bey seinen Lebzeiten, noch nach seinem Tode, der Vormundschaft und Leitung seines Sohns, dem Maximilian oder irgend einem fremden Fürsten anvertrauen, sondern ihn vielmehr immer im Reiche und in der Mitte der Baronum & Procerum lassen wolle; mit dem ausdrücklich beygesetzten Beweggrund: ex quo varii essent rumores ex parte Maximiliani, & de conatibus ejus ad hoc Regnum esset illius voluntas & actiones susceptae.
Den Zápolyanern war hiebey sehr ungelegen, daß der König von Pohlen in einen verderblichen Krieg mit dem Großfürsten von Moskau verwickelt war. Da auch der Päpstliche Gesandte auf Wladislaws Theilnahme an dem Krieg wider Venedig drang, und sich Wladistaw unter andern mit dem Moskauischen Kriege seines Bruders Sigmund entschuldigte: so war Wladislaus angeleitet, im J. 1529 einen Brief an Sigmund zu schreiben, um ihn vom Kriege wider Moskau abzuhalten. Ceterum hieß es im königlichen Schreiben, bellum istud Moscoviticum nunquam certe probavimus, cupivissemusque, ut Majestas Vestra nonnisi compositis prius ac firmatis bene rebus suis, ac Regno Poloniae cum membris suis post tot calamitates respirato, illud aggressa fuisset: sed neque injuria ac perfidia, ut arbitramur, illius Ducis Michaelis secuta fuisset. Sigmund gab zur Antwort, er sey bey den Haaren in diesen Krieg hineingezogen worden; doch habe er, nach Ausführung einer glücklichen Streiferey im Moskauischen Gebiet, Gesandte an den Groß-Fürsten geschickt, und hoffe bald den Frieden hergestellt zu sehen. Worauf auch wirklich bald ein Stillstand zu Stande kam.
*) Die Krönung geschah den 4 Jun. 1508.
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Auf dem Reichstage zu Petrikow 1509 ward den 1. April die Ratifikation des im J. 1507 geschloffenen Traktats mit Ungern, jedoch mit einigen Abänderungen, bewilligt und ausgefertigt, und Stanislaus Gorecki, Palatin von Kalisch, erhielt den Auftrag sie nach Ungern zu bringen, den mit Moskau ausgebrochenen Krieg anzuzeigen, und zugleich vorzüglich darum zu bitten, daß man ungrischer Seits den Rücken des Pohlnischen Reichs von der Moldau her, und wider die Türken sicher erhalten möge. Er bediente sich hiebey der Ausdrücke: quae (fraterna Majestas) quoniam Majestatem Vestram fratrem seniorem in loco Parentis semper habere consuevit: ac in ejus amore spem potissimum suam ab ineunte aetate fixit & locavit, injunxit Regni sui senatui, ut dum aberit (nehmlich während der Moskauer Kriegs Operationen) in omni necessitate Consilium & auxilium Vestrae Majestatis imploret, & ad eam omnia, quae siibi erunt agenda referat. Ich habe den Bericht, den Gorecki von seiner Sendung erstattet hat, vor mir: man versprach ihm von Seite des ungr. Staats-Raths zu vermitteln , daß das Pohln. Reich Ruhe von den Türken und Moldauern haben solle. Ultimo vero ad literas ita respondit Dominus Quinqueeclesiensis, quod Majestas Regia jussit sibi legi istas Literas in Senatu, & cum multa immutata esse videret, retulit rem ad Nobilitatem, quae nullo pacto voluit in hoc cum Senatu concordare, quod tales literae, quae a literis Majestatis Domini nostri in multis discordarent, susciperentur. Conversoque ad me sermone dixit: Vos scitis, talium Literarum naturam, quales huc attulistis, quales scilicet esse oporteat; nempe quod cum principalibus ita concordare debeant, ut nihil inter eas discrepet. In his vero primum expuncta est copula &, in primo Articulo; postea multa sunt in ceteris, Articulis immutata, ut in multis non conveniant cum
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literis nostris. Opus est igitur, postquam alias concordes cum nostris non habetis, ut iterum novas afferatis; quamvis Majestas Regia, ut hae susceptae essent, voluisset, nullo pacto tamen & Domini Consiliarii & Nobilitas assentire voluerunt, ut id fiat. *) Deßwegen solle aber die gute Harmonie mit Pohlen nicht gestört werden. Wegen der Zipser Zankereyen sollte auf St. Martinstag eine Commisson zusammen sitzen. Literas immunitatis XIII. Civitatum, quas coram Majestatem Vestram exhibuerunt, Majestas Domini Regis Hungariae jussit renovari & confirmari; Dominus autem Quinqueeclesiensis expediturum se annuit. Posthac me discessum parante in domo sua dixit: Majestatem Regiam, ne id fiat, inhibuisse; nam ipse solus Episcopus Vectigalia illa dicitur possidere, a quorum solutione 13 Civitates, sive quaedam earum sunt absolutae. Itaque mandata duntaxat vetera renovavit, quae credo nihil eis esse profutura. Quod ad Castrum novum, quod Mariássi aedificat, attinet, longa fuit inter nos in conspectu Regiae Majestatis altercatio; Dominus enim Quinqueeclesiensis est Patronus ejus & tuetur eum, dixitque ipsum non Castrum aedificare sed Curiam, quia turres non aedificat: quodque ipsa Curia nil incommodi XIII. Civitatibus sit allatura. Deinde Majestas Regia coepit ejus verba repetendo confirmare. Ego tandem post multa verba ultro citroque habita, & post mentionem superioris anni hac in re promissorum, dixi ad Majestatem Regiam: Quod perinde ex ista Curia Mariássi latrocinari poterit, atque ex altissimis turribus, postquam consurgent moenia in
*) So war also die von den Zápolyanern so sehr gewünschte volle Verbindung mit Pohlen vor der Hand beseitigt.
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altum & deinde fossa cingentur. Dixique Suae Majestatis subditos non audere XIII. Civitatibus suggerere, ut querantur, quia & illos premeret, cum non habeat exiguorum bonorum Possessor, unde tantam molem servare & alere possit: & subjeci versum Virgilianum:
Mantua vae! miserae, nimium vicina Cremonae,
Quo dicto Majestas Regia valde ridere coepit & dixit, quod omnino illud ipsum castrunt non debeat amplius aedificari. Dominus quoque Quinqueeclesiensis subsecutus est verba Suae Majestatis. Ego iterum ei dixi: ut caveret mihi, ne ista promissio talis foret, qualis anno superiore, & cavit coram Regia Majestate; post hac Dominus Quinqueeclesiensis subridens dixit: restituatis nobis 13 Civitates. Ego respondi: forte hoc facile fieri posset, si ea fundamenta amicitiae, quae anno superiori facta erant, radices altius agerent, quas nunc jam succidere paratis. Ille iterum dixit: Majestas Regia & nos omnes volumus in omnibus stare conventis, nec quidquam de hac ipsa amicitia nuper inita detrahere volumus; sed quia ad multos ista res pertinet, difficile erat, multis id persvadere, quod videbatur eis inutile futurum. Der Gesandte bemühte sich dann weiter zu zeige, dass ohngeachtet der angebrachten Änderungen der Traktat doch annehmbar sey; allein vergeblich. Tandem Dominus Quinqueeclesiensis discessit. Ego vero Majestatem Regiam remotis arbitris accessi & dixi: Serenissime Princeps ! quemadmodum alias Vestrae Majestati insinuavi, aliud habeo, quod secretius Majestati Vestrae referendum a Majestate Domini mei injunctum est mihi.-- Sanctus Augustinus in libro de Civitate Dei dicit: sex esse, quae odit Dominus, & septimum quod detestatur anima ejus (& hoc est septimum, quod hic fit,) qui inter fratres discordias
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quaerunt. Certe isti homines id agunt, ut ejus amoris fundamenta, qui Majestati Vestrae cum Majestate Domini nostri intercedit, labefactent & subvertant. Quorsum id fiat, Majestas Vestra quae prudentissima est, facile conjectura accedere potest. Majestas vero Regia ita respondit mihi: Certe laboravimus, ut potuissemus vincere, ut istae literae fuissent susceptae, sed nullo pacto eos inducere ad hoc suscipiendum potuimus. Ego ad finem accedens exposui ea, quae Dorninus Cancellarius secrete referenda injunxerat mihi, quae sciiicet attinent ad id, quem Sua Majestas Consiliarium adsciscere sibi deberet, si gubernatio seu administratio regni Suae Majestati extorqueri de manibus quaereretur. Majestas Sua attentissime audivit & demum his verbis mihi respondit: Agimus gratiam Regiae Majestati, quod dignatur Nostri curam habere; verum est, quod a principio erant, qui id cogitabant, sed postquam viderunt, quod perficere non possint, cessaverunt. Dicatis Suae Serenitati, nihil curet, nos ita statui nostro & filii nostri providebimus, quod viventibus nobis, nemo nobis imperabit; sed neque filium nostrum, neque regni administrationem de manibus nostris eripere poterit. Auch der Cardinal Thomas Bakáts schob die Nicht-Annahme des Instruments gegenseitiger Allianz auf die seculares, und ließ sich, so wie der Bischof von Waizen, dem K. von Pohlen besonders empfehlen. — Auf gedachtem Reichstag drangen die Pohlen nachdrücklich in den König, daß er sich eine Gemahlin nehmen, und dem Reiche Thronfolger schenken solle. Allein im Iunius dieses Jahrs fiel der Woiwode der Moldau, Bogdan, in Rothreußen und Podolien ein; weil ihm Sigmund seine Schwester Elisabeth, die ihm schon Alexander König von Pohlen versprochen hatte, zur Ehe zu geben versagte. Sigmund schrieb darüber an den K. Madislaw, der sich in
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Böhmen befand, einen kläglichen Brief, dd. Crakau, den 24 Jun. 1529, und beklagte sich, daß sogar der Papst zu Gunsten des Bogdan und seines Gesuchs ein Breve habe ergehen lassen. Er bat daher den K. Wladislaus, den Bogdan dyrch sein Ansehn zur Ruhe zu vermögen. Wirksamer, als Wladislaws wankendes Ansehn, und sein an Bogdan geschriebener Brief, waren die Schlappen, die Bogdan von den Pohlen erhielt, und die sich immer mehr nähernde Türken-Gefahr. Die ungr. Gesandten Oswald Korlathki und Bornemisza, brachten sodann zu Lemberg den Frieden zwischen Sigmund und Bogdan, auf die Bedingniß, daß jeder Theil alles Eroberte und Geraubte zurückstellen sollte, zu Stande. Kaum hatte aber Sigmund von daher Ruhe, so nahm der Groß-Fürst von Moskau die Stadt und Festung Pskow noch 1509 mit Ueberrumpelung ein, und Vitus Fürst, und Iohann Kuchelmeister kamen von wegen des Kaisers Maximilian in Sachen des deutschen Ordens in Preußen mit allerhand neuernden Antragen, die darauf abzielten, den Ordensmeister Friedrich Herzog zu Sachsen von der Lehns-Verbindlichkeit gegen die Pohlnische Krone loszumachen. Der Kaiser trug, zur Ausgleichung der Sache auf eine Zusammenkunft in Posen an, welche auch wirklich mit Zuziehung zweyer Gesandten vom König Wladislaus Statt hatte (1510 den 24 Jun.): nehmlich des Johann Thurzö, Bischof von Breslau, und des Pröpsten von Stuhlweißenburg. Wem dieser Congreß, auf welchem kaiserl. Seits der Abt von Fulda und der Graf von Mansfeld zugegen waren, zerschlug sich bekanntlich durch die hohen Forderungen der kaiserlichen und Preußischen Gesandten. Diese hohen Forderungen waren nicht ohne Ursache so gespannt, um nehmlich den K. Sigmund von dieser Seite fortan in Bewegung und Unruhe zu erhalten.
In demselben Jahr 1510 trieb der Papst Julius II. auf einen Türkenkrieg, nachdem er den 24 Febr. 1510, mit den Venetianern Friede geschlossen hatte, wobey er
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1/3 der durch ausserordentliche Stellen einzugehenden Gelder, zum Bau der Peterskirche (wie es hieß) nach Rom ziehen wollte. Der Pohlnische Reichstag wenig geneigt zum Türkenkrieg, wollte mit Ungern Einvernehmen pflegen, und bestimmte 2 Gesandte nach Ungern Nikolaus Firlej und Joh. Laski; allein der König Wladislaus ließ diesen Gesandten auf dem Wege melden: sie sollten sich nicht bemühen, da er der Pest wegen keinen großen Rath halten könne; es ward also nur Peter Tomicki nach Ungern geschickt, und so wie Johann Bischof von Breßlan sich zu Posen erklärte, so ward auch dem Peter Tomicki vor den in Osen zurückgelassenen Reichsräthen angedeutet, daß man ungrischer Seits fürs räthlichste haltende, Stillstand mit den Türken zu verlängern. Tomicki hatte auch den Auftrag, wegen eines Definitiv-Vergleichs mit dem Moldauer Bogdan zu unterhandeln. In eben diesem Jahre 1510 machte es bekanntlich viel Aufsehen, daß Johann von Zápolya mit 200 Reitern aus Trentschin zu Cremsier eintraf, unter dem Vorwand, dem Könige seine Aufwartung zu machen, in der That aber um auszuforschen, obwohl Wladislaus jemahls in eine Heyrath Zápolya’s mit der Prinzessin Anna, welcher er viele Geschenke mitbrachte, billigen würde? Aber Georg Szakmári begleitete den König überall hin, und so wurden auch hier alle Anträge dieser Art schon von weitem her abgelehnt; nur wurde Zápolya, um ihn wegzubringen, zum Woiwoden von Siebenbürgen ernannt. Hierauf drang Joh. Zápolya mit einem gewissen Stolz im Namen aller übrigen ungr. Großen, wie er sich das Ansehn gab, auf die baldige Zurückkunft des Königs, trotz der Pest (an welcher nichts sey), und mit einem auffallenden Mißtrauen auch darauf, daß der König seine Kinder, Ludwig und Anna, ja nicht in Cremsier zurücklassen, sondern mit sich nach Ungern bringen solle; sonst würde man ihn, wenn er ohne seine Kinder käme, nicht einmahl nach Osen hineinlassen. Wladislaus reiste wirklich nach Ungern zurück; mußte aber der Pest wegen aber-
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mahls das Reich verlassen und nach Breßlau reisen: wo er sich vom 29 Jan. bis zum 15 März 1511. aufhielt: und dieser Stadt, zum großen Mißvergnügen der Pohlen, das die Pohlnische Handlung nach und durch Schlesien sehr hindernde Stappelrecht neuerdings bestättigte.
Während der König Wladislaus in Breßlau war, drang die Zápolyaische Parthey, mittelst der ihr ergebenen Pohlnischen Räthe, bey dem König Sigmund von Pohlen darauf, daß er eine Zusammenkunft mit Wladislaw verlangen, und daselbst den Oesterreichischen Successions-Hofnungen und Verschwägerungen, durch seinen persönlichen brüderlichen Einfluß bey Wladislaus, ein Ende machen sollte. Sigmund war damahls mit dem Kaiser Maximilian wegen der preußischen Angelegenheiten sehr gespannt: denn auch der neugewählte Ordensmeister Albert, Sohn des Markgrafen von Brandenburg Friedrich, und Schwestersohn von Wladislaus und Sigmund, wollte keine Miene machen, den sonst gewöhnlichen Lehens-Eid dem König von Pohlen, abzulegen; und es war wohl nicht zweifelhaft, daß Maximilian hiebey seine Hand im Spiel hatte. Bey dieser Lage der Sachen verhütete der Kanzler Georg Bischof von Fünfkirchen so sehr er konnte, die angesonnene Zusammenkunft.
Nichts desto weniger spielte ihm die Zápolyaische Parthey einen andern höchstwichtigen Streich. Peter Tomicky, den wahrscheinlich die Zápolyaner in den vorigen Jahren gewonnen hatten, kam 1511 abermahls als Pohlnischer Gesandter nach Ungern. Seine ostensensiblen Aufträge waren: 1-tens. Sich mit dem Ungrischen Reich dahin einzuverstehen, auf wie viele Jahre man den Stillstand mit den Türken schließen könne. 2tens, Um ungr. Unterstützung für den Moldauer wider die Tataren von Prekop zu bitten, 3tens. Auf die Ernennung von Commissarien zur Berichtigung gewisser Gränz-Streitigkeiten und Klagen einiger Pohlen wider einige Ungern und umgekehrt zu dringen. „Cujus quidem Legationis, heißt „es in unserm Auszuge, Tomicius tale responsum re-
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tulit: Vladislaum Regem Ungariae ad primum respondisse, placere sibi, ut in longius induciae cum Turcis fiant, nec crebra legatorum ea de re transmissio de dignitate Regni aliquid detrahat; -- Valacho quoque se opem ferre velle, si primum de modo auxilii ferendi ad Comitia Regni sui retulisset. Ad ultium vero Oratores suos ad confines differentias primo quoque tempore designaturam ejus Majestatem.“
Allein Tomicki hatte auch geheime Aufträge, und diese bestanden darin, daß sich Sigmund entschlossen habe zu heirathen, und zwar, um keine Eifersucht unter den Pohlen zu erregen, eine Ungerin, zu deren Auswahl er sich zum Schein Wladislaws Rath erbat. Die Wahl war indessen schon getroffen, sie war auf Barbara, Joh. Zápolya’s Schwester, und Tochter der Hedwig Zápolya, gebohrnen Fürstin von Teschen, gefallen. Es kam nur darauf an, dem König Wladislaus in einer von seinem Kanzler unbewachten Stunde die Einwilligung abzulocken. Tomicki entledigte sich seines Auftrags meisterlich; Michael Hammel, Beichtvater Wladislaws und Burgpfarrer von Osen, gewonnen von Sigmund und von den Zápolyaern, wußte ihm die herrlichen Eigenschaften der Barbara und der Hedwig so sehr herauszustreichen, wußte sich hiebey so klug auf die dießfalls von der verstorbenen Gemahlin Wladislaws, der Königin Anna öffentlich gefällten Urtheile zu beruffen. Mußte Casimirs, Herzogs von Teschen, Bruders der Hedwig, dringende Empfehlung so geltend zu machen: daß Wladislaw, gleich als obs aus eigner Bewegung geschähe, dem Tomicki in einer geheimen Audienz die Barbars Zápolya vorschlug, und mit diesem Vorschlag auch den Herzog Casimir von Teschen, und den Burgpfarrer von Osen Mich. Hammel nach Krakau ziehen ließ. Die Zápolyaner eilten sogleich durch den Herzog Casimir alles Ins Reine zu bringen, und den Hochzeits-Contrakt zu unterzeichnen
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Erst jetzt ward der Kanzler Georg Szakmári gewahr, was ohne sein Wissen, und wider seinen Willen bewirkt worden war. Sogleich beredete er den König Wladislaus, einen Eilboten Joh. Proczek an den König von Pohlen zu senden, und wo möglich die ganze Heirath rückgängig zu machen, oder doch einen Verschub zu bewirken, auch den K. Sigmund, zu einer Zusammenkunft zu Brünn, einzuladen. Allein theils kam diese Botschaft schon zu spät, und schon nach Besiegelung der Ehepacten, theils wollte Sigmund selber nicht mehr zurückkehren indem er die Hoffnung hegen mochte, durch diese Heirath einem seiner zu erzeugenden Söhne mit der Zeit die Krone von Ungern zu sichern. Sigmund schickte also ohne weiters zu Anfang des J. 1512, den Joh. Lubranski Bischof von Posen, den Christoph de Szydlowicz Castellan von Sendomir, und den Lukas Gorski Starosten von Großpohlen, welche zu Trentschin die Braut abhohlten. Sie traf glücklich in Krakau ein, und ward gekrönt den 8 Febr. 1512. Man mußte zum bösen Spiel eine gute Miene machen. König Wladislaus schickte 2 Abgeordnete, um die Hochzeit zu beehren; den Johann Thurzó, Bischof von Breßlau, und den Ambrosius Sárkány. Folgende ungrische Große hatten ihre Abgeordnete dabey: der Cardinal Primas Thomas Bakátszwey, der Erzbischof von Colocsa einen, der Kanzler Bischof Georg Szakmári, der Bischof v. Groß-Wardein einen, der Palatin zwey, Peter Graf von Pösing und St. Georgen als Wojwoda Transilv. einen.
Was jetzt weiter folgt, enthält folgende von mir ganz abgeschriebene Legatio a Sigismundo I. Rege Poloniae ad Vladislaum, Hungariae Bohemiae Regem Anno Domini 1512. 6 April, deren Inhalt schon Brutus zu seine noch handschriftl. Geschichte von Ungern, bis auf einige Punkte, ziemlich getreu eingetragen hat.
Eam Petrus Tomicius Archidiaconus Cracoviensis, Secretarius, dixit ut supra anno & die
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Sacra Regia Majestas Serenissimus Dominus meus Rex Poloniae gerens in corde continuam memoriam Vestrae Sacrae Msjestatis, & paternos illius in se affectus, omni momento, si possibile esset, optaret certior fieri de incolumitate & felici statu Vestrae Sacrae Majestatis & charissimorum liberorum ac Regnorum ejus.
Atque ideo pro Officio desiderii fui & fraterno affectu misit me, ut nomine ejus Majestatis inviserem Vestram Sacram Majestatem, praesertim quurn hoc tempore aliquantulum adversa valetudine gravata dicebatur. Qui rumor Serenissimum Dominum meum anxium & sollicitum non parum reddidit, pro amore enim mutuo Vestrarum Majestatum Serenissimi Domini mei Majestas, sicut aliis successibus felicibus Vestrae Sacrae Majestatis plurimum laetatur, ita inprimis incolumitate ejusdem, ut par est, summopere gaudet, nec minus profecto, quam sua propria. Cognoscit enim Serenissimus Dominus meus & agnovit semper, quanta caritate fraterni amoris Vestra illius Majestatem fuerit amplexa & semper complectitur. Quem affectum suum sincerrimum nunquam illi declarare cessavit.
Nunc quoque Vestra S. R. Majestas dignata est per suos Oratores connubium illius Majestatis cohonestare. Pro qua benevolentia. Serenissimus Dominus meus summas illi agit gratias.
Et proinde eo vinculo adstrictus , ac memor eorum, quae debent hinc inde per Vestras Majestates fieri, & ex foederibus mutuis, ac strictissima amicitia inter Regna Vestrarum Majestatum, curae profecto est illi, ut Vestrae S. R. Majestatis, & ejus universo Senatui gratum se exhibeat, omniumque, quae quoquomodo contingere possent V. S. R. Majestatem & ejus inclyta Regna, memoriam semper habet: & quatenus possit, nihil est,
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quod non sit tam libenter facturus, quarn pro se & suis Dominiis propriis; quandoquidem in omni eventu prospero & adverso quamlibet fortunam sibi & Dominiis suis cum V. S. R. Majestate & ejus Regnis communem semper reputat.
Hinc fit, quod ejus Majestas sicut antea, ita nunc quoque servata consuetudine & instituto filiali in Vestram R. Majestatern & ejus Regna, ea, quae aguntur & spectant ad communem Vestrarum Majestatum Regnorum defensionem, aperire voluit, ut tempestive consuli possit periculis imminentibus.
Novit V. S. R. Majestas cum hoc suo prudentissimo Senatu, quam potentibus & continuis hostibus Regna Vestrarum Majestatum per assiduos insultus urgeantur; & item, quem latet, quod eadem Regna Vestrarum Majestatum sunt propugnacula Dominiorum Principum Christianorum, quinimo prima tutela religionis & fidei Salvatoris nostri. Et nihilominus, quotusquisque Principum Christianorum ad has difficultates. animum advertit, qut praesidium aliquod toties imploratum pro defensione communi Christiani nominis tulit? Cum igitur eo ventum est, ut eadem Re-gna omni subsidio externo sint destituta, operae pretium est certe, ut V. R. Majestates communibus consiliis & auxiliis Regna sua tueantur, sicut hactenus fecerunt; praesertim quod & illa spes expeditionis generalis adversus Infideles, ad quam V. Majestates Sanctissimus Dominus exhortatus est, perne tota decidit, cum possibile nequaquam sit, durantibus tam crudelibus bellis, ab hostibus fidelium in propria viscera vestris , aliquam expeditionem generalem fieri posse; nonmodo nunc, sed & multis posthac annis, cum vires illorum Principum & nervus belli hostilitate domestica & quidem acerrima consumptus sit, ita
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ut si cras pax sequeretur inter illos Principes, quod minime verosimile est, post tam maximos sumtus & continuas clades quilibet eorum Principum respirare cupiat, & ab omni voluntate belli gerendi abstineat, necesse est, potius, quam ad aliquod bellum animum advertat.
Et quoniam non nihil momenti V.S.R. Majestas esse intellexit in conservando Vajvoda Moldaviensi ad praesidium Hungariae & Poloniae Regnorurn, ab ejus hostibus Tartaris ac Turcis, quibus undique septus est, exhortata est fraternam Majestatem, ut illius securitati ac defensioni consuleret. Quod & fecit. Nam cum Tartarus Tauricus anno transacto per insignes Oratores suos pacem & foedus perpetuum Serenissimo Domino meo sponte offeret, noluit acceptare, quia in eodem foedere idem Tartarus nolebat, ut Vajvoda includeretur, quem Sacra Majestas Serenissimi Domini mei nequaquam deserere voluit.
Praesenserat enim, eundem Tartarum, id quod statim ipsi Vajvodae nunciaverat, potenter congregatum ad devastandam, ignique & ferro subsidiendam totam Moldaviam se per insidias parare. In quo ejuspericulo etiam exercitus proprios misit & alios ex Ducatu Lithuaniae in praesidio esse mandavit, in alicujus necessitatis eventum, ut eidem Vajvodae undequaque auxilium ferret. Atque ita illaesus conservatus est, & liberatus certe ab extremo periculo. Id quod nuper per Oratores suos, quos honorandarum nuptiarum Serenissimi Domini mei caussa miserat, aperte fassus est, 13 gratias egit pro his, quae eadem Majestas Serenissimi Domini mei pro defensione illius & Dominiorum ejus fecit. Erat enim certe ea deliberatio praedicti Tartari, ut ejecto & expulso eodem Vajvoda ex ejus dominio, constitueret illic Dominum illius terrae vel
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suum proprium filium, vel Selimbegum filium Turci, ut exinde major occasio daretur ad devastanda Dominia Regnorum Vestrarum Majestatum. Sed quoniam sciti Dominus meus Serenissimus, hujusmodi cogitationes praefati hostis minime cessasse: obviandum tempestive censuit illius periculo, quaesivitque & quaerit modam, quo adhibito consilio & auxilio V.S.R. Majestatis deinceps, praesertim vero aestate proxima, defendi possit. Hostis enim ad omnem occasionem intentus eundem Vajvodam opprimendi, in hibernis fuit hoc anno praeter consvetum intra Borysthenem; quo in loco numero exercitu congregato, exspectat solummodo tempus commodius ad erumpendum. Sed supervenit nuper novitas scripta & pro certa significata per oratorem, quem ejus Majestas apud praefatum Tartarum adpraesens habet, juxta quam idem Vajvoda pacem & foedus cum Tartaris iniit. Quae res reddidit dubium Serenissimvm Dominum meum, quid sit ulterius faciendum? parum enim decens est, ut cum eadem S.R. Majestas Ser. Domini mei de defensione ejus continue cogitat, & jam non minus tuendi ipsius quam Regni causa exercitus ad confinia miserit; ipse Vajvoda citra consilium & absque scitu ejus Majestatis pacem eum eodem Tartaro composuerit, nulla habita ratione vel beneficii accepti, vel foederis initi. Quam rem Serenissimus Dominus meus voluit deducere ad Vestram Sacram Regiam Majestatem & ejus Senatum, ut dijudicent, rectene an aliter ipse Vajvoda fecerit, & quid ulterius agendum sit in eo eventu per ipsum Fajvodam parcis & foederum cum Tartaro initorum.
Jam antea saepenumera V. S. R. Majestas intellexit e liiteris & Oratoribus S.Regiae Majestatis Serenissimi Domini mei, quantae injuriae & damna subditis ejusdem Majestatis ab eorum vicinis
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de Regno Ungariae inferuntur, Vestraque S. R. Majestas cupiens satisfacere desiderio eiusdem Majestatis, & necessitatis subditorum ipsius, designaverat aliquoties Oratores suos, qui videre debuerunt & cognoscere de hujusmodi injuriis. Quia autem iidem Oratores ad hoc usque tempus vel noluerunt, vel non potuerunt, venire ad loca destinata; praefata Majestas Domini mei rogat Vestram Sacram Regiam Majestatem, mittere velit aliquos probos viros ad confinia pro festo Sanctissimae Trinitatis proximo. Nam pro illo quoque die Illustris Dominus Dux de Trencsyn ad componendas nonnullas differentias in Comitatu Scepusiensi suos Consiliarios designaturus est, qui ejusmodi differentias componant, & justitiam inter partes faciant. Praeterea Majestas Serenissimi Domini mei censet fieri posse viam commodam ex terris Russiae Transsilvaniam versus, qua mercatores tuto ire in Hungariam & demum in Turciam possint, si V. S. Majestas admittere dignetur, ut quaedam silvae a Terra Zydaczoviensi incipientes conciderentur & purgarentur versus castrum Huszt. Quam rem Eadem Majestas Serenissimi Domini mei voluit deferre ad V. S. R. Majestatem, certo sperans, quod aperta ejusmodi via proventus V. S. R. Majestatis augerentur, & mercatores tuti undique & securi negotia sua exercerent.
Ceterum significat V.S.R. Majestati Serenissimus Dominus meus: Dominum Joannem Staphileum, Nuncium Apostolicum parem legationem
habuisse ei, quam habuit apud V.S.R.Majestatem & pari modo expeditum fuisse, discessisseque jam jussu summi Pontificis ad Imperialem Majestatem, daturum operam, ut Suam Majestatem flectat ad pacem & concordiam ineundam
cum Venetis & Sancta R. Ecclesia. Impetrasse
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etiam a Majestate Serenissimi Domini mei Oratorem, qui eadem de causa Imperialem Majestatem accederet, & deinde consolandi summi Pontificis gratia etiam in Urbem se conferret, ut ejus Sanctitas cognosceret, non deesse sibi amicitiam & fidam adhaerentiam Vestrarum Majestatum & eorum Regnorum.
Quia tamen per eundem Nuntium Sanctissimus Dominus intimaverat, se concilium generale Romae in Laterano indixisse pro Dominica resurrectionis Domini, & petiit, ut Vestrae Majestates Oratores & Praelatos ad ejusmodi concilium honorandum mitterent: Quod, si ad finem deducetur, videtur Serenissimi Domini mei Majestati conveniens & utile regnis Earundem, ut quod agendum erit, in ea re communibus consiliis & mutua intelligentia agatur.
Quodsi forsan Reverendissimus Dominus Cardinalis Strigoniensis V. S. R. Majestati de eodem Concilio, & quae agenda illi inderentur, aliquid significaverit, optat fraterna illa Majestas, ut dignetur illi declarare. Et licet per fidem & virtutes idem Rep. D. Cardinalis V.S.R. Majestati commendatissimus existit, sicut solertissimus Consiliarius: Majestas tamen Domini mei memor illius in se benevolentiae & observantiae in V.S. Majestatem & Serenissimos ejus liberos; ejus Dominationem Reverendissimam in hac ejus absentia, quam maxime potest, V.S. Majestatis Gratiae commendat.
Secretior pars Legationis actae per Tomicium 6ta Aprilis.
Quum miserat V. S. Majestas Joannem Proczek in negotio matrimonii nuper initi per Majestatem S. Domini mei, res tota pene deducta erat ad finem & libenter profecto idem Ser. Do-
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minus meus auditis his, quae ipsi Proczek nomine Vestrae S.R. Majestatis retulerat, e vestigio misisset aliquem Nuncium ad Eandem. Sed profecto tempus non patiebatur, quandoquidem, ut dixi, sub adventum ipsius res tota erat prope finem. Et insuper Serenissimus Dominus meus optime in memoria habebat frequentes admonitiones ac desiderium & consilium V.S.R. Majestatis, dum apud illam ageret, & posthac semper, ut animum ad conjugium converteret. Sed & unde & quae uxor esset eidem Serenissimo Domino meo accipienda? declaravit voluntatem suam. Quas cogitationes & consilia V. Majestatis reposuerat serenissimus Dominus meus in arcano sui pectoris, ut per occasionem possit satisfacere votis V. Majestatis. Et profecto non minorem in eo respectum habuit commodi, pacis & securitatis regnorum ac Serenissimorum liberorum V.S. Majestatis, quam rationem & intuitum eorum, quae ad Ser. Dominum meum & Regnum ejus pertinent. Ac dum in ea proposito secundum desiderium & consilium V. S. Majestatis persisteret: aliquanto tamen tardius, prout in tali re fieri consuevit, illud exequeretur; sollicitabatur ipsius Majestas ab omnibus suis Consiliariis & subditis per importunas preces, ut uxorem acciperet. Qua de re cum saepe etiam per Nuntios & literas consultaret cum V. Majestate; misit Eadem Nuntium suum Dominum Michaelem Archi - presbyterum Budensem cum credentia manu propria scripta, exhortans & voluntatem desiderii in eo declarans, ut prius, ita & tunc, ne diutius Serenissimus Dominus meus rem protraheret, acciperetque sibi in consortem eam, quam accepit.
Et cum Serenissimus Dominus meus nihil videret supervenisse, ob quod V.S. Majestas animum & consilium suum mutaret de ducenda ea ipsa
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Serenissima per Dominum meum Consorte: pro certo existimavit, Majestatem Vestram non de sua voluntate, sed importunitate aliquorum ea significasse, quae per Proczek significavit. Satis enim matura & longa deliberatione V.S. Majestas consideratis futuris commodis regnorum & liberorum suorum induxerat Serenissimum Dominum meum, cum ea domo affinitatem contrahere. Et ob id Ser. Dominus meus, nihil dubitans, impedimenta talia praeter voluntatem V. S. Majestatis tunc excogitari, duxit Uxorem, quam Dominus Deus dedit, & V.S. Majestas ducendam semper consuluit. Et nihilominus si aliquanto Serenissimo Domino meo liberius fuisset, citra perturbationem rerum omnium & animorum subditorum suorum, grato animo rem distulisset. Sed & praedictae rationes non patiebantur dilationem, & propterea, ut V. S. Majestati notum est, si connubium illud protractum diutius fuisset, propter hostiles in illud Regnum sub quamlibet fere aestatem incursus periculum erat, ne Serenissimus Dominus meus parum otii habuisset ad tractandas Nuptias, quae si perfectae non fuissent, facile contingere potuisset, ut & occasio & omnis voluntas accipiendae uxoris ejus Serenitati ex animo decideret.
Itaque Vestram Majestatem, quae novit optime Serenissimi Domini mei filialem & semper obtemperantem animum votis V. S. Majestatis, rogat, ne putare velit, Eundem Serenissimum Dominum meum aliquid egisse in eo conjugio, quod existimaret esse non placitum V.S.R. Majestati.
Et quod cogitationes eorum, qui dissuadebant illud Serenissimi Domini mei conjugium, non sint rectae: V.S.R. Majestas considerare potest, quod pari ratione & affectu ad privata com-
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moda impediverunt congressum V.S.R. Majestatis cum meo Domino Serenissimo, qui esse debebat Vratislaviae. Verebantur enim, ne per illam mutuam visionem cum fraterna Majestate Serenissimi Domini mei, quae erat multum utilis futura statibus Vestrarum Majestatum, eorum conatus infringerentur, & consilia, quae struunt, labefactarentur.
Deductum enim est ad Serenissimum Dominum meum & id pro comperto habet, quod sunt nonnulli, qui ad hoc totis viribus nituntur, ut Regna Serenissimae Majestatis, adhuc illa vivente; qui sub Gubernatore constituantur & eorundem regnorum simul & serenissimorum Liberorum V.S.R. Majestatis curam & tutelam gerat: ut hoc indirecto modo sub absentia praesertim Reverend. Domini Cardinalis Strigoniensis eundem Gubernatorem eligant, quem velint. Procul dubio autem hi, qui serviunt commodis propriis, & talia machinantur, eo animum intendunt cum aliis fautoribus suis, ut tali gubernationi Serenissimus Dominus Imperator praeficiatur. Quae machinamenta certe vergunt in periculum Status V.S. Majestatis & Serenissimorum liberorum ejus. Trahit enim vel quemvis optimum ad se cupido regnandi, maxime, cum in manu ejus est facere quod velit, qui summae rerum praesidet. Sed etsi nulla suspicio esset alicujus sinistri facinoris de ipso Serenissimo Domino Imperatore, V. S.R. Majestas optime considerare potest regimen ejus Serenitatis, quod in proprio Imperio perit: quum referantur talia de eodem Serenissimo Domino Imperatore, quae parum utilem & securam tutelam eorundem Serenissimarum liberorum redderent. Quis modus est in illius Serenitate vel quaerendi, vel conservandi, quae necessaria sunt, pro defensione huius praesertim Inclyti Regni Ungariae
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V.R. Majestatis, quod propter plurimas & gravissimas actiones & continua bella plurimis & continuis sumtibus nunquam vacet.
Sed esto, ut & nolit aliquid sinistri cogitare idem Serenissimus Dominus Imperator, & careat his vitiis, quae de eo passim jactantur: certe V.S.R. Majestas dubitare non debet, quod illius Serenitas quasi relicto proprio Imperio possit eam curam gerere Regnorum & Serenissimorum liberorum, quae necessaria est. Cogetur itaque majorem partem ejusdem tutelae & regiminis, si in eum deferretur, illis delegare, qui matrimonium Serenissimi Domini mei dissuadebant, & Conventum Vratislaviensiem impediverunt, ne certa aliqua & solida deliberatio per mutuam visionem cum eo Serenissimo Domino de statibus eorum fieri possit; inhiantes jam nunc in eventum alicujus sinistri casus V. Majestatis, quem Deus avertat, vel etiam ipsius Imperatoris, si in Gubernatorem eligeretur, praedis ac rapinis, ac multo nefandioribus facinoribus, quae horret animus, referre, & quae per ejusmodi gubernationes saepe contigerunt Principibus & Regnis eorum. Atque utinam sine dolore proprii exempli ista referri possent, & non proprium sanguinem Vestrarum Majestatum contigissent. Haec igitur revolvens animo Serenissimus Dominus meus, & praesentiens, quod in isto Conventu futuro pro festo S. Georgii ea res tractanda sit, & sub absentia, ut dixi, Rev. D. Cardinalis Strigoniensis adsinem forsan si non obviabitur, deducenda sit. Motus debita pietate Serenissimus Dominus meus in V. Majestatem & ejus serenissimos liberos ac statum eorum, voluit ponere haec ipsa, quae retuli ante oculos ejusdem V. S. Majestatis & exhortari illam ac rogare per charitatem & affectum paternum, quem gerit in eosdem Serenissimos
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suos liberos, dignetur sua prudentia advertere ad ea pericula, quae sequi possent, ex ea gubernatione, & abstinere a consensu illius. Quia recte ultra incommoda, quae retuli, magna indignitas esset, ut hoc V.Mte vivente per improbos servos facinus conflaretur.
Serenissimus profecto Dominus meus hanc affinitatem contraxit, ut superius dictum est, ut supprimerentur per illam factiones adversae eorum, qui invident felicitati inclytae domus Majestatum Vestrarum.
Hic dicatur de stabilimento & fide obfirmata, & literis per eos datis &c. *)
Nec cessat cogitare continue de his, quae vel in praesentia vel in futurum pro felici statu & V.S. M-tatis & liberorum quoquomodo faciunt. Cujus profecto negotia & actiones omnes non minus curae sunt Serenissimo Domino, quam ejus Majestatis & Regni ipsius propria. Et sicut omnibus prosperis, quae contingunt V. S. Majestati, plurimum laetatur; ita totis viribus meditatur, ne quid sinistri contingere possit. Quandoquidem & prospera & adversa ex vinculo sanguinis & amoris atque observantiae in V. Majestatem sibi & Dominiis suis cum eadem V. Sac. Majestate reputat esse communia.
Intercepta priori illa occasione mutui congressus V. S. Majestatis cum Domino meo Serenissimo, qui Vratislaviae esse debebat, V.S.Majestas considerans necessitatem mutuae visionis cum fraterna Majestate, significaverat per Joannem Proczek, quod persistebat in proposito conveniendi simul cum eadem fraterna Majestate in Bruna, ad quem locum descendere intendit ad faciendam compositionem aliquam inter Regnum Hungariae
*) So stehts auch genau in meiner Abschrift.
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& Bohemiae super controversiis pro Silesia & Moravia ortis. Dominus meus Serenissimus intellegens congressum eum auxiliante Domino Deo, futurum utilem tam Regnis Vestrae ac illius Majestatis, atque inclytae domui V. Majestatum, tum serenissimis liberis ejus & omnibus subditis eorundem: jam tum per eundem Proczek, sicut in omnibus aliis rebus, sic & in hac voluntati V.S. Majestatis & communi utriusque desiderio satisfacere cupiens, respondit, se futurum paratum, quandocunque per V.S. Majestatem vocaretur. Nunc quoque idem significat, & offert, venturum se ad V.S. Majestatem. Tantummodo rogavit, ut. V.S. Majestas accelerare dignetur in hocce negotio, antequam appropinquet aestas. Eo enim tempore, ut scit V.S. Majestas magis timentur incursus hostiles, quibus obviare saepe necesse est etiam in persona illam fraternam Majestatem. Et nihilominus, si aliter fieri non posset, quandocunque vocabitur, postpositis omnibus aliis actionibus accurret ad V.S. Majestatem.
Nam ut ita fiat, res & negotia V. Majestam & Status Domus inclytae Earundem ac Serenissimorum liberorum Regiae Majestatis summopere profecto exposcit, & sine periculo graviori idem Conventus differri non potest. *)
Responsum a Vladislao Rege Tomicio datum 19. April. 1512.
Inprimis R. Majestas magnas agit gratias Majestati fraternae pro eo amore & affectu, quod
*) Daß diese Abschrift hier mangelhaft ist, und den Schluß weggelassen hat, erhellt aus den Punkten der Antwort. Kein geringes Licht über diese Gegebenheiten verbreitet auch die Antwort.
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dignata est per me invisere valetudinem Suam & Serenissimorum liberorum suorum, optareque illi omnia fausta & felicia, nec dubitavit unquam Sua Majestas, neque dubitat in affectu fraterno illius Majestatis erga se ac Serenissimos liberos suos, & ut illum semper & continue retineat erga se & eosdem Serenissimos liberos suos plurimum optat.
Non fuit opus agere gratias, quod haec Majestas dignata fuit mittere Oratores suos cum muneribus ad honorandas nuptias illius fraternae Majestatis; nam id fecit ex amore atque officio fraterno. Et, si licuisset ei per valetudinem, & varias occupationes, libenter honorasset propria in persona cum charissimis suis liberis easdem nuptias. Optat autem Majestas sua, ut hae ipsae nuptiae sint faustae & felices, & ut Majestas illa fraterna ex Serenissima Domina Regina & consorte sua charissima prolem desideratam suscipiat, sitque utraque illa Majestas diu superstes atque incolumis, & nati natorum & descendentium ab illis.
Quod Majestas illa fraterna significare dignata est de hostibus continuis, a quibus haec Regna assidue premuntur, & quod non curantibus aliis Principibus Christianis hae Majestates providerent periculis sibi & Regnis suis imminentibus, praesertim quod nulla spes deinceps esset generalis expeditionis contra infideles &c. Majestas haec commendat diligentiam & sollicitudinem illius fraternae Majestatis, quod cogitat de periculis imminentibus. Sed credat, non minus Majestatem Suam, ejusque Consilium de iisdem periculis sedulo cogitare & consulere: Considerare enim Majestatem Suam multa mala, quae evenire possent, si hi hostes vicini confoederati vires fuas collegerint; proptereaque mandasse omnibus subditis suis,
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ut per singula capita essent parati, & ubi necessitas, posceret, consurgerent ad arma; & ut melius de iisdem periculis Majestas Sua eonsulere & decernere possit: vocatura est ad se cito Consiliarios regni sui, &. cum illis de iisdem periculis & malis, quae imminent, & quibus modis illis obviandum sit, consilium habebit, & quidquid pro bono & tranquillo statu suorum & fraternae Majestatis regnorum faciendum decreverit, id quam primum eidem fraternae Majestati significari curabit.
Ad Transalpinum etiam & Moldaviensem Vojevodas Majestas Sua mittet oratores suos, & curabit illos inprimis componere & invicem concordare. Praeterea explorare studebit ejus Majestas per eosdem suos oratores mentem & animum eorundem Vajvodarum, quid scilicet cogitent, & quo animo sint ad suscipiendam aliquam expeditionem contra hostes communes, & si quid auxilii ab eis exspectandum sit? Nam illis etiam Majestas Sua non usque quaque confidit; scit enim illos optare, ut haec regna non omnino sint pacifica & tranquilla, & ut nos non omnino bene habeamus. Ad Moldaviensem vero Vajvodam specialiter intimabit Majestas Sua, ne foedera & pacem cum Tartaris & Scholembego ineat. Jure enim illum conqueri non posse neque de hac, neque de illa Majestate, quod esset ab illis destitutus. Hactenus enim facta sunt illi necessaria auxilia ab utraque Majestate.
Quidquid autem a praefatis Vojvodis Majestas Sua intellexerit, & similliter quid cum Consiliariis suis pro communi defensione faciendum statuerit? hoc est, quibus viis & modis praefati hostes sint aggrediendi? id quamprimum & quam diligentissime Majestati illi fraternae significabit. Nihil autem dubitat haec R. Majestas quin Deo
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annuente cum consilio & auxilio fraternae Majestatis non modo resisti poterit hostibus communibus, verum etiam illis aliqua vis inferri, & conatus illorum repelli, non sine pernicie eorundem. Interim vero Majestas quoque illa deliberet cum Consiliariis fuis & cogitet de praefatis hostibus, quomodo illis resisti possit? quibusve viis & modis, & cum quibus copiis essent aggrediendi? & non confidat illis, neque fidem det illorum promissis, quoniam totum illorum studium est, ut nobis noceant. Et intenta sit Majestas illa ad Scholembegum, qui si hac aestate sedem paternam occupaverit, verendum est, ne vires suas in haec Regna & Dominia vel illius vel istus Majestatis immittat.
De oratoribus mittendis ad confinia ad componendas inhurias Majestas haec ita constituerat, quod omnino anno praeterito oratores sui ire debuerunt ad diem constitutum. Cur autem & qualiter ea res praetermissa sit? ejus Majestas multum admiratur. Quia autem non minus subditi hujus, quam illius regni conqueruntur de ejusmodi injuriis, quae fiunt ab utraque parte, Majestas Sua mittat omnino oratores suos. Qui autem oratores ituri sunt? & pro quo tempore ac die? quoniam illos ad praesens designare non potuit, faciet de hoc fraternam Majestatem certiorem, & si fieri poterit, quod iidem oratores vadant pro Festo Pentecostes, ita ut optavit fraterna illa Majestas, dabit operam Majestas Sua, ut ita fiat: de hoc tamen ocyus eandem fraternam Majestatem edocebit.
De aperienda nova via ex terris Russiae in Hungariam & Transilvaniam &c. Magna pars subditorum hujus regni, multae Civitates superiorum & inferiorum partium regni conqueruntur saepius de ejusmodi novis viis, quas sibi faciunt
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homines de Regno Poloniae, praetereuntes antiqua emporia & depositoria in detrimentum ac praejudicium jurium hujus Regni. Cum autem Majestas illa significaverit, quod ex via illa nova proventus hujus Majestatis augeri ac crescere possent, Majestates haec, quoniam res ea tangit fere universum regnum, deliberavit de illa cum subditis suis & Consiliariis atque inquiret, si via praedicta citra jacturam ac incommodum subditorum & Fisci sui Regni fieri & admitti poterit, & quid in ea ipsa re statuerit ac decreverit, fraternae illi Majestati significabit.
Quod vero attinet ad generale Concilium: Majestas haec scripserat Sanctissimo Domino, videri sibim ut idem Concilium in aliud tempus commodius differatur; id quod illam quoque fraternam Majestatem scit eidem Sanctissimo Domino perscripsisse; ipseque Sanctissimus Dominus literas harum ambarum Majestatum seu potius illarum exempla miserat ad Reges & Principes Christianos: quibus tamen non fuit visum ex multis respectibus, ut praefatum Concilium differatur. Sanctitas igitur Domini nostri constituit omnino illud inchoare in Octava Resurrectionis Domini, prout scripsit Majestati huic Reverendissimus Dominus Strigoniensis. In quo inprimis tractari debet de Reformatione Ecclesiae in Capite & in membris. Majestas autem haec nondum constituit, si missura sit oratores ad illud Concilium nec ne? & si missura sit oratores aliquos novos hinc, vel illis, qui jam Romae sunt, negotia in Concilio agenda commissura; capto tamen super his maturo consilio, si scilicet mittet Majestas Sua oratores & quos mittet, & cum quibus mandatis, de omnibus Majestatem illam fraternam tempestive faciet certiorem: ut quemadmodum in aliis rebus
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ita in hac quoque omnia communi consilio & mutua intelligentia agant.
Reverendissimum D. Strigoniensem exposcentibus ejus meritis & virtute Majestas haec Regia habuit semper & habet commendatissimum, accedente tamen commendatione Fraternae illius Majestatis illius Dominationem Reverendissmam eo magis habere vult commendatam.
Quod Majestas illa miserit oratorem vel mittere decreverit ad Imperialem Majestatem, forte svasu oratoris Apostolici, Domini Staphilei; tametsi optime conveniebat, ut Majestas illa nihil fecisset sine scitu & consilio hujus Majestatis, & quod haec quogue Majestas suum oratorem misisset praesertim ad inducendum Imperialem Majestatem ad concordiam & pacem ineundam cum Sanctissimo Domino & Venetis: si tamen utique Majestas illa mittendum decrevit oratorem suum, ita eum instruere velit, ut cum persvadebit Imperiali Majestati ad ineundam pacem, ita agat & provideat, ut nihil fiat ipsa pace in damnum hujus Regiae Majestatis atque incommodum quoad Dalmatiam: nam haec Majestas habet intelligentiam cum praefata Imperiali Majestate, ut nihil concludat cum Venetis, nisi de Dalmatia quoque iri commodum ejusdem Majestatis concludatur. Multae enim alioquin honestae conditiones offerebantur eidem Majestati per Venetos, ut Dalmatiam illos retinere pateretur. Sed spem habens in his, quae habet ex mutua intelligentia quoad Dalmatiam cum praedicta Imperiali Majestate, easdem conditiones oblatas suscipere noluit, & haec fiunt, ut habeantur secreto. Et certe nisi habitus fuisset respectus ad hanc Majestatem & restituendam Dalmatiam; jam dudum composita fuisset pax &c.
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Secreta.
Excusationem, quam fraterna Majestas facere dignata est, de matrimonio suo per te; quod scilicet illud non distulerit seu prorogaverit in tempus iliud, ita ut optabamus; grato animo suscipimus. Voluissemus quidem & libenter vidissemus, quod Majestas Sua prorogationem aliquam matrimonii fecisset. Verum cum id fieri non potuit: grato animo suscipimus, quod Majestas illa fraterna matrimonium contraxerit. Quod illi felix, faustumque fit, optamusque, ut cito filium ex Serenissima Regina Conforte sua charissima suscipiat, in singularem nostram & Domus nostrae consolationem.
Nunquam id coram nobis fuit (nigdy to przed nami nie bylo) ut nos liberos & regna nostra gubernationi alicujus committamus, neque id in mente habuimus, neque faciemus; & Majestas fraterna de hoc non sit sollicita, quoniam id nequaquam faciemus.
Erat nobis in votis, ut eum fraterna Majestate conveniremus; ita, ut per Proczek illi significaveramus, sumusque adhue ejus animi. Verum non putamus, quod id tam cito fieri possit. Consiliarii namque Regni Bohemiae habituri sunt paulo post generalem Conventum, in quo tractaturi sunt de concordia cum Consiliariis Regni Hungariae, & priusquam ille conventus finiatur, intelligamusque quid in illo fuerit constitutum: de nostro cum fraterna Majestate congressu, pro quo scilicet tempore futuras sit, nihil certi deliberare possumus. Scientes autem etiam propter alias privatas necessitates nostras & liberorum nostrorum, tum & domus nostrae, eundem congressum nostrum mutuum cum fraterna Majestate esse sumopere necessarium: cogitabimus, ut quo citissime poterimus, istud faciamus. Quando vero &
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ubi simul conventuri simus, eandem fraternam Majestatem de hoc certiorem faciemus.
*) Dominum Vajvodam Transsilvaniae volumus gratia & favore nostro prosequi, memores intercessionis fraternae Majestatis pro eo factae, tum & ejus vinculi, quo nobis obstrictus est; nec cuipiam ipsum apud nos accusanti fidem dabimus, sed erimus illi gratiosus Dorminus. Nam de rebus omnibus cum hic esset, jam cum illo, composuimus ( Juzes'mg fszyiac zrownali).
De Banatu Croatiae & D. Georgios Fratre ejusdem Domini Vajvodae Transsilvaniae, ut scilicet illum Banum Croatiae faciamus, nihil iam mutare possumus, quoniam aliter jam de eodem Banatu constituimus & in Consilio conclusimus; cui deliberationi & tractatui interfuit ipsemet Dominus Vajvoda; atque ita praeter id, quod jam constitutum est de eodem Banatu, nihil facere, aut mutare possumus.
Exspectabamus adhoc tempus rursum ab Imperiali Majestate, ut nobis declaret voluntatem, si sororem nostram vellet suscipere in uxorem, nec ne? Ulterius tamen pendere in diuturna exspectatione nolumus; sed missuri sumus in hoc & aliis negotiis nostris ad Eandem Imperialem Majestatem proprium oratorem. Cui commissuri sumus, ut ad finem exploret, quae sit in ea re mens & voluntas illius Majestatis; quam, cum nobis per eundem oratorem nostrum declarata fuerit, Majestati fraternae quamprimum & sine mora significare studebimus. Quamvis autem forte Majestas illa fraterna parvam aut nullam spem habeat, quod Imperialis Majestas hanc affinitatem & ami-
*) Hier kommen einige Punkte, deren in unserer Abschrift der Secreta pars legationis Tomicianae nicht gedacht ist, vor.
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citiam nobiscum inire debeat: Nos tamen certe magnam spem habemus, quod eadem Imperialis Majestas id faciet.
De sigillo dando a) est certe nobis difficile id facere, neque scimus, quomodo id absque gravi perturbatione nostra & rerum nostrarum facere possimus; cogitabimus tamen, si fieri poterit, ut aliquando votis fraternae Majestatis in hoc respondeamus.
De Archi Episcopatu &c. Quoniam nondum vacat, resque adhuc futura est: non est, quod peti aut promitti debeat. Si tamen vacare ejusmodi Archiepiscopatum aliquando eveniat: volumus Reverendissimi Domini C. *) debitam rationem habere, simul & intercessionis fraternae Majestatis pro eo factae memores esse.
De bonis Domini Laurentii Ducis &c. Majestas illa non concedet cuique, neque facere id cogitat: quoniam ipsa quoque ex quibusdam pactis cum eodem Domino Duce factis sperat aliquid de iisdem bonis provenire pro Serenissimo Domino rege Ludovico.
(Die Fortsetzung folgt nächstens)
a) Wahrscheinlich ließ hier die Zápolyaische Parthey vorschlagen, einen andern ihr ergebenen Mann, statt des Georg Szamáki, zum Kanzler zu machen.
*) Colocensis? Nota Ed.