Bartholom\xE4usnacht
Erl\xE4terung: "Bartholom\xE4usnacht, die Nacht zum 24. 8. (Bartholom\xE4ustag) 1572, auch Pariser Bluthochzeit genannt. Zur Hochzeit K\xF6nig Heinrichs von Navarra, des sp\xE4teren
Heinrich IV. von Frankreich, hatten sich gro\xDFe Teile des hugenottischen Landadels nach Paris begeben. Zu dieser Zeit gab es virulente soziale und mentale Spannungen zwischen Stadt und Provinz, zudem irritierte das oft aggressive Auftreten der Hugenotten die Pariser. Nach einem missgl\xFCckten Anschlag auf den Hugenottenf\xFChrer Admiral G. de Coligny begannen diese sich in ihren Quartieren zu verschanzen, die scheinbare Kriegshaltung lie\xDF die Bev\xF6lkerung au\xDFer Kontrolle geraten. Ohne Befehl dazu begann nun ein Massaker an allen Reformierten, deren man habhaft werden konnte (ca. 2 000 Opfer, darunter Coligny). Der Funke der Gewalt sprang in zahlreiche Provinzst\xE4dte \xFCber, ohne dass die Krone eingreifen konnte. Eine direkte Schuld oder gar ein offener Befehl seitens des Hofes, besonders der K\xF6niginmutter Katharina von Medici, wurde oft, vor allem in der antimonarchischen, protestantischen und parlamentarischen Geschichtsschreibung behauptet, ohne dass daf\xFCr ein Beweis erbracht worden w\xE4re. Vielmehr muss die Bartholom\xE4usnacht als Indikator und Eruption der verschiedenen inneren, religi\xF6sen wie sozialen Konflikte Frankreichs in der 2. H\xE4lfte des 16. Jahrhunderts, hervorgerufen durch die Reformation, gesehen werden."
Quellen:
BROCKHAUS