Grumbachsche H\xE4ndel
Erl\xE4uterung: kriegerische Auseinandersetzungen 1558–67 in Franken, basierend auf lehnsrechtlichen Auseinandersetzungen W. von Grumbachs mit dem Bistum W\xFCrzburg. Als bei Grumbachs Versuch, den W\xFCrzburger Bischof Melchior von Zobel gefangen zu nehmen, dieser am 15. 4. 1558 ermordet wurde, brachen die grumbachschen H\xE4ndel offen aus. Grumbach verband seine eigenen territorialen Forderungen geschickt mit den politischen Zielen Herzog Johann Friedrichs II. von Sachsen, der durch einen allgemeinen Umsturz die 1547 an die Albertiner gefallenen Gebiete sowie die Kurw\xFCrde zur\xFCckerlangen wollte. Als Grumbach 1563 W\xFCrzburg \xFCberfiel, wurde er ebenso wie Johann Friedrich mit der Reichsacht belegt, deren Vollstreckung dem
Kurf\xFCrsten August von Sachsen \xFCbertragen wurde. Mit der Eroberung von Grumbachs Zufluchtsort Gotha und der Hinrichtung der Aufr\xFChrer bzw. der Gefangennahme Johann Friedrichs endeten 1567 die Auseinandersetzungen. Mit Grumbachs Tod brachen die letzten politischen Bestrebungen aus dem Kreis der Reichsritterschaft zusammen, die Teil einer Adelskrise im Zuge der Herausbildung fr\xFChmoderner Territorialstaaten im Heiligen R\xF6mischen Reich waren.
Quellen:
BROCKHAUS