Bl\xE4ttern:
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V.
(P33)
Beschlu\xDF des vorhergehenden St\xFCcks.
Wie gro\xDF k\xF6mmt uns der Weltweise
in diesem Augenblicke vor! Wie
unerschrocken denkt er bey einer
Begebenheit, die einen andern bis auf
die Tiefen des Herzens w\xFCrde ersch\xFCttert haben ! Der Brief war f\xFCr den
Lysimachus eine echte Arzeney. Er machete ihn nicht nur herzhaft; sondern er
erweckte in seiner gro\xDFen Seele die edelsten Empfindungen, deren ein Mensch in
seinen Umst\xE4nden nur immer theilhaftig
werden konnte. Die Hand der G\xF6tter,
dachte er bey sich selbst, st\xFCrzt die Allergl\xFCcklichsten und die Allerungl\xFCcklichsten.
Sie drehen das Rad unserer Schicksale. Auf sie will ich bauen. Dann will
ich mich selbst leiten, nicht sowohl durch
meine Hoffnungen, als durch meinen
Muht, welcher ein Geschenk ihrer
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mildth\xE4tigen G\xFCte ist. Bis auf den letzten
Augenblick will ich ein Leben vertheidigen, von dem ich so viele herrliche Verhei\xDFungen habe.,,
Der Tag kam herbey, an dem sich
der Raht der G\xF6tter, und die Gr\xF6\xDFe
des Lysimachus gleich stark verkl\xE4reten.
Man f\xFChrte ihn zu dem bestimmten Platze, den eine unz\xE4hlbare Menge Volks
gleichsam umzirket hatte. Jeder wollte
ein Zeuge der Herzhaftigkeit, oder des
Entsetzens dieses Ungl\xFCckseligen seyn.
Man lie\xDF einen jungen starken L\xF6wen
auf ihn los. Seine M\xE4hne str\xE4ubte
sich. Aus seinem aufgesperrten Rachen
dampfte ein wildes Feuer. Mit einem
f\xFCrchterlichen Gebr\xFClle sprang er auf den
Lysimachus zu. Dieser hatte aus Vorsichtigkeit seinen Arm in einen langen
Mantel gewickelt. Diesen Arm hielt
ihm zuerst dar. Die Bestie wollte ihn zermalmen. Voller Muht ergriff Lysimachus seine Zunge, ri\xDF sie aus den Schlunde, und warf sie zu Boden.
K\xFChne und herzhafte Handlungen gefielen dem
Alexander nat\xFCrlicher Weise.
Er erstaunte \xFCber eine That, die seinen
Augen noch nicht vorgekommen war. Einen Augenblick stand er ganz unbeweglich.
Die Bewunderung bem\xE4chtigte sich
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seiner ganzen Seele, und in diesen wenigen
Minuten kam sein sonst erhabner Geist
zur\xFCck. „ Lysimachus, hier hast du meine
Hand, zum Zeichen meiner Freundschaft,
die ich dir wieder schenke. Versage mir
aber auch die deinige nicht. Mein Eifer hat weiter zu nichts gedienet, als
dir Gelegenheit zu einer Handlung zu
geben, die dem Leben eines Alexanders
fehlet.,,— Das war der Stralder Selbsterkenntni\xDF, von dem ich oben geredet
habe, und der die Seele der Monarchen
so selten durchf\xE4hrt. In diesem Augenblicke war Alexander, der grosse Alexander, nicht in Ansehung seiner Siege,
denn diese sind nichts, als schreckliche
Verw\xFCstungen der L\xE4nder; sondern in
Ansehung der Denkungsart, welche er
bey dieser Gelegenheit \xE4u\xDFerte, und bey
welcher er auch verblieb. Denn er schenkte dem Lyslmachus seine v\xF6llige Gnade,
und dieser behtete voll Ehrfurcht die
Rathschl\xFC\xDFe der Unsterblichen an. Er
erwartete die Erf\xFCllung ihrer Verhei\xDFungen, ohne sie voll ungeduldiger Begierde zu suchen, oder aus einer feigen Zaghaftigkeit zu fliehen. Alexander starb
endlich, und, wenn man aufrichtig reden
soll, mit ihm alle seine Gr\xF6\xDFe. Eben
die Nacht des Todes, die seine Augen
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umzog, verdunkelte zugleich seinen Glanz,
mit dem er im Leben geblendet hatte.
Das Grab hemmt den Strom aller
k\xFChnen Thorheiten und gl\xFCcklichen Nasereyen. In der unabsehlichen Weite
der Ewigkeit zerstreuen sich alle Nebel.
Der, dem in seinem Leben eine ganze
Welt zu enge gewesen war, durfte sich
nunmehr keine andere suchen, auch diese
zu bekriegen und zu \xFCberwinden; nach
dem er mit der ersten noch nicht einmal,
bis an die H\xE4lfte gekommen war. Kurz,
Alexander war dahin, und alle seine V\xF6lker ohne Herrscher.
Sein Sohn war
ein Kind, und sein Bruder
Aridaus der
Kindheit noch nicht wirklich entgangen.
Olympia besa\xDF nichts, als die K\xFChnheit
schwacher Seelen. Die Grausamkeit
war bey ihr Muht.
Roxane,
Euridice
und
Statire lagen im Schmerze gleichsam begraben. Verstand man im k\xF6niglichen Pallaste die Kunst zu seufzen; so
war man desto unwissender in der Kunst
zu regieren. Die Generale des K\xF6nigs
richteten also ihre Augen auf den Trohn.
Durch den Ehrgeiz aller, wurde der Ehrgeiz eines jeden insbesondere in Schranken erhalten. Man theilte das Reich.
Das St\xFCck, welches ein jeder bekam,
sah er, als den Lohn aller seiner M\xFChe,
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und ausgestandenen Beschwerlichkeiten
an. Den Lysimachus erhob das Schicksal zu einem Beherrscher Asiens. Er
bestieg den Trohn mit allen den grossen
und trefflichen Empfindungen, welche die
Lehren des
Kallisthenes in ihm erreget
hatten. Ja er erkannte so gar, da\xDF er
itzt seines Unterrichts mehr, als jemals
n\xF6htig hatte. Wie viele K\xF6nige sind dem Lysimachus wohl hierinn gleich,
oder nur \xE4hnlich ! Er dachte bey sich
selbst: ,,Die Zufriedenheit des Kallisthenes g\xE4be mir zu erkennen, da\xDF ich
eine gute und tugendhafte Handlung
vollbracht h\xE4tte, und sein Misvergn\xFCgen w\xFCrde mich allemal erinnern, ein begangenes und verschuldetes Uibel wider
gut zu machen. Ich finde diese Verh\xE4ltni\xDF zwischen mir und meinem Volke.
Ich regiere ein Volk, das mich liebet.
Die H\xE4upter der Familien hoffen auf die
Dauer meines Lebens eben so stark, als
auf das Leben ihrer Kinder, und diese
f\xFCrchten eben so sehr meinen Verlust,
als den Verlust ihrer V\xE4ter. Wie
gl\xFCckselig sind meine Unterthanen, und
wie gl\xFCcklich bin ich! „ O wann h\xF6ren
die Monarchen auf, wie Alexander zu
herrschen, und wann fangen sie an, wie
Lysimachus zu denken?
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Vortreffliches Wasser, Flecke, aus Tuch, Stoffen, und Seidenzeug zu bringen.
Aus dem British Magaz.
Nimm zwey
Pfund Brunnenwasser,
thue Potasche, einer Nu\xDF gro\xDF hinein, und schneide eine Citrone in kleine
St\xFCcke. Dieses mit einander wohl gemischt, und gesch\xFCttelt, mu\xDF 24. Stunden in der Sonne stehen, alsdann durch
feine Leinwand gesiegelt, und das klare
Wasser zum Gebrauche aufgehoben werden. Dieses Wasser nimmt alle Flecke
weg, sie seyen vom Peche, Fette, Schmier,
oder Oel; sowohl von H\xFCten, als Tuch,
Stoffen, Seiden, Kattun, und Leinwand, und zwar im Augenblicke. So
bald der Fleck weg ist, mu\xDF man die
Stelle mit Wasser auswaschen, so wird
man, wenn sie trocken worden, nichts
mehr davon sehen.
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N\xFCtzliche Behutsamkeit beym Springen.
Aus dem London. Magaz.
Man hat viele Beyspiele, da\xDF Personen einen Schenkel zerbrochen, indem sie von einem Wagen gesprungen. Die wahre Ursache davon ist folgende:
Indem sie ausspringen, stehen sie auf
den Fersen, und lassen das Gewicht des
K\xF6rpers auf den Schenkel in einer graden Linie fallen. Dieses giebt einen so
heftigen Sto\xDF an dem Schenkelbeine,
da\xDF er dadurch zerbricht. Die Mittel nun, diesem Schaden zuvorzukommen,
sind keine andern, als auf den Ballen
des Fusses nieder zu fallen. Dieses wird
das Gewicht des K\xF6rpers theilen, und
die Geschwindigkeit verhindern, da\xDF man nicht st\xE4rker auf die Fersen, wenn sie
auf den Grund kommen, fallen wird,
als das Schenkelbein tragen kann.
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Mittel, die Ratzen zu zerst\xF6ren.
Aus eben demselben.
Man nehme Nux vomica, eine Unze,
oder weniger, pulversirt, und mit
Butter, oder Schweinschmalz zusammen
zu einem Taige vermischt. Von diesem
thut man, wie eine Haselnu\xDF gro\xDF in
ein St\xFCckchen wei\xDFes Schreibpapier; und
legt in ein jedes Loch, wo die Ratzen
aus und ein gehen, dergleichen gef\xFClltes
Papier. Die Ratzen, welche davon fressen, laufen nach der freyen Luft, und
sterben, ohne da\xDF sie etwas zu trinken
suchen, wie bey andern giftigen Mitteln.
— Sollte aber ein Hund, oder eine Katze, dergleichen Dose einmal verschlucken,
so wird das Thier wohl sehr krank werden, ein L\xF6ffel voll Oel aber, wird es
wieder gesund machen.
Bl\xE4ttern:
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