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V.

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Beschlu\xDF des vorhergehenden St\xFCcks.

Wie gro\xDF k\xF6mmt uns der Weltweise in diesem Augenblicke vor! Wie unerschrocken denkt er bey einer Begebenheit, die einen andern bis auf die Tiefen des Herzens w\xFCrde ersch\xFCttert haben ! Der Brief war f\xFCr den Lysimachus eine echte Arzeney. Er machete ihn nicht nur herzhaft; sondern er erweckte in seiner gro\xDFen Seele die edelsten Empfindungen, deren ein Mensch in seinen Umst\xE4nden nur immer theilhaftig werden konnte. Die Hand der G\xF6tter, dachte er bey sich selbst, st\xFCrzt die Allergl\xFCcklichsten und die Allerungl\xFCcklichsten. Sie drehen das Rad unserer Schicksale. Auf sie will ich bauen. Dann will ich mich selbst leiten, nicht sowohl durch meine Hoffnungen, als durch meinen Muht, welcher ein Geschenk ihrer

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mildth\xE4tigen G\xFCte ist. Bis auf den letzten Augenblick will ich ein Leben vertheidigen, von dem ich so viele herrliche Verhei\xDFungen habe.,, Der Tag kam herbey, an dem sich der Raht der G\xF6tter, und die Gr\xF6\xDFe des Lysimachus gleich stark verkl\xE4reten. Man f\xFChrte ihn zu dem bestimmten Platze, den eine unz\xE4hlbare Menge Volks gleichsam umzirket hatte. Jeder wollte ein Zeuge der Herzhaftigkeit, oder des Entsetzens dieses Ungl\xFCckseligen seyn. Man lie\xDF einen jungen starken L\xF6wen auf ihn los. Seine M\xE4hne str\xE4ubte sich. Aus seinem aufgesperrten Rachen dampfte ein wildes Feuer. Mit einem f\xFCrchterlichen Gebr\xFClle sprang er auf den Lysimachus zu. Dieser hatte aus Vorsichtigkeit seinen Arm in einen langen Mantel gewickelt. Diesen Arm hielt ihm zuerst dar. Die Bestie wollte ihn zermalmen. Voller Muht ergriff Lysimachus seine Zunge, ri\xDF sie aus den Schlunde, und warf sie zu Boden. K\xFChne und herzhafte Handlungen gefielen dem Alexander nat\xFCrlicher Weise. Er erstaunte \xFCber eine That, die seinen Augen noch nicht vorgekommen war. Einen Augenblick stand er ganz unbeweglich. Die Bewunderung bem\xE4chtigte sich

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seiner ganzen Seele, und in diesen wenigen Minuten kam sein sonst erhabner Geist zur\xFCck. „ Lysimachus, hier hast du meine Hand, zum Zeichen meiner Freundschaft, die ich dir wieder schenke. Versage mir aber auch die deinige nicht. Mein Eifer hat weiter zu nichts gedienet, als dir Gelegenheit zu einer Handlung zu geben, die dem Leben eines Alexanders fehlet.,,— Das war der Stralder Selbsterkenntni\xDF, von dem ich oben geredet habe, und der die Seele der Monarchen so selten durchf\xE4hrt. In diesem Augenblicke war Alexander, der grosse Alexander, nicht in Ansehung seiner Siege, denn diese sind nichts, als schreckliche Verw\xFCstungen der L\xE4nder; sondern in Ansehung der Denkungsart, welche er bey dieser Gelegenheit \xE4u\xDFerte, und bey welcher er auch verblieb. Denn er schenkte dem Lyslmachus seine v\xF6llige Gnade, und dieser behtete voll Ehrfurcht die Rathschl\xFC\xDFe der Unsterblichen an. Er erwartete die Erf\xFCllung ihrer Verhei\xDFungen, ohne sie voll ungeduldiger Begierde zu suchen, oder aus einer feigen Zaghaftigkeit zu fliehen. Alexander starb endlich, und, wenn man aufrichtig reden soll, mit ihm alle seine Gr\xF6\xDFe. Eben die Nacht des Todes, die seine Augen

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umzog, verdunkelte zugleich seinen Glanz, mit dem er im Leben geblendet hatte. Das Grab hemmt den Strom aller k\xFChnen Thorheiten und gl\xFCcklichen Nasereyen. In der unabsehlichen Weite der Ewigkeit zerstreuen sich alle Nebel. Der, dem in seinem Leben eine ganze Welt zu enge gewesen war, durfte sich nunmehr keine andere suchen, auch diese zu bekriegen und zu \xFCberwinden; nach dem er mit der ersten noch nicht einmal, bis an die H\xE4lfte gekommen war. Kurz, Alexander war dahin, und alle seine V\xF6lker ohne Herrscher. Sein Sohn war ein Kind, und sein Bruder Aridaus der Kindheit noch nicht wirklich entgangen. Olympia besa\xDF nichts, als die K\xFChnheit schwacher Seelen. Die Grausamkeit war bey ihr Muht. Roxane, Euridice und Statire lagen im Schmerze gleichsam begraben. Verstand man im k\xF6niglichen Pallaste die Kunst zu seufzen; so war man desto unwissender in der Kunst zu regieren. Die Generale des K\xF6nigs richteten also ihre Augen auf den Trohn. Durch den Ehrgeiz aller, wurde der Ehrgeiz eines jeden insbesondere in Schranken erhalten. Man theilte das Reich. Das St\xFCck, welches ein jeder bekam, sah er, als den Lohn aller seiner M\xFChe,

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und ausgestandenen Beschwerlichkeiten an. Den Lysimachus erhob das Schicksal zu einem Beherrscher Asiens. Er bestieg den Trohn mit allen den grossen und trefflichen Empfindungen, welche die Lehren des Kallisthenes in ihm erreget hatten. Ja er erkannte so gar, da\xDF er itzt seines Unterrichts mehr, als jemals n\xF6htig hatte. Wie viele K\xF6nige sind dem Lysimachus wohl hierinn gleich, oder nur \xE4hnlich ! Er dachte bey sich selbst: ,,Die Zufriedenheit des Kallisthenes g\xE4be mir zu erkennen, da\xDF ich eine gute und tugendhafte Handlung vollbracht h\xE4tte, und sein Misvergn\xFCgen w\xFCrde mich allemal erinnern, ein begangenes und verschuldetes Uibel wider gut zu machen. Ich finde diese Verh\xE4ltni\xDF zwischen mir und meinem Volke. Ich regiere ein Volk, das mich liebet. Die H\xE4upter der Familien hoffen auf die Dauer meines Lebens eben so stark, als auf das Leben ihrer Kinder, und diese f\xFCrchten eben so sehr meinen Verlust, als den Verlust ihrer V\xE4ter. Wie gl\xFCckselig sind meine Unterthanen, und wie gl\xFCcklich bin ich! „ O wann h\xF6ren die Monarchen auf, wie Alexander zu herrschen, und wann fangen sie an, wie Lysimachus zu denken?

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Vortreffliches Wasser, Flecke, aus Tuch, Stoffen, und Seidenzeug zu bringen.

Aus dem British Magaz.

Nimm zwey Pfund Brunnenwasser, thue Potasche, einer Nu\xDF gro\xDF hinein, und schneide eine Citrone in kleine St\xFCcke. Dieses mit einander wohl gemischt, und gesch\xFCttelt, mu\xDF 24. Stunden in der Sonne stehen, alsdann durch feine Leinwand gesiegelt, und das klare Wasser zum Gebrauche aufgehoben werden. Dieses Wasser nimmt alle Flecke weg, sie seyen vom Peche, Fette, Schmier, oder Oel; sowohl von H\xFCten, als Tuch, Stoffen, Seiden, Kattun, und Leinwand, und zwar im Augenblicke. So bald der Fleck weg ist, mu\xDF man die Stelle mit Wasser auswaschen, so wird man, wenn sie trocken worden, nichts mehr davon sehen.

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N\xFCtzliche Behutsamkeit beym Springen.

Aus dem London. Magaz.

Man hat viele Beyspiele, da\xDF Personen einen Schenkel zerbrochen, indem sie von einem Wagen gesprungen. Die wahre Ursache davon ist folgende: Indem sie ausspringen, stehen sie auf den Fersen, und lassen das Gewicht des K\xF6rpers auf den Schenkel in einer graden Linie fallen. Dieses giebt einen so heftigen Sto\xDF an dem Schenkelbeine, da\xDF er dadurch zerbricht. Die Mittel nun, diesem Schaden zuvorzukommen, sind keine andern, als auf den Ballen des Fusses nieder zu fallen. Dieses wird das Gewicht des K\xF6rpers theilen, und die Geschwindigkeit verhindern, da\xDF man nicht st\xE4rker auf die Fersen, wenn sie auf den Grund kommen, fallen wird, als das Schenkelbein tragen kann.

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Mittel, die Ratzen zu zerst\xF6ren.

Aus eben demselben.

Man nehme Nux vomica, eine Unze, oder weniger, pulversirt, und mit Butter, oder Schweinschmalz zusammen zu einem Taige vermischt. Von diesem thut man, wie eine Haselnu\xDF gro\xDF in ein St\xFCckchen wei\xDFes Schreibpapier; und legt in ein jedes Loch, wo die Ratzen aus und ein gehen, dergleichen gef\xFClltes Papier. Die Ratzen, welche davon fressen, laufen nach der freyen Luft, und sterben, ohne da\xDF sie etwas zu trinken suchen, wie bey andern giftigen Mitteln. — Sollte aber ein Hund, oder eine Katze, dergleichen Dose einmal verschlucken, so wird das Thier wohl sehr krank werden, ein L\xF6ffel voll Oel aber, wird es wieder gesund machen.


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Topic revision: r12 - 30 Jul 2012, KatalinBlasko
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