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Bl\xE4ttern:
I. Jahrgang, X. St\xFCck -
I. Jahrgang, XII. St\xFCck
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I. Jahrgang, XI. St\xFCck, den 11. September 1771.
I. Allerh\xF6chste Verordnungen.
Das, von
Ihro k.k. apost. Maj. unterm 26 Augustus f\xFCr die gesammten deutsch- und b\xF6hmischen Erbl\xE4nder allergn\xE4digst, kund gemachte Patent wollen wir unsern Lesern, wie gew\xF6hnlich Auszugsweise mittheilen. Es betrifft dasselbe die bereits zur Zeit der Kaiser
Ferdinand, und
Kaiser Karl des VI. glorreichen Andenkens eingef\xFChrten Amortisationsgesetze, wegen Erwerbung unbeweglicher G\xFCter f\xFCr die Geistlichkeit: denen schon von
Herzog Albrecht in Oesterreich 1340, und dem
Kaiser Ferdinand dem ersten 1527 gemessene Schranken gesetzet wurden.
Es hat n\xE4mlich die Erfahrung gelehret, da\xDF der auf das allgemeine Beste abzielende Endzweck, zur Aufrechthaltung des weltlichen Standes, bisher nicht erreichet worden.
Daher ist nicht allein die Festhaltung dieser bereits eingef\xFChrten Amortisationsgesetze, quoad immobilia; sondern auch in vim pragmaticae perpetuae gesetzm\xE4\xDFig verordnet worden und zwar:
1) Wird das Quantum der sowohl in inl\xE4ndische, als auch mit allerh\xF6chster Erlaubni\xDF, in ausw\xE4rtige Kl\xF6ster und Orden eintretenden Unterthanen beyderley Geschlechts mitbringenden Dotis ohne Unterschied der geistlichen Orden, auf die Summe von 1500 Gulden rheinisch gesetzet: und dieses dergestalt, da\xDF solche lediglich in fahrendem Verm\xF6gen oder bonis mobilius bestehen, und hierunter nicht nur die dos selbst, sondern auch die sogenannte Ausstattung oder Ausstaffirung, und und alle \xFCbrigen Kosten ohne Ausnahme, die etwa bey der Einkleidung und Profe\xDFion geschehen, mit darunter verstanden seyn sollen.
Diese Summe von 1500 Gulden soll sich auch bey den Verm\xF6glichsten niemals weiter erstrecken, wohl aber darf sie weniger betragen: welches jedoch den Kl\xF6stern, Orden, Kandidaten, ihren Aeltern oder Vorm\xFCndern allein \xFCberlassen wird; wenn indessen
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2) Jemand seinem Kinde, oder Befreundten beyderley Geschlechts, in einem Kloster oder Orden, auf seine Lebenszeit ein Vitalitium zu seinem Belieben zudenken wollte: so darf dessen Betrag h\xF6chstens des Jahrs 200 Gulden ausmachen, mit dem ernstgemessenen Beysatze: das Kapital zu diesem Vitalitio niemals dem Kloster oder dem Orden zu \xFCbergeben; sondern solches in fundis publicis, oder in andern sichern Oertern anzulegen: und mu\xDF folglich dasselbe, nach Absterben des, das Vitalitium genie\xDFenden Theils, wieder an jene gelangen, denen es geb\xFChret.
3) Sind ausser dem pro dore oben ausgemessenen Betrage, worunter auch verstanden ist, was dem Eintretenden in R\xFCcksicht seines Eintrittes geschenkt oder vermacht werden wollte, oder er selbst dem Kloster per actus inter viros, oder mortis causa zuwendet, alle anderweitige acquisitiones sub quocunque titulo den geistlichen Orden und Kl\xF6stern anmit verbotten. Da nun
4) \xFCber den mehrbesagten Dotatens-Betrag von 1500 Gulden, und auch nur diesen in dem ohnehin verstandenen Falle der Profe\xDFion eines Kandidaten beyderley Geschlechts, alle \xFCbrige acquisitiones per actus inter vivos & mortis causa; folglich auch per successionem ex testamento, vel ab intestato, woher sie immer kommen k\xF6nnen, zu H\xE4nden der geistlichen Orden und Kl\xF6ster g\xE4nzlich eingestellet seyn sollen; so wird blo\xDF dasjenige ausgenommen, was als ein wahres Allmosen; ein Verm\xE4chtni\xDF auf heilige Messen, oder Jahrt\xE4ge; und andere fromme Stiftungen, den Kl\xF6stern und Orden zugedacht wird; jedoch mit dem ausdr\xFCcklichen Befehl, und nicht anders: da\xDF das zu diesen letztern F\xE4llen bestimmte Geld und Kapital niemals dem Orden oder Kloster abgegeben, sondern in fundis publicis angelegt, und nach Maa\xDFgebung der bereits in Stiftungssachen erlassenen Anordnung damit f\xFCrgegangen, folglich auf dessen Aufrechthaltung von der Beh\xF6rde die Obsorge getragen werden soll.
Zu Errichtung dieser Stiftungen wird nur in jenem Falle die landesf\xFCrstliche Erlaubni\xDF ausgewirket, wenn zu dergleichen, bona immobilia, als liegende G\xFCter bestimmet wurden.
Ein Kandidat oder Kandidatinn darf mit dem eigenen Verm\xF6gen disponiren: doch allemal vor Ablegung der Profe\xDFion, und in soweit es dem gegenw\xE4rtigen Verboth nicht zuwider laufet. Endlichen werden.
5) Alle Actus inter vivos & mortis causa, welche wider dieses Gesetz oder in fraudem legis directe vel indirecte, heimlich oder \xF6ffentlich geschehen, anmit im voraus f\xFCr null und nichtig erkl\xE4ret. Alle Uebertreter, sammt jenen, welche auf was immer f\xFCr eine Art und Weise mitgewirket haben, sollen durch ansehnliche Geldbu\xDFen und anderweitige Ahndnugen ernsthaft bestraffet, auch den Angebern der gew\xF6hnliche Theil ebenfalls abgereichet werden.
Diese heilsame Pragmatica soll hiemit zu jedermanns Wissen und Nachachten in allen deutsch-und b\xF6heimischen Erbl\xE4ndern kund gemacht, somit zu allen Zeiten die pflichtschuldigste Ob-
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sicht hier\xFCber getragen, und alle schwere Ungnade und Strafe vermieden werden.
D.
II. Von K\xFCnstlern.
Fernere Fortsetzung von den Mitgliedern der kaiserl. k\xF6nigl. Academie der Mahler- Bildhauer- und Baukunst, und ihren Kunstwerken.
erhielte 1750. das erste Pr\xE4mium in der Architectur durch eine Zeichnung von einem Hoftheater. Sein Aufnahmst\xFCck zum Mitglied der Akademie bestehet in einem Gem\xE4hlde, worauf eine r\xF6mische Triumphpforte vorgestellet ist.
Von seinen sch\xF6nen Werken ist hier zu sehen: bey den
PP. Paulinern zu Herrnals, in dem Speisesaale, auf dessen Decke, 1. Das Abendmahl Christi, 2. das Leben des
H. Einsiedlers Pauli; an den Seitenw\xE4nden 1. Die Hochzeit zu Cana in Galil\xE4a, 2. die
H. Magdalena, bey den F\xFCssen Christi, 3. die Israeliten, mit Sammlung des Manna besch\xE4ftiget, 4. eben diese, bey dem Felsen Horeb, in Fresco gemahlt.
In Braunschweig, in der herzogl. Burg, auf der Decke eines Saales; die Best\xFCrmung der Riesen; und der Sieg der G\xF6tter mit Oelfarben.
In Paris, auf den Wall, ein Prospect auf einer Mauer, wo Rom, als eine triumphirende Figur auf einem Fu\xDFgestelle, in einer Blende, nebst zween Sklaven angebracht ist.
Die von diesem K\xFCnstler gemahlten Theatraldecorationen sind so hoch gesch\xE4tzet, da\xDF sie hier nur selten, und alleine bey gro\xDFen Feyerlichkeiten gebrauchet werden.
Zu Hessenstamm, ohnweit Frankfurt am Mayn, auf Veranstaltung Sr. Ercellenz, des
Herrn Reichsgrafen von Sch\xF6nborn, die Zeichnung zur gehaltenen Illumination, bey der Kr\xF6nung
Sr. itzt regierenden kaiserl. Majest\xE4t.
Zu Klagenfurt, auf Anordnung des
Hrn. Grafens v. Heister Excellenz, im Jahre 1765. die Decoration des Theaters, und ein Ri\xDF zur damaligen Beleuchtung auf dem gro\xDFen Platze.
Eben daselbst bey den
P. P. Franciscanern, eine Kapelle, mit Architectur, nebst den
H. Antonius und
mehr Figuren.
Im Stift Vitring n\xE4chst Klagenfurt, die Bibliothek, in der Mitte mit einem gro\xDFen Feld, und zween Bogentheilen, nebst 12. kleinen Feldern: hiern\xE4chst auch der Speisesaal daselbst in Fresco mit biblischen Historien gezieret.
Zu Laibach, auf dem neu erbauten Theater, ein gro\xDFer Plafond, Cortinen, und verschiedene Decorationen.
Zu Brugg an der Leitha in der Kirche der
PP. Augustiner, eine Prospectmauer an dem Hochaltar, wie auch in der Pfarr daselbst in Fresco.
Zu Goi\xDF, an dem Neusiedlersee in der Pfarre ein Sanctuarium; wie auch zu Pettendorf und Nendorf in Fresco.
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Zu Ofen, bey den PP. Trinitariern, die
4. Evangelisten, in der gro\xDFen Kuppel; dann ein Platfond auf dem Chor.
Ferner noch allhier zu Wien; in dem
gr\xE4flich-sch\xF6nbornischen Garten, ein Saal mit Antiken Compartimenten und Verzierungen.
In der Kirchen der Vorstadt Liechtenthal, die Verzierungen auf Stuckoart in Fresco.
Auf Veranstaltung Sr. Excellenz des
Hrn. Marquis Durfort, bey der ersten Verm\xE4hlung
Sr. kais. Maj. die Zeichnung zur Illumination und zum Feuerwerk mit Farben entworfen , auf 11/2 Regalbogen, welche nach Paris abgeschicket worden. .
Zu diesem Verzechni\xDFe der verschiedenen St\xFCcke dieses K\xFCnstlers, wodurch er sich den Beyfall aller Kenner, und die Hochachtung der Liebhaber erworben hat, wollen wir nur noch dieses anf\xFCgen, da\xDF er bey seiner vorz\xFCglichen Geschicklichkeit in dem Architekturmalen, auch die seltene Gabe besitze, alle St\xFCcke, so genau nach den Regeln auszuf\xFChren, da\xDF jeder Baumeister darnach zu bauen im Stande ist.
Sein Aufnahmst\xFCck stellet in symbolischen Figuren vor: wie das Studium der Akademie wider ihre Feinde m\xE4chtig unterst\xFCtzet wird.
In seiner Art zu mahlen bem\xFChet er sich vorz\xFCglich, durch flei\xDFige Nachahmung des ber\xFChmten Rubens sich von andern zu unterscheiden.
Von ihme sind, nebst vielen andern, folgende St\xFCcke allhier in Wien, \xF6ffentlich zu sehen:
Der f\xFCr
Se. kaiserl. Majest\xE4t Joseph II. mit verschiedenen Allegorien gezierte Staatswagen, wodurch er sowohl das allerh\xF6chste Wohlgefallen, als ein besonders Lob bey kennern erworben hat.
Bey den PP. Franciscanern, das Altarblatt , worauf der
H. Johannes Capistranus vorgestellet ist.
Bey St. Florian, das Hochaltarblatt
St. Florianus.
Zu Poystorf, das Hochaltarblatt,
St. Antonius, wie auch die Verm\xE4hlung der
H. Catharina bey den PP. Capucinern.
Zu Hollabrunn, eben der
H. Antonius.
Zu Tulln bey den Klosterfrauen, der
H. Johann von Nepomuck, wie er Allmosen austheilet.
Zu Burgstall, der sterbende
H. Joseph. In Hungarn, zu Presburg, f\xFCr
Se. k\xF6nigl. Hoheit von Sachsen-Teschen ein Wagen mit poetischen Figuren; wie auch vier Supraporten von Kindern, welche die K\xFCnste vorstellen. F\xFCr Se. Excellenz, den
Hrn. Grafen Eszterhazi, Bischof zu Erlau, ein Blatt, der
H. Evangelist Johannes. F\xFCr
Se. Excellenz Hrn. Grafen von Balassa in Pressburg, eine
H. Anna, und zwey andere kleine Bl\xE4tter. F\xFCr die PP. Jesuiter in Ofen acht Bl\xE4tter. In Temeswar, der
H. Wendelius; Zu Eszek bey den PP. Jesuitern, der
H. Erzengel Michael, und der H. Johann von Nepomuck. Zu Wayzen f\xFCr
Se. Eminenz den Cardinalen von Migazj zwey kleine Bl\xE4tter; Zu Eysenstadt bey den barmherzigen Br\xFCdern, der H. Antonius.
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Von diesem K\xFCnstler k\xF6nnten noch verschiedene St\xFCcke, die in B\xF6heim und Siebenb\xFCrgen zu sehen sind, angef\xFChret werden; man will aber davon, wie von vielen Kabinetst\xFCcken, welche bey vornehmen Kennern und Liebhabern, ihre kostbare Gem\xE4cher zieren, f\xFCr diesesmal nichts erw\xE4hnen.
Sein aus Metall verfertigtes Aufnahmst\xFCck stellet vor: wie
Diana mit dem
Cupido den schlafenden
Endymion besuchen.
Von ihme siehet man hier in Wien, vier steinerne Statuen, auf der Facciata der Carmeliter Kirche auf der Laimgruben, und zu Mariah\xFClf den
H. Paulus. Die daselbst befindlichen drey Alt\xE4re von seiner Erfindung, die er selbst verfertiget hat, zeigen von seiner Geschicklichkeit.
Auf dem Sonntagsberg ist ein von
Herrn Hefele erfundener Altar, von Ihme mit Figuren und Ornamenten besetzet worden.
Eine von ihm gemachte Gruppe aus Alabaster, die den
Apollo,
Minerva, und einen Knaben, als eine Allegorie vorstellet, ist so ansehnlich, da\xDF sie in die
hochf\xFCrstl. Liechtensteinische Gallerie gesetzt zu werden verdienet hat.
Bey den, von ihme verfertigten Grabm\xE4lern herrschen die ihm besonders angebohrene Gaben; welche von Kennern hochgeachtet werden.
v. W.
III. Von der Landwirthschaft.
Wir haben unsern Lesern in dem
7ten St\xFCcke und dessen 4ten Artickel Hofnung gemacht, da\xDF der zum besten erbl\xE4ndischer Unterthanen allergn\xE4digst bestellte Bienenmeister
Herr Anton Janscha, ein kleines Werk von Bienenschw\xE4rmen verfassen, und dem Druck \xFCbergeben werde. Da nun dasselbe bey dem k.k. Illyrisch- und Orientalischen Hof- wie auch N. Oe. Landschafts- und Unversit\xE4tsbuchdrucker
Hrn. Joseph Kurzb\xF6ck allhier die Presse verlassen; so finden wir uns verbunden, es anzuzeigen. Dieses Werkchen f\xFChret folgenden Titel: Abhandlung von Schw\xE4rmen der Bienen 1771. und ist, ohne Vorrede und Register 126. Seiten stark. Wir wollen den Inhalt der Abhandlung liefern, damit man von dem Werthe derselben urtheilen k\xF6nne.
In dem Eingange werden die verschiedenen Arten der Bienenst\xF6cke oder K\xF6rbe erz\xE4hlet: vorn\xE4mlich aber jene, welche der Herr Bienenmeister, ohne die andern zu verachten, den \xFCbrigen vorgezogen, S. 13. und 14. genau beschrieben.
Das Werk ist in zween Theile abgesondert, und wird darinnen gehandelt: in dem 1ten, von nat\xFCrlichen Schw\xE4rmen, und dessen 1.) Abschnitte, von den Ursachen, der Verschiedenheit und Bef\xF6rderung der nat\xFCrlichen Schw\xE4rme, 15. Seite. 2.) von ihren Eigen-
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schaften und Eintheilungen 28. S. 3.) von ihren Kennzeichen. 35. S. 4.) von den Kennzeichen des Tages, wann der Schwarm ausziehen soll. 46. S. 5.) von den Kennzeichen, welche unmittelbar vor dem Auszuge aus dem Stocke in der Luft, vorausgehen. 48. S. 6.) was an den Schw\xE4rmenselbst zu beobachten ist. 48. S. 7.) von derselben Einsch\xF6pfen oder Fassen. 79. S. 8.) was nach dem Schw\xE4rmen zu thun sey? Dieser Abschnitt ist besonders merkw\xFCrdig, und enth\xE4lt ganz eigene Wahrnehmungen. 98.S. in dem 2ten Theile von k\xFCnstlichen Schw\xE4rmen. 1ter Abschnitt. Von derselben Nutzen und Schaden. 105.S.3.) von wirklicher Abtheilung derselben; wovon er 7. verschiedene Arthen anf\xFChret, allen andern aber die \xA7. 96. beschriebene vorziehet.
In der Vorrede verspricht er, da\xDF er sich angelegen seyn lassen wolle, den Liebhabern der Bienen, etwas vollst\xE4ndigeres von seinen langen Erfahrungen in diesem Theile der Landwirtschaft zu liefern. Wir w\xFCnschen, da\xDF die vorausgesetzte Bedingung erf\xFCllet, und diesem gemachten Versprechen ein v\xF6lliges Gen\xFCgen geleistet werden m\xF6chte.
M.
IV. Bergbau.
In der
Ank\xFCndigung unserer Bl\xE4tter haben wir versprochen, wie von andern den Bergbau betreffenden Umst\xE4nden, also auch von feilgebothenen Bergtheilen Nachricht zu geben. Weil aber fast alles, was uns in diesem St\xFCcke indessen vorgekommen ist, von der Beschaffenheit war, da\xDF wir Bedenken getragen, es dem Publikum mitzutheilen; so haben wir diese uns angenehme Pflicht bisher unerf\xFCllet lassen m\xFCssen. Dermalen sind wir im Stande ihr nachzukommen: da wir folgendes mit Zuverl\xE4\xDFigkeit anzeigen k\xF6nnen.
In einer Kupfergrube in Oberungarn werden 16 Kuxe oder der achte Theil des ganzen Werkes, feil gebothen: nachdeme vor ohngef\xE4hr 6 Monaten, nach einem mehr j\xE4hrigen und kostbaren Bau, der Seegen wirklich erreichet, auch seit deme , in die k.k. Einl\xF6sung zu Schm\xF6lnitz \xFCber 40 Cent. Kupfer von der Gewerkschaft geliefert werden sind. Das Erzt stehet im Feldorte, und in den Strassen ganz derb 3/4 Elen, und man siehet, da\xDF es beynahe mit jeder Klaster sich versch\xF6nere und an Breite zun\xE4hme. Nun ist davon bereits ein betr\xE4chtlicher Vorrath vorhanden, welcher bey dem flei\xDFigen und ordentlichen Betriebe der Arbeit, sich noch t\xE4glich vermehret. Man zweifelt nicht im geringsten, da\xDF bey der n\xE4chsten Lieferung sich schon eine Ausbeute ergebe; und alle Umst\xE4nde best\xE4ttigen die von der Gewerkschaft zu Anfang des Baues gefa\xDFte Hofnung; da\xDF dieses Werk reich und f\xFCrdauernd seyn werde.
Bergverst\xE4ndige werden in dieser zuverl\xE4\xDFigen Beschreibung hinl\xE4ngliche
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Gr\xFCnde finden, Liebhabern den Ankauf dieser feilgebothenen Bergtheile nicht zu mi\xDFrathen: indeme das darauf zu verwendende Geld keiner Gefahr ausgesetzet, sich j\xE4hrlich reichlich verzinsen wird.
Wer nun zu Abnehmung aller 16 Kuxen oder nur einiger derselben Lust hat, der beliebe sich bey dem Herrn Herausgeber zu melden.
v. P.
V. Dienstsuchende Personen.
Ein junger Mensch, welcher seine Studia vollendet, auch bereits die Stelle eines Hofmeisters bey einer
jungen Herrschaft, ausw\xE4rts r\xFChmlich begleitet hat, w\xFCnschet auch hier entweder die n\xE4mliche Stelle zu erhalten; oder als Sekret\xE4r bey einem Cavalier angestellet zu werden. Ausser den gr\xFCndlich erlernten Wissenschaften besitzt er eine gro\xDFe Kenntnis der deutschen und franz\xF6sischen Sprache, und viele St\xE4rke in der Musik. Mehrere Nachricht wird der
Herr Herausgeber ertheilen.
Eine Person, welche in der Haus- und Landwirthschaft wohl erfahren ist, suchet ein Unterkommen in der Stadt: oder auch auf dem Lande, als Verwalter, Inspector, und dergleichen angestellet zu werden. Hohen Herrschaften, die etwan Belieben h\xE4tten die n\xE4hern Umst\xE4nde zu erfahren, wird der Hr. Herausgeber, die erforderliche Anleitung ertheilen.
VI. Vermischte Nachrichten.
Die Societ\xE4t der Wissenschaften zu Amsterdam, welche unter dem Wahlspruch Floreant liberales artes, bekannt ist, hatte im vorigen Jahre, die Frage aufgegeben: Welche ist die beste Ehe, zur Bef\xF6rderung einer guten Haushaltung, 1. f\xFCr den gemeinen Mann, 2., f\xFCr den B\xFCrger, 3. f\xFCr Personen h\xF6heren Standes, da\xDF sie jedem derselben, in seiner Art, und auch f\xFCr den ganzen Staat n\xFCtzlich seyn m\xF6ge?
Unter den vielen eingeschickten Abhandlungen, ist jener, die
Hr. Willem de Vos, Lehrer der Minoriten zu Amsterdam, verfasset hat, der angesetzte Preis zuerkennet worden.
Nun hat die n\xE4mliche Societ\xE4t eine neue Frage, bis auf den 1. May 1773, zum beantworten vorgeleget. Sie bestehet in folgendem: Welche Tugenden und Laster haben das menschliche Geschlecht, seit alten Jahrhunderten, am meisten beherrschet: Ist das Herz der Menschen von Zeit zu Zeit \xE4rger oder besser worden? oder ist es durch alle Zeitl\xE4ufte hindurch in gleicher Verfassung verblieben?
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Die Abhandlungen, kann man nach Belieben, in der lateinisch- franz\xF6sisch- oder holl\xE4ndischen Sprache verfassen. Sie m\xFCssen aber leserlich geschrieben, und ohne Namensunterschrift, jedoch mit einem versiegelten Zettel und Wahlspruch versehen, an den Buchh\xE4ndler
Gerrit Warnars in de Klaverstraat nach Amsterdam, franko eingeschicket werden. Der Preis, den die Gesellschaft auf die beste Abhandlung gesetzet hat, bestehet aus 36 Ducaten.
v. K.
Verschiedene Kunstst\xFCcke, welche zu verkaufen sind.
Ein Nachtst\xFCck den
H. Hieronymum vorstellend von
Benthem.
Ein Wucherer und und ein altes Weib beym Feuer, beyde Nachtst\xFCcke auch von Benthem.
Eine Landschaft auf Holz gemahlet mit einer Rahme von Ebenholz von
Breughels.
Eine andere von
Mombert.
Hamilkar und der junge
Hannibal von
Hei\xDF.
Die Familie Christi von eben diesem Meister.
Franciscus Seraphicus von
Matth\xE4us Merian mit Krajon gemahlet.
Ein St\xFCck, worauf todte V\xF6gel vorgestellet, von
Hamilton.
Ein Portrait von
Lukas Kranach.
Zwey niederl\xE4ndische Kompagniest\xFCcke von
Hormans.
Zwey kleine mit Seepl\xE4tzen von
S. V. M.
Zwey Pferd- und Viehst\xFCcke von
C. v. Blom.
Ein St\xFCck mit E\xDF- und Trinkwaaren von
Frank.
Zwey niederl\xE4ndische Fruchtst\xFCcke.
Zwey Seest\xFCcklein.
Zwey mit Wein und Obst von
T. Smits 1657.
Zwey kleine Seest\xFCcke von
van der Velde.
Zwey St\xFCcke mit Federvieh.
Der sich entleibende
Cato nach
Prete Genuse in Miniatur von
Wolfgang.
Ein Fl\xF6tenspieler in Miniatur von diesem Meister.
Zwey St\xFCcke mit V\xF6geln von der
Mad. D\xFCtschin.
Zwey chin\xE4sische St\xFCcke, die den Sommer und Winter abbilden.
Wien gedruckt mit von Ghelenschen Schriften, und zu haben in der Baderischen Buchhandlung neben dem Todtenkopf in der Bognergasse.