Bl\xE4ttern: zu Brief 9 >

Karl Gottlieb Windisch an Georg Pray

Pressburg, 12. April 1783

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Berichtet Pray von der erfolgten Abschrift seines Werkes, das unter dem Pseudonym Gideon Szolga erscheinen soll und der \xDCbersendung des Manuskripts nach Wien zur Zensur. Berichtet von Bucheink\xE4ufen, die L\xF6we in Leipzig t\xE4tigen wird und der Errichtung einer Druckerei in Pressburg.

Unsch\xE4tzbarer Freund,
Fast in dem Augenblick, in welchem ich dero sch\xE4tzbare Zuschrift, samt der darinnen enthaltenen letzten Ordre bekommen, gab ich das Manuskript des Herrn Szolga meinen Abschreibern, und \xDCbermorgen werde ich die beyden Exemplare zur Censur nach Wien bef\xF6rdern. In bin voller guter Hoffnung, da\xDF uns diese keinen Strich in unsre Rechnung machen wird, und wegen dem Namen ist den Szolga nicht eben ein so bekannter Name als B\xEDr\xF3, Varga und \xFCberdie\xDF mein Korrespondent in Wien, nicht ein braver Kerl? Sie sollten ihn kennen, was f\xFCr ein unschuldiges Gesicht, und f\xFCr gutes, redliches Herz er hat! Dem Herrn Szolga bin ich schon so gut, da\xDF ich ihn auch unbekannt mein ganzes Vertrauen schenke; und wann er mich kennte, o! er w\xFCrde mich auch gewi\xDF lieben! Den Druck werde ich so viel m\xF6glich beschleunigen, und die Exemplar gleich warm Ihnen \xFCbersenden (NB. 251).
Uibermorgen gehn unsere Kaufleute nach Debretzin, von welchen Herrn Birnstengl, Ihnen das 2te St\xFCck unseres Magazins, und die Siegel \xFCberbringen wird. Ungeachtet Sie mir nichts schreiben, ob Sie solche brauchen k\xF6nnen: so m\xFCssen Sie sie doch ohne alle Barmherzigkeit haben! Je nun! der Wille ist eben so viel als das Werk!
F\xFCr die Nachricht, da\xDF sich eine Beschreibung in dem 9ten Bande der Bernoullischen Sammlung von Reisen befindet, und f\xFCr den g\xFCtigen Antrag, derselben mir zum Gebrauche zu \xFCberschicken, bin ich Ihnen recht sehr verbunden. Ungeachtet ihn L\xF6we nicht hat: so wird er ihn doch von der Leipziger Messe mitbringen, bis dahin ich immer warten kann. Ihre von Ihnen bestellten B\xFCcher wird er sich alle M\xFChe geben aufzufinden, und sodann gleich \xFCberschicken. Er geht erst in 14 Tagen nach gedachtem Leipzig, und so ist also noch Zeit, wenn Ihnen noch etwas einfallen sollte. Ich wei\xDF nicht ob ich Ihnen schon geschrieben habe, da\xDF L\xF6we eine Druckerey hier aufrichtet? Nun wird es mehr Drucker als Schriftsteller in Pre\xDFburg geben; den au\xDFer ihm, hat auch ein gewisser Weber diese Erlaubnis erhalten.
Cornides freut sich au\xDFerordentlich auf die Noten, die Sie, wie Sie ihm zu sagen, auch mir melden, die G\xFCtigkeit hatten, zu den Thurnschwan zu machen gedenken! An Herrn von Sch\xF6nwisner bitte ich meine Empfehlung, auch an Herrn Abb\xE9 Wagner, und an alle, die da glauben, da\xDF ich ein ehrlicher Kerl bin!
Ich umarme Sie z\xE4rtlich, und bin lebenslang der Ihrige
Windisch
Pre\xDFburg, den 12ten Apr[il]s 1783
Topic revision: r2 - 18 Mar 2011, AndreaSeidler
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