Arianismus
Erläuterung: Bezeichnung für die Lehre des Arius und deren Fortentwicklung während der Glaubensstreitigkeiten um die göttliche Dreifaltigkeit ((Wesenseinheit (Homousie) oder Wesensgleichheit (Homöusie) des Sohnes mit dem Vater)). Laut Arius Schrift "Thalia" sei Gott im Vollsinne nur Einer, er sei ungeworden und unteilbar; der Sohn sei ein durch göttlichen Willen vor aller Zeit aus dem Nichts geschaffenes Wesen, er sei deshalb dem Vater wesensfremd und unähnlich. Arianus wurde 318 exkommuniziert, nach dem ersten ökumenischen Konzil von Nicäa (325) wurden alle Formen des Arianismus abgewiesen. Die nach dem Konzil wieder aufgeflammte Arianische Streit führte zur Scheidung der (bislang synonymen) Begriffe Usia (Wesen) und Hypostase (Wesenswirklichkeit), mit deren Hilfe man dann den Arianismus endgültig überwinden und das allgemein rezipierte Bekenntnis "eine Usia in drei Hypostasen" formulieren konnte (Konzil von Konstantinopel, 381). Die zur Zeit der Völkerwanderung in das Römische Reich eindringenden Germanen übernahmen das Christentum in der arianischen Form; hier hielt sich der Arianismus bis ins 7. Jahrhundert
Quellen:
BROCKHAUS, BBKL