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Zeitschrift von und für Ungern

Hrsg. von Ludwig Schedius
Pest, Patzko, 1802

Band 1, Heft 2

II. Bücher-Anzeigen

Text a) (S. 222-249)

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a) Inländische Schriften


Notitia Hungaricae rei numariae ab origine ad praesens tempus. Auctore Stephano Schoenvisner, Presb. Sec. R. Vnivers. Pestanae Bibliothecario. Budae, literis ac sumptibus typographiae ejusdem R. Vniversit. MDCCCI. VIII & 576 pag. cum XX tab. aeneis.

Mit wahrem Vergnügen eilen wir dieses Werk anzuzeigen, das einen der "sehnlichsten" Wünsche aller Freunde der ungrischen Geschichte befriedigt, und einem wesentlichen Mangel unserer Literatur abzuhelfen geeignet ist, indem es die so sehr vernachläßigte Münzkunde von Ungern mit seltener Gründlichkeit, und bescheidener Gelehrsamkeit, behandelt. Wir haben desselben zwar schon im vorigen Hefte dieser Zeitschrift S. 87 u. 89 erwähnt. Hier wollen wir eine genauere Nachricht davon unfern Lesern mittheilen.

Das ganze Werk zerfällt nach dem Plane des Bf's. in zwey Hauptheile. Der erste handelt von der Münzkunde der ältesten Völker Pannoniens und Daciens bis zur Ankunft der Ungern in diese Länder. S. 1 -84. Der andere ist in vier Dissertationen abgetheilt, und enthält die Münzkunde der eigentlichen Ungern, seit dem Anfange des Reichs bis auf gegenwärtige Zeiten. Seite 85-575.

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Des ersten Theiles I. Cap. enthält kritische Untersuchungen über die dem König der Hunnen Attila zugeschriebenen Münzen. Diese theilt der Bf. in drey Classen; deren erste diejenigen Münzen begreift, welche auf der einen Seite die Inschrift ATEVLA, auf der andern VLATOS haben; zur zweyten gehören die Münzen mit der Inschrift ATILA, ATHIL, oder ADVLA; zur dritten die mit ATTILA REX auf der Hauptseite, und mit AQVILEIA auf der Kehrseite. — Die der ersten Classe hält der Bf., nach richtiger Erwägung der Meinungen von Chifflet, Beger u. a., für die Münze eines gewissen Vlatus Ateula, der vielleicht ein Fürst oder Vorsteher im alten Gallien war, ehe es noch zu einer röm. Provinz gemacht wurde. -Die der zweyten Classe, mit der Inschrift ATILA oder ATHIL, will der bescheidene Bf., aus Mangel an hinlänglichen Kennzeichen ihrer Unächtheit, nicht schlechterdings als falsche Waare verwerfen. Die von Eccard angeführte Münze mit der Inschrift ADVLA REX ist, unserm Bf. zu Folge, dem gothischen Könige Baduila zuzuschreiben. - Von den Münzen der dritten Classe endlich zeigt er kurz, daß sie eine spätere Arbeit sind, die man vermuthlich zum Andenken der Eroberung von Aquileja verfertigte; dergleichen aber bereits von den Schriftstellern des XVI. Jahrh. erwähnt werden. Eben so sind auch die mit dem Namen Buda oder Bleda, des. Bruders von Attila, bezeichneten Münzen unächt. -

Das 2-te Cap. beschreibt sowohl die alten ächten griechisch-macedonischen Münzen vom K. Philipp, Alexander dem Großen, "Lysimachus"; und von Audoleon K. von "Pöonien"; als auch die auf rohe Art jenen Mustern nachgemachten Münzen; dann die Münzen der Städte Thasus, Apollonia, Dyrrhachium, deren eine beträchtliche Menge in den zur ungrischen Krone gehörigen Ländern von Zeit zu Zeit ausgegraben wird, zum offenbaren Beweise des häufigen Verkehrs zwischen jenen Städten und diesen Völkern.

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Im 3-ten Cap. S. 29 — 46. handelt der Bf. von den numis barbaris der ältesten Völker Pannoniens, die theils "knechtische Nachahmungen" römischer und griechischer Münzen, theils aber ganz unbekannt und ungewiß sind. Der Bf. theilt sie ein, in ungeschickte Nachbildungen (plagia) a) griechischer Münzen; b) römischer Consular- oder Familien-Münzen; c) theils römischer Kaiser-Münzen, theils römischer Familien-Münzen; d) in solche, die zur Inschrift den Namen eines (obgleich unbekannten) Fürsten, eines Volkes, oder einer Stadt haben; e) und in solche, die gar keine Inschrift haben. Hier zeigt der Verfasser ein sehr richtiges kritisches Gefühl, das durch große historische Gelehrsamkeit unterstützt wird. Hiedurch werden die bündigen Untersuchungen über die Münzen, mit den Aufschriften ADNA, ADNAMATI, BIATEC, KOMOCI, NEMET, NONNOS u. d. gl. welche manchen Sammler zu allerhand ungereimten Hypothesen verleiteten, sehr interessant.

Das 4-te Cap. S. 47—63. begreift die Beschreibung und Erläuterung derjenigen römischen Münzen, wodurch das Andenken der in Pannonien, Dacien und den dazu gehörigen Provinzen vorgefallenen Begebenheiten aufbewahrt wurde. Sie reichen vom Kaiser Trajan bis auf Arcadius.

Des 5-ten Cap. S. 64 - 75. Hauptinhalt ist die Darstellung des griechischen, römischen, byzantinischen und fränkischen Münzwesens, welches zu verrschiedenen Zeiten in Pannonien, vor der Ankunft der Ungern daselbst, gebräuchlich war.- Die pannonischen Städte Sirmium (das in dem jetzigen Syrmier comitate in Sclavonien lag), und Siscia, (jetzt Sisset ein Städtchen in Kroatien unweit Agram) waren die röm. Münzstädte in diesem Lande. Das 6-te Cap. S. 75- 84. enthalt eine, für alle Kenner und Liebhaber von Alterthümern sehr interessante, Beschreibung von zwey merkwürdigen alten

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Schätzen, die unlängst in unserm Vaterlande ausgegraben worden sind. Der eine wurde den 3. Aug. 1797 im Kraßnaer Comitate an der Gränze von Siebenbürgen, auf dem Berg Magura bey Somlyo, zufälligerweise von einem Hirtenknaben aufgefunden, und in der Folge nach Wien in das k. Münzkabinet gebracht. wo er noch aufbewahrt wird. Die Beschreibung dieses Schatzes hatte Abbé Eckhel versprochen, so wie er auch die wichtigsten Münzen desselben bereits angezeigt hat, Doctrina num. vet. Vol. VIII. Aber sein Tod hinderte ihn an der Ausführung seines Vorhabens. - Unser Bf. beschreibt also S. 77-81. die in diesem Schatze gefundenen goldenen Münzen der röm. KK. Maximian, Constantin, Constantius, "Balentinian, Balens", Gratian; unter diesen Münzen befinden sich mehrere, die 6, 8, 10, 12, 15 und mehr ungr. Ducaten wiegen; eine ist sogar 63, eine andere 74, und eine Goldmünze von Kais. Balens 118 I/2 ungr. Ducaten schwer, welche letztere unter allen bisher entdeckten alten Goldmünzen die schwereste ist. Bey diesem Schatze befindet sich eine goldene Kette von besonderer Arbeit und Form, die mit allerhand kleinen goldenen Anhängseln, welche verschiedene Werkzeuge darstellen, I Pfund 8 Loth 2 Drachm. 2 Denar. wiegt. - Jene Münzen sind, wie der Bf. zeigt, von der Art, wie sie die röm. Kaiser, theils ihren Heerführern, zur Belohnung der Treue und Tapferkeit gaben, theils fremden Fürsten, deren Freundschaft sie zu erhalten wünschten, durch eigene Gesandte überschickten. Der Kraßnaer Comitat, wo dieser Schatz ausgegraben wurde, war ehedem ein Theil des Trajanischen Daciens, den aber im 4-ten Jahrhundert die Gothen, und nachdem diese unter Balens nach Thracien verjagt wurden, die Hunnen inne hatten. Es ist nun wahrscheinlich, daß dieser Schatz einem Gothischen Fürsten zugehörte, der ihn aus den Geschenken, die sowohl ihm als seinen Vorfahren von den röm. Kaisern, seit Maximian Herculeus bis auf

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Gratian, zur Erhaltung einer friedlichen Nachbarschaft, geschickt worden waren, gesammelt hatte. Vermuthlich wurde er bey dem Einfalle der Hunnen vergraben, damit er ihnen nicht zur Beute würde.

Der andere Schatz ward auch zufällig, in einem Weinberge bey dem Flecken Szent-Miklós im Torontaler Comitate, 1799 aufgefunden, und späterhin dem k. Münzkabinet in Wien einverleibt. Er war in einem eisernen Behältniß eingeschlossen, und bestand aus zwey großen Krügen mit allerhand sonderbaren Figuren in erhobener Arbeit geziert; aus zwey kleinern Krügen, mit griechisch-barbarischen Charakteren bezeichnet; aus drey Schüsseln mit eben solchen Buchstaben; aus einer Schale, die wie eine Muschel geformt ist, und ganz unbekannte Charaktere zeigt, dergleichen auch auf der Scheibe und dem conisch gebildeten Horn, die dabey befindlich sind, wahrgenommen werden. Alles ist von bloßem Golde, und wiegt 35 Mark 7 Loth und 3 Drachmen. Da die Gefäße von verschiedener Arbeit und aus verschiedenen Zeiten zu seyn scheinen, so glaubt unser Bf., daß dieser Schatz aus Beuten und Geschenken entstanden seyn, und einem der Bulgarischen Fürsten, die vor der Ankunft der Ungern, in den Gegenden des gefundenen Schatzes herrschten, gehört haben möge. —Wir haben Hoffnung über beyde antiquarisch wichtige Entdeckungen, die genauesten Erläuterungen von dem jetzigen Vorsteher des k. Münz-Cabinetes in Wien, dem gelehrten Hrn. Abbé Neumann, zu erhalten.

Des II-ten Hauptheils erster Dissertation, (die im Bezug auf die vorhergehende, den ersten Theil ausmachende Dissertation, die zweyte ist ) geht eine Einleitung voran, worin der Bf. zeigt, daß die Ungern vor ihrer Einwanderung wahrscheinlich keine eigenen Münzen gehabt haben, indem sie nicht einmal eine Benennung dafür in ihrer Sprache aus ihren alten Stammsitzen mitbrachten. Was wir in unserer Sprache jetzt pénz (Münze, Geld) nennen, das ist offenbar aus dem im Mit-

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telalter gebräuchlichen lateinischen pensa entstanden. Auch ist keine Spur irgend eines im 9 oder 10-ten Jahrhundert von Arpad oder andern ungr. Herzogen geprägten Geldes vorhanden: wohl aber davon, daß sich die Ungern des Goldes und Silbers, roh und gearbeitet, nach dem Gewichte, so wie der Münzen benachbarter Völker, z. B. der Byzantiner, Deutschen, Italiener, Böhmen und anderer bedient haben. Die Epoche des ersten in Ungern geprägten Geldes setzt der Bf. in die Zeiten Stephans I, von dem noch jetzt Silberdenarien vorhanden sind; nicht, wie andere thun, in die Regierung Bela's I. Ferner behauptet der Bf., daß unter den Königen der ersten Periode nur Silbermünzen, und diese zwar dünn und klein, geprägt wurden, obgleich von zweyerley Gattung, deren eine Denarien schlechtweg, die andere kleine Denarien, obuli, und im Ungrischen filér hießen (von fél halb, und ér valet, weil sie halb so viel galten, als die erstern). Goldene Münzen überhaupt, und silberne von größerer Gattung, darf man nach unsern Bf. in Ungern während der ersten Periode nicht suchen.

Hierauf folgt das erste Cap. welches die Münzen der ungr. Könige aus dem XI. Jahrhunderte enthält. S. 89-114. Von § I —IV. werden die Münzen K. Stephans I. beschrieben. Die goldenen Münzen, welche man diesem Könige zuschreibt, und deren eine ehedem im kaiserl. Museum zu Wien existierte, die andere aber noch im herzogl. Gothaischen Münzcabinete aufbewahrt wird, sind nach den Gründen des Bfs. unstreitig für unächte zu erklären, wie sie häufig im XVIten Jahrhundert fabrizirt wurden. —Die von Schoedel in disqu. hist. pol. de regno Hung. aus dem Luckischen Museum angeführte Silbermünze, mit der Inschrift : SANCTUS STEPHANUS auf der Hauptseite, und ALEMANNIA auf der Rückseite, ist eigentlich eine Medaille, die in Deutschland auf den ersten christlichen Märtyrer, den heil. Stephan, als Schutzpatron irgend

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einer Stadt, geprägt wurde.- § IV. erklärt die Münzen König Peters, § V. die von K. Samuel Aba § VI. die von K. Andreas I. Hier erzählt der Bf., daß im Jahre 1781. in Felfalu einem Dorfe des Gömörer Comitates, eine ziemliche Anzahl böhm. mährischer und ungrischer Silbermünzen auf einem Acker gefunden wurden; die letztern waren alle von Stephan I. Samuel und Andreas I. — Einige davon erhielt der Bf. zum Kauf, die übrigen wurden geschmolzen, und ein Kelch, für die Gemeine von Harkáts in demselben Comitate, daraus verfertigt! - § VII. handelt von den Münzen Bela`s I. und widerlegt die Meinung derjenigen, die durch eine mißverstandene Stelle in des Thurotz Chronic. Hung. cap. XLIV., verleitet wurden zu behaupten, daß Bela I. die ersten Münzen in Ungern habe prägen lassen. — § VIII. zeigt die Münzen Salomo's I. an, auf denen zuerst das Bild des Königs erscheint, und die zuletzt noch die Inschrift PANNONIA auf dem Rebers führen. § IX. beschäftigt sich mit den Münzen Geysa´s I. und § X. mit denen von Ladislaus dem Heiligen. —

Das 2-te Cap. S. 114 —130. enthält den schwierigen Abschnitt von der ungr. Münzkunde des XII. Jahrhunderts. - § XI. Von den Münzen des K. Coloman. Alle einheimische dieses Zeitraums sind von der kleinen Art; solche, wie die aus dem XI. Jahrhundert waren, sind bisher aus dieser Zeit nicht gefunden worden.— Die Münzen des K. Coloman haben alle auf der Hauptseite die Worte: CALMAN oder COLVMBANVS; auf dem Revers aber LADLAVS REX. Darnach berichtigt der Bf. auch mit vieler Wahrheisliebe die von Pray Hierarch. Hung. II, 108. gegebene Erklärung einer Colomanischen Münze, so wie er die von Veszprémi biogr. Medicor Hung. II, 228. dem K. Coloman beygelegten Münzen aus guten Gründen demselben abspricht. § XII. von den M. Stephans II., und § XIII. Bela II. Zu den letztern gehören die

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Bracteaten, welche im Jahre 1800 in ziemlicher Anzahl zu Pesth bey dem Ausgraben einiger Fundamente an der Donau gefunden worden sind. § XIV. von den Münzen Geysa's II., die alle äußerst rar und ungewiß sind. § XV. Von Stephan III. Ladislaus II. und Stephan IV. haben wir noch bis jetzt keine gewissen Münzen, vermuthlich weil sie von Bela III, wegen des lucrum Camerae eingeschmolzen wurden. § XVI. Von den M. Bela des III. deren mehrere aufgezählt werden, aber § XVII. erwähnt der Bf. nur einer einzigen von K. Emerich, die auch noch zweifelhaft ist. Wenn die alten Goldstücke, welche voriges Jahr im October oberhalb Waitzen bey dem Dorfe Verötze gefunden worden sind, in die Hände des gelehrten Bf's gekommen wären, so hätte nicht nur über diese, sondern über manche andere, Stelle dieses Werkes vielleicht ein großes Licht verbreitet werden können. Es ereignete sich nämlich voriges Jahr, nach dem Waitzner Markte, der um die Mitte Octobers fällt, daß einige slowakische Fuhrleute, die nach Hause fuhren, der gewöhnlichen, durch anhaltende Regen verdorbenen Straße auswichen, und Feldwege einschlugen, wo unversehens an einer Stelle die Wagenräder sehr tief einbrachen, und einige Silberstücke aus der Erde hervor schleuderten, mit welchen sodann die Fuhrleute ihre Hüte füllten; auch einige Bauern des nahen Dorfes suchten auf, was sie finden konnten, und verkauften es an Juden. So wurde alles versplittert, ehe verständige Leute die Sache erfuhren, und nur 32 Stücke davon kamen noch durch ein glückliches Ungefähr in den Besitz eines einsichtsvollen Mannes. Unter diesen ist auch ein Stück mit der Inschrift HENRICVS REX und mehrere Münzen vom K. Bela. Ohne Zweifel ist dieser Henricus kein anderer als K. Emrich, der sich bekanntlich in Urkunden jenen Namen beylegt. — Vielleicht können wir in der Folge mehr von diesen gefundenen Münzen unsern Lesern mittheilen.

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Im 3-ten Cap. S. 131— 150. werden die Münzen der ungr. Könige aus dem XIII. Jahrh. der Reihe nach beschrieben; § XXIV. aber diejenigen erläutert, welche zwar den Namen keines ungr. Königs führen, aber doch in die erste Periode gehören. § XXV. zeigt der Bf. einen Ducaten an, der in dem reichhaltigen Münzcabinete des Grafen Festetitsch sich befindet, und auf den Tod der heil. Elisabeth, Tochter K. Andreas II. geprägt wurde. Nach des Bf's. Urtheile gehört derselbe zu den Münzen, welche ein Jude in Prag im XVII. Jahrhunderte, mit Hilfe eines Christen, heimlich verfertigte, und für alte verkaufte, weswegen er auch zum Tode verurtheilt ward.

Das 4-te Cap. beschäftigt sich mit genauer Untersuchung des ganzen Münzwesens der ersten Periode. Eine große Menge gelehrter und scharsinniger Bemerkungen, welche der Bf. hier beybringt, lösen viele Schwierigkeiten, die in dem Gebrauche ungrischer Diplomen und anderer alten Denkmäler vorkommen, und haben daher für den Geschichtsforscher ein hohes Interesse. So zeigt der Bf. § XXVI. daß vor Alters eine libra (Pfund) von Gold und Silber in gerichtlichen Schriften und Verhandlungen, bey Geldstrafen, u. dgl. ganz was anders bedeutet habe, als in den Geschäften des gemeinen Lebens; und indem er eine gelehrte Erklärung der in dem Stiftungsdiplome der Benedictiner-Abtey von St. Martinsberg v. J. 1001 vorkommenden centum librae auri optimi, so wie der in dem Privilegium der Weßprimer Kirche v. J. l008. erwähnten octo millia librarum auri cocti, an die Hand giebt, so rettet er allerdings von dieser Seite die Aechtheit jener Urkunden. — Er hält nämlich aus mehreren Gründen die dort sogenannten Iibras auri für fränkische Pfunde, jedes zu 72 Ducaten, oder für bloße aureos byzantinos, oder mit "Simonsich" für solidos aureos. Was § XXVII. von der Marken und fertonibus gesagt wird, stießt aus dem vorigen §. Aber im § XXVIII. ist wieder Gelehrsam

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keit und eine glückliche Combinationsgabe sichtbar. Der Werth der Pensa wird genau bestimmt, so wie der vom Pisetum, welches letztere den sechsten Theil einer Unze betrug, und einen Groschen reines Silbers galt, der unter K. Emrich 5 Denarien, unter Carl Robert sechs Denarien enthielt. - Eine Unze Gold hieß bey den Ungern ehedem Obon. — Eben so lehrreich sind die folgenden §§phen, die von den numis, denariis, numis frisaticis, subcutellaribus, Banalibus, Zagrabiensibus, Coloniensibus, Pragensibus, Goldgulden, u. a. handeln; so wie hernach von dem lucro camerae den die Sachsen in Siebenbürgen unter Bela III. Andreas II. und Stephan V. zahlen mußten; von der nova moneta und libra denariorum, deren im Decrete Andreas II. v. Jahre 1222. Meldung geschieht; von den Strafen falscher Münzer in diesen Zeiten, von der moneta quintae combustionis; von dem Münzrechte, den Bergwerken und Münzstätten in Ungern während der ersten Periode.

Die dritte Abhandlung (eigentlich die 2-te des IIten Theiles) von S. 183—343., ist den Münzen der ungr. Könige aus der zweyten Periode gewidmet, wo der Zustand des Münzwesens bereits viel besser beschaffen war, und daher auch dem Bf. reichhaltigern und gewissern Stoff, als in der vorhergehenden Periode darbietet. Carl Robert ließ die ersten ungrischen Ducaten, und die ersten Silbergroschen schlagen, und verbesserte überhaupt das ganze Münzwesen. Unter Matthias I. wurden die ersten Denkmünzen, unter Wladislaw.II. zuerst Silbermünzen von größerer Gattung, (unciales & semiunciales)geprägt. Wladislaw II. führte auch die nachher beständig beybehaltene Sitte ein, die Jahrzahl nach christlicher Zeitrechnung auf die Münzen zu setzen. - Cap. I und II. dieser Abhandl. beschreibt der Bf. nun die Münzen des XIVten Jahrhunderts; Cap. III. die aus dem XV. und dem Anfang des XVIten Jahrhunderts. Unter allen

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den hier angeführten Münzen wird keiner einzigen kupfernen erwähnt, als S. 269 zweyer, welche ohne Umschrift sind, und vom Bf. dem K. Ludwig II. zugeeignet werden, quia cuprei sunt & caelatura meliore, quam ut antiquiores videantur. Es scheinen also die ältern Kupfermünzen dem Fleisse und der Aufmerksamkeit des gelehrten Bf's. entgangen zu seyn. In der nicht unbeträchtlichen Sammlung des Hrn. Steph. Szúts, Professors der Philosophie an unserer Universität, befindet sich eine solche seltene Kupfermünze vom K. Wladislaw I., in der Größe eines silbernen Kaisergroschens, deren Dicke aber beynahe dem dritten Theile ihrer Größe gleicht. Die Vorderseite enthält einen gekrönten Schild, mit dem ungrischen Wappen, den Buchstaben B. und die Umschrift: M WLADISLAI DEI.; die Kehrseite aber hat die Worte: REGIS. VNGRIE.EC.; in der Mitte einen Schild, worin der Litthauische Reiter mit geschwungenem Säbel sichtbar ist. -

S. 233. f. hat der Bf. die lesenswürdigen Bemerkungen, welche der gelehrte P. Roznák aus den hinterlassenen Schriften des P. Schier dem Bf. mitgetheilt hatte, über die Marienbilder auf ungrischen Münzen, ganz eingerückt. — Vortrefflich sind die Erläuterungen, welche S. 245. § XV. über die Münze Joannis Moldaviae Vajvodae mit dem ungrisch Corvinischen Wappen gegeben werden.

Die Cap. IV - VI. enthaltene Darstellung des Münzwesens unter den Königen der 2-ten Periode ist mit ungemein vieler historischen Gelehrsamkeit und vielem Scharfsinne bearbeitet. Zur Bestimmung der verschiedenen Sorten von Münzen und Gewichten unter Carl I. bediente sich der Bf. eines schätzbaren gleichzeitigen Coder, welcher die Rechnungen der damaligen päbstlichen Gehend-Einkassirer in Ungern, Rufinus de Cimino, Jacobus Berengarius de Bonofato und Petrus Gervasii, enthält. Das Original dieser Handschrift wird zu Rom in der Bibliothek des Vaticans aufbewahrt. Daraus ließ die auf

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Ungern sich beziehenden Rechnungen, der um die ungr. Literatur so sehr verdiente Bischof von Fünfkirchen Georg Klimo, im Jahre 1760. ausschreiben; und eine Copie davon erhielt unser Bf. von dem gelehrten Domherrn zu Fünfkirchen Joseph Koller. § XXIII. ff. erläutert der Bf. mit wichtigen Noten das berühmte Münzdecret Carl I. vom Jahre 1342. Indem er S. 321. den wahren Werth der sogenannten breiten böhmischen Groschen zur Zeit K. Sigmunds nach Urkunden bestimmte, setzte er sich auch in den Stand die Summe von 37,000 Schock böhmischer breiter Groschen, wofür Sigmund im Jahre 1412. die "Zipserstädte" an König Wladislaw von Pohlen verpfändete, genauer nach unserm Gelde anzugeben; sie beträgt nämlich nach seinem Calcul 155,400 gemeine ungrische Ducaten.

In der 4-ten Dissertation (der 3-ten des II. Theils) geht der Bf. zur Münzkunde der dritten Periode über. Diese hat nun allerdings mehr Mannigfaltigkeit, in Rücksicht auf die Materie, Größe, Form, Inhalt u. s. w. der Münzen; aber weniger Schwierigkeit in der Erklärung und Bestimmung derselben. Der Fleiß, Scharfsinn und die ausgebreitete Kenntniß des Bf's. ist indeß auch hier nicht zu verkennen. Da wir aber die Gränzen einer Anzeige, durch die Wichtigkeit dieses Werkes verleitet, bereits nur zu sehr überschritten haben, so müssen wir uns jetzt mit einer trockenen Aufzählung des Hauptinhalts der folgenden Cap. begnügen.

Im I. Cap. handelt er von den Münzen der Könige des XVIten Seculums; im 2. Cap. von denen des XVIIten, und im 3. Cap. von denen des XVIIIten Jahrhunderts; in 4. Cap. aber von dem Zustande des Münzwesens in Ungern überhaupt während dieser Periode. Die 5-te Abhandlung endlich begreift noch die Münzen der siebenbürgischen Fürsten, und andere verschiedene, die irgend einen Bezug auf Ungern haben. — So sehr auch unsere Anzeige, ungeachtet des Bestrebens uns kurz zu fassen, angewachsen ist, so reicht sie doch kaum hin,

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unsern Lesern einen vollständigen Begriff von der Wichtigkeit dieses Werkes zu geben, und auf alle die Berichtigungen, neuen Aufschlüsse, Ergänzungen der ungr. Geschichte und Münzkunde aufmerksam zu machen, die wir dem Bf. verdanken! Jeder Kenner und Freund der Historie und ihrer Hilfswissenschaften, der dieses Buch liest, wird es mit Dank für die mannigfaltigen Belehrungen, die er daraus geschöpft hat, aus den Händen legen.

Himfy' Szerelmei-A' kesergö Szerelem. (d. h. Himfy's Liebesgesänge.- Die traurende Liebe.) Ofen, gedr. in der k. Universitätsbuchdruckerey. 1801. 302 S. in 12. Mit einem Titelkupfer. (Preis I fl. 20 kr.)

Wenn die Fortschritte, welche der gute Geschmack auf dem Felde der ungrischen Poesie gewinnt, auch langsamer sind, als man wünschen sollte, so sind sie doch gewiß unverkennbar. Haben wir nicht seit wenigen Jahren die rührenden, lieblichen Gedichte eines Ànyos, die feurigen, hinreissenden Oden eines Virág, und mehrere vortreffliche Werke anderer ungrischen Dichter erhalten? Wiegt nicht die Erscheinung von Himfy' s Gesängen ein ganzes Dutzend gewöhnlicher Sammlungen von Gedichten auf? Aus der trocknen, kurzen Anzeige, die von den zuerst, genannten Gedichten in auswärtigen "literarischen Blättern" erschienen, (z. B. in der Allg. Literatur-Zeitung. 1800. Num. 214. S. 229. f.) läßt sich freylich wenig über jene glückliche Richtung der neuern vaterländischen Dichtkunst errathen. Der Plan unserer Zeitschrift erlaubt auch in diesen Anzeigen keine tiefer eindringende Deduction des oben aufgestellten Satzes. Aber Ref. hofft bald in einem eigenen Aufsatze seine Ansichten dieses Faches der ungrischen Literatur, wovon hier die Rede ist, darlegen und rechtfertigen zu können.

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Eine der schönsten, reitzendsten Erscheinungen für unsere Literatur in dem letzt verflossenen Jahre, ist unstreitig das Werk, dessen Inhalt wir jetzt anzuzeigen haben. Die liebenswürdige Bescheidenheit des geistreichen Verfassers, war einzig und allein Ursache, daß er statt seines wahren Namens, auf dem Titel den Namen Himfy annahm. Wir haben auch zu viel Achtung für ein solches feines Gefühl, als daß wir durch die Offenbarung seines Namens ohne seine Erlaubniß, dasselbe beleidigen sollten. Was macht auch der Name zur Sache? Nehme unsere Nation nur mit Dank das Werk selbst auf; eigne sie sich nur dasselbe so an, daß dadurch Veredlung, Humanisirung der natürlichsten Gefühle, und Triebe, Reinigung und Bildung des Geschmacks in mehreren Lesern bewirkt werde; — und ich stehe dafür, der edle patriotische Jüngling, aus dessen Geist und Herzen diese herrlichen Gedichte flossen, wird gerne Verzicht darauf leisten, sich als Verfasser nennen zu hören. Aber eben diese liberale achtungswürdige Gesinnung, die unser Bf. charakterisirt, diese Freiheit von jenem schwerfälligen Egoismus, wodurch so mancher zum Verseschmied gekitzelt wird, dieser höhere, wahrhaft humane Standpunkt, auf welchen der Bf. seine Individualität empor gehoben hat, diese sind die Grundlagen seiner dichterischen Vortrefflichkeit.—

Der Titel, ins Deutsche beynahe unübersetzbar: Himfy' Szerelmei, hieße richtiger lateinisch: Himfy amores. Es sind eigentlich lyrische Darstellungen der verschiedenen Situationen, in welche den Verfasser die Liebe gebracht hat. Diese Darstellungen sind in Liedern (énekek) und Gesängen (dalok nennt sie der Bf.), die eine ungemeine Leichtigkeit und Anmuth haben, abgefaßt. Der Lieder sind zwanzig, der kleineren Gesänge zweyhundert; jene sind von größerem Umfange und machen gleichsam den Faden aus, an welchen sich die in den letztern ausgedrückten Empfindungen anreihen, und zu einem ästhetischen Ganzen verbinden. Daher kömmt

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es, daß auf ein Lied (énekek) gewöhnlich mehrere der kleinen Gesänge folgen, welche den in jenem enthaltenen Stoff, durch einzelne Scenen, Gemüthszustände und Empfindungen durchführen. Die Lieder bestehen aus mehreren achtzeiligen Strophen; die dalok aber aus sechs Distichen. Das Sylbenmaaß besteht überall aus lauter Trochäen, und zwar so, daß jedesmal die eine Zeile vier Trochäen, die zweyte drey Trochäen mit einer Sylbe hat. Die Einförmigkeit, die aus diesem durchgängig beobachteten metrischen Sang entstehen könnte, und die noch durch die überall herrschenden Reime vermehrt zu werden scheint, wird doch theils durch die Kürze der einzelnen Verszeilen, und durch eine sehr geschickte Abwechslung kurzer und langer Wörter, theils durch die Unbestimmtheit der Prosodie, (die freylich in anderer Rücksicht nicht zu billigen ist) beynahe ganz gehoben. Um das bisher Gesagte einigermaßen deutlicher zu machen, wollen wir zur Probe, folgenden kleinen Gesang hersetzen:

CXXXV. DAL.

Àmor engem' sétálni vitt A' hóld ezüst fénnyében, S eltikkadva ülök most itt Egy bokornak tövében, Ezerféle gonolatok Hasogattyák fejemet, Ezerféle kivánatok Feszegetik mellyemet. Ragadgy-el, oh Fantasia! Te az Ègnek nyájas Fija; 'S teremts oda engemet, A' hol hagytam szivemet.

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Dieses Gedichtchen hat Hr. Andreas Halißty, Professor der deutschen Sprache und Literatur an unserer Universität, mit glücklichem Erfolge, wie mich dünkt, auf folgende Art übersetzt.

Amor zog mich lustzuwandeln In des Mondes Silberschein; Und in mich gekehret sitz' ich Hier nun an des Busches Rand. Tausend mancherley Gedanken Drängen durch die Seele sich, Tausend mannigfalt'ge Wünsche Dehnen die entflammte Brust. Schwinge du mich fort, o holde Himmelstochter Phantasie! Zaubre du mich dahin, wo ich Jüngst mein Herz zurücke ließ.

Dieses Bändchen, dem, wie wir vernommen haben, noch ein zweytes nachfolgen soll, hat der Dichter bloß den Darstellungen der traurenden, schmachtenden Liebe gewidmet. Das folgende soll die glückliche, oder vielmehr beglückte, erhörte Liebe schildern. —Meine Leser sehen aus Allem, daß der Bf. eigentlich die Idee, welche, meines Wissens, bisher nur Göckingh noch, und ein gewisser W—r (siehe Teutscher Merkur vom Jahre 1784. April. S. 33-41.) auszuführen gesucht haben, in diesem Werke befolgt: nämlich die Idee, einen ganzen Roman ohne Erzählung, bloß durch eine Reihe Lieder (also in lyrischer Form) zu liefern, um den Scenen desselben dadurch mehr Darstellung, Ausdruck und Lebhaftigkeit zu geben. —

Die Ausführung selbst ist unstreitig meisterhaft gerathen. Die richtige, durch keine Uebertreibung, keine bizarren Nebenzüge verzerrte Darstellung der Natur, die

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Feinheit, womit ihre innersten Triebfedern und Verbindungen angedeutet werden, die Reinheit der Gefühle, die Unschuld des Herzens, die in allen diesen Gedichten herrscht, die Mannigfaltigkeit und der Reichthum von Ideen, der unserm Dichter zu Gebote stand, die wahre lebendige Poesie, die aus einer fruchtbaren, gebildeten, richtig geleiteten Einbildungskraft, und aus einem acht humanen Gefühle entspringt, geben diesem poetischen Geistesproducte einen bleibenden Werth. In dem erotischen Fache ist unser Bf. unstreitig derjenige, den unser Vaterland, wie Griechenland seinen Anakreon, wie Italien seinen Petrarca, künftig als seinen klassischen Dichter ehren, und dessen Namen es mit Stolz der Nachwelt nennen wird. Zwar haben wir, wie der ungenannte Herausgeber in der Vorrede richtig bemerkt, bereits mehrere Dichter in unserer Nation aufzuweisen, die dem lieblichen Tejischen Sänger mit vielem Glücke nachgeeifert haben: aber entweder sind es nur einzelne Gedichte, die von ihnen bekannt wurden, und auch diese sind oft zerstreut und versteckt in größern Sammlungen; oder sie haben mit mehr Gelehrsamkeit, als natürlicher Empfindung, mehr im Geiste der Alexandrinischen Poeten, als nach der Weise der alten griechischen Sänger, gedichtet. Dem glücklichen Genie unsers Bf's. verdanken wir es, daß wir nun auch mit jedem gebildetem Volke uns hierin vergleichen können, und nicht mehr den Vorwurf leiden dürfen, als ob unsere Sprache nur zu rauhen kriegerischen Liedern, nur zur Darstellung blutiger Schlachten, geschickt, aber keiner lieblichen, leihenden Form, keines anmuthigen Ausdruckes sanfterer menschlicher Gefühle, und zarterer Situationen fähig wäre. Wie süß und zärtlich klingt diese dem Fremden sonst so rauh tönende Sprache in dem Munde, in, den Gesängen unsers liebevollen Dichters! —

Das "Aeußere" des ganzen Werkes, das die Freunde des Bfs. hier besorgten, ist auch sehr empfehlend. Der reine, niedliche Druck, gereicht der k. Universitäts-

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Buchdruckerey zur Ehre; auch das Papier ist sehr schön. Das Titelkupfer, von dem geistvollen Künstler Kininger in Wien gezeichnet, stellt den Bf. in der Lage vor, wo er voll Gram und Sehnsucht, entfernt von dem Gegenstande seiner Leidenschaft, in einer hehren Schweitzergegend, in die ihn als Soldaten sein Beruf hingeschleudert hatte, für alle Freuden unempfindlich, sich dem Nachdenken über sein Schicksal überläßt. Unten stehen folgende schöne Verse:

Az Ifjúsag' kellemeit Itt hullattya termetem; az életnek örömeit E' nagy sírba temetem.

Wir würden sie auf folgende Art frey übersetzen:

Der vollen Jugend Reitze Streift hier der Gram mir ab; Und meines Lebens Freuden Verschlingt dieß hehre Grab. –

Noch könnte Ref. manche einzelne Schönheit dieser Gedichte auführen, noch könnte er auf den großen Gewinn aufmerksam machen, den unsere Sprache selbst daraus ziehen wird; allein die Anzeige eines so kleinen Buches ist ohnehin schon so lange geworden, daß wir uns nichts weiter hinzuzufügen wagen, als die Bitte an den Bf., uns bald mit dem zweyten Theile dieses Werkes zu beschenken. —

Horátzius Poétikaja (Horazens Dichtkunst) Pesth b. Trattner gedr. 1801. 124 S. gr. 8. Wir einem Titelkupfer. (Preis 30 kr.) Von dem berühmten Brief des urbanen römischen Dichters an die Pisonen, haben wir bisher so viel Ref.

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weiß, nur eine einzige Übersetzung in ungrischer Sprache besessen, die als Anhang zu der bekannten lesenswürdigen Abhandlung: Mi a' Poezis? és ki az igaz Poé-ta? u. s. w. (d. h. Was ist Poesie? und wer ist ein wahrer Dichter?)— im Jahre 1793. 8. zu Pesth herauskam. Der Bf. hielt sich ganz an die deutsche Uebersetzung von Wieland, und suchte, obgleich ohne Sylbenmaaß, den Geist des horazischen Gedichtes nach der Ansicht desselben, die Wieland aufgefaßt hatte, auch denjenigen unter seinen Landsleuten darzustellen, die den Dichter in der Ursprache nicht lesen können.

Nun tritt ein zweyter Uebersetzer auf, dessen bekanntes poetisches Talent zu vorzüglichen Erwartungen berechtigt. Es ist Hr. Benedict Virág, "Erpauliner", wie wir aus der Unterschrift unter der Dedication sehen, die an den würdigen Freund und Beförderer der ungrischen Literatur, Hrn. Joseph v. Kondé, Präfekten der Güter des Graner Erzbisthums gerichtet ist.- In der 26 Seiten langen sehr lehrreichen Einleitung spricht H. V. überhaupt in allgemeinen Ausdrücken von dem hohen Werthe der horazischen Gedichte, und besonders der (sogenannten) ars poetica, von der er behauptet, daß ihre Regeln sowohl für die gebundene, als ungebundene Rede von ausgebreitetem Nutzen wären. Da aber Horaz, wie H. V. sagt, in der ars poetica von den vorzüglichsten Gattungen der Poesie, nämlich von der Epopöe, Tragödie und Comödie, handelt, so werden hier Erläuterungen über die zu einem größern Gedichte erforderlichen Theile beygebracht. Zu diesen Theilen rechnet H. V. die Peripetie, Anerkennung, Episode, Maschine, die Sitten, Reden, Erzählungen, poetische Schilderungen, Sentenzen, den Ausdruck u. a. So wenig diese Methode, des sonst geistreichen Bf's. unsern Gefühle nach, hieher passen mag, so wahr ist es doch, daß die hiedurch veranlaßten Bemerkungen und Urtheile des Bf's. von einem geläutertem Geschmacke, von reinen, aus tiefer Einsicht und richtigem Gefühle geschöpften

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Grundsätzen über die wahre Natur der Dichtkunst zeugen. Beherzigungswerth ist allerdings, was hier über die Sucht des Wunderbaren, über die poetische Malerey, über die Bereicherung der ungrischen Sprache durch neue Wörter, über den Gebrauch des Reimes und des griech. und röm. Metrums in der ungrischen Sprache, gesagt wird. -

Die Uebersetzung selbst (S. 33 — 54.) ist hier in ungebundener Rede, was wir sehr bedauern, da vielleicht Niemand so sehr im Stande gewesen wäre, den eigenthümlichen Versbau, den Horaz in seinen Episteln befolgt hat, mit der erfoderlichen Richtigkeit und Treue in der ungrischen Sprache nachzubilden, als eben Herr Virág. Wie glücklich hat er schon manche Ode des "venusinischen Dichters" in unsere Sprache übertragen; wie vortrefflich ist auch in dieser Hinsicht die 2te Ode des IIten Buchs übersetzt, die hier in der Einleitung S. 19 abgedruckt steht! — Uebrigens ist die Uebersetzung rein, ohne Zwang, gedrängt, ohne Dunkelheit, fließend, ohne unnützen Wortaufwand; in metrischer Form, mit mehr Rücksicht auf die neuesten Bearbeitungen und Ausgaben dieses Dichters, würde sie einen hohen Grad von Vollkommenheit erreicht haben.— Von S. 55-79. ist auch der latein. Originaltext abgedruckt, der aber leider durch viele Druckfehler entstellt ist. Hierauf folgen von S. 80 — 101. einige kritische und erläuternde Anmerkungen, die eine genaue Einsicht in den Geist des Dichters verrathen. Den Beschluß macht von S. 103—120. ein Anhang von mehreren kleinen neuern Gedichten des Hrn. Virág, verschiedenen Inhalts, deren jedes aber das glückliche Talent des Bfs. zur wahren lyrischen Poesie, und alle Eigenschaften eines würdigen Nacheiferers jenes vortrefflichen römischen Urbildes, "bewáhrt. Elementar".

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I) Beschreibung der gegenwärtigen Einrichtung der evang. Bürgerschule in Oedenburg, abgefaßt im Januar. 1801. Oedenburg, gedr. bey Jos. Ant. "Sieß". 15 S. 8.

2) Elementar-Büchlein zum Gebrauch beym öffentlichen Unterricht. Zunächst für die erste Klasse der (evang.) Bürgerschule zu Oedenburg. Oedenburg gedr. bey Jos. Ant. Sieß (ohne Jahrzahl) VIII. und 141 S. in 8.

Die Verachtung, welche den Lehrstand in Ungern bisher allgemein drückte und größtentheils noch drückt, ist eines der größten, und doch am wenigsten beachteten, Hindernisse unserer "Cultúr". Durch dieselbe mußte dieser in jedem Staate so wichtige Stand, und mit ihm auch die auf demselben beruhende Erziehung, der Grundpfeiler aller Cultur und Literatur, immer tiefer sinken: Vorzüglich kamen dadurch die untersten Schulen meistentheils in die Hände solcher Leute, welche aus eigener Unkunde und Rohheit, durch die ersten Eindrücke auf die zarten Seelen der Kinder, ihrer ganzer Denk- und Sinnesart gewöhnlich die übelste Richtung geben, und den Grund zu sehr vielen nachtheiligen Folgen legen mußten. Diesem Uebel suchte man an mehreren Orten auf verschiedene Art abzuhelfen; aber gewiß am wirksamsten dadurch, daß man die Lehrstellen der untersten Schulen, die bisher schlecht "besoldet" und gering geachtet wurden, mit einem bessern Gehalts verband, gehörig auszeichnete, und dazu gebildete, geschickte, thätige Männer berief, welche die erste Unterweisung und Bildung der Kinder, von der so viel abhängt, mit mehr Einsicht, Geschicklichkeit und Eifer betreiben sollen. Diese glückliche Veränderung traf man auch an der evang. Schule in Oedenburg, wie wir aus der oben Num. I. angeführten Beschreibung sehen, die Hrn. Halasi, Director und Lehrer der Bürgerschule daselbst, zum Bf. hat.- Man hat diese Schule, in welcher vorher Kinder von den verschiedensten Fähigkeiten und Fort-

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schritten, und daher auch von einer für den einzigen Lehrer, der dazu bisher bestimmt war, unübersehbaren Anzahl, in einer Klasse zusammen vereinigt waren, nun in vier Klassen abgetheilt, und vier verschiedenen tüchtigen Lehrern anvertraut; man hat die Mädchen von den Knaben abgesondert; solche Lehrgegenstände eingeführt, deren Kenntniß ihnen zur Erfüllung ihrer künftigen Bestimmung, als gute Menschen, rechtschaffene Christen, brauchbare Bürger, unentbehrlich ist; zweckmäßigere Lesebücher und Lehrbücher und eine vernünftige Methode eingeführt, auch damit eine Mädchen-Arbeitsschule, unter der Aufsicht einer würdigen Frau, verbunden.

Zu den neueingeführten Lesebüchern gehört das Elementarbüchlein Num. 2. Der Bf. davon ist Herr Sam. Bredetzky, öffentlicher Lehrer an dieser Bürgerschule, der mit wahrem Edelmuth und mit unermüdetem Eifer, welcher durch richtige Einsichten geleitet wird, an der Begründung dieser nachahmungswürdigen Anstalt, und an der Bildung seiner Schüler, arbeitet. Es ist zu Leseübungen bestimmt, die der Lehrer zugleich zu Verstandesübungen benutzen soll. Daher hat der Bf. sich Mühe gegeben, diejenigen allgemeinen Vorkenntnisse, die ein Kind fassen kann, und die besonders zur Vorbereitung auf den eigentlichen Religionsunterricht dienen sollten, an die Hand zu geben. Diese Methode ist sehr weise gewählt: um den Religionsunterricht nicht zur bloßen Gedächtnißsache herabzuwürdigen, wodurch er alle Kraft und Wirkung auf das Herz und den Verstand des Menschen verlieren muß. Die ganze Einrichtung dieses Büchleins scheint uns daher so zweckmäßig, daß wir es mit gutem Gewissen zum Lesebuch für alle Elementarschulen anempfehlen können. In einem zweyten Bändchen verspricht der Bf. die weitere Auseinandersetzung des Plans und der Ausführung desselben im Gebrauche dieses Büchleins, herauszugeben.

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Syntaxis linguae latinae cum prosodia & periodo- dologia in usum scholarum. Posonii, typ. Simonis Weber. 108 & 38 pag. 1801. 8.

Da die in dem evang. Gymnasium zu Preßburg eingeführte prakt, Grammatik der lat. Sprache von "Bröder" deutsch abgefaßt ist, so hat Hr. Mich. Tetusch, Subrector daselbst, zum Behuf seiner Schüler, von denen nur wenige die deutsche Sprache verstehen, bloß die Regeln des Syntaxes aus jener Grammatik ins Latein übersetzt, und vor mehrern Jahren, herausgegeben, unter dem Titel: Regulae Syntaxeos breves & faciles ad grammat. Broederi. I Bog. 8. — Wegen der aus dieser Uebersetzung ausgebliebenen Beyspiele verwies er bey jeder Regel auf Bröders Grammatik selbst. Nun wurde aber durch die zu starke Vermehrung und Vertheurung dieses Buches, in der neuen Ausgabe, die Bröder veranstaltete, der Ankauf desselben den Schülern erschwert: daher entschloß sich Hr. Tetusch einen zweckmäßigen Auszug daraus in latein. Sprache, mit gut gewählten Beyspielen zu verfertigen, den er nun auch unter dem oben angeführten Titel herausgab. Juden aus Bröder genommenen Beyspielen setzte Hr. T. manche noch hinzu, die allerhand nützliche Kenntnisse aus der Geschichte und Geographie von Ungern enthalten, um dieselben nebenbey auch den Knaben beyzubringen. Aber eben um diesen doppelten schönen Endzweck desto gewisser erreichen zu können, wird der einsichtsvolle Bf. selbst in der Folge darauf geführt werden, einige von seinen Beyspielen, bey einer zweyten Auflage, oder beym Gebrauche dieser Grammatik, abzuädern. So wird er hoffentlich nicht mehr setzen S. II. Bela rex primus nummos aureos cudit, da es nun historisch erwiesen ist, daß Carl Robert die ersten Ducaten in Ungern schlagen ließ; auch nicht S. 29. in Banatu nihil fere montium est, da die Benennung Banat nicht mehr geographisch richtig ist, und in einem Theil der Temescher, so wie beynahe

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im ganzen Kraschoer Comitate große Reihen von Gebirgen sich befinden. u. s. w.

Als ein nützlicher Anhang sind beygefügt die Regeln der latein. Prosodie, in Versen, nach derselben Ausgabe, die schon 1751. zu Preßburg davon erschien. — Die Periodologie, welche darauf folgt, ist ganz von dem Bf. aus den besten Schriftstellern gezogen, und mit Beyspielen erläutert; aber hie und da, hätten wir dabey mehr Klarheit in den Erklärungen gewünscht. So ist z. B. die Definition des Perioden so dunkel für den Schüler, wie das Definitum selbst; die Erklärung des zusammengesetzten Perioden aber ist nicht richtig, quae unum tantum membrum seu colon habet, cum inciso uno vel pluribus, da derselben die beygesetzte Anmerkung auch schon widerspricht.-

Nowý Sľabikař, neypřiwozenegssi a neysnadneggsi Rawku k čteni absahugien, dle předpisu Krystyána Gotthilfa Salcmanna sepsaný od Daniele Bocka při Cýrkwi Ewangelické Sarwasské Sľowa Bo¸iho Kazatele. Witisseny we Wacowe nakladem Skoly Ewangelické Sarwasské.

(D. i. neues ABC- und Buchstabierbuch, welches die natürlichste und bequemste Anleitung zum Lesen enthält, nach der Vorschrift E. G. Salzmanns eingerichtet und herausgegeben von Daniel Bocko Prediger der evang, Gemeinde zu Szarvas. Waizen, gedruckt auf Kosten der evang. Schule zu Szarvas.) 1801. 38. S. 8.

Der Verfasser des vorliegenden Büchelchens, der ein eifriger Freund der böhmischen und slawischen Literatur ist, und die slawische Sprache ganz in seiner Gewalt hat, gab schon mehr Schriften heraus. Die ältern sind folgende:

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1) Ručni Kancyonal, 600 neypéknegssich, welkého Kancyonale wybranych, obsahugicy: w Gydycho- Hradey v Ignacya Hilgartnera w Čechach Roku 1783. wydany. pag. 704.

2) Pisničky k ka¸dodennim nesspornim Poctam Bo¸skym pro Cyrkew Sarwasskau sporadané wydané w Banské Stiawnicy v Jana Sultzera Roku 1789. pag. 28. (d. ist Lieder für den täglichen Nachmittägigen Gottesdienst der Szarvaser Gemeinde.)

3) Radka k blahosľawenskwi podľe Krystowa Vceni (Dietrich's Unterweisung zur Glückseligkeit nach der Lehre Jesu) w Presspurku d Frantisska Patzko, 1790. pag. 85.

4) Neyhlawnegssi prawdy Nabo¸enskwi Krestanského, d. i. die Hauptwahrheiten des Christlichen Glaubens, in katechetischer Form, wovon bis jetzt die ersten 4 Bogen gedruckt sind.

Das oben angezeigte neue Lesebuch ist zunächst für die zwey untersten Klassen der Szarvascher Schule bestimmt, verdient aber seiner Gemeinnützigkeit halber auch anderwärts eingeführt zu werden, besonders da man bisher in dieser Sprache noch so äußerst wenig für Elementarbücher gethan hat.

Es enthält auf 38 Seiten I) das große und kleine ABC. 2) Zu Buchstabierübungen eine Stuffenfolge von Sylben, die in der Zahl der Buchstaben allmählig zunehmen. 3) Zu Leseübungen a) einzelne einsylbige zusammenhängende Sätze, b) kurze lehrreiche Sprüchwörter. c) Ermunterung zum Fleiß im Lernen, in Reimen. d) Aus Luthers Katechismus die Formel des Glaubens und die zehn Gebote. e) Aus dem R. T. die Hauptstellen der christl. Pflichtenlehre. f) Eine gedrängte Uebersicht des christlichen Glaubens, die auch zum Leitfaden beym allerersten Religionsunterricht dienen kann, und deswegen auch besonders auf einem halben Bogen abgedruckt zu haben ist. g) Zehn "faßliche" kurze Schullie-

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der nach bekannten Kirchenmelodien. h) Einige Schulgebete. i) Das Vater unser. k) Dasselbe durch Umschreibung erläutert. l) Einige andere kürzere, gereimte Morgen- Tisch- und Abendgebete. m) Das Einmaleins. n) Die römischen Zahlen erläutert.

4. Für Aeltern und Lehrer ist eine kurze Anweisung, den rechten Gebrauch des Büchelchens betreffend, beygefügt. In derselben führt der Bf. die Haupthindernisse an, die das Lesenlernen nach seiner Meinung in Schulen erschweren. Sie sind follgende: a) daß die Kinder nach den alten Lesebüchern beym Buchstabieren viele Sylben lernen müssen, die entweder nie oder nur äußerst selten in dieser Sprache vorkommen. b) Daß sie auch bey den längsten Worten die vorhergehenden Sylben so oft unnützer Weise wiederholen. c) Daß in den alten Lesebüchern nur äußerst wenig Materien, und auch da nur solche Sachen zu Leseübungen enthalten sind, die die Kinder schon zu Hause auswendig plappern gelernt haben. d) Daß die alten Lesebücher von den verschiedensten Editionen sind, so daß weder Buchstabenform und Orthographie, noch Zeilen und Seitenzahl miteinander übereinstimmen, welches alles Verwirrung beym Unterrichte und Stöhrung verursachen muß.

Zuletzt erhalten Aeltern und Lehrer noch einige Regeln, worin die Erklärung der dem Kinde noch unverständlichen Worte besonders empfohlen wird. Dieß ist der Inhalt des Büchelchens.

Die erste Auflage von mehr als tausend Exemplaren ist bereits vergriffen; die zweyte wird einige Verbesserungen und Zusätze enthalten, doch so daß deswegen die erste Auflage nicht unbrauchbar wird. Gebunden in dünnem Holz oder in Pappe kostet dieß Buch 7 kr. Wenn sich aber einige Gemeinden an den Herausgeber wenden wollten, so könnten sie es noch "wohlfeiler" erhalten. Der Bf. arbeitet an einem ähnlichen deutschen und ungrischen Lesebuche. Letzteres wird Hr. Senior Simonides näch-

(P248)

stens unter dem Titel: Igen rövid és a' természettel meg-egyezö mód, melly szerint rövid idö alatt az olvasásra meg-tanithani a' kisdedeket, herausgeben. Ausserdem gibt der Bf. ein neues Funebral in slowakischer Sprache heraus, welches 100 weit kürzere und zweckmäßigere Begräbnißlieder enthalten soll, als das Alte. Es werden demselben auserwählte Leichenterte beygefügt. Das Manuscript liegt zum Drucke fertig.

Endlich gedenkt uns Hr. Bocko mit einigen Bänden seiner schon ausgearbeiten und gehaltenen Predigten, die jetzt noch die letzte Feile erwarten, mit der Zeit gegen Pränumeration zu beschenken.

Möchte doch jeder, dem unsre Literatur am Herzen liegt, wenigstens ein so kleines Scherflein beytragen, so würde unser literarischer Schatz bald bedeutender auch in dieser Sprache werden, die von ihren eigenen Kindern so vernachläßiget wird.

Oratio in auspiciis anni scholastici 180 1/2 in Geor- gico Keszthelyensi Illustr. D. Comitis Geor- gii Festetics de Tolna dicta, die 2. Nov. 1801. a Joanne Àsbóth ejusdem Georgici Oeconomiae & Technologiae Professore. So- pronii, typ. Siess 8 pag. in 8.

Gegenwärtige Rede hielt Hr. Ásbóth bey dem feyerlichen Antritte seines jetzigen Amtes, als Professor der Oekonomie und Technologie, und Wirthschafts - Verwalter bey dem berühmten Georgico zu [OrtKeszthely][Keßthely]]. Er wurde von Kesmark, wo er vordem die Stelle des Professors der Physik und Mathematik bekleidet hatte, hieher beruffen. Die kurze Rede enthält in einem gefälligen Stile Ermunterungen an die Zuhörer zur verständigen Benutzung der von dem großmüthigen Grafen ihnen dargebotenen Hilfsmittel und Gelegenheiten sich zu bilden; und dann herzliche Wünsche für den König, den Erzherzog Palatin, den Grafen Georg Festetisch und sein ganzes Haus.-

(P249)

Catalogus Plantarum rariorum Scepusii A. 1801. in autumno in usum amicorum conscriptus, a Samuele Genersisch Med. Doctore & Civitatis L. R. Leutschoviensis Physico Ord. 1/2 phil. 4.

Dieses Privat - Verzeichniß, das der thätige Bf. für seine botanischen Freunde, zur Erleichterung des Samen- und Pflanzen-Verkehrs mit ihnen drucken ließ, enthält 588 Species, von denen einige noch unbestimmt sind, die der Bf. daher mit einem ? bezeichnet.

Trauerrede am Tage des feyerlichen Leichenbegängnisses "Sr. Er". (des) Hrn. Gr. Gedeon v. Radáy c. werfaßt von Wolf Spitzer Orts- und Distriktsrabiner zu Pétzel; umgearbeitet, übersetzt, und öffentlich vorgetragen von Abraham Spitzer aus Pest. Pest, gedr. bey Landerer 1801. 29 S. 8.

Eine Leichenrede, die der Rabbiner W. Spitzer in hebräischer Sprache den 26. Jul. 1801. bey der auf dem Titel erwähnten Gelegenheit hielt; und die von dem Juden Abrah. Spitzer übersetzt, und auf Verlangen vieler theuren Freunde gedruckt ward. Sie enthält zwar viele gutmüthige Erklärungen der Zuneigung und Verehrung für das gräfl. Rádayische Haus; aber sonst sehr wenig Geist und Salbung. Die Uebersetzung scheint mit vielem Fleisse gemacht zu seyn, dem jedoch manche Sprach-und Druckfehler entgangen sind. -
Topic revision: r16 - 16 Aug 2012, KatalinBlasko
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