Benediktiner
Erl\xE4uterung: Benediktinerorden, lateinisch Ordo Sancti Benedicti, Abk\xFCrzung OSB, katholischer M\xF6nchsorden. Im weiteren Sinn werden nicht nur die Mitglieder des Benediktinerordens, sondern alle M\xF6nche, die nach der Regel des Benedikt von Nursia (Benediktregel) leben, als Benediktiner bezeichnet. Der Orden wurde im 6. Jahrhundert von Benedikt von Nursia gegr\xFCndet; seine Regel war bis in das 12. Jahrhundert allein f\xFCr das abendl\xE4ndische M\xF6nchtum ma\xDFgebend. Gregor der Gro\xDFe (selbst ein Benediktiner) sandte 596 den Benediktinerm\xF6nch Augustinus als Missionar nach England. Hier wie im fr\xE4nkisch-karolingischen Reich wurde die Mission vom Benediktinerorden getragen. Seiner Regel (mit dem Grundsatz \xBBora et labora\xAB) folgend, wandte sich der Orden im umfassenden Sinn auch der Pflege der Kultur zu und war so – besonders im Fr\xFCh- und Hochmittelalter – ein wesentlicher Tr\xE4ger abendl\xE4ndischer Kultur und Wissenschaft. Die von einzelnen Benediktinerabteien ausgegangenen Klosterreformen waren zum Teil auch Reformanst\xF6\xDFe mit weit reichender Bedeutung f\xFCr das religi\xF6se Leben und die mittelalterliche Kirche insgesamt. Nachdem Aufkl\xE4rung, Franz\xF6sische Revolution und S\xE4kularisation im 18./19. Jahrhundert fast zum Erl\xF6schen des Benediktinerordens gef\xFChrt hatten, konnte er seitdem seine alte Bedeutung wiedergewinnen. Heute sind Benediktiner im gro\xDFen Umfang wissenschaftlich-theologisch auf den Gebieten der Liturgiewissenschaft, Bibelwissenschaft und Theologiegeschichte t\xE4tig, widmen sich aber auch der Seelsorge, der Missionsarbeit und der Pflege \xF6kumenischer Beziehungen.
Quellen:
BROCKHAUS