Josephinismus
Erl\xE4uterung: Bezeichnet im weiteren Sinn die Reformen Josephs II. insgesamt, im engeren Sinn seine Reformen, die das Verh\xE4ltnis zwischen Staat und Kirche betrafen, wobei er entsprechend den Forderungen von Aufkl\xE4rung und Staatsr\xE4son die Ausdehnung staatlicher Souver\xE4nit\xE4t \xFCber die Kirche anstrebte. Die rein kontemplativen Kl\xF6ster wurden aufgehoben, ihr Besitz u. a. f\xFCr die staatliche Besoldung der Pfarrer, die Schaffung neuer Pfarreien und staatlicher Generalseminare zur Ausbildung der Geistlichen verwendet. Die Di\xF6zesen seines Herrschaftsgebietes wurden neu organisiert. Das Toleranzpatent vom 13. 10. 1781 gew\xE4hrte die Glaubensfreiheit. Eine Reihe von barocken Fr\xF6mmigkeitsformen (Wallfahrten, Prozessionen, Bruderschaften) wurde abgeschafft. – Im weistesten Sinne ist der Josephinismus eine an sp\xE4tmittelalterliche \xF6sterreichische Traditionen ankn\xFCpfende, vom aufgekl\xE4rten Absolutismus und der katholischen Aufkl\xE4rung bestimmte geistige Haltung, die besonders das \xF6sterreichische Beamtentum bis weit ins 19. Jahrhundert pr\xE4gte.
Quellen:
BROCKHAUS