Juden in Bratislava
Bratislava war eines der \xE4ltesten j\xFCdischen Zentren der Donau-Region. Vermutlich kamen die ersten Juden hier bereits mit den R\xF6mern an. Das erste schriftliche Dokument, das die Ansiedlung der Juden in Bratislava erw\xE4hnt, datiert aus dem Jahr 1251. 1291 erlie\xDF K\xF6nig Andreas III. eine Verordnung, wonach die Juden die Steuern an die k\xF6nigliche Kasse entrichteten. Ab 1345 mussten sie auch an die Gemeide Abgaben leisten. Die Juden der Stadt besch\xE4ftigten sich um jene Zeit in erster Linie mit Geldverleih, Handel, Weinbau. Ihre Synagoge findet erstmals 1335 Erw\xE4hnung. 1360 wurden die Juden aus Ungarn verbannt und einige der vormals in Bratislava ans\xE4ssigen fanden Zuflucht in Hainburg. 1367 kehrten sie in ihre Heimat zur\xFCck. Ab 1371 f\xFChrte die Gemeinde ein sogenanntes Judenbuch, in dem der Geldhandel zwischen Juden und Christen festgehalten wurde. 1392 verordnete K\xF6nig Sigismund den Erlass der Zinsen f\xFCr Gelder, die durch Christen von Juden geborgt worden waren und zwischen 1441 und 1450 wurden den Christen generell alle Schulden bei Juden erlassen. Ab 1475 wurde den Juden untersagt, Immobilien als Sicherheit f\xFCr geborgtes Geld anzunehmen. 1526 wurden sie im Zuge der generellen Vertreibung aus Ungarn auch aus Bratislava ausgewiesen. Dennoch verblieben sie hier und lebten au\xDFerhalb der Gemeindegrenzen unter anderem auf dem Schlo\xDFberg. Samuel Oppenheimer war der erste Jude, der sich innerhalb der Stadtgrenze ansiedelte. Er hatte 1692 die Genehmigung dazu erhalten. Weitere Juden folgten ihm und es wurde 1695 eine Synagoge f\xFCr die Gemeinde errichtet. Erster Rabbiner war Yom Tov Lipmann. 1709 lebten 189 Juden in Bratislava, 1736 bereits 772. Das j\xFCdische Viertel auf dem Schlo\xDFberg blieb au\xDFerhalb der Stadtgrenze bestehen. Es fiel zun\xE4chst unter die Jurisdiction des Grafen P\xE1lffy, der den Juden seinen Schutz garantierte. Ab 1776 wurde es ihnen gestattet, sich in der Judengasse anzusiedeln, die dem Schlo\xDFberg gegen\xFCber lag. Die Juden, die unter dem Schutz P\xE1lffys standen, genossen mehr Rechte als diejenigen, die unter der Obrigkeit der Stadtgemeinde standen. So durften sie ihre Religion aus\xFCben, sich im Handwerk und in allen Handelszweigen bet\xE4tigen. Bratislava wurde zum Textilhandelszentrum der Juden im Ungarn des 18. Jhdts.
Quelle:
Encyclopaedia Judaica