Bl\xE4ttern:
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XXXII.
(P249)
Von dem Erfrieren der B\xE4ume.
Es ist eine bekannte Sache, da\xDF das Wasser, wenn es bey starker K\xE4lte erfrieret, und zu Eis wird, einen gr\xF6\xDFern Raum einnimmt, als vorhin ; so da\xDF das Gef\xE4\xDF, worinn es eingeschlossen, Falls es nicht so viel fester ist, notwendig zerspringen mu\xDF, wenn die Oeffnung enger als der Boden, oder dasselbe sonst zugestopfet ist, da\xDF daher die Ausbreitung nicht geschehen kann.
Von fetten und \xF6lichten Materien, insonderheit solchen, die von Vegetabilien kommen, sind viele, die einen weit st\xE4rkern Grad der K\xE4lte ertragen k\xF6nnen, und so leicht nicht zusammen frieren und gestehen, als die w\xE4\xDFerigen, und wenn sie auch frieren, dennoch keinen gr\xF6\xDFern Raum, ja fast noch weniger einnehmen, als zuvor.
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Alle B\xE4ume, insonderheit diejenigen, die gegen den Winter ihre Bl\xE4tter fallen lassen, saugen des Sommers, wenn sie die Bl\xE4tter noch haben, und die W\xE4rme stark ist, nebst andern Ausd\xFCnstungen eine Menge Wasser in sich, wie
M. Hales in seiner
Statical Essays mit vielen sch\xF6nen Versuchen erwiesen hat, und in dem ersten Buche zu sehen ist. Woraus folget, da\xDF dieselben zu der Zeit mit einer Menge w\xE4\xDFerigen Saftes angef\xFCllet seyn m\xFC\xDFen, insonderheit die kleinen Zweige und Sprossen, welche, wie man durch ein Vergr\xF6\xDFerungsglas wahrnehmen kann, gerne gr\xF6\xDFere Gef\xE4\xDFe, als der Stamm selbst, und \xE4ltere B\xE4ume haben.
Der
Hr. Hales hat auch an gedachtem Orte gezeiget, da\xDF ein Baum mit seinen vollen Bl\xE4ttern 15 bis 20, ja 30mal mehr Wasser in sich sauge, als einer, der keine Bl\xE4tter hat, wenn sie auch gleich beynahe von einer Gr\xF6\xDFe sind; da\xDF die Blatter gar viel, ja das meiste dazu beytragen, da\xDF der Saft in solcher Menge in die B\xE4ume dringet, und da\xDF solches hingegen weit langsamer zugehet, wenn der Baum von Bl\xE4ttern entbl\xF6\xDFet ist. Denn die Geschwindigkeit verhalt sich in gleichem Ebenmaa\xDFe,
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als die Menge, die zu gleicher Zeit hineindringet, so da\xDF, wenn in den einen 20
Unzen Wasser innerhalb 24 Stunden, in den andern aber nur eine, eingedrungen und wieder ausged\xFCnstet w\xE4ren, so w\xE4re des Safts Geschwindigkeit indem ersten Falle 20mal st\xE4rker, als in dem letztern.
Je l\xE4ngere Zeit der Saft durch die Gef\xE4\xDFe eines Baumes l\xE4uft, je mehr verwandelt sich selbiger in eine w\xE4\xDFerige, fette und klebrichte Natur. B\xE4ume, die den Winter \xFCber gr\xFCnen, saugen wenig Wasser in sich, und d\xFCnsten auch wenig aus, davon hat auch der Saft eine langsame Bewegung, und ist sehr z\xE4he und fettigt, so, da\xDF er in kalten Wintern nicht frieren kann, sondern durch seine Bewegung den Baum mit seinen Bl\xE4ttern erh\xE4lt.
Da nun die B\xE4ume, aus obgemeldeten Ursachen, zu der Zeit, da die Bl\xE4tter entweder noch darauf sitzen, oder k\xFCrzlich abgefallen sind, mit einer Menge w\xE4\xDFerigen Saftes angef\xFCllet seyn m\xFC\xDFen, so folgt nach dem Inhalte des ersten Paragraphen, da\xDF wenn ein kalter Winter sie ergreift, bevor sich dieser Saft entweder vermindert, oder in eine kleberige Materie verwandelt hat,
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die entweder mehr aushalten kann, oder wenn sie ja gefrieret, sich doch nicht aus, dehnet, alsdenn deren Gef\xE4\xDFe von diesem w\xE4\xDFerigen Safte, der gar leicht zu Eis frieret, von einander gesprenget und verderbet werden, so, da\xDF er sich aus ihrem Gef\xE4\xDFe ergie\xDFet, wenn er wieder auf schmelzet. Hievon mu\xDF des Baumes Untergang erfolgen, gleichwie ein Thier nohtwendig sterben m\xFC\xDFte, wenn desselben Adern so verderbt waren, da\xDF das Blut hin und wieder au\xDFer seinen rechten G\xE4ngen und Wegen fl\xF6\xDFe.
Da\xDF die Erfrierung der B\xE4ume hier durch verursachet werde, wird damit bekr\xE4ftiget, da\xDF die B\xE4ume, so ganz starke Winter aushalten k\xF6nnen, wenn sich dieselben zur ordentlichen Zeit einstellen, gleichwohl erfrieren, wenn der Winter so fr\xFCh im Herbste k\xF6mmt, da der Saft noch in Menge darinn ist, und sie noch viel W\xE4\xDFeriges bey sich haben, oder auch, wenn der Winter sich im Fr\xFChjahre sp\xE4t einfindet, da der Gast schon wiederum einzuflie\xDFen angefangen. Um dieser Ursache Willen scheinet es, da\xDF der allweise Sch\xF6pfer es so eingerichtet habe, da\xDF die Bl\xE4tter einige Zeit vor dem Winter abfallen m\xFC\xDFen, weil sie alsdann den B\xE4umen h\xF6chst sch\xE4dlich
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sind, da sie vorhin zu derselben Unterhalt h\xF6chst n\xF6htig gewesen.
Von der Handlung \xFCberhaupt, und ihrer Aufnahme, und Wachsthume.
Der Handel in der weitl\xE4uftigen Bedeutung ist ein Tausch, den die Menschen unter einander mit dem vornehmen, was ihnen zugeh\xF6rt. Man handelt mit seinen G\xFCtern, mit seinen Bem\xFChungen , mit seinen Wissenschaften, mit seiner Freyheit. Aber das Wort Handlung wird insbesondere von der gegenseitigen Mittheilung der aus der Erde oder durch Kunst hervorgebrachten Dinge gebraucht. Der erste Handel unter den Menschen geschah durch den Tausch, und der Werht der Waaren ward nach Gutd\xFCnken bestimmt. Ein einziger Anblick entschied die Schwere oder die Gr\xF6\xDFe einer nicht seltenen Sache, die man gegen eine weit seltenere vertauschen wollte. Zu mehrerer Beqwemlichkeit verglich man sich hernach
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\xFCber ein gewisses Gewicht und Maa\xDF, und nahm gewisse Zeichen zu Hilfe, welche die vertauschten Sachen vorstellen sollten. Die nat\xFCrlichsten Produkte der Erde und der Fi\xFC\xDFe, die den Menschen am unentbehrlichsten waren, sind die ersten Gegenst\xE4nde dieses Tausches gewesen. Die Nationen, welche von der Natur nicht reichlich versorgt worden waren, suchten die meisten dieser Produkte noch n\xFCtzlicher zu machen, in dem sie ihnen seine angenehmere und beqwemere Gestalt gaben; und durch diese Bearbeitung entstanden die Manufakturen und freyen K\xFCnste. Da man diese verschiedene Waaren nun gern zu andern V\xF6lkern gebracht hatte, welche durch grosse Meere abgesondert waren, so erfand man die Schiffahrt, eine neue Besch\xE4fftigung f\xFCr die Menschen. Diese Fahrten waren mit Vortheilen, aber auch mit Gefahren verkn\xFCpft, die man gegen einander rechnete. Es traten also Gesellschaften zusammen, welche die Gefahren gegen eine gewisse Summe \xFCber sich nahmen, und man erhielt daher eine neue Art des Handels, die man Assecuranz nennet. Der Kompa\xDF ward erfunden ; Afrika, von dem man nur einige K\xFCsten kannte, und Amerika
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wurden entdeckt. Die handelnden Nationen eroberten in diesen fernen Gegenden neue L\xE4nder, die zu den Waaren beqwem waren ; die ihnen fehlten; diese neuen Eroberungen hat man Kolonien genennet, weil jede Nation einige von ihren eigenen Landeskindern zur Anbauung derselben dahin schickte. Der Handel der Europ\xE4er nahm dadurch so zu, da\xDF man, um den Tausch zu erleichtern, Papier zu Hilfe nahm, und Gold und Silber dadurch vorstellte. Dieses erhielt seinen ganzen Wehrt von dem Kredite, in dem derjenige stand, der es gab. Er war zwar selbst keine ven den Triebfedern der Handlung, aber es war doch das Oel, das den Triebfedern eine weit leichtere und geschwindere Bewegung gab. Der Handel mit diesen Papieren gegen Geld, hat Gelegenheit zu einer eigenen Art gegeben, die man das Geld oder Wechselnegotium nennet. Nach diesen verschiedenen Zeitpunkten oder Alter kann man die Aufnahme und den der Handlung betrachten.
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Mittel wider den Stich der Bienen.
Man nimmt einen L\xF6ffel voll ungel\xF6schten Kalk, zerreibt ihn zwischen den H\xE4nden, und reibt alsdann die Stellen stark damit, wo man einen schmerzhaften Stich bekommen hat. Der Schmerz vergehet augenblicklich; die Geschwulst aber, welche \xFCbrig bleibt, wird durch einen L\xF6ffel voll reines Wasser vertrieben, womit man die verletzten Oerter ein wenig bestreicht. Es entstehet dadurch eine kleine G\xE4hrung, wodurch in wenigen Stunden Schmerz und Geschwulst geheilet wird. Man bringt nur wenig Wasser auf einmal, aber desto \xF6fter an die besch\xE4digte Stelle, sonst macht man die G\xE4hrung zu stark, und w\xFCrde die Haut verletzen. Ursprunglich stammt dieses Mittel aus Asien, es hat aber auch in Europa allenthalben, wo es gebraucht worden, erw\xFCnschte Wirkungen gethan.
(Noch etwas hievon im k\xFCnftigen St\xFCcke.)
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