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XL.

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Beschlu\xDF des 36. St\xFCcks.

Welch ein unerme\xDFlicher Schatz von seltenen vierf\xFC\xDFigen,beydlebigen, u. kriechenden Thieren, von Fischen , Krebsen, Seeigeln,und anderen Bewohnern des Meers, von V\xF6geln, Insekten, Konchylien, von W\xFCrmern, Thierpflanzen, Steinpftanzen, Steinen, Erden, Minern,Versteinerungen, Wanzen, B\xE4umen, Fr\xFCchten, Bl\xFChten, Saamen, H\xF6lzern, u. s. w. aus allen Welttheilen und einzelnen Provinzen, k\xF6nnte nicht mit der Zeit in einem solchen Kabinete vereinigt, und mit einem erstaunten Blick \xFCbersehen werden. Und wie sehr w\xFCrde nicht eine solche Sammlung zur Ehre eines Staats gereichen! Denn wenn alles, was die Gl\xFCckseligkeit einer Nation bef\xF6rdert, einem Staate neuen Glanz ertheilet, so ist es unstreitig, da\xDF dieses von

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den Wissenschaften \xFCberhaupt gesagt werden mu\xDF. Je feiner die Sitten und Denkungsart eines Volks beschaffen ist, ein desto gr\xF6\xDFerer Glanz verbreitet sich dadurch \xFCber einen Staat. Die Untersuchungen der Naturforscher gr\xFCnden sich auf die Kenntni\xDF der Werke der Natur. In der Natur aber k\xFCndigt alles den Sch\xF6pfer an, alles ist mit dem Gepr\xE4ge seiner Allmacht bezeichnet. Au\xDFer der Offenbahrung leitet keine Wissenschaft so unmittelbar auf den Begriff, und auf die Verehrung eines h\xF6chsten Weesens, als die Naturgegeschichte. Welch ein Vorzug f\xFCr einem Staat, dessen Glieder sich in einer so \xE4dlen Verfassung, oder in dem Zustande eines best\xE4ndigen Wetteifers befinden , ihre irrdische und ewige Gl\xFCckseligkeit wechselweise zu bef\xF6rdern! Wie r\xFChmlich ist es nicht au\xDFer dem f\xFCr einen Staat, wenn er f\xE4hig ist, dem eifrigen Verlangen mit \xE4dler Neubegierde erf\xFCllter Reisenden eine Befriedigung anzubieten, u. sie zu reitzen, alle Kostbarkeiten einer \xF6ffentlichen Sammlung, gleichsam mit l\xFCsternen Augen zu verschlingen!

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Ein Mittel, die Fett und Oelflecke aus den Kupfern zu bringen.

Man nimmt Schaafknochen, und brennet sie zu Pulver. Mit diesem Pulver reibt man den Flecken auf beyden Seiten des Bogens. Dann legt man den Kupferstich zwischen zwey Bl\xE4tter reines Papier, und thut ihn unter die Presse, l\xE4\xDFt ihn die Nacht hindurch darunter , wo sich dann der Flecken ausziehen wird. Sollte man aber noch etwas davon sehen, so kann man den Versuch noch einmal wiederholen, worauf sich alsdann gar kein Merkmaal eines Fleckens mehr mird blicken lassen.

Auf ungeleimtes Papier zu schreiben, da\xDF es weder durchschlage, noch ausl\xF6sche.

Man kann zuweilen auf Reisen, oder bey andern Vorf\xE4llen, in die Notwendigkeit gerahten, auf durch schlagendes Papier schreiben zu m\xFC\xDFen. Dergleichen ungeleimte Papiere pflegen weder Dinte noch andere ft\xFC\xDFige Farbe zu leiden, ohne da\xDF es durchschl\xE4gt, u. die ganze Schrift unlesbar wird. Wenn

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man also entweder auf Druckpapier, in einem gar nicht planirten Buche, einige Druckfehler verbessern, oder kleine Anmerkungen beschreiben wollte, oder wenn man gar auf ungeleimtes Papier, in Ermanglung eines bessern, einen Brief schreiben m\xFC\xDFte, wie sollte man sich aus dieser Verlegenheit helfen? Verlangte man weiter nichts, als da\xDF auf einem solchen Papiere die Schrift nicht durchschl\xFCge, so w\xFCrde die Frage von einem jeden leicht beantwortet seyn; denn, Rohtstein, und Bleystift schreiben lesbar, ohne durchzuschlagen. Allein, so bald und so leicht eine solche Schrift geschrieben ist, eben so leicht verl\xF6schet sie auch oft wider unsern Willen. Uiber dies pflegt besonders der Rohtstein auf einer daran gelegten Seite leeres Papiers abzuschmutzen, und schon dadurch unbrauchbar zu werden. Was ist also in dringenden Fallen f\xFCr ein Mittel zu ergreifen ? Herr Prof. Hanov macht ein ganz leichtes bekannt, wodurch man sich ohne viele M\xFChe, in dergleichen Verlegenheiten helfen kann. Wenn man mit guter und reiner Bleyfeder auf ungeleinites Papier schreiben m\xFC\xDFen, so ziehe man das beschriebene Papier durchs Wassers oder feuchte die

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beschriebenen Stellen mit der Zunge ab, und lasse hernach dieselben in mittelm\xE4\xDFiger Luft wieder trocknen. Nach Beobachtung dieses kleinen Kunstgriffes wird man nie etwas durchgeschlagenes finden, die Schrift wird nicht nur eben so best\xE4ndig seyn, als wenn sie mit Dinte geschrieben worden, sondern man wird auch das Abschmutzen gar nicht zu bef\xFCrchten haben. Die Proben sind leicht gemacht, und es giebt F\xE4lle, wo uns ihr sichrer Erfolg sehr wohl zu statten kommen kann.

Maximen und Gedanken.

Man kann sein Haus mit so vielen G\xE4sten anf\xFCllen, da\xDF man selbst nicht Raum darinnen hat; und man kann seinen Kopf, mit so vielen fremden Gehirne ausstopfen, da\xDF unser eigenes nicht verm\xF6gend ist, zu wirken. Wir verlangen jederzeit, da\xDF man verschwiegen seyn soll; und oft ist unser Geheimni\xDF, da\xDF wir einem andern vertrauen , selbst nichts anders, als da\xDF uns von einem andern anvertraute Geheimni\xDF.

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Mancher redet sehr oft von einem andern Uibels, weil er selbst die beschuldigte Handlung gethan haben w\xFCrde, wann er an seiner Stelle gewesen w\xE4re. Es giebt Personen, die uns anf\xE4nglich durch einige Gesichtsz\xFCge eine starke Abneigung erregen; wir lernen sie mit der Zeit kennen ; nnd dieser anst\xF6\xDFige Zug hindert uns nicht, sie liebensw\xFCrdig zu finden. Die Scharfsinnigkeit, und ein erhabener Verstand, sind nicht halb so n\xFCtzlich , als die gesunde Vernunft. Man findet ehe vierzig witzige Leute, als einen einzigen vern\xFCnftigen Mann. Wer nichts als Gold bey sich tragen will ; wird alle Tage, wegen des Mangels am gebr\xE4uchlichen Gelde verlegen seyn. Wer eine L\xFCge sagt, bemerkt nicht wie viel er wagt; denn, er ist gezwungen, noch zwanzig L\xFCgen zu erfinden, um die erste zu behaupten. Es ist keine Kunst, zu thun, was man will; der aber ist \xE4del gesinnt, der nichts anders thut, als was er soll. Es ist kein Stand, den man nicht r\xFChmlich machen konnte, entweder durch das, was man darinnen thut, oder was man darinn leidet. Her Tod hat erdichtete Uibel, welche

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die Natur nicht f\xFChlen wird, und das Leben, wirkliche Plagen, welche die Weisheit nicht vermeiden kann Viel Dankbarkeit bey einem Armen, ist ein sicheres Zeichen, da\xDF er eben so viel Gro\xDFmuht haben w\xFCrde, wann er reich w\xE4re. Die Gelehrsamkeit ist wie der Merkurius; die kr\xE4ftigste und vortreflichste Sache in einer erfahrnen Hand, in einer unerfahrnen aber die allersch\xE4dlichste. Alles kann man nachahmen, nur die gesunde Vernunft nicht. Die Ernsthaftigkeit, und eine n\xE4rrische Hoffahrt, sind zwo Schwestern, die sich sehr \xE4hnlich sehen, die man aber sehr leicht von einander unterscheiden kan. Die eine beantwortet die H\xF6flichkeiten, die man ihr erweiset; die andere aber wird dadurch nur noch hoff\xE4rtiger. Die Tapferkeit ist eine Mausfalle, und der Witz ein Vogelnetz, in welchem das Frauenzimmer sehr oft gefangen wird. Die Schmeicheley, und das Lob sind zwo Schwestern aus verschiedener Ehe, und der ist gewi\xDF recht fein, der sie nicht verwechselt. Der Witz ein sehr gemeines Gut, der gesunde Verstand aber, ein ziemlich

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seltenes Eigenthum. Daher k\xF6mmt es, da\xDF viele Schriftsteller sehr gut schreiben, und sich so schlecht auff\xFChren. Der weiseste, und rechtschaffenste Sterbliche, wird von M\xE4ngeln, und Gebrechen gedr\xFCckt; und er ist nur darum unter uns weise und tugendhaft, weil er weniger fehlerhaft und untugendhaft ist, als andere. Einige menschliche Thorheiten, sind eben so beschaffen, wie die Flecken, welche sich selbst ausreiben, wenn sie trocken werden. Unter diesen stehen diejenigen, welche die Liebe veranlasset, oben an. Alte Leute geben gern gute Lehren, um sich zu tr\xF6sten, da\xDF sie nicht mehr im Stande sind, b\xF6se Exempel zu geben. Die alten Deutschen sagten: Das Wetter kennt man beym Winde, den Vater beym Kinde, die Herrschaft beym Gesinde.


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Topic revision: r6 - 15 May 2011, MarleneBurgstaller
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