Bl\xE4ttern:
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XV.
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Von den Tr\xFCffeln.
Aus dem allgem. Forstmagazin
Die Tr\xFCffeln sind eine Art von Schw\xE4mmen, die unter der Erde wachsen, ohne, dass sie wie die andern einen Stiel, und Wurzeln haben. Es giebt deren runde, und ovale, wei\xDFe schw\xE4rzliche, und graue. Doch,
Bradley zeiget sehr gr\xFCndlich, da\xDF diese alle nur einerley Art der Tr\xFCffeln sind, da\xDF eine jede wei\xDF ist, so lange sie noch nicht reif ist, da\xDF sie grau wird, wenn sie zu reifen anf\xE4ngt, und da\xDF sie ganz schw\xE4rzlich ist, wenn sie ihre vollkommene Reife erlanget hat.
Die Tr\xFCffel sind schon lang zum essen gebraucht worden. Indessen sind doch einige Naturforscher im Zweifel, ob die Sch\xE4tzbarkeit, die man ihnen beylegt, einen guten Grund habe. Vielleichtsind alle Schwammengew\xE4chse, und insonderheit die Tr\xFCffeln der menschlichen Gesundheit
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sundheit nichts weniger, als zutr\xE4glich denn es giebt wirklich Beispiele, da\xDF auf das \xF6ftere, und unm\xE4\xDFige Essen der selben, ein baldiger Tod erfolget ist .— Unterdessen weil sie in verschiedenen Verstande zur Wohllust reitzen sollen, so wer den sie sich in diesem Ansehen wohl noch lange erhalten.
Ehedem wurden die Tr\xFCffeln aus andern L\xE4ndern, haupts\xE4chlich aber aus Italienr als eine sehr theure Waare zu uns gebracht; itzt aber findet man sie, wiewohl bey weitem nicht von so durchdringendem Geruche, auch in unseren Gegenden. — haupts\xE4chlich wachsen sie in Waldungen, Die einen sandigten Boden haben, und zwar gemeiniglich an solchen Stellen, wo wenig Gras, und Kr\xE4uter stehen, auch kein Geb\xFCsch vorhanden ist. Vielmals aber warfen sie auch unter den Eichen, und Buchen, in lettigtem Boden, und stecken selten tiefer, als eine Hand breit. Einige meynen, da\xDF die Fr\xFChlingstr\xFCffel viel zarter als die Herbsttr\xFCffel sey; allein die letztern wachsen in weit gr\xF6\xDFerer Menge, sonderlich nach starkem Regen, der mit Donner, und Blitz vermischt ist.
Man sucht die Tr\xFCffeln, mit Schweinen, oder mit Hunden, in Spanien, Frank-
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reich, und einem Theile von Italien, bedient man sich dazu einer Schweinsmutter, welcher vorher der R\xFCssel mit einem Ringe geschlossen worden. Sie w\xFChlet sodann in die Erde, und die Tr\xFCffel heraus. Man giebt ihr jedesmal einige Kastanien, und l\xE4\xDFt sie weiter suchen. In ganz Piemont aber, im Mayl\xE4ndischen, und in Savoyen, sucht man diese Schw\xE4mme mit einer Art von kleinen Pudelhunden. Man giebt ihm ein St\xFCck Brod in Tr\xFCffel\xF6hl eingetaucht, und geht mit ihm in die W\xE4lder. Wenn er eine Tr\xFCffel gefunden hat, so f\xE4hrt er an, und f\xE4ngt
an zu kratzen. Alsdann k\xF6mmt man ihm zu Hilfe, und gr\xE4bt den Schwamm heraus; dem Hunde aber giebt man ein St\xFCckchen Brod, welches auch sonst das Einzige ist, was er zur Nahrung bek\xF6mt.
Wer indessen die Tr\xFCffeln selbst anbauet , der hat das m\xFChsame Aufsuchen derselben nicht n\xF6htig. Heut zu Tage, sagt obber\xFChrter Herr Bradley, ist man genugsam \xFCberzeugt, da\xDF auch alle Arten der Schw\xE4mme wirklich Pflanzengew\xE4chse sind, und da\xDF sie nicht von ungef\xE4hr aus der F\xE4ulung entstehen, sondern, da\xDF sie durch den Saamen fortgepflanzet werden, obgleich dieser Saame von einer anderen Beschaffenheit ist. - Man bauet itzt
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die Champignons, und andere Schw\xE4mme in den Garten, warum sollte man die Tr\xFCffeln nicht ebenfalls anbauen k\xF6nnen?
Die Art und Weise, die Tr\xFCffeln an zubauen, welche Herr Bradley bekannt gemacht, ist diese. Zuv\xF6rderst m\xFC\xDFen die Tr\xFCffeln die man zum Saamen ge brauchen will, vollkommen reif seyn, das ist, sie m\xFC\xDFen eine schwarzlichte Farbe ha ben. Man mu\xDF sie daher nur im October, November, und December graben, in welchen Monaten sie auch verpflanzet werden. Hat man die Tr\xFCffeln eher, so kann man sie bis dahin aufbewahren. Herr Bradley versichert, da\xDF sie sich im Wasser 6. Monate lang halten lassen.— Der beste Ort, den man zu ihrem Anbaue erw\xE4hlet, ist ein solcher, den sie von Natur lieben. Man wei\xDF aber, da\xDF sie am meisten in den W\xE4ldern, unter dem Schatten der Buchen, und Eichen, an einem vom Buschwerke befreyten Platze, und zwar in einer m\xFCrben, r\xF6htlichten, und mit Sande vermischten Erde, gefun den werden. — Eine solche Stelle sucht man also zum Anbauen der Tr\xFCffeln aus. Man grabt die Erde 8.
Zoll tief aus, und l\xE4\xDFt sie durch ein feines Sieb gehen. Mit dieser durchgesiebten Erde bedeckt man den Grund des Grabes 2 bis 3 Zoll tief,
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und legt die Saamentr\xFCffeln dergestalt hinein, da\xDF eine jede 18. Zolle von der andern zu liegen k\xF6mmt, ohne sie in die Erde zu dr\xFCcken. Alsdann gie\xDFt man Wasser unter die \xFCbrige durchgesiebte Erde, und r\xFChret sie um, da\xDF sie gleich sam ein d\xFCnner Koht wird. Dieses sch\xFCttet man sodann auf die eingelegten Tr\xFCffeln, und macht die Gruben wieder dem Erdboden gleich. — Alsdann la\xDFt man dieselben bis in den October \xFCbers Jahr ruhen, da man eine reichlicheAerndte fin den wird, wie Herr
Bradley versichert, der \xFCberhaupt diese Nachricht, als ein wichtiges Geschenk anstehet, das er dem gemeinen Wesen macht.
Sicheres, und bew\xE4hrtes Mittel wider die Lungensucht.
Aus der Gazette litteraire de Berlin.
Man preiset dieses neuerfundene Heilungsmittel, mit soviel Zuverl\xE4\xDFigkeit, und so grossen Lobeserhebungen an, da\xDF wir es der Billigkeit gem\xE4\xDF finden,
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unsere Leser in Ansehung eines ehemals so wichtigen Geheimnisses nicht l\xE4nger in Unwissenheit zu lassen. Ein untr\xFCgliches Mittel wider die Lungensucht, und zu gleich wider die hartn\xE4ckigsten Arten des Brustschnupfens, ist den Raum zehnfach wehrt, den wir zur n\xE4hern Bekanntma chung desselben n\xF6htig haben. Es beste het erstlich aus einer Br\xFChe, wozu man eine Kalbslunge nimmt, die noch nicht von der Luftr\xF6hre abgesondert ist. Diese l\xE4\xDFt man in drey Seiteln Wasser kochen, und die Luftr\xF6hre \xFCber den Topf in die \xABH\xF6he ragen. Wann die Br\xFChe beynahe v\xF6llig gekocht ist, so wirft man rohten Kohl, Bl\xE4tter vom Lungenkraut, und von Borratsch, von jedem, wenn es genugsam gereiniget, und klein geschnit ten ist, eine Hand voll. Nach Verlauf einer Stunde, nach der Zeit an gerech net, da der Kohl, und die Blatter in den Topf geworfen worden, thut man noch so viel Veilchen, und Altheenbl\xFCh te hinzu, als man mit drey Fingern fas sen kann. Nun l\xE4\xDFt man das ganze Gemisch noch eine Viertelstunde am Feuer stehen, nimmt es dann ab, l\xE4\xDFt es kalt werden, und gie\xDFt es durch. Von der filtrirten Br\xFChe macht man vier gleiche Theile, und kann sich damit zween Tage
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behelfen. Man vermindert die Dosis nach Beschaffenheit des Alters.
Zw\xF6lf Tage lang bedient sich der Kran ke dieser heilsamen Br\xFChe, des Morgens n\xFCchtern, und Abends gegen 6 Uhr. Zwo Stunden vor dem Genusse derselben, nimmt man jedesmal einen Bolus, der aus zw\xF6lf Granen Wallfischfett (Sperma ceti) eben so viel candirten Zucker, vier Gran orientalischen Safran', und einer hinl\xE4nglichen Menge Altheensyrup bereitet wird.
Wenn der Kranke die angezeigte Br\xFChe zw\xF6lf Tage lang nach der Vorschrift gebraucht hat, purgirt man ihn zween Tage hintereinander mit folgenden Mit teln : Nimm vers\xFC\xDFtes Qwecksilber, aquila alba) sechs bis acht Gran in ei ner hinl\xE4nglichen Menge von der Rosenconserve zu einem Bissen, oder Bolus gemacht. — Diesen Bolus nimmt der Kranke Abends, ehe er zu Bette geht; und des Morgens darauf, nachstehenden Laxiertrank: Nimm sechs Unzen Cassien, (cassa fistula ) Pappelbl\xFChte, so viel sich mit drey Fingern fassen l\xE4\xDFt, ein Qwentchen von einem vegetabilischen Salze, und drey Unzelt Manna. Die Cassien l\xE4\xDFt man in dem dritten Theile eines Qwarts gel\xE4uterter Milch, oder Molken
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kochen, und wenn es bald genug gekocht hat, thut man das Salz, die Bl\xFChten, und die Manna hinzu. Der durchge seichte Trank wird in zween gleiche Thei le getheilet, und bey jedem Theile des Abends vorher obiger Bolus eingenom men.
Dieses vortrefliche Mittel, welches der Herr von Montreux, ein ber\xFChmter Arzt zu
Caen erfunden, ist in seinen Wirkungen so zuverl\xE4\xDFig, und der Erfolg so au\xDFerordentlich befunden worden, da\xDF man es in der Stadt Caen, um ihm ein desto gr\xF6\xDFeres Ansehen, und mehr Gemeinn\xFCtzigkeit zu ertheilen, \xFCber alle Kirchth\xFCren angeschlagen hat.
Ungarisches Wasser, (L'Eau de Reine d' Hongrie) in der Geschwindigkeit zu machen.
Man nimmt drey Loth Rosmarin\xF6l, einen Tropfen Zimmt\xF6l, ein halbes Loth Lavendel\xF6l, und vermischt es mit f\xFCnf N\xF6\xDFeln guten Weingeiste, so ist es fertig.
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