Bl\xE4ttern:
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XXVI.
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Beschlu\xDF der historischen Abhandlung von den Manufakturen.
Einige Schriftsteller geben vor, da\xDF die Ph\xF6nicier zuerst die Glasmacherkunst erfunden haben. Die Aegyptier brachten sie zu einer gr\xF6\xDFeren Vollkommenheit, die bey den R\xF6mern, selbst unter den Kaisern, noch wenig bekannt war. In Frankreich ist es gewi\xDF, da\xDF man dort schon seit dem zw\xF6lften Jahrhunderte, das Glas zu Kirchenfenstern gebraucht habe, von wannen dieser Gebrauch auch nach England und Deutschland gekommen ist. — Die Kunst, die Glasscheiben mit allerhand Gem\xE4lden zu zieren, ist nicht viel j\xFCnger. Uibrigens darf man sich gar nicht wundern, da\xDF die Alten von der Glasmacherkunst nichts gewu\xDFt haben. Die Morgenl\xE4nder, bey welchen doch alle K\xFCnste entstanden, und deren Land, in Vergleichung mit dem unserigen so warm ist, bedienten sich anstatt der Glasfenster, der Jalousien, oder der Vorh\xE4nge. Eben das siehet man auch
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noch in der asiatischen T\xFCrkey; und in China werden die Fensterl\xF6cher nur mit sehr feinen Stoffen vermacht, die mit gl\xE4nzendem Wachse \xFCberzogen sind. — Es scheint, da\xDF die R\xF6mer lange Zeit sich mit Gittern beholfen haben. Als aber die Verschwendung immer mehr und mehr zunahm, so brauchten sie den Spiegelstein dazu, welcher ein durchsichtiger Stein ist, der sich in d\xFCnne Scheiben zertheilen l\xE4\xDFt, und der zwar die Sonnenstralen durchla\xDFt, aber die W\xE4rme derselben aufh\xE4lt. Man liest auch in den Schriftstellern, da\xDF grosse Herren, und reiche Leute, die Oefnungen in ihren Badstuben mit Agatsteinen, oder auch mit sehr d\xFCnn gearbeiteten Marmor, haben zumachen lassen.
Man hat die Glasscheiben in den kalten L\xE4ndern erfunden, und auf diese Erfindung folgte bald die Entdeckung des Spiegelglases. Die Venetianer haben zuerst die vollkommen wei\xDFen, und polirten Spiegeltafeln verfertiget; die Franzosen aber brachten sie zu mehrerer Vollkommenheit, und, anstatt da\xDF man die venetianischen bl\xE4\xDFt, werden diese auf eine metallene Schmelztafel gegossen.
Es ist glaublich, da\xDF die Tonmanufakturen \xE4lter sind, als diejenigen, welche die Metalle zum Gegenstande haben.
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Denn es ist leichter, einer Materie, die vor unsern Augen ist, eine Gestalt zu geben, als dasjenige nutzbar zu machen, was die Natur in dem Schoo\xDFe der Erde verborgen hat. Da\xDF die T\xF6pferarbeiten bey den Morgenl\xE4ndern schon bekannt gewesen sind, kann man aus vielen Stellen der heiligen Schrift beweisen. Allem, dieses ist dabey merkw\xFCrdig, da\xDF diese Kunst, die wir aus Eitelkeit f\xFCr so gering halten, bey den Israeliten in solchem Ansehen stand, da\xDF man in dem Geschlechtregister des Stammes Iuda eine ganze Familie von T\xF6pfern antrift, die f\xFCr den K\xF6nig arbeiteten, und in seinen G\xE4rten wohnten. — Die Toskaner machten zu den Zeiten des Porsenna Werke aus gebrannter Erde, die daselbst, unter der Regierung des Augustus mit den goldenen, und silbernen Gef\xE4\xDFen um den Preis stritten. — So gro\xDF auch die Geschicklichkeit dieser Arbeiter war, so ist sie doch mit dem chinesischen Porcellaine noch lange nicht zu vergleichen. Man wei\xDF nicht, wenn die Chineser diese sch\xF6ne Kunst erfunden haben, oder, wer der Erfinder derselben gewesen sey. Es ist nur ein einziger Marktflecken, mit Namen King, wo mehr als eine Million Menschen wohnen, und wo einzig und allein das Porcellain
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in diesem grossen Reiche verfertiget wird. Das Porcellain hat solche besondere Eigenschaften, da\xDF man nie geglaubt hat, es in Europa gut nachmachen zu k\xF6nnen. Seit verschiedenen Jahren aber hat man es in Dre\xDFden, in Frankreich, Holland, Italien, und andern L\xE4ndern, besonders aber in Wien, mit so gutem Erfolge nachzumachen angefangen, da\xDF es, besonders wegen der sch\xF6nen Farbe, und wegen des guten Geschmacks im Zeichnen, selbst das chinesische \xFCbertrift.
Von dem kleinen Wurme, die Todtenuhr genannt
Aus dem allgem. Forstmagazin.
Das Get\xF6s, welches man insonderheit des Abends, und des Nachts in den h\xF6lzernen W\xE4nden, und Bettstellen h\xF6ret, und welches mit dem Schlage einer Taschenuhr eine Gleichheit hat, ist bey manchen Abergl\xE4ubischen eine Gelegenheit der Furcht, und des Grauens geworden. Ein grosser Theil der Menschen ist, wenn er die nat\xFCrlichen Ursachen eines Dinges
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nicht sofort einsehen kann, alsobald geneigt, die \xFCbernat\xFCrlichen herbeyzuruffen. Man hat daher diesen Ton, welcher der Bewegung der Unruhe in einer Taschenuhr sehr gleich k\xF6mmt, den Gespenstern, und Nachtgeistern zugeschrieben; nachdem man endlich einen Wurm als den Urheber dieses Schalles entdecket, so hat man ihn auf deutsch die Todtenuhr, auf lateinisch aber pediculum fatidicum genennet.
Es ist aber derselbe einer der kleinsten Holzw\xFCrmer, welcher zum K\xE4fergeschlechte geh\xF6ret, und der, wenn die Beobachtungen anderst richtig sind, wie andere seiner Art, braune Fl\xFCgel bek\xF6mmt, auch an Kopf und Schilde den \xFCbrigen K\xE4fern gleich wird, da er, ehe er seinen v\xF6lligen Wachsthum erreichet, eine Made war.— Er kriechet nach vorhergegangener Abhautung aus seinen im Holze gemachten L\xF6chern hervor, und bedienet sich der ihm von der Natur geschenkten Fl\xFCgel, nachdem er sich mit seines gleichen begattet, seine Eyer an anderes altes Holz, das insonderheit im Trocknen ist, zu setzen. Aus diesen entstehen nach der weisen Einrichtung des allgemeinen Sch\xF6pfers, andere Maden, die an beqwemen Oertern, durch die W\xE4rme ausgebr\xFCtet werden.
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Diese sind gleich nach erhaltenem Leben bem\xFCht, ihre Nahrung aus dem Holze, an dem n\xE4mlichen Orte zu suchen, wohin sie ihre Mutter absetzet, die, wie alle Insekten, den besten Platz zur Fortbringung ihrer Jungen aussuchet. Bey ihrer geringen, und kleinsten Gestalt, bey ihren weichen Gliedmaa\xDFen, und bewundernsw\xFCrdigen Z\xE4rtlichkeit ihrer K\xF6rper, bereiten sie, mit ihren fast unsichtbaren Z\xE4hnen, sich selber den Weg zu ihren k\xFCnftigen Wohnungen in dem h\xE4rtesten Holze, unter welchem Bohren sie den Schlag, und Ton, wovon allhier die Rede ist, verursachen.
Swammerdamm hat angemerket, da\xDF dieser Wurm den Ton, wovon hier die Rede ist, durch die Bewegung seines Kopfes hervorbringe, und daher belegt er ihn mit dem Namen Sonicephalus. Er h\xE4ngt sich, wie er uns erz\xE4hlet, mit seinen Vorderf\xFC\xDFen so fest in die von ihm gemachte R\xF6hre, da\xDF er, vermittelst des Kopfes, seinen Gang allzeit weiter ausbohret. Da aber einen so elenden, und schwachen Wurm eine best\xE4ndig anhaltende Bewegung ganz entkr\xE4ften w\xFCrde, so macht er bey seiner Arbeit \xF6ftere Abs\xE4tze, welches man an dem innhaltenden
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Tone abnimmt, da derselbe nach 7 bis 8 maliger Wiederholung, auf ein, bis zwo Secunden aufzuh\xF6ren pfleget.— Wie klein ist doch das Thier, welches der Menschen Arbeit zernichten kann!
Den Martiniquischen Kaffee so schmackhaft, als den Levantischen zuzubereiten.
Man nimmt so viel Kaffee, als gebrannt werden soll, sch\xFCttet ihn in ein porcellainernes, oder sonst wohl glasurtes Geschirr, gie\xDFet darauf kochendes Wasser, r\xFChrt den Kaffee einigemal herum, gie\xDFet nach einigen Minuten das alsdann sehr \xFCbel riechende Wasser durch einen Durchschlag ab, sch\xFCttet den Kaffee in ein reines Tuch, um ihm die meiste Feuchtigkeit zu benehmen, trocknet ihn sodann auf dem Ofen, oder an der Sonne, und l\xE4\xDFt ihn hernach nur schwach brenn. Es ist kaum zu glauben, wie sehr der Kaffee auf diese Weise, die schon in Holland sehr gebr\xE4uchlich ist, veredelt wird.
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Eine gute Suppe ohne Butter, oder Schmalz zuzubereiten.
Aus der Gazette Salutaire.
Man nimmt in eine Suppe f\xFCr eine einzelne Person, 2, h\xF6chstens 3 N\xFC\xDFe, und vermehret die Anzahl derselben nach der Anzahl der Personen, f\xFCr welche die Suppe zubereitet wird. Bestehet die Tischgesellschaft aus mehr als 4 bis 5 Personen, so mu\xDF man weniger als zwo N\xFC\xDFe auf eine Portion nehmen.
Sobald man die Schaale, und alles Uiberft\xFC\xDFige, was den Kern umgiebt, abgenommen hat, wickelt man die ganzen gereinigten N\xFC\xDFe in Leinwand, die man hernach zubindet. Wenn das Wasser im Kochen ist, wirft man sie in den Suppentopf, sch\xE4umet das Wasser so oft auf das Reinlichste ab, als man einen Schaum darauf entdecket, um zu verh\xFCten, da\xDF die Br\xFChe nicht schwarz werde. Hierauf kann man Kohl, allerhand K\xFCchengew\xE4chse, dann Salz, Pfeffer, zerschnittene Zwiebeln, und andere beliebige Zuthaten, mitkochen, und man wird auf solche Weise eine schmackhaftere, und wohlfeilere Suppe, als mit Butter, und Schmalz bereiten k\xF6nnen.
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