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VII.

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Der Ursprung der Bacchusfeste.

Aus dem Universal Magazine.

Die wahrscheinlichste Muhtma\xDFung von dem Ursprunge dieser ausschweifenden Feste ist diese: Sie wurden erst dem wahren GOtt zu Ehren eingesetzet, nachher aber durch die Umst\xE4nde, welche man hinzu that, verunstaltet. Alle V\xF6lker \xFCberhaupt haben ein nat\xFCrliches Verlangens das Angedenken grosser Begebenheiten durch j\xE4hrliche Vorstellungen derselben, an einigen besonderen Tagen zu verewigen. Diese Anmerkung will ich durch ein Paar bekannte Beyspiele best\xE4tigen. — Es war vormals in Frankreich die Gewohnheit, und sie ist es noch bey einigen V\xF6lkern, Weynachten, Ostern, und einige andere Feste mit dramatischen Vorstellungen, von den Geheimnissen, die wir anbethen, zu begehen. Und ob gleich die christliche

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Religion, welche ihren Sitz g\xE4nzlich in dem Herzen, und in einem tugendhaften, und aufrichtigen Leben hat, und wenig Vortheil von diesen l\xE4rmenden Gebr\xE4uchen ziehet: so gefallen sie doch dem Volke allzeit, weil sie solche Arten der Andacht sind, welche sie, ohne einen unordentlichen Einflu\xDF auf ihre Leidenschaften, auf eine angenehme Weise unterhalten. Die Muhamedaner stellen in der Pilgerschaft nach Mekka, wo Ismael, der Patriach der Ararber, vormals, wie sie glauben, seinen Sitz gehabt hat, die Flucht der Hagar in die W\xFCste, durch einige besondere , und feyerliche Gebr\xE4uche vor. Sie sehen hinter sich, und an jeder Seite mit einer scheinbaren Unruhe herum; bald hernach aber drucken sie eine pl\xF6tzliche Freude aus, als ob sie das, was sie gesucht, gefunden h\xE4tten. — Man mag in einigen, von diesen feyerlichen Gebr\xE4uchen einige Spuren von der Nachricht des Brunnens, aus welchem Hagar, und ihr Sohn den Durst l\xF6schten, entdecken. Diese Beyspiele sind zu meinem gegenw\xE4rtigen Vorhaben hinl\xE4nglich. Das ganze Altherthum ist voll von dergleichen Feyerlichkeiten, die zur Erhaltung des Angedenkens solcher Begebenheiten, welche das Volk f\xFCr etwas hielt,

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woran ihnen viel gelegen w\xE4re, eingesetzt wurden. Zu den Zeiten, die unmittelbar nach der S\xFCndfluht folgten, da die S\xF6hne des Noah, anstatt sich zu zerstreuen, um die Erde wieder zu bev\xF6lkern, den Schlu\xDF gefa\xDFt hatten, bey einander zu bleiben, und sich mit bauen in den L\xE4ndern an dem Euphrat besch\xE4ftigten , blieben alle \xFCbrigen L\xE4nder ungebaut. Ganze Landschaften wurden durch Waldungen verdunkelt, und die Thiere mehrten sich ohne Zahl. Nach der Zerstreuung , da eine jede Hausgenossenschaft sich in den L\xE4ndern, welche sie zu ihren Sitzen gew\xE4hlet hatte, festzusetzen anfieng, giengen die wilden Thiere aus ihren finsteren Wildnissen hervor, und verw\xFCsteten die Arbeit der Einwohner, durch ihre Zerst\xF6rrungen, so, da\xDF die neuen Pflanzungen niemals versichert waren, ihre Aerndten, oder die Frucht ihrer Weinberge zu genie\xDFen. Dem Land\xFCbel Einhalt zu thun, f\xFChrte Nimrod, Chams Enkel die J\xFCnglinge von seinem Bezirke zur Jagd, s\xE4uberte das Land von diesen rei\xDFenden Thieren, und stieg von dem Stande eines m\xE4chtigen J\xE4gers, zu der W\xFCrde, und Herrschaft eines Monarchen. Nach seinem Tode scherte das Volk, nicht allein

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\xF6ffentliche und pr\xE4chtige Feste bey seinem Grabe, und besang sein Lob, nach dem Lobe der Gottheit, welches die erste Entartung ihres Gottesdienstes einf\xFChrte; sondern sie mengten auch unter diese Feyer Vorstellungen von den ber\xFChmten Jagden, die den benachbarten L\xE4ndern Fruchtbarkeit, und Sicherheit verschaffet hatten. Sie machten gemeiniglich den Anfang mit Opfern , und Anrufungen des GOttes Jao oder Jevoe. Sie trugen auch einen Spie\xDF, weil sie sich zur Jagd bereit machten; aber dieser Spie\xDF war mit Blumen, und Weinbl\xE4ttern umwunden, weil sie nur eine Jagd vorstellen wollten. Dem zu Folge, liefen sie von einem Berge zum andern, und gaben ihren Nachahmungen ein Ansehen der wirklichen Sache, durch Vergie\xDFung des Bluts von den Thieren, die ihnen zuf\xE4lliger Weise begegneten. Diejenigen, welche mit dem meisten Blute bedeckt waren, schienen sich in der Jagd vornehmlich hervor gethan zu haben. Gleichwie aber einige von Nimrods Verrichtungen zur Erlegung der wilden Thiere durch die Jagd angewandt, und andere von ihm in der Absicht, das Volk in der Art und Weise des Korn-und Weinbaus zu unterrichten, \xFCbernommen waren: also ward

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es bey diesen Festen gew\xF6hnlich, auf eine pr\xE4chtige Weise die Wanne, womit sie das Korn wanneten, zu tragen, und etwas Wein unter die Umstehenden auszutheilen. Keine feyerliche Gebr\xE4uche konnten besser eingerichtet seyn, das Angedenken von Nimrods Diensten zu verewigen , und diese Anmerkungen sind wenigstens ein kleiner Entwurf von dem , was man in Absicht auf den Ursprung der Weinfeste sagen mag.

Die beste Art Maulbeerb\xE4ume zu s\xE4en.

Aus dem Journal Oeconomique.

Man nehme Maulberren, wenn sie vollkommen zu ihrer Reife gekommen sind, lasse sie eine Zeit lang im Wasser weichen, und zerdr\xFCcke sie darauf mit beyden H\xE4nden. Unter der Zeit, da die Maulbeeren weichen, lasse man Heu dergestalt spinnen, da\xDF Seile von mittlerer Gr\xF6\xDFe daraus werden. Und wenn man dann die Maulbeeren zu

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einem Brey zerdr\xFCcket hat, \xFCberziehe man dieses Heu damit, und lege es in eine Art vom Furchen in die Erde. Endlich bedecke man dieses Heu etwan einen Zoll tief mit Erde. Hierinnen bestehet das ganze Geheimni\xDF. — In kurzer Zeit wird man eine so gro\xDFe Menge von Maulbeerb\xE4umen aufgehen sehen, da\xDF auf einem Platze von etwan f\xFCnfzehen Ruhten ins Gevierte, ihrer genug wachsen werden, eine ganze Provinz damit zu bepflanzen. Wenn diese kleinen Maulbeerb\xE4ume eine gewisse H\xF6he erreichet haben : so setzt man sie in eine Baumschule, das ist, man verpflanzet sie, auf zween, oder drey Schuhe voneinander, und l\xE4\xDFt sie da wachsen. Sie kommen sehr sch\xF6n, und in gar kurzer Zeit fort, und wenn man bemerkt, da\xDF in der Baumschule einige schon stark genug sind, f\xFCr B\xE4ume an gesehen zu werden, so nimmt man sie aus der Erde, sie dahin zu versetzen, wo sie bleiben sollen. — Man kann nicht genau bestimmen, in wie vieler Zeit eine Pflanzung von dieser Art in die H\xF6he gebracht werden kann, denn der gl\xFCckliche Fortgang h\xE4ngt von der Beschaffenheit des Bodens ab. Allein, man kann versichert seyn, seine Arbeit bald durch Fr\xFCchte von diesen Maulbeerb\xE4umen belohnet zu sehen.

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Eine Anekdote von dem ber\xFChmten italianischen Dichter Torquato Tasso.

Als diesen ber\xFChmten Verfasser des befreyten Jerusalems ein Mensch auf eine sehr unh\xF6fliche Art durchzog, so blieb er in einem Stillschweigen dar\xFCber der Sp\xF6tter selbst erstaunte. Ein anderer in der Gesellschaft sagte ganz laut: „ Ich mu\xDFte ein Narr seyn, wenn ich dabey so still schweigen sollte!, Sie irren sich , antwortete Tasso, ein Narr kann nicht schweigen!

Die Erfindung des Purpurs.

Diese schreibt man einem Hirtenhunde zu , welcher da er eine Meerschnecke an der See zerbissen hatte, an dem Rachen und Kopfe ganz blutig, und roht geworden, woraus der Hirt anf\xE4nglich geschlossen, es mu\xDFe der Hund

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an dem Kopfe eine Wunde empfangen haben. Nachdem er aber das vermeynte Blut abwaschen wollte, wurden seine H\xE4nde ganz roht, und purpurf\xE4rbig,woraus er anf\xE4nglich muhtmassete, hernach aber wirklich fand, da\xDF diese Farbe von einer Meerschnecke herr\xFChre. Da dieses bekannt wurde, hat man die Meerschnecken von solcher Gattung aufgesucht, und ihren Saft hernach zu F\xE4rbung der Kleider, und anderer Dinge gebrauchet.

Der ehrliche Mann.

Ein Kaufmann vertraute einem armen Handwerksmanne auf der Reise, eine Summe Geldes, und starb unterweges. Der ehrliche Mann schickte das Geld, wovon niemand etwas wu\xDFte, an die Hinterlassenen des verstorbenen Kaufmanns, Ey! sprach einer seiner Anverwandten zu ihm: ihr seyd doch ein einf\xE4ltiger Mensch, da\xDF ihr das Geld nicht behalten habt! \xABWer w\xFCrde es denn gewu\xDFt haben? -GOtt, antwortete er, der alles wei\xDF, und ich, der ich es nie w\xFCrde vergessen haben!


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Topic revision: r9 - 15 May 2011, MarleneBurgstaller
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