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XXVIII.

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Zwote Fortsetzung des XXVI. St\xFCcks.

\xA7. 33. Nach Halleys Angeben, dem viele der Neuern folgen, w\xFCrde die Anzahl der Sterne jeglicher Gr\xF6\xDFe, nach den verschiedenen gleichf\xF6rmig zu nehmenden Distanzen derselben von einander, folgenderma\xDFen zu bestimmen seyn:
Gr\xF6\xDFe. Distanz. Anzahl.  
1 1 1\xB2.13 = 13
2 2 2\xB2.13 = 53
3 3 3\xB2.13 = 117
4 4 4\xB2.13 = 208 u.s.w.
Diese Bestimmung der Anzahl trifft aber nur in den Sternen der ersten und zweyten, nicht aber in denen der \xFCbrigen Gr\xF6\xDFen, mit der Erfahrung \xFCberein. Nimmt man hergegen die Berechnung an , welche andere Naturforscher nach dem geometrischen Verh\xE4ltnisse vom

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W\xFCrfel des Diameters zum Inhalte der Kugel gegeben haben, weil die Durchmesser solcher kuglichten Sternr\xE4ume immer um zwey wachsen, so findet man ihre \xDCbereinstimmung mit den Wahrnehmungen am Himmel besser ( Hanov. Phys. Tom. I. 392 -94). Sie ist folgende:

Anzahl durch Anzahl durch
Gr\xF6\xDFe Berechnung Observationen
1 = 157.3\xB3/300 = 15 = 15
2 = 157.5\xB3/300 = 65 = 61
3 = 157.7\xB3/300 = 179 = 205
4 = 157.9\xB3/300 = 381 = 375
5 = 157.11\xB3/300 = 696 = erst \xFCber 300
6 = 157.13\xB3/300 = 1149 = erst \xFCber 50, zu Ende vor Sec.
u.s.w.   u.s.w  
20 = 157.41\xB3/300 = 36068 = = = =

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\xA7. 34. Aus diesem l\xE4\xDFt sich abnehmen, da\xDF die Zahl der gesammten Sterne ungeheuer gro\xDF und unaussprechlich sey. Nach Halleys Art der Rechnung (\xA7. 33. Tab. I.) geben zwanzig Sternordnungen schon 40,000 Sterne, und man kann zeigen, da\xDF in der Milchstrasse allein mehr, als so viel, seyn m\xFC\xDFen. Wenn 100. Ordnungen w\xE4ren, so enthielte der Raum der Hundersten allein 1300,000 Sterne. Wenn man setzet, der Raum, den der Orion am Himmel einnimmt, werde durch den ganzen Himmelsraum, so vielmal als es angeht, getragen, und nach diesem vervielf\xE4ltigten R\xE4ume die Sterne bezahlet, so haben Ricciolius und Wolf 5,175,000 gesch\xE4tzet; welches aber alles noch viel zu wenig ist.

\xA7. 35. Wenn man daher die Aussagen heiliger Schrift von der Menge der Sterne auch nur historisch betrachtet, und daraus zu eigenem Nachdenken Anlas nimmt: so lernt man zum ersten einsehen, da\xDF diese Aussagen an sich nichts Unwahrscheinliches enthalten; und zum andern, da\xDF die Zahl der Sterne wirklich unaussprechlich sey. Die Nachkommen der Israeliten sollen so zahlreich seyn, wie die Sterne am Himmel, und

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wie der Sand am Meere; (i.B. Mos. XIII. 6. und XV. 5. XXII. 17.) Aber es ist sehr gering, wenn man setzet, da\xDF die Anzahl der Juden zu Zeiten Davids, als er sie z\xE4hlen lie\xDF, 5. bis 6. Millionen betragen habe. (2. Sam. XXIV.9.) Er fand n\xE4mlich 1,570,000 streitbare M\xE4nner; und zum Streite t\xFCchtig, (d.i. von 20. bis 45 Jahren) pflegt man kaum den vierten Theil der lebenden Menschen anzunehmen. Wenn daher zu Davids Zeit allein bis 5. Millionen Juden gelebet haben, wie gro\xDF wird die Anzahl aller Juden, die jemals vorher, und nachher gelebet haben, und Nachkomen Abrahams sind. Und wie ungeheuer gro\xDF wird die Zahl der Sandk\xF6rner aus dem Erdboden seyn, wenn eine deutsche Cubikmeile Sand, 2655,137841,000000 + 473,248000 K\xF6rner enth\xE4lt; und eine Cubikmeile noch nichts gegen den ganzen Sand des Erdbodens ist.

\xA7. 36. Die n\xE4hern Fixsterne haben schon von Alters her, wie die Planeten, eigene Benennungen aus der erdichteten heydnischen G\xF6tzen- und Heldenlehre bekommen und sind nach diesen in gewisse Sternbilder gezeichnet worden; die, au\xDFer den zw\xF6lf himmlischen Zeichen, in n\xF6rdliche und s\xFCdliche eingetheilet werden,

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und auf den neuern Himmelskugeln fast an 60. solcher Bilder betr\xFCgen. Andere haben diesen Bildern neue, auch sogar biblische Namen gegeben, woran sich kein Astronome kehret. Bayer gebrauch, zur Unterabtheilung, und Benennung der Sterne, in jedem Bilde griechische Buchstaben, wornach sie auch die meisten Sternkundigen angeben. Doppelmeyer hat diese Buchstaben in seinen Himmelskarten sehr zur Unzeit gegen andere meist lateinische Buchstaben verwechselt.

\xA7. 37. Um die Sterne erster Gr\xF6\xDFe kennen zu lernen, so sind es folgende: Im Thierkreise 1) das Auge des Stiers (Palititium); 2) das Herz des L\xF6wen (Regulus); die Korn\xE4hre in der Hand der Jungfer (Spica virginis); 4) das Scorpionherz (Antares). Gegen S\xFCden 5) der grosse Hundsstern (Sirius); 6) Acanar, im Flusse Eridanus; 7) Fomelhaut, im Munde des s\xFCdl. Fisches. 8) Regel, im Fusse des Centaurs. 9) Canopus, an dem Hintertheile des Schiffes Argo. Gegen Norden 10) der Trohn, der Caffiopeja. 11) die Ziege. 12) Arcturus, zwischen dem Fusse des Bootes. 13) der kleine Hund, (Procyon) 14) der Adler. Mit weniger Ver\xE4nderung

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werden diese Sterne allgemein f\xFCr die Sterne erster Gro\xDFe gehalten. Einige lassen den Adler , die Kassiopeja und den Fu\xDF des Centaurs weg , und setzen anderen statt den hellen Stern in der Leyer, die in der Schulter und Fu\xDFe Orions? ingleichen den im Schwanze des L\xF6wens hinzu. Die Lage und Verkeilung dieser Sterne ist h\xF6chst regelm\xE4\xDFig.

\xA7 38. Man hat den Sternen zweyter und folgender Gr\xF6\xDFen nicht eben eigene Namen gegeben, sondern sie werden nach den Sternbildern, worinn sie befindlich sind, durch gewisse Buchstaben (\xA7. 36.) bezeichnet. Die auf die siebende Gr\xF6\xDFe, und weiter hin, folgen, f\xFChren den Namen teleskopischer Sterne, weil sie nur mit Fernrohren gesehen werden. Doch wird man am Himmel gewisse lichte Haufen von Sternen gewahr, die von den Alten zerstreute und ungeordnete Sterne genannt wurden; (Stellae informes, sporades) deren einige durch den Flei\xDF der neuern besser sind bestimmt worden. Noch haben etliche, wegen ihrer Besonderheit, oder auch ihrer H\xE4ufigkeit bey einander, einige Namen bekommen.

\xA7. 39. Will man die Sterne kennen lernen, so suchet man zuerst vornehmlich

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den Polarstern. Denn obgleich dieser nicht recht im n\xF6rdlichen Pole liegt, so wird er dennoch f\xFCr den Angelstern gehalten, um dessen, nach dem S\xFCdpole zu verl\xE4ngerte Achse sich alle Sterne zu drehen scheinen. Wenn man sich nun mit dem Gesichte gegen denselben gestellet, und vornehmlich die beyden B\xE4rgestirne gesuchet hat; so f\xE4hrt man alsdenn nach allen Seiten, eher und unterw\xE4rts des Polarsterns, weiter fort, und machet sich, durch Hilfe allerley in Gedanken am Himmel gezogener Linien, und stater Vergleichung der Himmelskarten, besonders eines guten Sternkegels, oder Coniglobii, einen richtigen Begriff von der Lage und Stellung der Sterne gegen einander. Unter den Coniglobiis ist Schickard seines das \xE4lteste, Zimmermanns seines das beqwemste und wohlfeilste; au\xDFer dem man itzt das Funkische hat. Nebst diesem zieht man alsdenn Bayers Uranometrie und Himmelskarten, auch wohl Doppelmayers, und im Kleinen Strauchs Astrognosie zu Rahte; besonders aber geh\xF6ren Hevels und Flamsteads Batalogi fixarum hieher. Man w\xE4hlet \xFCbrigens zu dieser Arbeit im Winter die l\xE4ngsten N\xE4chte, wenn der Himmel recht heiter ist.

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\xA7. 40. Der Himmel selbst hat sowohl bey Tage, wenn es sch\xF6n helle ist, als auch in heitern Nachten, eine vortreffliche blaue Farbe, welches nicht so wohl der blauen Farbe der Lufttheilgen oder der Feinheit des Aethers, und dessen dem Lichte undurchdringlichen Theilen, als vielmehr den sehr schwachen Zitterungen (vibrationibus) desselben in den weiten Himmelsr\xE4umen, und folglich den schwachen Lichtstralen an sich selbst, zuzuschreiben ist. Denn man wei\xDF, aus Neutons und Eulers Beweisen, da\xDF die blaue Farbe aus einem Lichtstrale entsteht, wenn die Theilgen des Aethers in demselben die schw\xE4chsten und langsamesten Schwingungen haben.

Die Fortsetzung folgt.


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Topic revision: r21 - 20 Jul 2011, KatalinBlasko
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