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XLIX.

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Zwote Fortsetzung von den Malteser Rittern.

Wenn einige L\xE4ndereyen des Ordens von Kardin\xE4len benutzet werden, so m\xFC\xDFen diese daf\xFCr das Pachtgeld ohne Widerrede unverz\xFCglich der St. Johannskammer entrichten. Wenn jemand jahrweise Ordensl\xE4ndereyen gepachtet, oder Ordens\xE4mter erhalten, mu\xDF er ein Ritter werden, oder er wird seines Rechtes verlustig. Alle oberkeitliche Personen, wes Standes oder W\xFCrden sie sind, m\xFC\xDFen dem Orden in Behauptung und Wiederherstellung seiner Freyheiten, Kommenthureyen, L\xE4ndereyen, Forderungen und rechtm\xE4\xDFigen Anspr\xFCchen ihre Hilfe und Beystand leisten. St. Paul soll best\xE4ndiger Patron der Insel Malta seyn.

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Alle Aemter , Begnadigungen und Ehrenstellen soll der Gro\xDFmeister und dessen ordentlicher Kirchenraht vergeben. Die Klerisey zu Malta soll nicht Macht haben, einen der Ritter seiner Ehrenstaffel zu entsetzen, die in solchen F\xE4llen allein unter die Bohtm\xE4\xDFigkeit des Gro\xDFmeisters geh\xF6ren.
Die Ruhe, worinn der Orden sich dazumal befand, wurde durch einen heftigen Sturm unterbrochen, worinn sie verschiedene Schiffe auf ihrer eigenen K\xFCste, und selbst einige, die in ihren Hafen zu einer wichtigen Unternehmung schon segelfertig lagen, einb\xFC\xDFeten. Diese Unternehmung gerieht also f\xFCr die\xDFmal in Stecken, indem sie bey diesem Ungl\xFCcke 600, Mann verlohren. Nichts desto weniger beschlo\xDF der Gro\xDFmeister sein Vorhaben auszuf\xFChren, und nachdem er, so gut er konnte, seine Schiffe ausbessern lassen, setzte er den Gro\xDFprior von Frankreich Franz von Lothringen, zum Befehlshaber \xFCber dieselbe. Dieser, nachdem er sich mit der Flotte unter Franz Doria vereiniget hatte, nahm seinen Lauf nach der barbarischen K\xFCste.

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Hier machte er auf den Renegaten Uluviali Jagd, eroberte zwo seiner Galeeren und eine Galeote, welche mit noch zwo Galeeren, die der K\xF6nig Philipp der Zweyte von Spanien schenkte, mit Freyden von dem Orden in Besitz genommen wurden, und ihm wohl zu statten kamen. Die T\xFCrken wurden \xFCber diesen Verlust dergestalt in Wuht gesetzet, da\xDF sie mit einer m\xE4chtigen Flotte von Rhodus absegelten, und sich zu r\xE4chen suchten. Sie stie\xDFen auf den Gro\xDFprior von Frankreich, bem\xE4chtigten sich nach einer hartn\xE4ckigen Schlacht, der Galeere St. Jakob nebst 50. Rittern, und zwangen die Malteser sich zur\xFCck zu ziehen. Auf diese Niederlage folgte der Tod des Gro\xDFmeisters, dessen Nachfolger Johann de la Valette ward; und George Adorne wurde wieder anstatt des Priors von Frankreich Befehlshaber der Flotte. Der neue Gro\xDFmeister machte den Anfang seines Amts mit Vermehrung der Festungswerke von Malta, und unternahm mit Beyhilfe Philips des zweyten K\xF6nigs von Spanien eine Landung auf der afrikanischen K\xFCste, und belagerte Tripolis. Allein sie wurden so muhtig empfangen, da\xDF sie nach einem

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Verluste von 20. Galeeren, 14. Kriegsschiffen, und 600. Mann sich gen\xF6htiget sahen, die Belagerung aufzuheben. Auf der andern Seite nahm sich Soleyman vor, von der Insel Malta Meister zu werden. Er gab daher Befehl an 50. grosse und eine Menge kleine Schiffe an der Zahl 190. Segel stark, da\xDF sie 38000. Mann unter dem Bassa zur See Piali und dem General und Bassa Mustapha, einem Vetter des Sultans, und siebenzigj\xE4hrigen Greise von grosser Erfahrung an Bord nehmen sollten, um die Insel Malta unter das Joch zu bringen. Diese Flotte segelte am letzten des M\xE4rzen 1565. von Constantinopel ab. W\xE4hrend der Zeit setzte sich der Orden, so gut er konnte, in die beste Verfassung zur Gegenwehre, machte sich von allen unn\xFCtzen Brodessern los, und versah alle seine Festungswerke mit Volk und Kriegsbed\xFCrfni\xDF. Die T\xFCrken landeten darauf zu Marsa Sirocco, und pflanzten ihr Gesch\xFCtz wider das Schlo\xDF St. Elmo, welches im vierten Sturm \xFCbergieng. Zw\xF6lf hundert Christen wurden hiebey von den T\xFCrken zu Sklaven gemacht, unter denen sich 112. Ritter befanden. Von t\xFCrkischer Seite war der Verlust 4000.

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Mann, unter welchen der K\xF6nig und Bassa von Tripolis Dragut sein Leben einb\xFC\xDFete. Hiernachst griffen sie das Festungswerk St. Michael an, welches zu Wasser und zu Lande belagert wurde. Bey dieser Belagerung war der Renegat Uluviali der Anf\xFChrer. Sie wurden aber dennoch gezwungen, mit Verlust von f\xFCnf Fahnen und 2500. Mann abzuziehen. Dem ungeachtet bestand der Feind darauf, die Belagerung zu erneuern, und beydes die Stadt und Festung, St. Michael zugleich anzugreifen. Er richtete solches mit mehr Heftigkeit, als in einem der vorigen Anfalle ins Werk, nicht ohne Verlust vieler tapfern Leute von beyden Seiten. Ja die T\xFCrken setzten so muhtig dem Orte zu, da\xDF die Ritter mehr als einmal im Begriffe waren, ihn zu \xFCbergeben. Jedoch der Gro\xDFmeister zeigte sich stets aller Orten, wo die Gefahr am gr\xF6\xDFten war, und frischte, mit dem Wurfspie\xDFe in der Hand, die Ritter an, sich wieder zu setzen, und den Feind, wo er festen Fu\xDF gefasset, heraus zu treiben, auch ihn zu zwingen, seine Fahnen auf den W\xE4llen zur\xFCck zu lassen. Diese Herzhaftigkeit und die m\xE4chtige Hilfe, die noch zu rechter Zeit unter dem Vicek\xF6nig von

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Sicilien, Dom Garcias als Befehlshabern ankam, und am 7. des Herbstmonats landete, besiegte den Mustapha an der Spitze von 16000. Mann, und zwang die T\xFCrken mit Zur\xFCcklassung 3000 Todten auf der Wahlstadt die Belagerung aufzuheben, und nach ihren Schiffen zu fl\xFCchten. Dergestalt ward Malta gl\xFCcklich von der ottomannischen Gewalt befreyet; doch b\xFC\xDFete es dabey 9000 Malteser, die Ritter sowohl als Soldaten und Einwohner beyderley Geschlechts mitgerechnet, ein. Der Gro\xDFmeister schickte hierauf unverz\xFCglich Abgesandte an alle christliche M\xE4chte ab, um ihnen von dem, was in letzterer Belagerung vorgegangen, Nachricht zu ertheilen, und sie um Hilfe zu ersuchen, die Insel wider einen neuen Angriff in gen\xFCgsamen Vertheidigungsstand zu stellen. Sie waren auch besonders beordert, die Nohtwendigkeit einer neu zu bauenden Stadt auf dem Berge Sciberras vorzustellen. Pabst Pius der vierte, bewilligte dazu ein Jubelfest, und andere F\xFCrsten schenkten so reichlich, da\xDF am 28ten des M\xE4rzen des 1566ten Jahres der erste Stein geleget, und nach des Gro\xDFmeisters Namen Valette genennet wurde. Nicht geringer

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war auch die Kriegshilfe der christlichen M\xE4chte, da allein der K\xF6nig in Spanien alsobald 8000. Mann wohlbewaffnete Leute sandte. Jedoch die Gefahr war dieser Gegend vor\xFCber. Der Gro\xDFt\xFCrke ward gen\xF6htiget, seine Macht nach Egypten zu ziehen, und die spanischen V\xF6lker wurden wieder zur\xFCck gesandt. Unterdessen fuhr doch der Orden fort, die T\xFCrken auf der barbarischen K\xFCste zu beunruhigen, und erhielt ein und andere Vortheile, die aber der Gro\xDFmeister Valette nicht lange geno\xDF, indem er am 21ten des Augusts, welcher eben der Tag war, an dem er vor drey Jahren zu dieser W\xFCrde erhoben worden, das Zeitliche segnete. Des folgenden Tages wurde Peter du Mont sein Nachfolger; ein hitziger, heftiger und wankelm\xFChtiger Mann, weswegen er auch nicht so sehr, wie sein Vorweser, geachtet wurde. Dennoch aber war er in der Erbauung der neuen Stadt eifrig, und schlug, nachdem sie fertig geworden, seinen Sitz darinn auf. Er gab auch Schiffen von jeder Nation Freyheitsbriefe, um die T\xFCrken weg zu nehmen, unter dem Bedinge, da\xDF sie Flaggen mit dem Wappen St. Johanns aufstecken, und dem Orden von allen

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Beute neun von hundert abgeben sollten. Durch dieses Mittel sammelte er dem Orden grosse Schatze; da die See mit Kapern, die manche Schiffe auf brachten, best\xE4ndig angef\xFCllet war. Dazumal besa\xDF Selim den ottomannischen Thron, welcher einen Anschlag, Cypern weg zu nehmen, machte. Hiedurch wurden die christlichen Bundsgenossen und der Orden verpflichtet, zum Beystande dieser Insel auszusegeln. Allein die maltesische Flotte, begegnete 18. t\xFCrkischen Galeeren, welche, da sie viel st\xE4rker als jene waren, die Malteser zwangen mit Verlust zweyer ihrer Schiffe nach Suda zu fl\xFCchten. Hieselbst erhielten sie Nachricht von dem Tode ihres Gro\xDFmeisters und der Erw\xE4hlung Johanns Bischofs von Ca\xDFiera, einer Wahl, die grosse Streitigkeiten in dem Orden erreget, welche nicht ohne Vermittelung und Einflu\xDF des Pabstes Gregorius des dreizehnten, der ihn in dieser W\xFCrde best\xE4tigte, beygeleget worden.

Die Fortsetzung folgt.


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Topic revision: r12 - 15 May 2011, MarleneBurgstaller
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