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ZUM GESAMTINHALT

Ungrisches Magazin, Band 1, Heft 2, Text 23. (S. 232-240)
Hrsg. von Karl Gottlieb Windisch
Pre\xDFburg, L\xF6we, 1781
Autor: 1. Brief: T.B., 2. Brief: K., 3. Brief: F. (nicht identifiziert)
Zuordnung: Naturkunde



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23. Ausz\xFCge aus Briefen.

1. Untersuchung der mineralischen Qwelle bey dem Schlosse Ruscho in dem Klein Tapoltsch\xE1ner Bezirke der Barscher Gespanschaft.


Ar.Maroth, den 3 M\xE4rz, 1781.

Da mich mein F\xFChrer in der obern Gegend von Klein-Tapoltsch\xE1n weiter herum f\xFChrte, kamen wir

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endlich in ein Thal, und in demselben zu einen Brunnen, von welchem mir in einer Entfernung von etlichen Schritten ein Dampf der ziemlich dem schweflichten glich, aufstie\xDF. Doch habe ich durch meine weitern Untersuchungen keinen Schwefel darinnen entdecken k\xF6nnen. Die Einwohner pflegen in diesem Brunnen Hanf zu w\xE4\xDFern, und ich glaube, da\xDF ich aus dieser Gewohnheit keinen ganz ungegr\xFCndeten Verdacht auf den vermeynten Schwefelgeruch herleiten werde. Ich habe das Wasser in einem Gef\xE4\xDFe ruhig stehen lassen, und bemerkte in einer Weile einen Bodensatz, welcher nach abgebrannten Schie\xDFpulver roch: vermuhtlich auch eine Erscheinung, die sich aus dem Hanfw\xE4\xDFern erkl\xE4ren l\xE4\xDFt. Ein St\xFCck Eisen welches ich ins Wasser legte, blieb unver\xE4ndert. Der gemeinen Sage nach soll dieser Brunn den ganzen Winter hindurch rauchen und gar nicht zugefrieren. An der Farbe ist sein Wasser rein und durchsichtig; am Gewichte aber fand ich es viel schwerer, als das des Baches, welcher ohnweit vorbeyflie\xDFet. Uibrigens habe ich weder mit meinen Augen, noch mit meinen Ohren die geringste Bewegung in demselben beobachten k\xF6nnen. Die Flaschen, in welchen ich zu n\xE4herer Untersuchung Wasser mit nach Hause nahm, habe ich aufs Sorgf\xE4ltigste mit Blasen verbunden: ich fand aber bey der Untersuchung zu Hause, alle Blasen schlapp. Nichts fiel mir an diesem Wasser mehr auf, als sein Geschmack. Eckelhaft ist es gar nicht, auch nicht wein- oder sonst s\xE4uerlich. So bald ich es in den Mund nahm, habe ich das, was sonst den W\xE4\xDFern welche Mittelsalze enthalten, am Geschmacke eigen ist, empfunden: der Reitz den es verursachte, breitete sich sogleich in einer Geschwindigkeit \xFCber die ganze Oberfl\xE4che des Gaumens aus, und es schienen mir mit einemmale alle einsaugenden Oefnungen im Munde erweitert.

Es mu\xDF also mehr, als gemeines Wasser seyn, dachte ich bey mir selbst; und auf diese Rechnung gieng ich in meinen Untersuchungen weiter. Ich nahm verschiedene

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blaue Pflanzens\xE4fte, eine Abkochung von Gall\xE4pfeln, starken destillirten Weinessig, Salpeter- und Bitriols\xE4ure eine Aufl\xF6sung von Kupfervitriol. Mit allen diesen habe ich mehr und weniger ges\xE4ttigte, sich selbst \xFCberlassene, oder durch das Sch\xFCtteln bewirkte Mischungen mit dem Wasser vorgenommen: ich habe aber niemals, auch nicht die geringste Ver\xE4nderung dabey wahrnehmen k\xF6nnen. Aetherischelastischfl\xFCchtige Luft, fixe S\xE4ure, fixes und fl\xFCchtiges Alkali, Eisen, Eisenvitriol, Kupfer: alles das sehe ich durch die bemeldten Erfahrungen bey diesem Wasser ausgeschlossen. Und Sie, mein Be\xDFter, wenn sie meinen Untersuchungen beygewohnet h\xE4tten, w\xFCrden auch nicht anders gesehen haben.

Der Geschmack war der erste Verr\xE4hter, der mir zur Vermuhtung auf ein Mittelsaltz Anla\xDF gab. Da\xDF ich davon betr\xE4chtliche Spuren entdeckte, sollen Sie bald sehen. Ich nahm noch wei\xDFes Weinstein\xF6l, tr\xF6pfelte es ins Wasser, und in eben dem Augenblicke ver\xE4nderte sich seine nat\xFCrliche Farbe in die milchwei\xDFe, bald darauf aber bildete sich am Boden des Gef\xE4\xDFes eine Wolke. Die n\xE4mliche Erscheinung brachte auch der Salmiakgeist zu wege.

Ich wei\xDF, wie betriegerisch die verschiedenen mineralischen und metallischen Aufl\xF6sungen zur Wasserprobe sind; ich lie\xDF mich daher nicht betriegen, und machte einen Sprung zu den chymischen Untersuchungen, Ich lie\xDF vierzehn Pfund Wasser \xFCber dem Feuer verrauchen. Kaum als sich zwey Pfunde verloren hatten zeigten sich Erdespuren am Boden des Gef\xE4\xDFes. Nachdem aber das meiste Wasser verdunstet war, schossen l\xE4nglichte untereinander liegende Kristallen \xFCber dem Bodensatz an. Diese Kristallen sind 1) In warmen Wasser und im Speichel unaufl\xF6sbar. 2) Haben sie gar keinen Geschmack. 3) Wenn man sie auf gl\xFChende Kohlen legt, schwellen sie nicht auf, zerflie\xDFen und zerplatzen nicht; mit einem Worte, sie bleiben unver\xE4ndert. 4) Durch Weinessig werden sie ganz aufgel\xF6\xDFt, und dieses

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geschieht auch nicht ohne Aufbrausen. 5) Vitriol- und Salpeters\xE4ure verhielt sich auf die n\xE4mliche Art damit, jedoch mit dem Unterschiede, da\xDF sich mit dem mineralischen S\xE4uren auf keine Weise eine Kristallisation zuwege bringen lie\xDF. Die Kristallen, welche durch den Wein-esslg entstanden, sind auf der Zunge sehr bei\xDFend, schmeckten halbs\xFC\xDF, und nach Erde.

Die von der Abd\xE4mpfung zur\xFCckgebliebene Erde enthielt noch bis sechszig Gran Mittelsalz, welches bitterlich schmeckte. Es k\xE4men daher auf ein jedes Pfund Wasser f\xFCnf Gran Salzes.

Ob dieses Salz nicht mit dem Epsomer, Sedlitzer und andern Gattungen der Purgiersalze k\xF6nnte verglichen werden? Mit dem Epsomer h\xE4tte es die Kristallenfigur und den Geschmack gemein; beyde werden durch Laugensalze ver\xE4ndert; beyde halten die Kohlenfeuerhitze aus, ohne zu zerplatzen: sie zerstie\xDFen, und werden abgek\xFChlet, wieder hart. Nur sind beyde darinnen unterschieden, da\xDF sich das Epsomer leichter im Wasser aufl\xF6\xDFt, und da\xDF ein Pfund Epsomer Wasser zwanzig Grane enth\xE4lt. Vielleicht aber w\xFCrde das Ruschoer Wasser ergiebiger an Salz, wenn man es durch Ableitung anderer hineinflie\xDFender W\xE4\xDFer zu konzentriren suchte. — Mit dem Sedlitzer k\xF6mmt das Ruschoer in folgenden Eigenschaften \xFCberein: keines vom Beyden l\xF6st sich im rektifizirten Weingeiste auf: beyde werden durch das Eintr\xF6pfeln des Salmiakgeistes tr\xFCbe, und lassen wei\xDFe Flocken fallen, welches auch vom wei\xDFen Weinstein\xF6le geschiehet. Hingegen ist das Sedlitzer viel bitterer und eckelhafter, l\xE4\xDFt sich leichter im Wa\xDFer aufl\xF6sen, flie\xDFt geschwinder im Feuer, hat ganz andere Kristallen, und das Ruschoer wird, da es einmal geschmolzen ist, bei\xDFender und bitterer, als jenes.

Die Erde die von der Salzkristalisazion \xFCbrig blieb, ist graue, unschmackhafte Kalkerde, braust mit allen S\xE4uren auf, bleibt im Feuer unver\xE4ndert, und ist von Schwefel und Eisenspuren frey. —

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So viel d\xE4chte ich w\xE4re genug, um Ihre Neugierde zu stillen. Mehr kanns gewi\xDF nicht seyn als Neugierde. Ob diese Entdeckung n\xFCtze, ist die Hauptfrage, und dann, wann lch vom Nutzen \xFCberzeugt seyn werde, wann ich die Hindernisse nicht mehr im Wege sehen werde, dann wird es mir und Ihnen mehr als Neugierde seyn. Wenn doch nur das Hanfw\xE4\xDFern bey diesem Brunnen abgeschaft werden k\xF6nnte! Ich f\xFCrchte nur, da\xDF diese Gewohnheit auch einen Einflu\xDF auf meine Experimente haben konnte. Denn in der That fand ich manches paradox, ich habe es Ihnen aber mit Flei\xDF verschwiegen — ich kenne Sie. — Sie sind ein Zweifler! Sie sind aber auch ein Physiker — Denken Sie nur — eine Pflanzenmazerazion in einem Gesundbrunnen! — Nicht wahr sie k\xF6nnen es nicht zusammen reimen? Etwas aber ist gleichwohl an der Sache; Sie glauben doch nicht da\xDF das Hanfw\xE4\xDFern einenEinflu\xDF auf das Mittelsalz habe? Sie haben wenigstens keinen Grund dazu. Aber nicht wahr? der Brunn mu\xDF gereiniget werden, und k\xFCnftig soll aller Hanf in den vorbeyflie\xDFenden Bach gew\xE4\xDFert werden! Dann h\xE4tten wir ein gutes mit Bittersalz und Kalkerde geschw\xE4ngertes Wasser, es w\xFCrde keinen Schwefelgeruch mehr duften, und unsere Einwohner hatten ein herrliches aufl\xF6sendes Arzneymittel. Indessen aber, bis es besser wird, wollen wir uns mit dem Wunsche, da\xDF es besser werden m\xF6chte, begn\xFCgen lassen.

T. B.

2. Von dem Palitscher-See in der B\xE1tscher Gespanschaft.

Mar. Theresiopel, den 18.Apr. 1781.

— — Noch vor vierzig Jahren, war der Ort, wo itzt der Palitscher See steht, nichts, als ein trocknes sandiges St\xFCck Land, welches Palitsch hie\xDF. Was die-

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ses Wort bedeute, weis ich nicht, denn in den vier Hauptsprachen unseres Vaterlandes wird nichts damit benennet. Es scheint aber t\xFCrkischen Ursprungs zu seyn; denn, als sich die Dalmatier in dieser Gegend niederlie\xDFen, und meist unter t\xFCrkischer Oberherrschaft stunden, hatte es schon diesen Namen. — Die grosse D\xFCrre, so gr\xF6\xDFtentheils in diesen erhabenen sandigten Gegenden herrschet, bewog diejenigen, welche grosse Viehheerden hatten, in der meist von Natur niedrig gelegenen Palitscher Gegend Br\xFCnne zu graben, um sie dabey tr\xE4nken zu k\xF6nnen. Das Vieh trank das Wasser wegen der salzigten Theile, welche dasselbe mit sich f\xFChret, \xFCberaus gern, und so wurden immer die Anzahl der Brunnen vermehret. Endlich kamen einige dieser Brunnengr\xE4ber auf st\xE4rkere Adern, welche sich \xFCber die Oberfl\xE4chen der Brunnen ergossen, und so nach und nach einen See bildeten, der in seinem itzigen Umkreise 8800 Wiener Klafter mi\xDFt. Die Breite desselben betr\xE4gt vier bis 600 solche Klafter, und der k\xF6rperliche Inhalt 1440000 Quadratklafter. — Aus den Ufern dieses Sees flie\xDFen immer kleine Qwellen in denselben, so, wie gleichfalls der oberhalb der Stadt Mar. Theresiopel befindliche in einen Kanal durch dieselbe flie\xDFende Sumpf Nagy-R\xE9t genannt, in denselben ablauft. Dieser vielen zuflie\xDFenden W\xE4\xDFer ungeachtet, ergie\xDFt sich dieser See doch niemal, sondern bleibt immer in seinen Gr\xE4nzen, und nimmt auch bey der gr\xF6\xDFten D\xFCrre fast gar nicht ab. — Seine Tiefe ist wegen Mangel der Fahrzeuge noch nicht gemessen worden, doch hat man solche nach dem proportionalen Falle, auf zwo bis dritthalb Wienerklafter angenommen.

Die Gestalt dieses Sees ist einem L ziemlich \xE4hnlich, folglich Winkelf\xF6rmig. — Noch vor sieben Jahren war er mit den schmackhaftesten Karpfen angef\xFCllet; da aber die Einwohner unsrer Stadt, ihren Flachs hier in grosser Menge einzuweichen pflegen, indem solcher hier wegen des ziemlich h\xE4ufigen Salzes, viel weicher, und

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wei\xDFer, als in andern W\xE4\xDFern wird, die Fische aber den starken Geruch desselben nicht ertragen k\xF6nnen, so sind sie auch g\xE4nzlich zu Grunde gegangen.

Aber, eine unglaubliche Menge von allerhand Federwildpr\xE4te h\xE4lt sich in demselben auf, dem man jedoch wegen der Breite desselben, und wegen Mangel der n\xF6htigen Fahrzeuge mit dem Feuergewehre eben nicht viel schaden kann. Man sieht auch eine Menge Schw\xE4ne, welche das reine Wasser dieses Sees herbeylocket, den ganzen Sommer durch; und an den Ufern findet man eine steinharte Erde, welche durch das Wasser best\xE4ndig ausgespielt wird.

Neben diesem See ist noch ein anderer, aber sehr kleiner, den man V\xE9rt nennet, und dessen Wasser den erstern an G\xFCte \xFCbertrift. — Ungeachtet nun diese beyden Seen nicht \xFCber f\xFCnfzig Schritte von einander entfernt sind, so flie\xDFen sie doch niemals zusammen, selbst da nicht, wenn der eine oder der andere zuweilen seine Ufer \xFCbersteigt. Doch liegt der erstere etwas h\xF6her als dieser.

Unterhalb diesen Seen ist ein ziemlich grosser Sumpf, der Ludos hei\xDFt. In demselben befinden sich die sch\xF6nsten und be\xDFten Karpfen, Hechte, und Schleine in grosser Menge, deren Fang aber wegen des h\xE4ufigen Ger\xF6hrs und der Wasserwarzen, welche die Ungern Sombokok nennen, sehr beschwerlich wird. — In diesem Sumpfe pflegen die Schw\xE4ne zu br\xFCten, und sodann ihre Jungen aus demselben in den Palitscher-See zuf\xFChren. —

Von dem alkalischen — vielleicht nur Mittelsalze, welches in dem See so h\xE4ufig gefunden wird, werde ich Ihnen, da sich eben unser Komitats Physikus mit Untersuchung desselben besch\xE4ftiget, ehestens umst\xE4ndliche Nachricht geben k\xF6nnen.

K.

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3. Von dem Aentenfange in Slavonien.

Ilok, den 14. May 1781.

Die Anzahl von einer Million wilden Aenten, welche fast alle Jahre bey uns gefangen werden, k\xF6mmt Ihnen unglaublich vor. Ich versichere Sie aber, da\xDF nichts Uibertriebenes in dieser Nachricht sey, ja, da\xDF manche Jahre, besonders wenn die Eicheln gut gerahten, diese Anzahl wohl noch um ein Merkliches gr\xF6\xDFer wird. Denn, wie man bey Er\xF6fnung dieser Aenten sieht, so sind die Eicheln ihre be\xDFte und liebste Nahrung, von der sie auch sehr fett und schmackhaft werden. Die meisten derselben f\xE4ngt man auf dem Flusse Trebe\xDF, wiewohl auch die Illowa, und der Sawastrom reichlich genug damit versehen sind.

Die Art, wie man diese Thiere f\xE4ngt, verdienet bemerkt zu werden. Sie ist sehr einfach, und eben nicht mit grosser M\xFChe verbunden. — In solchen Gegenden, wo gedachte Fl\xFC\xDFe nahe an einem Walde vorbeystr\xF6men, wird ein grosses Netz, und zwar schief gegen die Seite des Waldes aufgerichtet. An dem entgegengesetzten Ufer verbergen sich einige M\xE4nner, die auf die Ankunft dieser V\xF6gel lauern. Sobald sich nun ein Flug derselben, der allzeit zahlreich ist, und nur selten lange ausbleibt, auf das Wasser niederl\xE4\xDFt, und dem Netze gerade gegen\xFCber schwimmt, so werden sie von denselben durch starkes Geschrey auf einmal aufgetrieben, da sie dann dem Walde zufliegen, und in dem Netze hangen bleiben.

Sie k\xF6nnen also leicht schlie\xDFen, da\xDF, da dieses Wildpr\xE4t so h\xE4ufig gefangen wird, es auch nicht viel kosten kann. Das Paar f\xFCr 4 h\xF6chstens 5 kr. kann man in der Fangzeit in Menge haben, und, um sie zu Leckerbissen zu machen, fehlen uns nur Ihre K\xF6che. Was w\xFCrden sie nicht alles hervorsuchen, unsere Gaumen zu reitzen? Was f\xFCr allerhand Coulis und Baitzen erfinden? —

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Ich habe Ihnen gesagt, da\xDF unsere Aenten meist sehr fett sind. Aber dieses Fett, welches bey den meisten wilden Aenten, sumpfig und thranig schmeckt, ist bey den unsrigen, wegen der guten Mast, k\xF6rnig, und ohne allem widrigen Geschmacke. — Da nun eine solche Menge f\xFCr Geld nicht abgesetzet werden kann, so pflegt man ganze F\xE4\xDFer voll einzusalzen, und alsdann zu einem l\xE4ngeren Gebrauche, zu r\xE4uchern.

In verschiedenen Distrikten m\xFC\xDFen die Bauern f\xFCr jeden Fang eine gewisse Abgabe an Geld, oder an Aenten entrichten, sie ist aber so m\xE4\xDFig, da\xDF dem Bauer seine darauf gewandte geringe M\xFChe, noch immer reichlich genug bezahlet wird. Dennoch ist die Abgabe auf der Herrschaft Kutina noch wichtig genug, weil in derselben der Fang vielleicht der eintr\xE4glichste ist.

Die Aenten welche hier gefangen werden, sind von verschiedener Gattung, die von einander an Farbe, Gr\xF6\xDFe, und Gestalt ziemlich unterschieden sind. Ich habe ihrer wohl siebenerley gesehen, die ich Ihnen auch beschreiben w\xFCrde, wenn ich die geh\xF6rigen B\xFCcher bey Handen h\xE4tte, ihre Arten, wenn solche den Naturk\xFCndigern schon bekannt sind, bestimmen zu k\xF6nnen. Vielleicht aber aefchieht solches dennoch gar bald, da ich Hoffnung habe, einige meiner B\xFCcher, worunter auch solche sind, die ich dabey nohtwendig zu Rahte ziehen mu\xDF, ehestens zu erhalten. — Gewi\xDF ist es \xFCbrigens, da\xDF diese V\xF6gel meist aus dem t\xFCrkischen Gebiehte zu uns kommen. Denn da die Muselm\xE4nner eben keine grossen Liebhaber der Jagd sind, so mehrt sich auch dieses Wildpr\xE4t bey ihnen bis zum Erstaunen, und zieht dann, da es ihm in seiner Heimat oft am Frasse fehlet, in die benachbarten Provinzen.

F.
Topic revision: r23 - 29 Nov 2011, KatalinBlasko
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