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ZUM GESAMTINHALT
Ungrisches Magazin, Band 2, Heft 2, Text 18 (S. 259)
Hrsg. von
Karl Gottlieb Windisch
Pre\xDFburg,
L\xF6we, 1782
Autor:
Johann Seivert
Zuordnung: Anekdote, Literatur
(P259)
18. Anekdote.
Der f\xFCrchterliche ungrische Name.
Der durch seine Heldenthaten den T\xFCrken so f\xFCrchterlich gewordene
Johann Hunyad, ward von ihnen Zurzum J\xE1nko gennent, und dieser blosse Name versetzte sie in ein panisches Schrecken. Eben so f\xFCrchterlich war ihnen auch der Name des Morlakischen F\xFChrers, den uns die Geschlechtschreiber des siebenzehnten Jahrhunderts unter dem Namen des Grafen, oder dalmatischen Ritters J\xE1nko bekannt gemacht haben. Dieser tapfere J\xE1nko trug ungrische Kleider, und einen rohten Strau\xDF auf seiner M\xFCtze, welcher den T\xFCrken eben so schrecklich als sein Name war. — Vor der
1663 bey St. Gotthart vorgefallenen Schlacht, nahm er sechszig Mann seiner tapfersten Leute, und streifte mit ihnen bis in die Bulgarey, wo er aber von einer starken t\xFCrkischen Parthey \xFCberfallen, und seine Leute zerstreuet wurden. Er selbst entkam
Nur
(P260)
k\xFCmmerlich in ein Bulgarisches Dorf, in welchem ihn eine ansehnliche Dirne so geschickt verbarg, da\xDF er von dem nachsetzenden Feinde nicht entdecket ward. Diese seine Erl\xF6serinn beschenkte er mit einem Ringe, nahm sie hinter sich auf sein Pferd, und erreichte sein Schlo\xDF gl\xFCcklich, fand auch die meisten seiner zerstreuten Leute unterwegs wieder.
Happelius in
Relat. Curiosis. 3. Theil.