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ZUM GESAMTINHALT

Ungrisches Magazin, Band 3, Heft 4, Text 24 (S. 432-464)
Hrsg. von Karl Gottlieb Windisch
Pre\xDFburg, L\xF6we, 1783
Autor: 1. Conrad Dominik Bartsch, 2. Dominik von Vukassovich (bearbeitet von Conrad Dominik Bartsch)
Zuordnung: Geschichte, Geographie



(p432)

24. Beschreibung des Karlst\xE4dter Generalats im K\xF6nigreiche Kroatien.

An den Herausgeber des Magazins.

Wien, den 1. Nov. 1783.

Beyliegend habe ich die Ehre, Ihnen die schon vor einiger Zeit versprochene Beschreibung des Karlst\xE4dter

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Generalats zu \xFCbersenden. Sie ist von dem H. Dominik von Vukassovich, Protonotarius Apostolikus, Domherrn vom Zengger Kapitel, Konsistorialraht, und Pfarrer zu Ottoschaz, im J. 1777 verfa\xDFt, und dem hiesigen H. Hofagenten v. K\xF6restury, einem w\xFCrdigen Kenner und Freund gelehrter Arbeiten, zum beliebigen \xF6ffentlichen Gebrauche zugesandt worden, durch dessen G\xFCte ich dieselbe erhielt. Da aber die deutsche Sprache, nicht die Muttersprache des Verfassers ist, so fehlte es seiner Arbeit einigermassen an Ordnung, Pr\xE4cision, und Reinigkeit im Vortrage und Ausdrucke. Indessen da ich demungeachtet den inneren Wehrt derselben nicht verkannte, so unterzog ich mich mit Vergn\xFCgen der Arbeit, die Einkleidung davon umzu\xE4ndern, und hie und da bey historischen Gegenst\xE4nden, welche der Herr Verfasser nicht allzeit mit gen\xFCgsamer Sorgfalt behandelt hat, einige Erl\xE4uterungen und Berichtigungen, sowohl in den Text einzuschalten, als auch in Noten beyzuf\xFCgen. Ich habe mich dabey \xFCber jene affektirte Gewissenhaftigkeit hinausgesetzt, die nur bey Urkunden, und klassischen, besonders alten Schriftstellern nohtwendig und l\xF6blich ist, und mit der sonst die Herausgeber anderer Werke so sorgf\xE4ltig das Ihrige von demjenigen unterscheiden, was ihrem Autor zugeh\xF6ret, vielleicht meist aus Eitelkeit, um ihre angewandte M\xFChe und ihre Berichtigungen desto sichtbarer zu machen; — weil ich dabey nur auf die Sache mein Augenmerk gerichtet habe, unbesorgt, ob manche m\xFChevolle Untersuchung dem Verfasser oder dem Herausgeber zu Guten kommen mag.

Und so \xFCbergebe ich nun durch Sie dem Publikum diesen Beytrag zur Beschreibung eines Landes, das \xFCberhaupt von der geographischen und statistischen Seite fast g\xE4nzlich, insbesondere aber in dem hier beschriebenen Theile so sehr unbekannt ist, da\xDF man davon auch

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nicht einmal noch eine brauchbare und richtige Landkarte hat. Schon dieses allein w\xFCrde gegenw\xE4rtiger Arbeit an sich einen sehr grossen Wehrt geben; aber wie sehr wird derselbe noch dadurch erh\xF6het, da sie von einem Manne herr\xFChret, der von den meisten Orten, die er beschreibet, selbst Augenzeuge gewesen ist? Gewi\xDFlich verdient der Herr Verfasser f\xFCr eine so lobw\xFCrdige, als m\xFChevolle Ausf\xFChrung seines Unternehmens allgemeinen Dank; aber indem wir ihm denselben in unserem und des Publikums Namen zusagen, und seine Einsichten, seinen Flei\xDF, und seine Bem\xFChungen erkennen, sch\xE4zen und preisen, k\xF6nnen wir uns nicht den Wunsch versagen, da\xDF nun auch einmal jene Gegenden von einem Alterthumsforscher, wie Chandler und Fortis,* und einem Naturforscher, wie Born oder Haquet ** durchreiset, und untersucht werden m\xF6gen. Welche reichhaltige Sch\xE4tze bieten sich beyden zur Aerndte dar! In dem hier beschriebenem Gebiete umher lagen einstens die alten, zum Theile ber\xFChmten St\xE4dte und Ortschaften: Herona, Delminium, Siparantum, Enderum, Sco-

*Ich nenne wohlbed\xE4chtig hier den letzteren, nicht eben als einen der ber\xFChmtesten Antiquarischen Reisenden; sondern weil er eben die an das Karlst\xE4dter Generalat gr\xE4nzende Gegend des Venetianischen Dalmatiens bereiset, und auf daselbst vorhandene Antiquit\xE4ten besondere R\xFCcksicht genommen hat. S. dessen Viaggio in Dalmazia, Venezia, 1774. II. 4to; auch deutsch \xFCbersetzt, und zu Bern 1776. gedruckt in zwey 8. B\xE4nden.

**Obengesagtes gilt auch vom Herrn Haquet, der in seiner Oryctographia Carnioliae, Leipzig und Laybach, 1778 — 81. 4to, wirklich schon zum Theile die Gebirge des Karlst\xE4dter Generalats, und ewige nat\xFCrliche Merkw\xFCrdigkeiten derselben beschrieben hat. Auch ist besagtem Werke eine sch\xF6ne und brauchbare Karte angeh\xE4ngt.

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dra, Lopsica, Aenona, Arucia, Testiatum, Ardotium, Curcum, Varvaria, Salvia, Asista, Ouporum, Adra, Urupinum, Avendo, Monetium, u.a.; noch sind davon \xDCberbleibsel, Bruchst\xFCcke, Spuren, Inschriften, und vielf\xE4ltige Denkm\xE4ler vorhanden, die unser Verfasser nur genannt und angedeutet, bey weitem nicht, wie Fortis, kritisch untersucht, bestimmt, und erkl\xE4ret hat. Ungleich wichtiger w\xFCrde noch die Untersuchung der Sch\xE4tze der Natur in diesen Gegenden seyn, wovon unser Verfasser g\xE4nzlich schweiget. Die Kenntni\xDF der Alterth\xFCmer eines Landes, dienet nur zur Befriedigung einer edeln Neugierde, jenes m\xE4chtigen Gef\xFChles der Ehrfurcht f\xFCr das heilige Andenken unserer Vorfahren, und hiemit vielleicht zugleich zur n\xE4heren Aufkl\xE4rung der alten Landesgeschlechte; aber die Untersuchung der nat\xFCrlichen Erzeugnisse, gew\xE4hrt nicht nur Befriedigung f\xFCr die Wi\xDFbegierde, sondern auch die gr\xF6\xDFten Vortheile f\xFCr das Land und seine Bewohner. Und diese ist hier noch nie von einem Kenner geh\xF6rig vorgenommen worden, da man doch mehr als eine Ursache hat zu glauben, da\xDF die dasigen Gebirge reich an unedlen und edlen Metallen seyen, oder doch zur Verbesserung des dasigen k\xFCmmerlichen Nahrungsstandes, brauchbare Steinarten erzeugen. Doch auch in dem Falle, da\xDF alle diese Wahrscheinlichkeiten ungegr\xFCndet w\xE4ren, so w\xFCrde es ja doch die M\xFChe lohnen, sich davon ein f\xFCr allemal zu \xFCberzeugen. Aber wie kann man jenen Fall glauben, da die alten Schriftsteller einh\xE4llig so viel von dem Golde reden, das aus dem R\xF6mischen Dalmatien, wovon unser Kroatien ein Theil ist, gezogen ward? Unter andern meldet Plinius, da\xDF unter der Regierung des Kaisers Nero t\xE4glich bey 50 Pfunde Goldes aus den Gebirgen dieser Provinz gewonnen worden, welches, auf den Gipfeln der

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Berge zu Tage ausbrach.* — Florus sagt:** der Kaiser Augustus habe dem Vibius aufgetragen, die Dalmatier zu unterjochen; und dieser habe das wilde Volk gezwungen, die Erde zu graben, und Gold herauszubringen. Auch Martial und Statius erw\xE4hnen des Dalmatischen Goldes: der Ersten Epigr. L. X. 78.

Ibis littoreas Macer, Salonas ***
Felix auriferae, colone, terrae.

Letzterer L. I. Epith. Stellae. V. 159.

Robora Dalmatico licent Satiata metallo.

Und wo sind denn nun diese so ger\xFChmten Goldgruben?

Indessen bis wir alle diese Kenntnisse erhalten, wollen wir uns mit der vorhandenen geographischhistorischen Beschreibung begn\xFCgen, die den k\xFCnftigen Reisenden zur Leitung dienen wird.

Nun schlie\xDFe ich mit dem Wunsche, da\xDF dieselbe Ihnen und dem Publikum willkommen seyn, und noch mehr f\xE4hige M\xE4nner auffordern m\xF6ge, zur Aufkl\xE4rung der Kenntni\xDF der K. K. besonders Ungrischen Staaten, das Ihrige beyzutragen, in der Uiberzeugung, da\xDF die allgemeine Wohlfahrt immer mehr zunehmen m\xFC\xDFe, je mehr alle Qwellen derselben jedermann bekannt gemacht werden.

Ich bin ec.

C D. Bartsch.

*(Aurum) - - - ut nuper in Dalmatia, principatu Neronis, Singulis diebus etiam quinqagenas libras fundens, cum jam inventum in summo cespite ---- Nat. Hist. L. XXXIII, C.A.

**(Dalmatos) Augustus perdomandos Vibio mandavit: qui efferum genus fodere terras coegit, aurumque venis repurgare. Hist. Rom. L. IV.

***Salona im Venetianischen Dalmatien.

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Erster Abschnitt.

Historisch - Geographischer Theil.

\xA7. 1. Gr\xE4nze.

Derjenige Theil von Kroatien, welcher das Karlst\xE4dter Generalat genannt wird, gr\xE4nzt gegen Osten mit den Bosniaken-T\xFCrken im T\xFCrkischen Kroatien, l\xE4ngst dem dermalen gezogenen Cordon \xFCber Petrova-Gora, Devich-Berdo, Plisnicza, Ma\xDFvina, Rakovacz, und l\xE4ngst den Spitzen des Berges Plissivicza \xFCber Kuk, Kremen, Mazin, Popine, bis an das dreyfache Confinum von Zvonigrad in Zermania, Von hier aber l\xE4ngst dem Berge Velebich gegen S\xFCden, bis an den Meerhafen Tribany unweit Terstenicza, wird die Venetianische Interims-Gr\xE4nze gerechnet. Von Westen gr\xE4nzt dieses Generalat mit dem Oesterreichischen (nunmehr Ungrischen) Meerlittorale; von Norden endlich, einerseits mit dem Civildistrikte (oder dem gegenw\xE4rtigen neuerrichteten Szeverinerkomitate) andrerseits mit der Banal-Militzgr\xE4nze, wo die Kulpe die Scheidung macht. Der am n\xF6rdlichsten gelegene und ebenfalls zu dem Generalate geh\xF6rige Sichelburger Distrikt, gr\xE4nzt mit dem Uskokenberge an die Provinz Krain.

\xA7. 2. Eintheilung.

Es bestehet dieses Generalat gegenw\xE4rtig aus vier Infanterieregimentern, und einem Korps von drey Schwadronen Hu\xDFaren. Von diesen vier Regimentern wird das erste das Likaner, das zweyte das Ottochaner, das dritte das Oguliner, das vierte aber das Sluiner Regiment genannt: jedes von den Haupt\xF6rtern und alten Schl\xF6\xDFern, welche in ihrem Distrikte liegen. I. Der Likaner-Distrikt geht zur Zeit, der L\xE4nge nach von Zermagna und Popina, n\xE4mlich dem sogenann-

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ten dreifachen Confinio \xFCber Grachacz, Lovinacz oder St. Michael, hernach \xFCber die Berge Zsir, Ribnick, Gospich, Smilliane bis \xFCber Pararische an den Berg Hrusvicza, in einer L\xE4nge von ungef\xE4hr 12 deutschen Meilen. Zu der Breite aber geht er von Scroka-Kulla oder auch Prebacz \xFCber Budak oder Billay, \xFCber Pochitelly bis an den Meerhafen Terstenicza; oder von Perussich aus, \xFCber Massaluk, Kanisa, Novi und Prussane, bis an den Meerport bey Karlopago,und betr\xE4gt in der Breite etwa 10 deutsche Meilen. Es geh\xF6rt dazu der Corbavier Distrikt, der davon durch den Berg Stara abgesondert ist, und in der L\xE4nge von dem Cordonsposten und Gr\xE4nzkastelle Kuk \xFCber Udbina, Bunich, bis Chanke sich auf etwa 8 deutsche Meilen erstrecket. In der Breite geht er von der Korya Draga oder Jossane, \xFCber Mekinyar bis \xFCber Podlapach, und wird ungef\xE4hr vier deutsche Meilen betragen. II. Das Ottochaner Regiment wird folgendermassen in seine Distrikte getheilet: Es f\xE4ngt sich n\xE4mlich auf der S\xFCdseite des grossen Berges Kapella an, und zieht sich in der L\xE4nge von Osten, von Korenicza, Bunich und Chanke, (welche drey Orte sonst zu Corbusa geh\xF6rten) \xFCber Sinacz, Ottochaz, Berlog, Pratnik bis an den Meerhafen Sanct-Georgio, unweit Zengg. In der Breite aber gehet es von Dabar, Pilich, Leschie, Rossiny, \xFCber den grossen Berg Pelebich bis an den Meerhafen Jablanacz. Es geh\xF6ren auch gegenw\xE4rtig zu diesem Ottochaner Regimentsdisirikte ebenfalls die Oerter Perussich und Pararische, welche sonst best\xE4ndig dem Likaner-Regimente eigen gewesen, und zu der Grafschaft Lika gerechnet worden. III. Das Oguliner Regiment f\xE4ngt an bey der T\xFCrkischen Gr\xE4nze, von dem Devich-Berdo und Plisnicza, und geht \xFCber den Berg Masvina, der L\xE4nge nach \xFCber Tersich, Plasky, Modru\xDF, \xFCber den Berg Ka-

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pella nach Br\xFCndl, Kermpote, und das alte Schlo\xDF Ledenicze; in der Breite aber gehet es von Bolojska-Kossa, \xFCber Thuin, Ostarie, Ogulin, Gomirge, Verborske, und Moravicze. IV. Die Distrikteintheilung des Szluiner Regiments nimmt ihren Anfang bey der T\xFCrkischen Gr\xE4nze, von Gnoinicka, Schlop, Jurian, und geht von dem dermalen ausgestellten Cordons-Posten, nach der l\xE4nge \xFCber Szluin, Polloy, Periassicza, Zechay, Sichelburg, bis an den Uskokenberg, und die Provinz Krain. Nach der Breite aber geht er von der Banalgr\xE4nze her, \xFCber Budachky, Barillovich, Skrad, bis an Polloyska-Kossa und an das Oguliner Regiment.

In dem ganzen Generalate ist \xFCbrigens kein anderer Stand, au\xDFer dem Militare, wenn man einige b\xFCrgerliche Handwerker ausnimmt, welche sich zu Karlstadt, und bey den Staabsstationen befinden.

\xA7. 3. Topographie des Likaner Distrikts.

I. In dem Likaner Distrikte kommen haupts\xE4chlich zu bemerken vor:

1. Zvonigrad: ein altes Schlo\xDF an dem dreyfachen Confinio, wo n\xE4mlich die Kaiserlichen, Venezianer, und T\xFCrken zusammenstossende Gr\xE4nzen haben. Dieser Ort, nachdem die Kaiserlichen den T\xFCrken Lika und Korbavia entrissen, ward von den Venetianern durch List besetzt, und unter der Aufsicht eines Venetianischen Oberofficiers lange bewachet, bis es ihnen die Zengger mit Gewalt entrissen, alle Venetianer gefangen und hierauf best\xE4ndig, bis zur ersten Milit\xE4reinrichtung von 1746, dort wechselweise Wache gehalten, und daf\xFCr Kaiserlichen Sold genossen haben. Der Distrikt von Zvonigrad hat vormals eine besondre Grafschaft vorgestellt, und der Likaner Kommendant f\xFChrte sie in seinen Titeln.

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2. Zermagna ist eine alte Cserdacke,* und ein Hauptmannsposto. Das Klima dieser Gegend ist sehr angenehm, gesund, und sanft, fast ohne Winter und Schnee, weil der Ort nahe am Meere liegt. Auch w\xE4chst hier alles fr\xFCher, als in dem ganzen Likaner Distrikte. Die Einwohner sind von einer ungemeinen Gr\xF6\xDFe, indem die meisten \xFCber sechs Schuhe an der H\xF6he erreichen. Der kleine Flu\xDF Zermagna, der bey den Alten Tedanius hie\xDF, und wovon der Ort seinen Namen zu haben scheint, hat sch\xF6ne Fische.

3. Popine ist ein sehr altes Schlo\xDF, und ein Officiersposten an der T\xFCrkischen Gr\xE4nze.

4. Mazin ist ebenfalls ein Officiersposten an der T\xFCrkischen Gr\xE4nze. — Dieser und der vorige Ort, haben die be\xDFten Viehweiden, und die gr\xF6\xDFte Viehmenge, daher sind sie auch die wohlhabendsten Einwohner des ganzen Gebietes.

5. Chemernicza ist eine Cserdake an der T\xFCrtischen Gr\xE4nze, wobey eine besonders gute Viehweide ist; aber die Winde sind hier manchmal so hefftig, da\xDF kein Mensch sich ansiedeln kann. In diese Gegenden kamen vormals die Venetianischen Unterthanen mit viel tausend St\xFCcken ihres Viehes auf die Weide, und zahlten j\xE4hrlich einige 100 Dukaten an die Generalatskasse, verkauften auch viel Schmalz, und sch\xF6nen K\xE4s um sehr leichten Preis an die Likaner. — Hier ist zugleich der beqwemste Uibergang in und aus der T\xFCrkey ; durch welchen im letztern T\xFCrkenkriege 1738 viele tausend T\xFCrken in das Land eindrangen, aber bey Gubavza-Klanacz geschlagen, und zur\xFCckgetrieben wurden; in welcher Schlacht sich auch die Weiber ausgezeichnet, die viele

*Was eine Cserdake sey, erkl\xE4rt Haquet in den Abhandlungen einer Privatgesellschaft in B\xF6hmen S. 239, und Taube Beschreib. von Slavonien c. III. S.116. B.

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T\xFCrken gefangen, gebunden, und als Sklaven nach Hause geschleppet haben.

6. Grachacz ist gegenw\xE4rtig ein altes geschleiftes Schlo\xDF, das vorhin \xF6fters von den T\xFCrken sowohl, als von den Venezianern, aber wegen des tapfersten Widerstands der Einwohner, stets fruchtlos angegriffen worden ist.

7. Komich. Hier sieht man noch die Uiberbleibsel eines alten Schlosses auf einem Berge, welches die Residenz des Landesgrafen, Karl Torquari, eines R\xF6mischen Patriziers, und seines Sohnes, der unter dem Namen Ivan Karlovich bekannt ist, war. Diese haben hier lange geherrschet, bis endlich dieser Ivan, weil er ein M\xE4gdchen, mit Namen Magdalena Bogdanich, ohne Wissen ihrer Eltern mit Gewalt entf\xFChret, gezwungen worden, aus dem ganzen Lande fl\xFCchtig zu werden. Er zog sich durch die unwirthbarsten Wege l\xE4ngst dem Berge Velebich bis an das Schlo\xDF Ottess in Pasarische (unten 37); von da schwamm er \xFCber den Likaflu\xDF, und gab diesem Orte beym Wasser, wo dermalen eine Uiberfuhre ist, den Namen Karlovicha Brod.* — An ebendemselben Berge, wo das Schlo\xDF Romich gestanden, sind viele andere Rudera, auch die sch\xF6nsten S\xE4ulen noch heutiges Tags zu sehen; es soll auch dort eine Br\xFCcke von einem H\xFCgel zu dem andern gestanden haben.

8. Zvitussa ist ein Berg unweit des alten Schlosses Lovinacz. Hier soll, der Sage nach, einsmal eine Stadt gestanden seyn; es ist auch noch heut zu Tage die alte sch\xF6ne R\xF6mische Landstrasse zu sehen, welche durch die ganze Lika, neben diesen Berg Zvitussa, \xFCber den grossen Berg Velebich an das Meer gegangen,

*Es wird von ihm unten S. 448. und noch \xF6fters Meldung geschehen. B.

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welches vermuhten l\xE4\xDFt, da\xDF dieser Distrikt in alten, Zeiten sehr ansehnlich gewesen sey.

9. Vranik — 10. Plocha — 11. Mogorich — 12. Vrebacz — 13. Barlette — und dem Likaner Felde gegen\xFCber 14. Lovinacz —- 15. Raduch — und 16. Medak sind Rudera alter Schl\xF6\xDFer. Unfern von letzterm Orte in der Mitte des Berges Velebiche ist eine annoch brauchbare Katholische Kirche, St. Ivan von Velebich genannt. Einige sagen: St. Ivan, der nachher in B\xF6hmen gewesen, habe lange hier seine Einsiedelei gehabt. Es befinden sich hier die sch\xF6nsten Wasserqwellen.

17. Ribnick ist ein altes an dem Likaflusse auf einer Halbinsel gelegenes Schlo\xDF, das annoch in diesem Jahrhunderte den Kommendanten der Likaner so lang zur Residenz gedienet, bis einer derselben, Graf von Coronini, sammt einigen seiner Officiers durch einen Aufruhr des Volks umgebracht worden.

18. Pochitely ist ebenfalls ein altes Schlo\xDF, wo in \xE4ltern Zeiten die Likaner Kommendanten residiret haben, und das Landesarchiv gestanden, welches die Venezianer, bey einem Aufstande, an sich gebracht, und nach Spalatro, Zara, Arbe, besonders aber in die n\xE4chste Venezianische Stadt Nona \xFCbergetragen, haben.

19. Billay ist ein altes Schlo\xDF auf einem Berge, fast in der Mitte des Feldes Lika, am Likaflusse. Es war vorher die Residenz des Landesvicekommendanten. Der General Graf v. Herberstein hat mit Zengger und Karlst\xE4dter Militz, dasselbe den T\xFCrken, erst im Jahre 1689, wegen dessen vortheilhaften Lage, nur mit grosser M\xFChe wieder abgenommen.

20. Gospich ist ein altes Schlo\xDF, das annoch bewohnt wird. Es ist der ansehnlichste Ort des ganzen Likaner Distriktes, weil hier der Regimentsstaab seinen Sitz hat, gegen 100 neue H\xE4user erbauet worden, und mehr als 400 B\xFCrger, Kaufleute und Handwerker, sich

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se\xDFhaft gemacht haben, welche durch ihren bestellten B\xFCrgermeister und Magistrat regieret werden. —

Unferne davon ist 21. Kanisa, wo ein Franziskanerhospitium in einer sehr angenehmen Lage befindlich ist.

22. Budak hat einige wenige Spuren eines alten Schlosses. Es sollen doch einst hier die Likanerkommendanten residirt haben. Dieses Schlo\xDF wehrte sich 1596 sehr tapfer gegen die T\xFCrken. Damals soll es einem gewissen Georg Budachky zugeh\xF6ret haben.

23. Massaluk ist ein altes Schlo\xDF,

24. Siroka Kulla, und

25. Grebenar zeigen annoch die Rudera ihrer alten Schl\xF6\xDFer. Als die T\xFCrken die Lika inne hatten, drang Peter Zriny, Kommendant von Zengg, mit den Zenggern und Meergr\xE4nitzern im Jahre 1651 bis an diese Schl\xF6sser, und pl\xFCnderte die ganze Gegend.

26. Ostervicza: Rudera eines alten Schlosses auf einem hohen Berge.

27. Ternovacz ist ebenfalls ein altes Schlo\xDF. Nicht weit davon findet man verschiedene Mineralien, so, wie auch an dem Dorfe.

28. Brussane, wo ein Kaiserliches Fruchtmagazin aufgerichtet worden,

29. Smilliane. Ein Schlo\xDF in seinen Ruinen. Demselben gerade gegen \xFCber auf zween andern Bergen, stehen ebenfalls die Uiberbleibsel zweyer anderer Schl\xF6sser, davon eines

30. Bogdanich-Grad; und das andere

31. Kerchmar genannt wird. Hier ist eine alte Cisterne.

32. Busim hat Uiberbleibsel eines alten Schlosses. Nicht weit davon ist an einer Seite des Berges eine H\xF6hle, worin annoch Gem\xE4uer und Balken vorhanden sind, welche vermuhten lassen, da\xDF diese H\xF6hle einst bewohnet worden seyn mag. Diese Gegend von Busim

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haben die Meergr\xE4nitzer jedesmal gegen die T\xFCrken behauptet, obschon diese \xFCbrigens ganz Lika besassen.

33. Perussich, ein sehr altes Schlo\xDF, und der vormalige Hauptort der T\xFCrken in der Lika. Malkochs, Bassa von Bosnien, hat diesen Ort A. 1553. neuerdings bev\xF6lkert, weil er verlassen gestanden; hierauf befestiget, und versch\xF6nert. Nichtsdestoweniger kamen A. 1569 bey 282 der tapferen Zengger hieher, und griffen 2700 T\xFCrken an, von welchen sie mehr als 1000, theils get\xF6dtet, theils gefangen heimgef\xFChrt haben. Unter letztern befanden sich zween ber\xFCchtigte R\xE4uber, welche ehedem die Kinder der Zengger weggefangen, und den T\xFCrken verkauft haben: sie wurden daf\xFCr gespie\xDFt, und gebraten.— Dieser Ort hat auch bey der letztern Einnahme A. 1689 sich nicht eher ergeben, bis nicht ganz Lika in Kaiserlicher Gewalt war; und auch bey dieser Uibergabe sind die meisten T\xFCrkischen Familien zur\xFCckgeblieben, und haben sich leichter entschlossen das Christenthum anzunehmen, als diesen ihren Wohnplatz zu verlassen. Diese Neubekehrten machen noch den gr\xF6\xDFten Theil der Einwohner aus. In dem Perussichischen Felde stehet ein langes Dorf, 34. Quarte genannt, wo man vermuhtet, da\xDF vor Alters eine ansehnliche Handelsstadt gestanden sey, indem man dort noch verschiedene Maassteine findet, auch h\xE4ufig alte M\xFCnzen, und andere alte Rudera aus der Erde gegraben werden. Von hier aus geht auch die alte R\xF6mische Strasse, welche sich in verschiedenen Gegenden der Lika zeiget; unweit davon stehet auch noch der alte Thurm 35. Stitar genannt, welcher ein Schutzthurm des Handelsplatzes gewesen seyn soll. Auf der andern Seite gegen\xFCber ist in der Mitte auf einem hohen Felsen ein unzugangbares Schlo\xDF 36. Bechs genannt, das man nur mit Leitern und Stricken erreichen kann. Unter diesen Felsen liegt ein Wasserteich, welcher mit Ziegelsteinen, von Alters her, ge-

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pflastert ist. Es befinden sich auch in der Revier von Perussich sehr viele andere alte Rudera, welche es fast au\xDFer Zweifel setzen, da\xDF hier eine ansehnliche R\xF6mische Stadt gestanden seyn m\xFC\xDFe.

37. Pasarische zeigt die Rudera des uralten Schlosses 38. Otte\xDF; unter welchem das fischreiche Wasser, die Ottessicza genannt, welches dermalen das Likaner von dem Ottochaner Regimente scheidet, entspringt; — und auf der Spitze eines sehr hohen Berges die Uiberbleibsel des Schlosses 39. Ostrovicza, welches wie voriges, den K\xF6nig Bela den Dritten zum Erbauer gehabt. In dieser Gegend war vormals vortrefflicher Weinwachs, der als Liqueur den gr\xF6\xDFten Herren zugeschickt worden; nun aber v\xF6llig zu Grunde gegangen, weil, die T\xFCrken sich dieser Gegenden alleinig zur Jagd, und zu Pferdeweiden bedienten. Nun ist sie fast ganz verdorben; man sieht den Grund als den schlechtesten, und dessen Bewohner als die armseligsten Leute im Lande an.

Es ist zu bemerken, wie schon oben (\xA7 2 II) angef\xFChrt worden, da\xDF die zwey letztern Ortschaften Perussich und Pasarische gegenw\xE4rtig nicht mehr zum Likaner, sondern zum Ottochaner Regimente geh\xF6ren, obschon sie immer bisher zur Lika gerechnet worden.

\xA7. 4. Corbavia.

In dem zum Likaner-Regimentsgebiete geh\xF6rigen Corbavier-Distrikt ist haupts\xE4chlich zu bemerken: 1 Das alte befestigte Schlo\xDF Udbina auf einem Berge. Die T\xFCrken hatten es lange im Besitze. Der General Andreas Graf von Auersberg, lie\xDF w\xE4hrend dieser Zeit im Jahre 1582 diesen Ort auspl\xFCndern, und brachte reiche Beute heim; der General Herberstein aber mit den Meergr\xE4nitzern, zog im J. 1689 vor denselben, um ihn zur Uibergabe zu n\xF6htigen. Es hielt aber schwer, die Besatzung dahin zu bringen, welche aus den tapfersten

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T\xFCrken bestand, die anfangs gewaltigen Widerstand leisteten. Nach der Einnahme dieses Ortes ergab sich ganz Lika und Corbavia an besagten General.* Er zog hierauf nach Hause, schlug unter Wegs, bey Bihach die T\xFCrken auf das Haupt, und kam siegreich zu Karlstadt an, wo er noch im n\xE4mlichen Jahre starb, und in seinem Testamente die Herrschaft Novigrad ** den Deutschen Herren verschrieb, so wie eben auch die von ihm zu Karlstadt erbaute Josephikapelle, wo er sich begraben lie\xDF. —- Gegenw\xE4rtig liegt Udbina gr\xF6\xDFtentheils in Ruinen. Zwo Stunden weit davon ist eine Cserdake

2. Kuk genannt, wo immer ein Likaner Qfficier Wache h\xE4lt. Unweit davon, bey der T\xFCrkischen Stadt Vakup, auf dem Platze, der Kalata genannt wird, fiel in dem letztern T\xFCrkenkriege im J. 1738 eine Schlacht vor, wobey der Udbiner Kommendant, Peter von Vukassovich, nebst zween seiner Neffen, in die T\xFCrkische Gefangenschaft gerieht.

3. Podlapach: Rudera eines alten Schlosses auf einem steilen Berge, das einem Grafen von Schallenberg zugeh\xF6ret haben soll.

4. Bunich hat ein altes Schlo\xDF. Oberw\xE4hnter Malkochs, Bassa von Bosnien, fand diesen Ort im J.

*Es melden zwar einige Geschichtschreiber, der Graf Ladislaus von Baaden habe mit den deutschen Truppen Lika und Corbavia erobert; aber dieses ist zuverl\xE4\xDFig ein falsches Vorgeben, indem derselbe in Gemeinschaft mit dem Banus, zwar Kosteniza und die umliegenden Orte in der Banalgr\xE4nze eingenommen, Lika und Korbavia aber niemalen betretten hat. Anmerk. des Verf.

**Ein altes Schlo\xDF an der Karolinstrasse, etwa eine Stunde hinter Karlstadt, das nunmehr der Wittwe des seel. Grafen Franz Patatich zugeh\xF6ret. B.

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1553 leer; er besetzte, bev\xF6lkerte, und befestigte ihm (so wie Perussich oben 33.) Merkw\xFCrdig ist dieser Ort, weil hier seit dem Jahre 1756 mehrere Jahre hindurch, Seine Excellenz der ruhmvolle General Feldmarschall, Baron v. Laudon, als Likaner Major und Obristlieutenant, residiret hat. Es befinden sich gegenw\xE4rtig noch mehrere Officiersh\xE4user allda. Nicht weit davon gegen Korjan zu, sind in der H\xF6hle eines unersteigbaren Felsen verschiedene Rudera alter Mauern vorhanden.

5. Korenicza ist eine fruchtbare Ebene, in deren Mitte die Uiberbleibsel einer grossen, alten Stadt zu sehen sind. Hier ist Peter Berislaus, Bischof von Wesprim, Banus von Kroatien, und Kapit\xE4n, von Zengg, im Jahr 1519 in einer Schlacht gegen die T\xFCrken geblieben. Diesen Ort, und Udbina, haben die T\xFCrken bey ihrem Einfalle in Korbavia im Jahre 1527 zuerst eingenommen. — Auf der S\xFCdseite von Korenicza, stehen auf einem Felsen die Rudera eines alten, grossen Schlosses, Mersin genannt, wobey noch viele antike M\xFCnzen ausgegraben werden. Auch unterhalb dem Berge findet man \xE4hnliche alte Rudera. Hier, hei\xDFt es, soll meistens die Residenz des Bischofs von Corbavia gewesen seyn.

6. Ternavacz ist ein sehr altes Schlo\xDF.

7. Chanske ist ein enges tiefes Thal, wo einige H\xE4user mit einem Hauptmannsquartiere, so wie zu

8. Korbavicza ein Oberlieutenantsquartier befindlich ist.

Es ist zu bemerken, da\xDF die vier letztgenannten Ortschaften (5. 6. 7. 8.) zwar immer zur Grafschaft Korbavia geh\xF6ret haben, nunmehr, aber dem Ottochaner Regiments zugetheilet worden sind.

Korbavia, so wie Lika, k\xF6mmt schon in den \xE4ltesten Zeiten unter seiner heutigen Benennung vor, Konstantin Porphyrogenitus nennet unter den Zupanien,

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welche die in Dalmatien angekommenen Chroaten errichtet haben, Gutzeka, Cribasa, und Litza. Die beyden letzteren sind unstreitig Korbavia und Lika.* Korbavia erhielt seine Benennung wahrscheinlich von einer Stadt dieses Namens; wo aber dieselbe gestanden sey, und wie sie zu Grunde gegangen, wird nirgends gemeldet, und kann aus den bisher bekannten Denkm\xE4lern nicht errahten werden.** Als Kroatien an die K\xF6nige von Ungern gelangte, verliehen diese Korbavien, Kroatischen Magnaten und Grafen, woher sie die Benennung einer Grafschaft erhielt. Im XIV Jahrhunderte ertheilte sie K\xF6nig Karl Robert einem Curiazius, aus dem vornehmen Geschlechte der Gussiche. Ihm folgte sein Sohn. Radoslav, sein Enkel Thomas, und andere. Endlich am Ende des XV. Jahrhunderts erhielt die Grafschaft Korbavia zugleich mit der Lika, Johann Torquatus***

* Lucius de regno Dalmat. & Croat. Vindobon. 1758. S. 47.

**In dem Synodalschlusse vom Jahre 1185, dem zu Folge das Korbaver Bischthum errichtet ward, hei\xDFt es: Corbavienis Episcopus, habet sedem suam in Corbavia — &c; und so scheint es, da\xDF doch eine Stadt dieses Namens vorhanden war. Lag sie bey dem heut zu Tage verfallenem Schlosse Mersin, wie die Sage geht, (S. oben 5) oder f\xFChrte etwann wie Farlatti Illyr. sacri, Ven. 1769 IV. S. 91. muhtmasset, Udbina vormals jenen Namen? B.

*** Dieser Johannes Torquatus, dessen Familie sich von den alten Torquaten aus Rom herschrieb, und sich gegen Ende des XV Jahrhunderts in Krotien und Dalmatien niedergelassen hat, wo sie Karlopago an sich brachten, und daher auch den Namen Karlovich f\xFChrten, wurde zugleich mit Franz von Batthy\xE1n im J. 1522 Banus von Dalmatien, Kroatien, und Slavonien. Nach der Schlacht bey

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Ban von Kroatien. Nach dessen Tode hat Kaiser Ferdinand beyde Grafschaften einem Grafen von Zinzendorf verkauft; da aber dieser nicht im Stande war, dieselbe mit Vortheil zu erhalten, so hat er sie wieder an den Kaiser abgetreten.* Bald nachher, im Jahr 1527, sind sie von den T\xFCrken erobert worden, welche bis in das Jahr 1689, (also durch 162 Jahre) sich davon im Besitze erhielten, endlich aber durch die Kaiserlichen Truppen, unter der Anf\xFChrung des Generals von Herberstein, (oben 1) daraus verdr\xE4ngt wurden.

Diese Grafschaft Korbavia hatte vormals auch ihren eigenen Bischof.** Da aber derselbe wegen der T\xFCrken,

Moh\xE1tsch nahmen beyde, Kaiser Ferdinands Parthey, in welcher Torquatus sehr getreu verblieb, bis er auf seinem Schlosse Medwed, im Jahre 1531 ohne Erben verstarb, und liegt zu Rhemete in dem Paulinerkloster begraben. Seine G\xFCter fielen zum Theile dem ihm anverwandten Grafen von Zriny heim. S. Car. du Fresne Illyric. vet. & nov. Posonii 1746, S. 225; und die daselbst angef\xFChrten Schriftstellen. — Einige Briefe dieses Torquatus hat Kereselich in der Notit. prael. de Regg. Dalm. Croat. Slavoniae, &ic. Zagrab. S. 340. f. Von seinen Jugendstreichen ist oben Erw\xE4hnung geschehen. B.

*Ich weis nicht, woher mein Autor dieses Faktum genommen hat. Farlatti am angef\xFChrten Orte sagt: Torquat sey noch im Besitze von Korbavia gewesen, als sich die T\xFCrken dieser Grafschaft bemeisterten. B.

**Und zwar von alten Zeiten her. Da Korbavia eine Pfarre des Erzbischofes von Spalatro war, so errichtete Petrus VII. einer derselben, nach der im Jahre 1185 gehaltenen Synode, allda das Bischthum. S. hievon ein Mehreres beym Farlatti am ang. Orte; und beym Kercselich S. 463. Die Folge der Bisch\xF6fe weist Farlatti aus. Nach seiner Angabe war der 15te und letzte Franziskus, der

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in seinem ehemaligen Sitze nicht mehr bleiben konnte, so hat er sich \xFCber den Berg Kapella nach Modru\xDF, einer ihm untergebenen Pfarre gefl\xFCchtet.* Als er aber auch allda von den T\xFCrken vertrieben worden, zog er sich mit seinem Kapitel nach Novi in Vinodol. Unter solchen Umst\xE4nden ist dieses Bischthum, das einsmals so eintr\xE4glich war, indem es sich sehr weit erstreckte, und von allen Erzeugnissen, ja sogar von L\xE4mmern, Bienen ec. zog, allm\xE4hlig so sehr verarmet, da\xDF es endlich, wegen Mangel der n\xF6htigen Eink\xFCnfte, dem Zengger Bischthume einverleibet worden ist.

Uibrigens ist Korbavia ein fruchtbares Land, und bestehet meistens aus einem ebenen Felde, das in der L\xE4nge etwa 3 Meilen, und eine in der Breite messen mag; aber es ist nicht hinl\xE4nglich bew\xE4\xDFert, denn es hat kein best\xE4ndig flie\xDFendes Wasser, sondern nur einige runnqwellen. Dadurch geschieht es, da\xDF obschon Korbavia in einem g\xFCnstigen Jahre, sowohl in Ansehung des Grun-

im Jahr 1457 lebte; Kercselich aber hat mehrere und sp\xE4tere. Er glaubte, Stephan Doichich, der im I. 1694 zu Agram gestorben ist, sey der letzte Bischof von Korbavia gewesen. Seine Gr\xFCnde haben alle Wahrscheinlichkeit, und stimmen auch mit dem obigen Texte besser als Farlatti zusammen. B.

* Farlatti am ang. Orte, S. 105 sagt: Anno 1460 Sedes Corbaviensis Modrussam translatus est, per Papam Pium ll; allein dieses Faktum, (so wie die ganze Geschichte der Bischth\xFCmer Korbavia, Ottochatz, Modru\xDF, und Zengg) ist bey weitem noch nicht kritisch richtig bestimmt, so flei\xDFig dieselbe auch Farlatti, Kercselich und andere untersucht haben: vielmehr scheint es nach ihren Angaben, da\xDF zu Modru\xDF ein weit \xE4lteres Bischthum bestanden sey. Unter vielen vorhandenen Urkunden sind die Bisch\xF6fe von Zengg, Modru\xDF, und Korbavia bis in sp\xE4te Zeiten als ganz unterschiedene Personen unterschrieben. Ein weiteres hievon, beym Kercselich am ang. Orte S.463. B.

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des, sch\xF6nen Getraides, und Viehes, nicht minder der gesunden Luft, alle \xFCbrige Generalatsdistrikte \xFCbertrift, es doch in hei\xDFen Jahren allen \xFCbrigen nachstehet, und sein Brod ausw\xE4rts suchen mu\xDF, weil auf den Feldern alle Frucht verdorret.

\xA7. 6. Topographie des Ottochaner Distriktes.

In diesem Ottochaner – Regiments-Distrikte, befinden sich, unter einer Menge alter Schl\xF6\xDFer, auf einem hohen spitzigen Berge:

1. Das alte befestigte Schlo\xDF Prozor, wo jederzeit bis A. 1746 die Observationswache gestanden, und das folglich auch bewohnet worden. Gleich, gegen\xFCber, auf zween andern Bergen, stehen noch die Rudera von zwey sehr alten Schl\xF6\xDFern, davon eines

2. Katun, das andere

3. Vital genannt wird. Das erstere soll dem Cato, das andere einem anderen R\xF6mer angeh\xF6ret haben. Man findet darunter noch mehrere Rudera von Geb\xE4uden, S\xE4ulen, Inskriptionssteine, und alte M\xFCnzen. Unweit davon stehen auf dem grossen Felde Gazka, an zween Orten zween besondere Steinfelsen, in die verschiedene G\xF6tzenbilder eingehauen sind. Es soll der Sage nach hier eine grosse Stadt gestanden haben,

4. In K\xF6ssing ist ebenfalls ein altes Schlo\xDF zu sehen, wobei im gleichen unterschiedliche R\xF6mische Alterth\xFCmer, Grabm\xE4ler, Urnen, M\xFCnzen ec. in der Erde gefunden werden.

5. In Jablanacz ist ein kleiner Meerhafen, wo wieder ein altes Schlo\xDF an einem Felsen, fast am Meere, zu sehen ist, wobey sehr viele R\xF6mische antike Ger\xE4htschaften, und Steine, ausgegraben werden.

6. Starigrad ebenfalls ein Meerhafen, hat ein grosses altes Schlo\xDF.

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7. St. Georgen ist der be\xDFte Hafen; Es befindet sich daran ein altes Schlo\xDF mit einer sehr alten Kirche, wobey so, wie an vorigen Orten, viele Antiquit\xE4ten gefunden werden.

Die Einwohner besagter drey H\xE4fen leben meistens von der Fischerey, und dem Handel mit Holze, welches dermalen an das neueingef\xFChrte Holzmanipulations Magazin f\xFCr das Aerarium geliefert wird; daher auch eine ganz neue Strasse zum Holzf\xFChren aus den entferntesten Waldungen bis an St. Georg verfertiget worden. In dieser ganzen Gegend sind gegenw\xE4rtig nur nakte Steine, und unwihrtbare Felsen zu sehen, obschon vorher, da noch die grosse Waldung fast bis an das Meer gieng, hier die sch\xF6nsten Oliven - und Weing\xE4rten gestanden sind, und in letzteren der Wein ziemlich h\xE4usig, und von vorz\xFCglicher Eigenschaft gewachsen ist. Da aber der Wald auf 3 Stunden zur\xFCck ausgehauen, und dem Winde Oeffnung gemacht worden ist, so hat dieser, alle Erde in das Meer getragen, und die Felsen entbl\xF6\xDFet. Nur in wenigen Th\xE4lern blieben einige St\xFCcke Grund; daher nun der Landmann hier ziemlich elend leben mu\xDF.

8. In Ottochacz ist das alte Schlo\xDF auf einer Insel mitten im Wasser des Flusses Gaschiza, und eine alte dreyth\xFCrmige Festung auf dem Berge: beyde sind bewohnet. Den ganzen Ort umgiebt der Flu\xDF Gaschiza, also, da\xDF alle B\xFCrgersh\xE4user auf dem Wasser stehen, und den Vortheil haben, da\xDF man zu denselben sowohl auf Schiffen, als mittelst den vielen angelegten Br\xFCcken trockenen Fusses gehend gelangen kann. Ottochacz ward vormals immer f\xFCr den ansehnlichsten Ort des ganzen Generalats gehalten, und ist noch im Ansehen. Ein Theil der Zengger lie\xDF sich hier A. 1619 nieder, und erbaute die dreyth\xFCrnige Festung auf dem Berge, wovon sie einen betr\xE4chtlichen Kaiserl. Gehalt

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genossen. Es wohnet hier gegenw\xE4rtig der Regimentskommendant mit dem gesammten Stabe. Es melden einige Schriftsteller, da\xDF hier einstens ein eigener Bischof von Ottochacz gewesen seyn soll.* Es wird auch heut zu Tage ein Titul\xE4rabt von der Abtey Sankt Nikolai in Ottochacz, wo dermalen der Gottesacker befindlich ist, genannt. Der Ort hat endlich auch eine pr\xE4chtige neue Pfarrkirche, welche als die sch\xF6nste im ganzen Generalate anger\xFChmt wird.** Es war in der Gegend von Ottochacz, wo im J. 1543. der Ban Peter von Keglevich, die T\xFCrken auf das Haupt geschlagen; daf\xFCr aber erhielt eben hier A. 1655, Andreas Gussich, Kommendant von Ottochacz, von den T\xFCrken eine Niederlage, wobey mehr als 200 Zengger und Ottochaner tod blieben, wof\xFCr aber die Zengger nachher zweymal \xFCber die T\xFCrken siegten, und sie unter Anf\xFChrung des Peter Zriny bis Korenicza verjagten, auch viele Gefangene und Beute machten. Es versuchten es bald hierauf A. 1657. die T\xFCrken noch einmal bey Ottochacz vor\xFCber gegen Berlog zu ziehen; aber 100 Zengger und Ottochaner Kavalleristen, und 200 Mann zu Fu\xDF, schlugen das Heer der T\xFCrken, das aus 6000 Mann bestund, und von dem T\xFCrkischen Bassa selbst angef\xFChret ward, zur\xFCck: und also erhielt sich Ottochacz immer frey von der Macht der T\xFCrken, auch in der Zeit, da sie bereits ganz Lika und Korbavia besassen.

*Die Sache ist au\xDFer Zweifel, nach dem, was Kereselich am ang. Orte S. 465. anf\xFChrt: Sigismund von Frangepani, damaliger Herr von Ottochaz, hat dieses Bischthum A. 1461 errichtet, und gegr\xFCndet; aber es scheint nur von kurzer Dauer gewesen zu seyn. B.

**Eine ihrer vorz\xFCglichsten Zierden ist gewi\xDF der fleissige Verfasser. B.

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9. Berlog ist ein altes, aber noch bewohntes Schlo\xDF; unter demselben verbreitet sich das sch\xF6ne Feld, dessen linke Seite Kompolye, und die rechte Gusichpolye genannt wird. — Gegen Westen sind auf einem Berge die Rudera und Cisternen des alten Schlosses

10. Gusichagrad zu sehen. Es soll auf diesem Felde, (wie Valvasor schreibt) ehedessen eine Stadt gestanden haben; heut zu Tage aber sieht man keine Spuren mehr davon.

11. Drenov Klanacz ist ebenfalls in einem langen Thale an dem Flusse Gaschiza, ein altes grosses Schlo\xDF, welches vorhin eine besondere Woywodschaft vorstellte, dermalen aber au\xDFer den alten Uiberbleibseln, nichts Vorz\xFCgliches, als eine sch\xF6ne Eichenwaldung zu bemerken hat.

12. Dabar ist ein sehr altes Schlo\xDF am Fusse des Berges Kapella, wobey sch\xF6ne Viehweiden sich befinden.

13. Vilech ist ein grosses fruchtbares Feld, in welchem mehr als 200 H\xE4user stehen.

14. Verhovine zeiget zwey alte Schl\xF6\xDFer. Es befinden sich dabey ungef\xE4hr 200 H\xE4user, von nicht unirten Griechen bewohnt, die aber wegen der Strenge des dasigen Klima, wenig Vortheil aus ihren Feldern ziehen. — In dieser Gegend stehet auf einem Berge

15. Das alte Schlo\xDF Stari Gerussich, das von den T\xFCrken A. 1642. wieder hergestellet, und in guten Vertheidigungsstand gesetzt worden. Kaspar Zriny nahm mit den hiesigen Gr\xE4nitzern den Ort mit Gewalt den T\xFCrken ab, und schleifte die Festungswerker sammt dem Geb\xE4ude.

16. Plitvicza sind f\xFCnf sch\xF6ne Seen in der dickesten Waldung an der T\xFCrkischen Gr\xE4nze, wo jederzeit die sch\xF6nsten und be\xDFten Forellen gefangen werden. An einer von diesen Seen stehet auf einer Insel ein sehr altes Schlo\xDF, Kallovarz genannt. Hier sollen nach

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einigen, die Tempelherren, nach anderen aber, die P.P. Pauliner ein Kloster gehabt haben. Es ist dabey ein besonders merkw\xFCrdiger Wasserfall zu bewundern.

17. Thuriansky ist ein ziemlich grosses altes Schlo\xDF mit einer zerst\xF6rten Kirche, wobey ein sch\xF6nes Feld befindlich, so, wie bey den nahe gelegenen Schl\xF6\xDFern Homoliacz und Prezovacz. Auf diesen Feldern pflegen die Vilicher und Bersolaner durch das ganze Jahr zum Theil ihr Vieh zu unterhalten, zum Theile dasselbe anzubauen; andern aber wird nicht erlaubt von denselben Gebrauch zu machen.

18. Sinacz ist ein langes Dorf an dem Flusse Gaschiza, auf dem es eintr\xE4gliche Frucht-und Bretterm\xFChlen unterh\xE4lt, womit sich die Einwohner (von etwa 150 H\xE4usern) leichter als andere behelfen.

19. Leshie, gleichfalls ein langes Dorf in einer Ebene, das auch nicht wohl weniger als 150 H\xE4user z\xE4hlet, und M\xFChlen wie das vorige hat. — An der Seite dieses Orts ist

20. Das sehr alte Schlo\xDF Karin genannt, wovon nur mehr die Rudera vorhanden sind.

Das Ottochaner - Regiment hat vor den andern einen Vorzug an vielen und guten Feldern, meistens bey Gazka, Kompolye, Gussichapolye, Villiche, Turiansky und Brezovacz. In Kossiny sind ebenfalls sch\xF6ne Felder und Gr\xFCnde zu sehen; diese werden aber leider! fast j\xE4hrlich durch die Austretung des Likaflusses, \xFCberschwemmt, und zum gr\xF6\xDFten Nachtheile der armen Inwohner verdorben. Die Viehweide ist allhier ebenfalls vortrefflich, und wenn der Landmann nicht mit Milch und K\xE4se, besonders in dem Fr\xFChjahre, sein Leben unterhalten sollte, so m\xFC\xDFte er \xF6fters aus Mangel am Brodte f\xFCr Hunger sterben; welches besonders die Meergr\xE4nitzer, so wenig oder gar keine Gr\xFCnde besitzen, zu bef\xFCrchten h\xE4tten. Doch k\xF6nnten die Weiden auch

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noch besser eingerichtet, und f\xFCr den Landmann vortheilhafter gemacht werden.

\xA7. 7. Topographie des Ogulinerdistrikts.

Unter allen in diesem Regimentskreise befindlichen Schl\xF6\xDFem, ist die alte, dermalen zerst\xF6rte Stadt 1. Modrusse vorz\xFCglich zu betrachten, indem darin einstens ein eigener Bischof mit seinem Kapitel residierte.* Es ist diese Stadt A. 1591. von den T\xFCrken ausgepl\xFCndert, und g\xE4nzlich verbrannt worden.

2. Plasky ist ebenfalls ein altes Schlo\xDF, mit einer Fortifikation ringsumher, welche die T\xFCrken A. 1592. ausgepl\xFCndert, und durch Feuer zerst\xF6ret haben. Das hiesige Gebiet wird f\xFCr das sch\xF6nste und wohlhabendste in dem ganzen Distrikte gehalten. Der Bischof der nicht unirten Griechen, hat hier seine Residenz, und eine pr\xE4chtige Kirche gebauet.

3. Gomirye ist ein Kloster Griechischer M\xF6nche (Kalugier genannt)

4. Thuin ist ein altes grosses Schlo\xDF, das noch heut zu Tage bewohnt wird. Unter demselben sieht man in einem grossen Felsen eine besonders merkw\xFCrdige H\xF6hle.**

5. Ostarie. Hier sieht man die Mauerwerke einer alten grossen Kirche.

6. Br\xFCndl (Brinje) ist ein altes, aber noch bewohnbares Schlo\xDF, wo vormals eine sehr ansehnliche und ber\xFChmte Kommendantenstelle war. In \xE4lteren Zeiten geh\xF6rte dieses Schlo\xDF den Grafen von Frangepani, wegen der Uneinigkeiten mit seinem Bruder, und der Belagerung von Zengg durch den Ban Derencsin, und

* Vergl. mit oben S. 448. Note 6.

** S. davon die besondere Beschreibung in der Beylage.

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dessen Kollegen Johann Both feindlich angegriffen, und belagert worden, auch letzterer durch einen Schu\xDF aus dem Schlosse, umgekommen ist.*

7. Ledenicze ist eine alte Stadt und Schlo\xDF auf einem hohen Berge am Meere, die au\xDFer der frischen Luft, und der sch\xF6nen Aussicht in das Meer, nichts Besonderes hat.

8. Ogulin wovon das Regiment den Namen f\xFChret, ist ein altes grosses Schlo\xDF, welches annoch bewohnt wird. Es liegt hier der Regimentsstab, f\xFCr welchen sch\xF6ne H\xE4user aufgef\xFChret sind. Der Ort ist ganz am Ende des Distriktes, fast bey der Karolinerstrasse, und gr\xE4nzet an die Herrschaft Bosilievo.

9. Kakovicza ist eine Gr\xE4nzcserdake, von wo aus einige wenige Schritte in das T\xFCrkische Gebiet f\xFChren. Die hier wohnenden Leute sind best\xE4ndig unter dem Gewehre, um die T\xFCrken von Streifereyen und Einf\xE4llen abzuhalten.

Das ganze Oguliner Regiment, wenn man die Blaschianer, Brindler, Oguliner, und Ostaner Felder ausnimmt, ist durchaus ganz gebirgig. Die Luft ist gesund; an Waldungen und Wasser ist kein Mangel; auch w\xE4chst hie und dort (besonders zwischen Ostarie und Thuin) Wein, aber von schlechter Eigenschaft; doch haben die \xFCbrigen Regimentsdistrikte vor diesem einen Vorzug an Vieh und Fr\xFCchten. - Unweit Ogulin ist der sehr grosse Berg Kleck, auf dessen Spitze ein f\xFCrchterlich hoher Felsen stehet, aus dem man oft ein taubes Get\xF6se h\xF6rt, daher Man ihn auch den Hexenberg nennt. Merkw\xFCrdig in diesem Distrikte ist noch die Marderjagd, besonders in der Gegend von Jessenicza, wo viele Hunderte dieser Thiere j\xE4hrlich erscheinen, und

*Man sehe hievon Isthv\xE1nffy Hist. L. II. S.18. Edit. Col. Agr. 1724. B.

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die sch\xF6nen Wasserkrebse, die bey Blasky und Thuin gefangen werden, davon sechse oft eine Mannsl\xE4nge messen.

\xA7. 7. Topographie des Szluiner Distrikts.

In diesem Regimente sind drey Hauptfl\xFC\xDFe, n\xE4mlich die Kulpe, die Korana und Meisnicza. Das ganze Gebiet ist gebirgig, hat aber doch in Ansehung der Viehzucht sowohl, als des Ackerbaues den Vorzug vor dem Oguliner Distrikte.

Der Landeskommandirende General, und der Stab des Regiments, residirt dermalen in der 1. Festung Karlsstadt. Diese ward im J. 1579* erbauet, hatte aber A. 1604. das Ungl\xFCck g\xE4nzlich abzubrennen; worauf sie wieder ganz neu hergestellt ward.**

Sonst sind in diesem Szluiner Distrikte viele Schl\xF6\xDFer zu bemerken, als

2. Thurn. 3. Barillovich. 4. Szluin. Dieser letztere Ort hat sich durch die von den T\xFCrken \xF6fter ver-

* Kereselich giebt das J. 1577 an Alle hierher geh\xF6rige Akten findet man bey demselben I. c. S. 392. fr. B.

**Zur neuesten Geschichte dieser Stadt geh\xF6rt ihre im J. 1777 bey der Errichtung des Szeverinerkomitats erhaltene Freyheit, und Einverleibung zu besagter Gespanschaft. S. Compend. Regg. Slavon. Croat. Dalm. &c. Poson. & Cassov. 1777. 8. S. 36. Ihre Freyheit erhielt sie erst im J. 1782. den 14. May. Bey dieser Gelegenheit ward auch eine neue Gr\xE4nzberichtigung zwischen den Milit\xE4r- und Civildistrikten vorgenommen, welche in obigem Aufsatze noch nicht angemerkt werden konnten, und ihn in einigem vielleicht irrig machen. Doch hoffen wir, die genaue Berichtigung davon nachtragen zu k\xF6nnen. Soviel ist sicher, da\xDF der Stab des Regiments noch immerfort zu Karlstadt verblieben sey. B.

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geblich gemachte Versuche einer Einnahme ber\xFChmt gemacht. Hier wohnte vormals der Regimentskommendant mit dem gesammten Stabe; es war auch hier der Ort der Zusammenk\xFCnfte der Unsrigen mit den T\xFCrken. Handlungsvertr\xE4ge, Gr\xE4nzstreitigkeiten, Konferenzen, u. d, gl. wurden allzeit hier von beyden Theilen geschlichtet. Dermalen befindet sich daselbst ein Sanit\xE4tslazaret und ein Kastell.

5. Skard, ist ein altes zerst\xF6rtes Schlo\xDF an einem Berge; man findet in derselben Gegend sehr alte Rudera einer vermuhtlich hier gestandenen R\xF6mischen Stadt. Als Ivan Karlovich (oder Johannes Torquatus) wie wir oben (unter Komich) gemeldet haben, aus der [[OrtLikaLandschaft][Lika]9 fl\xFCchtig werden mu\xDFte, hat er sich lange hier in diesem seinem Schlosse aufgehalten.

6. Sichelburg, sonst auch Sumberg, ist ein altes Schlo\xDF auf einem Berge. Der Sichelburger Distrikt wird durchaus von unirten Griechen bewohnet, (welche ehemals unter dem sogenannten Bischofe von Szmidnicz standen, der zu Bribich, einem kleinen, unmittelbar unter dem Sichelburger Gebirge liegenden Orte, seinen Sitz hatte; nunmehr aber, nachdem der ideale Name des erstgedachten Bischthums aufgehoben worden, zu dem neuerrichteten Kreuzer unirten Bischthume geh\xF6ren.) Sonst ist au\xDFer der Viehzucht und den vortreflichsten Weiden dermalen hier nichts anzumerken.*

7. Barillovich. 8. Bellay. 9. Schwechay, und 10. Dubovacz haben alte, aber annoch bewohnbare Schl\xF6\xDFer. In den Gegenden um dieselben w\xE4chst ziemlich viel Wein.

* Zur Geschichte dieses Distriktes hat der oftgenannte Kereselich sowohl 1. c. S. 448. als in seiner Hist. Ecclesiae Zagrabiensis, Zagrab. I. S. 25-30 einige erhebliche Data gesammelt. B.

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11. Schwarcha ist als ein Sommerquartier von kommandirenden Generale erbauet worden. Die Fortsetzung folgt in einem der kommenden St\xFCcke.

Beschreibung der Doppelh\xF6hle zu Thuin in Kroatien.

In dem Gebiehte des Karlst\xE4dter Generalats, Oguliner - Gr\xE4nzinfanterieregiments, bey dem Dorfe Thuin genannt, das zugleich ein Hauptmanns - Quartier, und ungef\xE4hr 10 Stunden weit von Karlstadt an der neuen Josephiner Landstrasse nach Zengg gelegen ist, geht die sonderbare H\xF6hle, von der wir reden wollen. — Von Unterkrain aus, und durch ganz Dalmatien sind zwar die Gebirge unterkl\xFCftet, aber unseres Wissens diente keines dieser Gebirge in seinem Innern, V\xF6lkern zu einem sichern Aufenthalte, als wie eben diese Thuiner H\xF6hle.

Aus der Geschichte von Ungern und Dalmatien ist es eine bekannte Sache, da\xDF diese ungl\xFCcklichen L\xE4nder mehrere Jahrhunderte ein st\xE4ter Schauplatz blutiger Kriege, fortdaurender innerlicher Unruhen, und schrecklicher Verheerungen waren; und ich darf mich nur beziehungsweise darauf berufen, wann ich meine Sage bekr\xE4ftigen

*Diese Beschreibung ist die oben auf der 456sten Seite Note** versprochene Beylage, und ward von einem Ungenannten zuerst in der Triester Zeitung bekannt gemacht.

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will, da\xDF jene Gegenden insbesondere, welche itzt in die vier Karlst\xE4dter Gr\xE4nzregimenter vertheilt sind, vor andern, allem Gr\xE4uel der Kriegsverw\xFCstungen ausgesetzet waren. Die damalige noch gar zu rauhe Verfassung der Einwohner, die Nachbarschaft der T\xFCrken, deren Name schon, vormals schaudern machte, trug nicht wenig dazu bey. Ein Haufe l\xFCderlichen Gesindels, das der Auswurf verschiedener Nationen, eine Bande der ruchlosesten B\xF6sewichter war; welche herumzogen, sich vom Raube und Mord n\xE4hrten, ver\xFCbten unter dem Schutze der Muselfahne, an den damals armseligen, und hilflosen Bewohnern jener, itzt reitzenden Gefilden, die unmenschlichsten Grausamkeiten. Kein Einwohner war in seiner H\xFCtte sicher, er mu\xDFte stets in Angst und Besorgni\xDF leben, stets einen neuen Uiberfall bef\xFCrchten, den Schwei\xDF seiner j\xE4hrlichen Arbeit in fremden H\xE4nden, sein Weib gesch\xE4ndet, seine Tochter genohtz\xFCchtiget, und in die Sklaverei gef\xFChrt sehen; denn dieses R\xE4ubergesindel wu\xDFte alle Stege und Wege \xFCber die Gebirge, und durch jene ungeheuern Waldungen, welche die Gr\xE4nzscheidung ausmachten. Er sah sich also gezwungen, eine Freyst\xE4tte zu suchen, wo seine wenige Habschaft, und das Leben seiner Angeh\xF6rigen sicher war; und da boht ihm dann die Natur diese H\xF6hle dar, und nahm ihn darinnen, als eine g\xFCtige Mutter in ihrem Schoo\xDFe auf.

Der Berg unter welchem sich diese H\xF6hle befindet, ist von ziemlicher Gr\xF6\xDFe, und steht dem Schlosse zu Thuin gerade gegen \xFCber. Sie hat zwo Abtheilungen, oder Stockwerke \xFCbereinander, welche beyde von Au\xDFen zween verschiedene Ausg\xE4nge haben. In einiger Tiefe ist der Eingang zur untern. Es ist dieser eine weite, und gew\xF6lbte Oefnung, deren Bogen auf den von der Natur erzeugten S\xE4ulen ruhen. Dermalen qwillet ein im Sommer mit reichlichem Wasser versehener Bach her-

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aus, der \xFCber eine Stunde lang, so weit die H\xF6hle dauert, dieselbe durchl\xE4uft. Vor dem Eingange siehet man die Uiberbleibsel einer festen, vier Schuhe dicken Mauer, welche die ganze Oefnung versperrte, und daraus einen festen Ort machte. Es sind noch, einige Schie\xDFl\xF6cher, und die Merkmaale der eisernen Kloben, woran das Thor hieng, daran zu sehen. Oberhalb dem Eingange sind in den Stein gehauene L\xF6cher, die einen Zugang von innen haben, und die jenen, welche hinein fl\xFCchteten, zu Wachth\xE4usern dienten. Man bemerkt sie aber kaum, weil der Berg oben am Rande mit dicken, immer gr\xFCnenden Gestr\xE4uchen bewachsen ist. Der Hauptgang, welcher eine Stunde dauert, und an dessen Ende man bey Ostarie, einem andern grossen Dorfe herausk\xF6mmt, hat eine Breite von ungef\xE4hr 6 Klaftern, und eine H\xF6he von f\xFCnfen. Von beyden Seiten gehen niedrigere Nebeng\xE4nge, wovon einer zu einem weiten Platze f\xFChret, in dessen Mitte ein kleiner See ist, der sehr gutes Wasser, und einige Fische hat.

Uiber dieser H\xF6hle, wie ich schon gesagt habe, ist eine fast eben so grosse. Um von Au\xDFen in dieselbe zu kommen, mu\xDF man etliche hundert Schritte weiter gehen, und den Berg hinanklettern; von Innen aber sind zween Aufg\xE4nge von der Untern, stufenweise in den Stein gehauen. Sie ist eben so, wie die untere beschaffen, nur in derselben kein See befindlich.

Die Feuchtigkeiten, welche immer durch den Stein dringen, tr\xE4ufeln gemach herunter, und haben so viele Jahre, durch den best\xE4ndigen Ablauf, verschiedene seltsame Gestalten an dem Gew\xF6lbe der H\xF6hlen erzeugt; es ist aber dennoch darinnen nicht sonderlich feucht. Man genie\xDFet daselbst des Sommers eine erfrischende K\xFChle, und im Winter eine erqwickende W\xE4rme. Das Gestein ist kalkartig, mit Schieferschichten untermischt.

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Eben zu der Zeit, als das Land wegen der R\xE4uber die aus Bosnien her\xFCber brachen, noch sehr unsicher war, und die Thuiner, um sich f\xFCr ihren Uiberf\xE4llen zu sch\xFCtzen, sich in diese H\xF6hle begaben, bauten sie darinn Abtheilungen von Holz, und machten sich, so viel es m\xF6glich war, und ihr eingeschr\xE4nkter Verstand es erlaubte, beqweme Wohnungen, worinn ihre Familien, und ihr Vieh Platz hatten; und so entstand aus dieser Doppelh\xF6hle ein unterirdisches Geb\xE4ude von vier Stockwerken, Noch sieht man im Steine die L\xF6cher, worinn die Doppelbalken lagen. Aber au\xDFer diesem, und der Vormauer beym Eingange mit ihren Schie\xDFl\xF6chern, und den Stiegen, welche in die obere H\xF6hle f\xFChren, bemerkt man kein Wahrzeichen, da\xDF jemals hier Leute gewohnt haben, indem die Zeit, eine f\xFCrchterliche Verw\xFCsterinn meschlicher Arbeit, weiter nichts \xFCbrig gelassen hat.

Als endlich Ruhe, und Sicherheit unter dem m\xE4chtigen Schutze Oesterreichs sich einstellten, zogen diese H\xF6hlenbewohner wieder aus ihrem freywilligen Gef\xE4ngnisse, verbreiteten sich in den fruchtbaren Th\xE4lern; und eine fast immer w\xFCste und \xF6de Gegend ward in kurzer Zeit, in fette Wiesen, fruchtbare Felder, und Weing\xE4rten verwandelt. Da nun die H\xF6hle nichts mehr n\xFCtzen konnte, so ward, der itzt durchlaufende Bach hinein geleitet. Dieser trocknet j\xE4hrlich im Sommer aus, und alsdann kann man die ganze H\xF6hle durchgehen.

Gleich beym Anfange des langen Ganges h\xE4ngt am Gew\xF6lbe ein Felsenst\xFCck herab, das einem schw\xE4rmerischen Auge Gelegenheit geben k\xF6nnte, Vergleichungen mit verschiedenen Gestalten zu machen. Die Einwohner tragen ein M\xE4hrchen davon herum. Wo dieses St\xFCck Felsen herabh\xE4ngt, sagen sie, da sey die Kammer einer Jungfer gewesen, welche am neuen Sonn-

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tage* beym Weberstuhle gesessen, gewebt, und die Sonntagsandacht vers\xE4umt habe. Ihre Mutter, welche aus der Kapelle gekommen, habe sich so gewaltig dar\xFCber entsetzt, da\xDF sie den gr\xE4\xDFlichen Fluch \xFCber sie gethan: da\xDF sie gleich zum Steine werden sollte, weil sie vergessen, den Tag des Herrn zu ehren, und zu feyern! Und in dem Augenblicke sey das Blut in den Adern des armen M\xE4gdchens erkaltet, ihre Augen w\xE4ren erstarret, sie unbeweglich, und sammt ihrem Weberstuhle in Stein verwandelt worden. — Wenn man das M\xE4hrchen weis, so findet man eine Aehnlichkeit, aber eben mu\xDF man es wissen, um die Einbildung t\xE4uschen zu k\xF6nnen.

Noch eine andere merkw\xFCrdige H\xF6hle befindet sich im Gebiethe des Sluiner Regiments bey Klokochs, welche 2 Stunden lang seyn soll, und in der man eine Stunde weit, eine Art Krystalle findet, welche die angr\xE4nzenden T\xFCrken sehr gern, und theuer kaufen.

*Hei\xDFt bey diesen Leuten der erste Sonntag nach dem Neumonde.
Topic revision: r65 - 01 Dec 2011, KatalinBlasko
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